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Baby-Tagebücher von Silke

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

51. Woche

Geschafft! Wir sind in Braunschweig

Von unseren Flügen um die halbe Welt, den Tagen bei meinen Eltern und den ersten Tagen in Braunschweig. Und Anna hat ihr erstes Fieber.

Woche 51 und 52

Hallo zusammen,

heute berichte ich euch von unserem letzten Tag in Kyoto, unserer Reise nach München und dem Umzug nach Braunschweig.
Kaum zu glauben, dass all dies in nur einer Woche passiert ist an so vielen unterschiedlichen Orten…
Ich bin leider später dran, weil erst ich Migräne, dann Anna Fieber hatte.

Ein letztes Mal von Kyoto:
Montag hatte mein Mann die Übergabe der Wohnung und tatsächlich wurden etwa 60% der Kaution pauschal für die Reinigung abgezogen. Man muss dazu aber sagen, dass die Kaution nur etwa eine halbe Miete beträgt. Dafür gibt es andere Kosten zu Beginn eines Mietverhältnisses. Man zahlt beispielsweise ein sogenanntes Schlüsselgeld dafür, dass der Vermieter einem die Wohnung überlässt. Auch wir mussten das bezahlen und das waren sogar mehr als zwei Monatsmieten, wenn ich mich jetzt richtig erinnere.

Vormittags schlief Anna noch im Hotel und ich konnte schreiben. Mittags machten wir uns dann auf zu unseren turkmenischen Freunden und wir verbrachten den ganzen Nachmittag dort. Anna konnte spielen satt. Später kam noch mein Mann dazu und wir aßen sogar noch zusammen zu Abend. Ich hatte während des Mittagsschlafs den Bericht für die Vorwoche schon fast fertig auf dem Handy ergänzt, aber leider hat die App es nicht gespeichert, grrrr.

Montagabend ging leider mit großem Schreck zu Ende: Zurück im Hotel wollte ich Anna noch eine kleine Portion Brei machen, da auch das Fruchtpüree wegmusste. Einen Moment war ich unaufmerksam, als ich das heiße Wasser direkt aus dem Wasserkocher in Annas Schale gegossen hatte. Sie saß auf meinem Schoß, griff natürlich neugierig nach der Schale, ich erkannte die Gefahr spät, erschrak heftig, schrie und riss Anna weg von der Schale. Die Arme war erst völlig entgeistert und begann dann lauthals zu schreien. Die Schale landete auf dem Boden. Anna ließ sich nicht mehr beruhigen, schrie sehr lange, hyperventilierte und steigerte sich dadurch in die Situation hinein. Wir fuhren alle unsere Tricks auf, die wir in der Babyzeit so gelernt hatten. Rauschen, stillen, Fläschchen, ein Bad einlassen, singen, auf der Schulter halten. Sie nahm mehrmals Wasser aus ihrem Becher und dabei wurde sie immer ein kleines bisschen ruhiger, weil sie dann ja nur durch die Nase atmen konnte. Auch das Singen und die Schulter halfen, aber sie wechselte ständig zwischen uns, sträubte sich immer wieder, wimmerte teils. Ihr etwas vor den Mund zu halten gegen das Hyperventilieren – keine Chance. Es war furchtbar, sie so leiden zu sehen und ich hatte wirklich Angst, sie bekäme einen Schock fürs Leben. Wir überlegten schon, wen wir um Hilfe bitten könnten um diese Zeit oder ob wir noch ärztliche Hilfe brauchen würden. Ich bekam echt Angst, überall im Internet stehen zwar Erste Hilfe Maßnahmen bei Hyperventilieren, aber dann auch, dass man medizinische Hilfe suchen soll, wenn sich die Person nicht nach ein paar Minuten beruhigt. Anna schrie bestimmt schon 15 Minuten. Uns fiel die Hebammenschülerin ein und ich rief sie an. Sie ist bereits Krankenschwester, bestimmt Mitte 30 und hat einiges an Lebenserfahrung. Sie wusste erst auch nicht recht, bot aber an, dass sie Hilfe rufen könnte, wenn sich Anna nicht in den nächsten 15 Minuten beruhigen würde.

