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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
19. Woche

PEKiP

Bitte was?

Einstiegsquiz: Es ist warm, dich lächeln viele nackige Popos an und es wird mit Tüchern gewedelt.
Wo sind wir?

Nein, nicht in der hiesigen Sauna beim Aufguss, sondern bei unserem neuen Hobby. Wir sind Teil der PEKiP-Familie.

PEKiP steht für das Prager-Eltern-Kind-Programm und soll Kinder in ihrer frühen Entwicklung fördern. Das Setting sieht so aus: 5 Kinder gleichen Alters (in unserem Fall alle 4-5 Monate alt) liegen nackig in einem Raum, um sich ganz locker und entspannt entfalten zu können. Dabei werden die Mamas von einer Hebamme/Sozialpädagogin/PEKiP-Ausgebildeten mobilisiert, zum Spielen angeregt und je nach Bedürfnis unterstützt. Außerdem dürfen sich die Kleinen untereinander kennenlernen und sollen erste Chancen zum Socializen haben. Man kann ja nie früh genug anfangen, den Afterwork-Smalltalk zu erlernen, den man mit Mitte 20 so braucht...

Das so in der Theorie ohne Corona. In der Praxis sieht es aktuell so aus, dass sich die Babys zwar begrüßen, beschnuppern und anfassen dürfen, wir Mütter müssen allerdings Masken dabei tragen. Wollen wir die Masken ablegen, müssen wir auf zugewiesene Matten in die Ecken des Raumes ausweichen. Blöd...
Denn die Babys sollen interagieren. Aber unsere Mimik ist dann doch wichtig, wenn wir sie zu bestimmten Bewegungen animieren. Und über den Sinn der Maßnahme müssen wir ja nicht sprechen, wenn sich die Säuglinge berühren, aber die (getesteten und geimpften) Mütter nicht frei atmen dürfen.

Ende der Beschwerde, zurück zum Kurs:
Anton ist der Hahn im Korb und flirtet kräftig mit den anwesenden Mädels. Und auch sein Gewicht lässt ihn herausstechen: Etwa 1.5 Kilo trennen ihn vom nächst schwereren Kind. Da muss ich beim Purzeln schon aufpassen, dass seine Speckbeine die zarten Babykörper der anderen nicht überfahren. Und auch sonst ist Anton einfach ein aufgewecktes Kerlchen.

Das süße Babymädchen L ist etwas eingeschüchtert und starrt Anton unverholen aus gesicherter Entfernung an, während Baby M entgeistert zuschaut, wie Toni sämtliche Spielsachen nacheinander in den Mund schiebt. Die Mädels üben fleißig die Drehung auf den Bauch, während mein Schützling schon auf diversen Wasserbällen durch den Raum kugelt.
Es ist mir eine Freude zu sehen, wie aktiv sich Anton zeigt. Und wiederum ein riesiger Spaß zu beobachten, wie fasziniert die anderen Kinder auf ihn reagieren.

Einmal die Woche treffen wir uns.
Und so finden wir Muttis uns jeden Donnerstag jetzt für ein paar Termine in diesem heimeligen Raum ein, quatschen über unsere Baby-Herausforderungen und lassen die Kinder an Bällen knabbern, mit Tüchern spielen und singen ihnen vor. Das ist eine Welt, in der es keine Probleme zu geben scheint. Wir sind in unserer rosaroten Zuckerwattenwolke. Und machen es uns für 1.5 Stunden gemütlich. Zwischendurch schlafen manche Kids - ja, 90 Minuten intensives Spielen schaffen nicht alle - oder wir stillen bei Bedarf.
Es ist so easy und unkompliziert in dieser Atmosphäre... Jeder, der Kapazitäten für solche Aktivitäten hat, sollte sich so eine Übungsstunde einmal ansehen. Ich werde den Kurs auf jeden Fall verlängern. Und hoffe nicht nur auf nackige Babypopos, sondern auch nackige Gesichter.



