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Baby-Tagebücher von Friederike

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

Geburt

Die rasche Geburt

Wenn es plötzlich dann ganz schnell geht. Oder 15 Minuten im Kreißsaal reichen.

Eigentlich hätten wir noch etwas Zeit ... eigentlich hatten wir noch einiges vor … eigentlich waren wir noch nicht ganz bereit.
Ich hatte schon den nächsten Blogbeitrag über die letzten Vorbereitungen angefangen. War dabei, die vielleicht letzte Woche zu füllen und nun darf ich schon von unserer Geburt berichten. Also fange ich mal ganz vorne an.

Der Morgen startete wie üblich mit der Prozedur, die Kinder in den Kindergarten zu bringen. Vor Ort merkte ich eine Wehe und war dankbar, dass Knopf sich tatsächlich mal selbst die Schuhe auszog. Auf Fragen der Erzieherinnen musste ich schmunzeln und sagte, dass es heute komisch ist. Aber so ernst nahmen wir das nicht, da ja eigentlich noch 2,5 Wochen bis zum errechneten Geburtstermin waren. Zuhause habe ich gefrühstückt und dabei dann doch mal die Wehen getrackt. So alle sechs bis acht Minuten ereilte mich eine Wehe. Mein Mann erschien am Esstisch und ich sagte nur, es kann sein, dass du heute noch deinen dritten Sohn kennenlernst. Wohlbermerkt war das unser erster gemeinsamer Morgen ohne Kinder und wir wollten noch die Zeit bis zur Geburt mit etwas Zweisamkeit genießen. Also legte ich mich hin und versuchte nichts wehenförderndes zu tun. Es wurde auch ruhiger, aber das Gefühl der nahenden Geburt blieb. Um 11 Uhr kamen planmäßig mein Schwager und seine Freundin zu Besuch und wir scherzten noch, dass sie vielleicht als Babysitter benötigt werden.

Ab 13:07 Uhr kamen dann wieder Wehen und diese konnte ich dann nicht mehr als eventuelle Übungs- oder Senkwehen abtun. Wir haben noch gemeinsam gekocht und gegessen und ich hab dann ab 14 Uhr wieder mit dem Tracken angefangen. Die restliche Mannschaft ist bei herrlichem Wetter in den Wald gegangen. Ich wehte vor mich hin mit 7-8 Minuten Abstand. Dann wurde der Abstand kürzer und ich wollte dann doch mal ins Krankenhaus. Glücklicherweise kamen gerade dann Mann und Co zurück. Also letzte Instruktionen und Umarmungen und auf ging es zum Auto. Da war es 15:30 Uhr und ich beruhigte meinen Mann, dass es dieses Mal nicht so weilt, wie bei unserem zweiten Sohn. Während der Fahrt ging der Abstand auf 2-3 Minuten und ich schaute nicht mehr auf die Uhr. Es war klar, dass sind Geburtswehen. Schnell auf dem Storchenparkplatz gestellt und los ging es Richtung Kreißsaal. Ich war stolz, diesen Weg noch selbst bewältigen zu können.

Um 15:45 Uhr trafen wir im Kreißsaal ein, händigten Mutterpass und Versichertenkarte aus und sollten ins Untersuchungszimmer. Die Hebamme staunte nicht schlecht, dass der Muttermund schon komplett bis auf einen Rand geöffnet war. Also schnell in den Kreißsaal. Dort wollte sie das CTG anlegen, einen Zugang legen sowie die Fruchtblase öffnen. CTG saß. Ich mittlerweile auch auf dem Bett. Gerade möchte die Hebamme den Zugang legen, da verspüre ich akuten Pressdrang. Also keinen Zugang. Die Hebamme positioniert sich vor dem Bett und ermuntert mich zum Pressen. Und nun weiß ich woher der Ausdruck „die Fruchtblase platzt“ kommt. Die Hebamme war kinnabwärts geduscht und das Bild werde ich wohl nicht mehr vergessen können. Statt einzelner Wehen verspürte ich dauerhaften Druck und durfte diesem nachgeben. Das erste Pressen brachte den Kopf hervor, direkt gefolgt vom Körper. Und im Nu lag ein kleines noch etwas bläuliches Kerlchen auf meinem Bauch.

Es ist 16 Uhr. Das war also die Geburt. Jetzt sind wir dreifache Eltern. Emotionen überkommen mich. Glücksgefühl. Freude. Faszination. Dankbarkeit. Etwas massiert von der Hebamme beginnt der neue Erdenbürger mit zaghaftem Schreien und wird rosig. Erleichterung. Gepaart mit Überforderung, da hier und da noch an mir gewerkelt wird. Die Plazenta wird geboren, nebenbei dann doch noch der Zugang gelegt. Die Nabelschnur wird von meinem Mann durchtrennt. Ich werde noch ein Weilchen genäht, während mein Mann mit dem Neuzugang kuschelt.

Eine rasche Geburt. So steht es im Geburtsbericht. Sie war rasch und kam überraschend und dennoch waren wir dann bereit und sind glücklich über unser Herbstkind. Nun genießen wir. Und ich melde mich nächste Woche wieder.

Eure Friederike



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Kommentare von Lesern:

Saskia, Kahlgrund25.10.2022 13:39

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt. Auch wenn es bei uns noch etwas dauert freuen wir uns ebenso auf den neuen Erdenbürger.
Deine Art zu schreiben ist toll und ich freue mich auf weitere Berichte von eurer Kennenlern- und Anfangszeit.

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rasche Geburt, unser drittes Wunder, Wehen