Ein letzter Versuch hinausgehen, bewirkte das Wunder. Schon auf dem Flur wurde sie ruhiger, konnte etwas durchatmen. Anna betrachtete einen kleinen Brunnen vor dem Hotel, das Plätschern des Wassers, die Luftblasen, das Glitzern. Wir blieben noch eine Weile draußen, damit sich die Ruhe stabilisieren konnte, mein Mann blies Seifenblasen in die Luft und Anna guckte und schlief dann fast schon ein vor Erschöpfung. Als wir sie dann ins Bett legten und eine Flasche gaben, las ich ihr noch ihr Stoffbilderbuch vor, zu dem sich eine feste Geschichte entsponnen hat. Ich ergänzte die Geschichte nun um das Erlebnis des Abends. Ich hoffe, sie verkraftet diesen Schreck. Nachts wachte sie einmal auf und schrie wieder, als ich ihr nicht schnell genug die Flasche fertigmachen konnte.

Dienstag früh ging es los auf die große Reise, Etappe 1:
Schon um 8.30 Uhr ging es mit einem Shuttle-Taxi zum Flughafen von Osaka. Wir waren sehr früh dran, weil der Flug eines Mitfahrers einige Stunden vor unserem war. Mehr Fahrgäste gab es auch nicht, sodass die Sicherheitsabstände gewahrt blieben. Wir checkten in aller Ruhe unser Gepäck ein, bekamen für Anna einen Airport-Buggy und erkundeten das Flughafencenter.
Tatsächlich gab es hier eine Art Kinderland, ein riesiger Spielplatz mit Bereichen draußen und drinnen. Auch wenn es womöglich unser letzter heißer Tag war, wir entschieden uns für drinnen und Anna und ich verbrachten ungefähr 40 Minuten dort. Es gab herrliche Spielgeräte. Erst erkundeten wir den Babygarten. Hier gab es Bodenplatten mit der Tonleiter, viele verschiedene Bälle, Hürden zum Klettern und riesengroße Kugelbahnen. Anna übte sich darin, die Kugeln immer mal höher einzuwerfen. Ein anderes Baby, etwas jünger, wollte Kontakt mit ihr aufnehmen, aber Anna nahm ihm meist nur die Bälle ab und schien sich nicht weiter zu interessieren.
Irgendwann hatte sie genug und wir sahen uns noch andere Bereiche an. Da gab es riesige, aufgeblasene Rollen, in die man hineinkrabbeln konnte und mit manchen dann sogar selbst herumrollen konnte. Das war für Anna noch zu viel. So konnten wir dann auch gehen, ohne dass Anna etwas dagegen gehabt hätte. Denn in letzter Zeit ist es nicht mehr immer so einfach, wenn sie an einem Ort eigentlich noch bleiben möchte…

Als wir auf den Flug warteten, fuhr mein Mann mit Anna Rollband und setzte sie auf die Handläufe. Das fand sie sehr gut und grinste vor sich hin. Der Flughafen Osaka Itami bekommt von uns definitiv ein Abzeichen für kindgerechte Einrichtung, außerdem war er unglaublich sauber!
Im Flugzeug sah Anna sich sehr genau um und wollte die ganze Zeit noch auf den Boden. Die Flugbegleiterinnen flirteten mit ihr und so fühlte sie sich pudelwohl. Es war gar nicht einfach sie dann zum Start auf dem Schoß zu halten. Dass sie hungrig war, war die einzige Chance, und juhu, es klappte und sie schlief prompt auch gleich ein und wachte erst kurz vor der Landung wieder auf.
In Tokio wartete schon ein Airport-Buggy am Gate auf uns. Wir mussten all unser Gepäck abholen und dann zum Bus, der uns zum anderen Flughafen von Tokio brachte, wo unser Hotel war und der nächste Flug am nächsten Morgen ging. Anna war inzwischen munter und wollte die gesamte Busfahrt unterhalten werden. Glücklicherweise hatten wir ja genügend Spielmaterial.

