Hier sind nun ein neues Tagebuch und ein neues Krümelchen auf dem Weg!
Liebe Leserinnen und Leser,
ich bin Cathy, 31 Jahre alt und wohne mit meinem Mann in Franken. Wir sind seit Februar 2008 verheiratet und sehr glücklich miteinander :) Kennengelernt haben wir uns 2 Jahre zuvor via Internet (ja, sowas kann wirklich klappen) und uns war sehr bald klar, dass wir für immer zusammengehören. Klingt pathetisch, ist aber so ;)
Ich arbeite als Sachbearbeiterin und mein Schatz ist Mitarbeiter in einer IT-Abteilung. Am "Projekt Wunschbaby" bastelten wir seit Februar 2007. Aber leider hat es nicht spontan geklappt. Arzttermine, Untersuchungen und Medikamente für uns beide halfen nicht und die Verzweiflung wuchs von Monat zu Monat. Alles Mögliche und Unmögliche wurde ausprobiert, vom Zucker auf dem Fensterbrett für den Storch bis Clomifen...
Nach 2 Jahren Üben wechselten wir im Januar 2009 in eine Kinderwunschklinik (Uniklinik) und der Diagnostik-Marathon nahm seinen Lauf. Bei uns beiden wurden Faktoren festgestellt, mit denen die Chance auf ein Baby auf normalen Wege ungefähr bei 0 lagen.
Bei mir standen eine massive Gelbkörperschwäche und die Insulinresistenz unserem Wunsch im Wege – und bei meinem Mann fiel das Spermiogramm relativ schlecht aus. Was da war, schwamm im Kreis oder gar nicht.
Als erste Maßnahme bekamen wir beide Medikamente. Bei meinem Mann sollte die Durchblutung und Schwimmfähigkeit angeregt werden, plus Vitamine und Mineralstoffe. Ich bekam Metformin und den Auftrag, soviel wie möglich abzunehmen. Das fällt mir normalerweise nicht wirklich leicht, aber das Ziel vor Augen lief es wie am Schnürchen. 15 Kilo sind gepurzelt innerhalb von knapp 10 Wochen, dank einer Kombination aus umgestellter Ernährung, Bewegung und Medis.
Wir stellten uns auf eine ICSI ein, viele Formalitäten und die Kosten mussten geklärt werden und wir mussten uns auch ganz sicher sein, ob das unser Weg werden soll. Nicht für jeden ist der Gedanke an eine künstliche Befruchtung leicht. Unsere engsten Freunde und die Familie sind dem Thema glücklicherweise positiv gegenüber eingestellt, aber im Internet habe ich einige sehr verletzende Sachen lesen müssen. Für Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch ist es sowieso eine schwere Zeit und ein Außenstehender kann vielleicht nicht unbedingt nachvollziehen, wie sehr der Wunsch nach einem Kind in einem Menschen brennen kann. Viel mussten wir wirklich nicht überlegen, denn der Gedanke an Nachwuchs war einfach zu verlockend.
Die Downregulierung, Hormontherapie, Punktion und Transfer werden bestimmt nicht unsere schönsten Erinnerungen sein, aber was macht man nicht alles ;) Letztlich ging unser großer Wunsch in Erfüllung und schon beim ersten Versuch wurden wir schwanger. Was für ein großes Wunder ist da jetzt an Bord! Tja, und jetzt bin ich mittlerweile in der 10. Woche, ich kann's noch gar nicht glauben. Es ist noch ein bisschen unwirklich, obwohl wir den Krümel schon ein paar Mal per Ultraschall gesehen haben. Das Kleine war beim letzten Termin an 7+6 schon 10 mm lang und wir beide sind unheimlich stolz drauf. Wir freuen uns so sehr auf unseren Krümel, ich kann es gar nicht in Worte fassen! Das kleine Herzchen schlägt und das zu sehen war einer unserer schönsten Momente. Bald kann ich das Metformin und Utrogest absetzen und ich freu mich riesig darauf!
Am liebsten möchte ich es schon allen Leuten erzählen, aber mein Mann ist da konsequenter und möchte es erst nach den kritischen 12 Wochen offiziell verkünden. Auf der Arbeit muss ich mich echt zusammenreißen, um es nicht rauszuposaunen. Natürlich wissen es schon ein paar Freunde und unsere Eltern, denn für die ICSI brauchten wir Daumendrücker, Sternschnuppensammler und Kleeblattfinder :) Und offenbar hat das ja gut funktioniert!
Von „Anzeichen“ bin ich bisher ganz gut verschont geblieben. Gut, die Oberweite ist gewachsen und empfindlich. Die Übelkeit hält sich im Rahmen und ist nicht übermäßig schlimm. Nur die Müdigkeit macht mir zu schaffen, ich schlafe wesentlich früher als sonst und bin eigentlich immer fix und fertig. Anfangs war es aber schlimmer und es relativiert sich mittlerweile.
Viel geplant haben wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Natürlich muss das Arbeitszimmer „umstrukturiert“ werden und wir sind in letzter Zeit öfters in Möbelhäusern unterwegs gewesen.
Aber es ist noch viel zu früh für die Feinplanung und es ist ja noch sooo viel Zeit!
Erstmal den nächsten Arzttermin diese Woche abwarten, dann bin ich bei 9+6 und es ist der erste Termin bei meinem Frauenarzt. Bisher waren wir noch in der Klinik und jetzt wollen wir uns mal vor Ort vorstellen ;)
So, jetzt habt Ihr schonmal einen kleinen Einblick in unseren bisherigen langen Weg zum Wunschkind und die Anfangszeit bekommen. Vielleicht betrifft Euch das Thema genauso wie uns? Fragen sind daher sehr willkommen (ich werde immer mal reinschauen, wenn ich abends nicht zu müde bin *zwinker*). Und vielleicht können wir mit unserer Geschichte ein wenig Mut machen und Euch einfach sagen, dass man nie die Hoffnung aufgeben darf. Wir sind das beste Beispiel, dass es immer wieder Wunder gibt und die Medizin so einige Türen öffnen kann.
Ich freue mich schon darauf, unsere Schwangerschaft mit Euch gemeinsam zu beschreiten und warte gespannt auf Kommentare.
Viele Grüße
Cathy