Und die führte quer durch die Republik.
Ich weiß, ich werde jetzt sicher wieder böse Kommentare ernten, dass wir unserem Kind zu viel zumuten und dass es ja noch so jung wäre und wie es das alles verkraften soll… Aber dennoch möchte ich euch von Jonah’s erster Reise erzählen.
Wir haben ja bereits einige Tagesausflüge gemacht, aber jedes Mal nur mit dem Auto. Das ist komfortabel und man kann das Auto mit Sachen für’s Kind vollpacken, es im Auto stillen und auch Wickeln. Geht alles.
Reiseroute: Frankfurt – Berlin – Ostsee – Berlin – Frankfurt
Verkehrsmittel: Bahn, Auto, Flugzeug
Grund: Jonah’s Uroma feierte 80. Geburtstag
Wir hatten lange überlegt, wie wir die knapp 800km zur Uroma zurücklegen sollten und wirklich alle Verkehrsmittel gegeneinander abgewogen. Denn fest stand, dass wir unbedingt fahren wollten! Schließlich würde dann die ganze Familie zusammenkommen und Jonah kennenlernen.
Mit dem Auto ist es ja wie gesagt, sehr bequem, aber an einem Freitagnachmittag diese Strecke zurückzulegen mit Stau und der ein oder anderen Stillpause würde uns zu viel Zeit und Nerven kosten. Also haben wir uns dazu entschieden, zunächst mit dem Zug bis nach Berlin zu fahren, um von dort mit meinen Eltern im Auto weiterzufahren.
Die Bahnfahrt war super! Ich hatte uns Plätze im Kleinkindabteil reserviert. Dort hat man ausreichend Sitzgelegenheiten, zusammenklappbare Tische, einen Wickeltisch, Anschlüsse für den Flaschenerwärmer und auch genügend Platz, um den Kinderwagen abzustellen sowie natürlich das normale Gepäck zu verstauen.
Dieses Abteil ist immer am Speisewagen. Das solltet ihr euch unbedingt merken! Gerne wird ja bei der Bahn kurz vor Einfahrt des Zuges noch mal die Wagenreihefolge geändert, was bei allen Reisenden zu panischem Herumlaufen auf der Suche nach dem richtigen Gleisbereich führt. So auch bei uns. Um dann festzustellen, dass wir trotzdem noch falsch stehen. :(
Wäre ja alles nicht so schlimm, man kann ja im Zug noch mal zum richtigen Wagen laufen. Aber nicht mit Kinderwagen. Auch hier Hinweis für alle: Der Gang ist zu eng, als dass man mit dem Wagen dort durch kommt (ähnlich wie in der Frankfurter Tram).
Das war aber auch die einzige Hürde, die wir zu nehmen hatten: mit zusammengebautem Kinderwagen, zwei Koffern und schlafendem Kind den richtigen Wagen zu suchen. Na ja, ich könnte ja jetzt noch was zur Bahn allgemein sagen, wie den nicht vorhandenen Aufzügen am Bahnhof Frankfurt Süd, dem nicht vorhandenem Speisenangebot oder die äußerst hygienischen WC’s, aber das tun ja schon viele andere Leute tagtäglich ;-)
Fazit von unserer Seite für unser Kind: klappt wunderbar, Kind sieht viele neue Sachen, man ist schnell unterwegs, ist rechtzeitig gebucht, auch günstig, entspannter als Autofahren und wenn man Glück hat, lernt man auch noch andere nette Eltern mit ihren Kindern kennen :-)
Mindestens genauso aufregend war die Rückreise, die Jonah und ich alleine ohne Papa antraten, da wir noch länger in Berlin geblieben sind. Wir sind geflogen.
Puh, ich war aufgeregter als der kleine Mann! Obwohl ich gut vorbereitet war. Wickeltasche mit Flasche war gepackt, Koffer normal aufgegeben und der Kinderwagen als Sperrgepäck abgegeben. Jonah selbst hatte ich in der Bauchtrage umgeschnallt. Mit ihm zusammen bin ich durch den Security Check und habe ihn dann nur kurz abgegeben, als ich selbst abgetastet werden musste. Zu meiner eigenen Beruhigung habe ich bis kurz vor’m Boarden gewartet, sodass da keine Schlange mehr war.
Man wird ja in bestimmten Gruppen zum Boarden aufgerufen. Daran habe ich mich mal ausnahmsweise nicht gehalten, sondern bin einfach so gegangen. Ein quängelndes Baby will doch keiner hören ;-)
Sehr zu meinem Leidwesen war der Flieger komplett ausgebucht, so dass wir nur einen normalen Sitzplatz am Fenster bekommen haben. Ist ja schön, denn das Wetter und somit die Aussicht waren toll. Aber wenn man Glück hat, bekommt man einen Platz in der ersten Reihe und eine Art Kinderwagenwanne an die Wand vor einen gehangen, wo das Baby seinen Platz findet.
Oder man kauft einen regulären Sitzplatz und stellt da einen Flugzeugtauglichen Babysitz (Achtung: es sind nicht alle zugelassen!) hin.
Wir haben nur die Erweiterung des Sicherheitsgurtes bekommen. Aber auch da war Jonah ganz cool, als ich ihm diesen umgeschnallt habe. Zum Start wollte er lieber seine Ruhe haben und Augenpflege betreiben, als die von mir angebotene Falsche zu nehmen. Ich hatte vorher gelesen, dass die Kinder während Start und Landung trinken oder zumindest Nuckeln sollten, um den Druckausgleich in den Griff zu bekommen.
Auch hier nur ein Tipp für euch: Flasche vorher warm machen, denn die elektrischen Geräte und somit der Wasserkocher an Bord werden erst nach dem Start eingeschaltet.
Unsere Sitznachbarn sowie weitere Fluggäste waren sehr vom coolen, nicht schreienden Baby beeindruckt „der war ja ganz ruhig“ und ich stolz wie Bolle! :-)
In diesem Sinne wünsche ich euch allzeit happy landings! :-)
Liebe Grüße,
Hendrikje