Am späten Nachmittag konnten wir im Hotel einchecken und gingen fast sofort essen. Es war das erste Restaurant, in dem ich mich mit Anna nicht wohl fühlte. Sie offenbar auch nicht. Nach kurzer Zeit wollte sie keinen Brei mehr und war nicht mehr zu bändigen. Ich aß schnell auf, während mein Mann sie bespaßte. Dann ging ich mit ihr ins Zimmer, wo sie sich etwas austoben konnte.
Als sie nach einem Bad schließlich schlief, machte ich noch den letzten Bericht fertig und schickte ihn ab, damit ihr meine Leser nicht länger warten müsstet.
Tut mir leid, dass es mit diesem nun so lange gedauert hat.

Die Nacht war ruhig und wir bekamen noch ganz gut Schlaf, bevor um 6 Uhr der Wecker klingelte. Um 7.30 Uhr wollten wir den Airport Shuttle des Hotels nehmen. Es klappte alles super. Dieser Flughafen war noch leerer als der von Osaka. Und hinter den meisten Flügen stand ein „cancelled“ beim Flugstatus. Auch bei unserem Flug nach Warschau dachten wir erst, er würde wieder so leer wie der am Vortag. Aber der Flieger füllte sich dann doch etwa ein Drittel bis zur Hälfte. Der Platz am Fenster neben uns blieb frei und so hatten wir einen guten Spielraum für Anna, die auch die meiste Zeit am Boden oder auf dem freien Platz herumturnte.

Das Essen war immer eine kleine Herausforderung, die wir in Schicht absolvierten. Einer behielt Anna auf dem Mittelplatz auf dem Schoß und gab ihr zu essen, der andere konnte am Gangplatz relativ unbehelligt selbst essen, musste nur immer schon ein bisschen was fürs Kind abgeben, abschneiden etc. Dann wechselten wir. Wir hatten auch wieder ein Baby-Bassinet bekommen und Anna ließ sich auch mal hineinsetzen. Es war niedriger angebracht als auf unserem ersten Flug mit ihr im März, aber auch diesmal ließ Anna sich nicht zum Schlafen darin bewegen. Etwas wehmütig darüber beobachteten wir eine Mitreisende mit ihrer Tochter, die brav darin saß und sich füttern ließ und auch darin schlief. Auch ansonsten schien das andere Baby völlig pflegeleicht, durfte aber auch den ganzen Flug über auf dem Handy oder Tablet der Mutter Babyfernsehen gucken. Anna ist das nicht gewohnt und würde nach ein paar Minuten gar nicht weiter gucken wollen. So war es jedenfalls am Montag bei unseren Freunden.
Annas Babyfreundin verlangt schon nach dem Fernseher, ihre Mama ist darüber auch nicht mehr glücklich, weiß aber nicht, wie sie das wieder ändern soll. Sie ist erneut schwanger und da hat sie sich eben über den Fernseher immer mal ein paar ruhige Minuten erkauft…

Mit unseren verschiedenen Spielsachen konnten wir Anna aber doch ganz gut die Zeit vertreiben. Besonders gut waren Magnete und Washitape, das man ohne Rückstände wieder von allem lösen kann. Anna war ungemein beschäftigt, das Tape von den Armlehnen, ihren Büchern oder dem Tischchen und der Wand vor uns abzufieseln. Wenn es dann an ihren Händen klebte, versuchte sie es wieder loszuwerden, indem sie die Händchen aneinander rieb, schlug, schüttelte. Das war aber auch penetrant das Band…

Sie schlief ihre Schläfchen auf mir und dem Papa und hätte fast die Landung noch verschlafen.

In Warschau müssten Japaner eigentlich gleich den ersten Kulturschock schon am Flughafen bekommen. Die Toiletten waren – im Vergleich zu japanischen – in einem richtig schlechten Zustand. Einige Armaturen, Scharniere und die Halterungen der Toilettenpapierrollen waren defekt… auch für uns war das nach der langen Zeit in Japan ein kleiner Schock.

