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Baby-Tagebücher von Vroni

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

40. Woche

Pfingstmomente

Es geht um Salomes Schutz und Pfingsterlebnisse.

Hallo ihr Pfingstrosen,

letztes Jahr gab es an Pfingsten einen großen Streit mit dem Papa, bei dem ich dachte, es sei das Schlimmste gesagt worden, was man einer schwangeren Frau jemals sagen kann. Ich wollte die Wunde ca. 365 Tage später heilen. Es hat anfangs funktioniert, aber endete noch schlimmer.

Ich könnte hier beschreiben, zitieren, erklären, analysieren, Trauer verarbeiten, diagnostizieren und vieles mehr.
Ich könnte sagen, was ich nun für Pläne habe und wie ich handeln will.
Ich könnte alle getippten Wörter wieder löschen und mich damit daranhalten, was ich mal sagte, dass ich nicht mehr über ihn schreiben werde.
Oder ich könnte alles aufschreiben, um es zu verarbeiten.
Ich könnte das Schlimmste, was passiert ist, niederschreiben. Clickbaiting der extra Klasse.
Ich könnte die Ratschläge nennen, die mir Freunde, Familie und das Jugendamt gaben.
Was sage ich und was sage ich nicht. Wie sage ich es. Dieser Tagebucheintrag fällt mir unendlich schwer.

Aber ich will Salome schützen. Das hat die höchste Priorität. Niemand soll schlecht über ihre biologischen Eltern reden, denn sie ist biologisch gesehen, ein Teil von Ihnen. Er ist ihr biologischer Vater. Ich habe ihn sehr geliebt und wir beide freuten uns himmelhochjauchzend über Salomes Ankunft.
Jetzt wollen wir alle ihren Schutz, nachdem sie gestern seinen schlimmen Äußerungen schutzlos ausgesetzt war. Wir schützen uns, wenn wir keinen Kontakt mehr haben. Ich hoffe sehr, dass er es akzeptiert und ich es auch schaffe, mich an meine Vorsätze zu halten und nie wieder gefühlsweich werde. Damit Letzteres nicht passiert, schreibe ich es hier auf und lese es mir für den Fall, falls ich wieder weich werde, durch.
Ich möchte kein Mitleid mit meiner Situation provozieren. Ich bin in der privilegierten Rolle, dass ich Salome um mich habe und er nicht.

Ich wollte euch mit diesem Vorspann erklären, warum ihr den Text wieder später lest, obwohl ich viel Zeit hatte. Ich konnte nicht schreiben. Heute fühlte ich mich, als ob meine Beine einen Marathon hinter sich haben. So körperlich anstrengend waren seine Äußerungen gestern.

Bis hierhin reicht also die Erklärung für die Verspätung und jetzt wird das Bühnenlicht auf das allerschönste, zauberfantastische Strahle-Kind Salome gerichtet. Kürzlich sagte ein Freund von mir: „Vroni, weißt du eigentlich, was du für ein bildschönes Kind hast.“ Er war zu Besuch bei Freunden, die auch im letzten Jahr Nachwuchs, und zwar Zwillinge, bekamen. Natürlich weiß ich, dass wir beide nicht ganz objektiv sind, weil wir Salome lieben. Außerdem sollte die Optik unwichtig sein. Aber trotzdem mag man die Komplimente von außen. Sie fühlen sich an wie warmer Honig.

Salomes Geräuschorgel ist sehr lustig. Neben dem rollenden „R“ ist ein Standard-Geräusch von ihr das knurrende Einschlafen. Das macht sie, wenn das "in den Schlaf finden" anstrengend ist, weil sie deutlich übermüdet ist. Übrigens: Mittlerweile kommt Salome allein in die Sitzposition und zieht sich an allen Gegenständen hoch.

Was haben wir in dieser Woche noch erlebt: An Pfingsten ist Salome zum ersten Mal in einer großen Tunnelrutsche auf dem Schoß gerutscht. Sie war unbeeindruckt. Weder Weinen, Angst oder ein Lachen konnte man in ihrem Gesicht erkennen. Außerdem waren wir in der Design-Stadt und Grenzstadt Weil am Rhein und sie hat drei Länder an einem Tag erlebt: Deutschland, die Schweiz und Frankreich. Außerdem haben ihre Cousinen unendlich liebevoll mit ihr gespielt und die liebe Tante hat Salome ein paar Flohmarkschätze mitgebracht. Unter anderem einen Schwimm- und Tauchanzug sowie Lauflernhausschuhe. Also, weitere Abenteuer können wir mit der geblümten Flohmarkttüte bestreiten.

Zum Abschluss: Es gibt ein neues Nachtlicht in Salomes Leben. Es ist ein Wal, der seine Farbe ändert, wenn man ihn berührt. Ich musste eine neue Nachtbeleuchtung kaufen, weil wir das viereckige Steckdosenlicht in Süddeutschland vergessen haben. Und wenn wir schon bei Konsumdingen sind: Wir haben heute eine Haarspangen-Shopping -Tour für Salome gemacht. Schlichte Haarspangen, aber auch welche mit Zebras bändigen jetzt ihre Locken.

Ein Pfingstkuss ist Muss!

Eure Salome und Vroni


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