Themensprung:

Anton und ich werden wieder verreisen. Und das schon am Samstag. Wir fahren mit meiner Schwester und ihren Kids auf einen Bauernhof. Und damit ist es endlich Zeit, euch meine große Schwester vorzustellen. Denn der ein oder andere treue kidsgo-Leser wird sie vermutlich kennen. Denn 2015 startete sie mit ihrem Schwangerschaftstagebuch auf dieser Plattform.
Woche für Woche habe ich nicht nur im echten Leben dem nahenden Tanten-Dasein entgegengefiebert, sondern auch sehnsüchtig auf die Beiträge gewartet. Denn ich konnte hier doch das ein oder andere erfahren, was mir sonst verborgen geblieben wäre.

Kristin ist immer die Große gewesen. Nicht nur alterstechnisch. An sie wende ich mich, wenn ich Antworten brauche. Weil sie ein kluger Kopf mit eigener Meinung ist. Weil sie das Leben nimmt, wie es kommt. Weil sie mit zwei Kindern (3 J. und 5 J.) die 24-Stunden-Schichten in der Notaufnahme wuppt und danach noch voller Elan die Haferflocken selbst quetscht und nicht kauft.

Gerade weil sie Ärztin ist, bin ich sehr interessiert an ihren Meinungen zu unterschiedlichen Babythemen. Aber auch, weil ich von ihr immer eine rationale Antwort kriege. Ich bin ein emotionaler Bauchmensch. Hinter ihrer Argumentation steckt immer ein Beleg. Ich bewundere sie. Und rausche manchmal mit ihr zusammen. So wie Schwestern das eben machen.

Ihre Texte sind noch online und ich kann jedem nur raten: so geistreich, so wortgewandt, so lustig und spannend liest sich wenig Anderes. Und falls ihr nur wenig Zeit habt, lest wenigstens den Geburtsbericht. Dort schreibt sie einen Brief an sich selbst. Ihr werdet es fühlen, ich verspreche es.

Aber zurück zum Urlaub. Der Bauernhof bietet uns eine Ferienwohnung mit Selbstversorgung. Perfekt. Kristin und ich sprechen uns ab, wer was mitbringt. Damit es ausgeglichen ist und wir beide gleich viel schleppen. Meine Schwester übernimmt also alle Basics fürs Frühstück und Abendessen. Ich bin für Süßigkeiten (wenn die Kinder schlafen...), Obst und Gemüse zuständig.
Am Tag vor unserer Abreise packe ich Taschen über Taschen. Werfe Strampler und Unmengen an Windeln auf einen Haufen. Sortiere wieder aus und entscheide mich dann doch fürs Mitnehmen. Am Ende fährt ein vollgepacktes Auto mit Kinderwagen, Fahrradanhänger, Babynestchen, einem Hartschalenkoffer, einem Rucksack und zwei Tüten für die wirklich wirklich letzten Teile Richtung Urlaub. Uff.

Was ich vergessen habe? Das Babyphone. Und das Obst und Gemüse. Ups.

Ich melde mich bald vom Bauernhof. Macht's gut!

Maike


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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Kommentare von Lesern:

Maike06.09.2021 17:40

Mensch, Judy, über deinen Kommentar freuen Kristin und ich uns riesig.

Genau, Mathilda ist mittlerweile Kristins 'Große'. Und seit 3 Jahren gibt es auch noch einen kleinen Bruder dazu.
Schön, dass du erst ihre Reise und jetzt meine Geschichte verfolgst - gerne auch als stiller Leser.:-)

Liebe Grüße
Maike

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Judy, Göttingen05.09.2021 16:02

Jetzt schließt sich ein Kreis! War damals bei den „Schwangeren“ schon stille Mitleserin und kann mich an den Geburtsbericht deiner Schwester sehr gut erinnern (hab gleich nochmal nachgelesen). Und jetzt lese ich bei dir mit. Das heißt ja, dass du mit ihrem Kind Mathilda jetzt unterwegs warst? Ganz schön witzig. Interessiert mich sogar ein wenig, was aus allen geworden ist, wie alte Bekannte ;).
Ich bin mal gespannt, was du nächste Woche berichtest.
Lese lieber leise mit und kommentiere nicht so sehr.
Nicht wundern und LG

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In diesem Beitrag geht's um:

PEKiP, Kurs mit Baby, Urlaub auf dem Bauernhof