Für uns war es eigentlich schon tiefe Nacht als es endlich weiterging zum nächsten Flug. Anna war nach einer schönen Spielzeit am Flughafen dann auch schon ganz entnervt und wollte deutlich schlafen, als wir noch mit dem Bus zum Flieger mussten. Sie fing sogar an, mich zu beißen, wo sie konnte, sie musste ja in der Trage sitzen. Endlich im Flieger schlief sie wieder bis zur Landung. Eine Erholung. Ich hoffte nur inständig, dass sie in der Nacht noch schlafen können würde!

Endlich erreichten wir München! Welche Erleichterung, dass wir es ohne weitere Probleme hierher geschafft hatten. Wegen einer Verwechslung der Eingänge wurden wir durch das Corona-Test-Zentrum geschleust. Nachdem klar war, dass unser Flug nicht verpflichtet war, wir nicht aus einem Risikogebiet kamen, zogen die anderen Reisenden weiter. Wir ließen uns testen, ein Rachenabstrich – und hatten zwei Tage später das negative Testergebnis, also nicht infiziert.

Unser Gepäck zog schon Kreise auf dem Gepäckband, als wir aus dem Testzentrum kamen. So mussten wir hier nicht mehr warten. Durch die Türen konnte ich schon meine Eltern, Schwester und Nichte auf uns warten sehen. Welche Wiedersehensfreude!
Ob Anna jemanden erkannt hat, ist zu bezweifeln. Sie machte alles mit, sich an mich klammernd. Im Auto schlief sie in der Babyschale schnell ein und schlief auch weiter, während wir zuhause bei meinen Eltern noch Weißwürste und Brezeln zu Abend aßen. Dann ging es erst einmal in die Waagerechte und Anna hatte überhaupt keine Probleme gleich wieder weiterzuschlafen. Allerdings wurden wir drei gegen 5 Uhr wach und konnten auch nicht mehr schlafen. So standen wir auf, machten Frühstück und warteten auf meine Eltern.

(Ich bin infolge des Jetlags noch bis Dienstag jeden Morgen schon vor 5 Uhr wach geworden und habe die Zeit dann meist genutzt, irgendwas zu räumen. Erst mit dem Kopfwehtag konnte ich endlich wieder länger schlafen.)

Die Tage bei meinen Eltern verbrachten wir mit der weiteren Umzugsvorbereitung. Meine Schwester kam Donnerstag Nachmittag dazu und ihr gelang es, Anna auch mal zu beschäftigen, sodass ich Kisten räumen konnte. Meine Eltern hatten beschlossen, uns mit ihrem Camper zu begleiten und so wurde das kleine Wohnmobil vollgepackt. Das Wetter war herrlich und am Freitagnachmittag kamen dann alle Familienangehörigen zusammen, die im Münchner Raum wohnen, um uns mit einem Grillessen willkommen zu heißen.
Anna beobachtete ihre Cousine, die inzwischen dreieinhalb Jahre alt ist, genau und grapschte immer wieder nach ihr. Zum Glück ist die das gewohnt, weil bei der Tagesmutter auch kleinere Kinder dabei waren. So konnte ich auch mal entspannen. Dass Anna sonst sehr an mir hing, ist ja verständlich.

Samstagmorgen ging es dann los auf die Autobahn. Wir drei fuhren mit meinem Bruder im Auto, meine Eltern mit dem vollgepackten Wohnmobil. Was soll ich sagen, auch diese Fahrt ist überstanden und wir kamen Samstagabend noch mit einem Rest Tageslicht in Braunschweig an und konnten endlich unsere Wohnung live und in Farbe sehen. Unser Vermieter begrüßte uns auch noch und hatte schon einiges für uns eingekauft.
Ich bin so froh!!! So froh und dankbar, dass wir hier schon eine eingerichtete Wohnung beziehen. Samstag wurden nur noch alle Sachen in die Wohnung geholt, damit meine Eltern im Camper schlafen konnten. Wir zogen heraus, was wir für die Nacht brauchten.
Sonntagvormittag wollten wir uns erst einmal die Beine vertreten und für Anna einen Spielplatz suchen. Wir wurden schnell fündig und Anna schaukelte glücklich das erste Mal in einer Babyschaukel.

