Von nett gemeinten Ratschlägen und übergriffigem Handeln
Da bekommt man ein Kind und denkt, dass man selbst bestimmt, wie man es erzieht. Ok, größtenteils ist es glücklicherweise ja auch so und dennoch wird sich viel eingemischt. Egal, ob dies erwünscht ist oder nicht.
Es beginnt schon in der Schwangerschaft, dass fremde Leute versucht sind, den Bauch zu tätscheln und ist das Baby dann da wird es auch munter befingert. So ein kleines goldiges Wesen verleitet natürlich auch zu solchen Reaktionen und ach wie gut riecht so ein Baby und wie weich ist die Haut und der erste Haarflaum. Aber dennoch möchte ich nicht, dass mein Kind einfach so von jedem angefasst wird. Corona hat das Ganze schon stark gedämpft, aber dennoch habe ich es bevorzugt, unsere Jungs anfangs unter Leuten vorwiegend im Tragetuch zu transportieren. Dann fällt schon mal der Griff in den Kinderwagen weg. Nun sind es die Füße, die, wie ja schon erwähnt meistens barfuß sind und daher scheinbar unheimlich verlockend. Da wird ein Gespräch mit mir angebandelt und ganz nebenbei die Füße angefasst.
Immerhin gibt es auch noch die Personen, die vorher fragen und dann erlaube ich es in der Regel auch. Aber diese Selbstverständlichkeit geht mir etwas auf die Nerven. Unsere großen Jungs sind da schon ganz vehement und besonders Knopf äußert direkt seinen Unmut, wenn ihm über den Kopf gestreichelt wird. Allgemein gebe ich Kerlchen schon häufig mal in andere Arme, aber eben in Arme von Leuten, die ich kenne und denen ich auch ein Stück weit vertraue.
Die Nachbarsmädchen lieben unser Kerlchen und freuen sich immer riesig, wenn sie ihm Spielzeug bringen können und bemühen sich sehr, den kleinen Kerl bei Laune zu halten und zu unterhalten. Und dabei bin ich ganz entspannt, denn wir kennen uns und unsere Kinder wachsen gemeinsam auf und ich liebe diese ungezwungene Gemeinschaft sehr. Anders empfinde ich, wenn ich im Kindergarten bin und die Jungs abholen möchte. Plötzlich befindet sich eine Traube von Mädchen um mich herum und jede meint Kerlchen angrabbeln zu müssen. Ein kleiner Wettstreit entsteht, wer neben mir saß und jetzt sitzen darf und lauter kleine Hände befingern ihn an seinem kleinen Körper. Und auch wenn ich sage, dass sie nicht ins Gesicht fassen sollen, klappt dies nur kurz und ich bin dankbar für meine Größe von 1,78 m, da Kerlchen dann, wenn ich stehe auf meinem Arm sicher ist. Dann kann er herabgucken und ich bestimmen, wann er angefasst werden kann.
Und schon bin ich beim zweiten Thema, dem Einmischen in die Erziehung und das Leben. Wer Kinder hat, kennt vermutlich das Phänomen, dass plötzlich von überall Ratschläge kommen. Egal, ob man eine Frage gestellt hat oder nicht. Heult das Kind beim Spazieren oder einkaufen, erhalte ich oft den Tipp, dass mein Kind doch hungrig sei. Ich habe ganz vergessen, dass so viele fremde Menschen Kerlchens Speiseplan und seine Essenszeiten kennen.
Ich wurde auch schon angesprochen, dass mein Kind im Tragetuch oder im Fahrradanhänger keine Luft bekommen würde. Es sei nicht normal, dass unsere Kinder nicht gut schlafen oder ich so lange stille. Ich sollte aufpassen, ob sie auch warm genug angezogen sind etc. Sämtliche Ratschläge würden den Rahmen hier sprengen, aber ich denke, dass der kleine Einblick genügt. Ja, es läuft nicht alles rund und ich mache definitiv nicht alles richtig, wenn es überhaupt ein richtig gibt, aber ich liebe meine Kinder und versuche wirklich, alles für genau meine Kinder richtig zu machen. Und das „richtig“ bei Krümel ist ein anderes als bei Knopf und auch ein anderes „richtig“ als bei Kerlchen. Ich habe viel Austausch mit anderen Mamas und konnte schon viele Ratschläge einholen und umsetzen, aber eben erfragt und nicht von wildfremden auf der Straße. Und dann ertappe ich mich, wie mir selbst ein Ratschlag auf der Zunge liegt und ich mich beherrschen muss, ihn bei mir zu behalten. Wenn ich eine andere Mama mit heulendem Kind sehe, weiß ich nie, was jetzt wirklich das Problem ist. Was hat sich vielleicht schon durch den ganzen Tag gezogen? Dann schicke ich der Mama ein mitfühlendes Lächeln und wünsche ihr innerlich viel Kraft für ihren Wutzwerg und ihren Alltag.
Und haben wir Besuchskinder oder eben die halbe Nachbarschaft in unserem Garten, ist es ein Abwägen, wie viel von meiner Erziehung gilt einfach in unserem Haus und Garten und was zählt für unsere Kinder? Meine Kinder creme ich nun mit Sonnencreme ein, ich zwinge aber kein fremdes Kind dazu. Oder ich bestimme, wie viel oder wenig meine Kinder anhaben dürfen, aber nicht, ob der Nachbarsjunge barfuß sein darf. Aber ich verbiete sämtlichen Kindern in unserem Garten Pflanzen abzureißen und das führte letztens tatsächlich zu meiner ersten richtigen Ansage an Besuchskinder. Danach fühlte ich mich als uncoolste Mama überhaupt, aber ich habe den Kindern auch erklärt, warum ich das nicht möchte. Und als sie begriffen, dass aus abgerissen Blüten am Blaubeerstrauch keine Blaubeeren werden können, (die wir doch alle so gerne naschen) kam Verständnis auf und ich denke, ich bleibe zumindest authentisch. In den meisten Häusern gibt es doch eigene Regeln und Kinder können diese unfassbar schnell unterscheiden. Im Kindergarten, in der Schule oder bei Freunden, überall läuft es etwas anders. Und hier und da schau ich mir vielleicht auch etwas ab, oder überdenke nochmal meine Einstellung.
Auf eine weitere Woche des friedlichen Beisammenseins. In der wir hinterfragen, aber nicht direkt verurteilen.
Ach ja, Kerlchen bekam gerade das neue Bobbycar von BIG eco zugeschickt und hat direkt mal ausgiebig die Hupe erprobt. Das wollte ich euch nicht vorenthalten, daher heute mit Bild.
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