Seither räumen wir hier was ein und da was ein, es braucht alles seine Zeit. Meine Eltern blieben noch bis Mittwochmorgen und halfen mir diverse Einkäufe zu erledigen. Es gab und gibt doch noch so einiges neu zu besorgen. Wir hatten unseren Hausstand ja sehr dezimiert vor Japan. Ein erster Bummel durch die Altstadt war aber auch dabei.
Besonders freut mich, dass wir gemeinsam noch ein Elektrorad anschauten und ich es auch kaufte, dazu erstand ich gleich und ungeplant einen Fahrradanhänger sehr günstig. So werden Anna und ich bald nicht mehr aufzuhalten sein und gemeinsamen Ausflügen in die Umgebung steht nichts im Wege. Anna saß gestern das erste Mal im Hänger, aber noch ohne Rad davor. Ich möchte lieber auch erst einmal ohne Anna mit Hänger fahren, um ein Gefühl für die Maße zu bekommen. Mal sehen, ob ich in den nächsten Tagen dazu komme.

Mein Mann startete am Montag letzter Woche bereits mit dem Job und braucht tatsächlich nur ein paar Minuten zu Fuß. Wenn im Spätherbst die Blätter von den Bäumen gefallen sind, wird er unser Haus vielleicht von seinem Bürofenster sehen können!

Nur zum Schreiben bin ich Montag letzte Woche nicht mehr gekommen, Dienstag hatte ich solche Kopfschmerzen, dass es nicht ging. Mittwoch Nacht wurde dann Anna krank mit Fieber. Freitag war ich daher schon bei unserer Kinderärztin. Sie konnte nichts weiter feststellen. Zur Sicherheit wurde auch bei Anna ein Covid-19-Test gemacht. Sie war zwei Tage ziemlich elend dran und ich trug sie die meiste Zeit mit mir herum. Da ging nicht viel voran. Heute Morgen haben wir dann einen leichten Ausschlag bei ihr gesehen. Laut meinem medizinischen Familienratgeber und dem Eindruck der Ärztin war es dann wohl so ein Dreitage-Fieber.

So schreibe ich erst heute wieder, während Anna ihren Mittagsschlaf macht. Hatte sie während der Fiebertage kaum Appetit, hat sie sich heute den Bauch vollgeschlagen mit Kartoffelbrei. Sie brauchte eine Weile, drehte sich und wand sich, wälzte sich herum, zu mir und wieder weg. Als ich schon dachte, dass das gar nichts mehr wird und wir erneut eine Runde durch die Wohnung drehen müssten – einmal waren wir schon wieder aufgestanden und hatten die Wäsche aus der Waschküche nach oben geholt –, da schlief sie endlich ein, den Oberkörper auf meinem Kissen abgelegt. Sie hat jetzt übrigens ihr eigenes Bettchen, allerdings steht es, wie ein Beistellbett, neben meinem.

Anna scheint es hier gut zu gefallen, allerdings scheint sie von der Größe der Wohnung noch genauso überwältigt wie wir. Wir haben hier ja auch mehr als doppelt so viel Platz wie in Kyoto. Allein der Flur ist so groß, dass sie darin mit einem Bobby Car fahren könnte. Bisher lässt sie sich von Zimmer zu Zimmer noch herumtragen und jammert lieber statt zu krabbeln. Das muss sich nun langsam ändern.
Sie wird erst einmal weiter bei uns schlafen. Wie lange, wird sich ergeben. Ihre Spielzone ist hauptsächlich im Wohnzimmer, das genügend Platz dafür hat. In der Küche gibt’s dann immer die Magnete am Kühlschrank und ich hoffe, sie mit ihrem Lernturm noch davon zu begeistern, mir bei den täglichen Arbeiten zuzugucken, bis sie selbst was mitmachen kann. Momentan jammert sie noch, wenn ich sie hineinstelle. Meine Küchenmaschine ist ihr auch noch unheimlich. Aber wenn sie mehr und mehr versteht, dass da lecker Essen rauskommt, wird sie hoffentlich mit Osvaldo, so heißt das Gerät in unserer Familie, Freundschaft schließen.

Ah ja, die Nutribaby(+) von babymoov habe ich gestern das erste Mal verwendet zum Sterilisieren der Fläschchen. In den nächsten Tagen nehme ich sie sicher zum Kochen in Betrieb. Vielen Dank an babymoov dafür!

Und mein Mann hat die Cosy von BIG am Freitag aus Berlin mitgebracht. Eigentlich wollten wir zusammen fahren, aber mit der kranken Anna wollte ich nicht mit. Das holen wir demnächst nach.
Anna sah die BIG Cosy am Samstag zum ersten Mal und ist bisher etwas skeptisch. Aber das Spielzeug, das ich ihr hineinlege, das angelt sie sich dann heraus. Bestimmt wird sie bald kaum noch rauszukriegen sein, wenn sie entdeckt, wie schön man darin schaukeln kann. Vielen Dank noch mal an BIG und kidsgo für das tolle Sponsorengeschenk!

Im Kopf habe ich immer noch die Zeitverschiebung nach Deutschland. Auch sonst ist alles noch etwas surreal. Im Supermarkt könnte ich einem Kaufrausch erliegen, so viel guter Käse, der probiert werden will, verschiedene Biere und auch die alkoholfreien Biere schmecken nach was!

Inzwischen ist es Abend geworden, mein Mann war nach dem Essen mit Anna auf dem Spielplatz und ich konnte mein Rad mit Hänger ausprobieren und war damit einkaufen. Herrlich!
Ich könnte noch ewig weiterschreiben diesmal. Aber ich breche nun ab. Mein nächster und wohl letzter Bericht kommt dann erst in einem Monat. So gern ich hier schreibe, kommt mir die Pause doch ganz gelegen, bei all den Dingen, die hier noch zu erledigen sind.
Ich will euch dann auch berichten, was wir nun aus Japan vermissen und, worüber wir hier nun wieder glücklich sind.

Annas erster Geburtstag wird natürlich auch seinen Platz finden!
Dafür will ich morgen Abend einen Schokoladenkuchen mit Datteln backen.

Jetzt aber: Eine schöne weitere Woche wünsche ich euch diesmal aus Braunschweig und verabschiede mich schon mal für eine längere Zeit. Ich freue mich aber sehr, euch in einem Monat noch einmal zu berichten. Bis dahin!

Viele Grüße

Silke, ihr Mann und Anna


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Kommentare von Lesern:

Brygida, München17.09.2020 16:08

Liebe Silke,
mit besonders grosser Anspanung habe ich auf diesen Beitrag gewartet und ihn gestern spät mit sehr großen Freude gelesen!
Das war echt spannend! Die, fast abenteuerliche Rückkehr und Ankunft in Braunschweig zeigen was für ein gut eingespieltes Team ihr (drei) seid.
Wie meine Vorschreiberinnen wünsche auch ich euch ein reibungsloses Einleben in Braunschweig, viel Gesundheit und Freude am Familienleben!
Und auch ich werde dein Tagebuch wahnsinnig vermissen!!
Herzliche Grüße, Brygida

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Regina, Vierkirchen17.09.2020 10:05

Wow, das war spannend ! Aber Ihr habt es mit viel Überlegung gut geschafft.
Eure vielen Kontakte zu Japaner/innen bei den Sprachkursen, Begegnungen, Spielgruppen sind doch bleibende Erinnerungen von diesem , mir bisher fremden Land. Von Ausländern hört man häufig Deutschland sei ein sauberes Land, aber Japan hat da noch andere Prioritäten.
Nun wünsche ich Euch ein fröhliches Einleben in eine neue Stadt, die Euch mit der eingerichteten Wohnung schon hervorragend empfangen hat !
Und was lesen wir jetzt Wöchentlich ????
Herzliche Grüße, Regine

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Sabrina 16.09.2020 14:35

Liebe Silke

Sehr schade dass dich dein Tagebuch nun dem Ende neigt. Es wäre auch sehr interessant gewesen, euch die ersten Monate in good old germany zu begleiten. Wie geht es für dich persönlich jetzt weiter?Bist du noch in Elternzeit? Wird Anna in.eine KiTa gehen?
Ich wünsche euch einen guten Start!

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Reise, Ankunft in Deutschland, Umzug, Einleben