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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
10. Woche

Eine angenehm ereignislose Woche

Gedanken zu Patchwork, Stillen, und (nicht) vollen Windeln und Elli probiert die Rasselsocken.

Hallo ihr Lieben,

es war mal wieder nicht so richtig viel los bei uns, von daher ein paar Einblick für euch in die Dinge, die mich gerade beschäftigen.

Ich genieße die Ruhe in Abwesenheit von Emil, der am Montag von seiner Mutter abgeholt wurde. Ich hatte noch einen kleineren Streit mit Schatz weil ich von ihm erwarte, dass er jetzt endlich mal seine Scheidung voran treibt und sich außerdem einen Weg überlegt, wie er mit seinem Sohn zurecht kommt, ohne ständig genervt zu sein. Ich sehe es überhaupt nicht ein das auszugleichen und habe mir mal die Frage erlaubt, ob das wöchentliche Wechselmodell momentan überhaupt Sinn macht. Das wurde aber überhört. Ich persönlich glaube, dass dieses Modell für dieses Kind zum jetzigen Zeitpunkt nicht optimal ist, aber sagt sowas mal als Stiefmutter. Da wird einem schnell unterstellt, das Kind doch nur los werden zu wollen. Und dann zum jetzigen Zeitpunkt, wo das Baby da ist, oh Gott - nein, diesen Hinweis muss ich mir momentan ganz dolle verkneifen.

Gut, meine Geduld ist tatsächlich auch etwas am Ende allmählich. Man kann zwar berechtigt sagen, dass mir die Situation bekannt war, aber seit 3 Jahren schaue ich mir das jetzt an, habe ein Kind mit einem Mann, der mit einer anderen verheiratet ist, deren gemeinsames Kind darf ich die Hälfte meines Lebens ertragen und dann auch noch möglichst viel dafür tun und die Genervtheit des Vaters ausgleichen, ich lebe in einem Haus, was immer noch zur Hälfte der Ex gehört und die ist unserem Leben für meine Verhältnisse auch viel zu nahe. Ich mache wirklich viel für und mit Emil und habe mich auch darauf eingestellt, dass er die Hälfte meines Lebens nun mal da ist, aber ich mache das, damit der Mann an meiner Seite glücklich ist und weil der das so möchte. Wenn hier aber zwischen Vater und Sohn wie in den letzten Woche immer nur Gezanke und Gemecker ist, dann habe ich da weder Lust noch Geduld zu. Und ich möchte auch nicht, dass Elli in so einer Stimmung aufwächst! Und die Ex dazu muss ich auch nicht dauernd haben. Es ist ja löblich, dass sie sich des Kindes wegen absprechen und auch vernünftig miteinander umgehen, aber ich habe häufig das Gefühl, die zwei sind beste Freunde. Es gibt bestimmt Menschen, die das mögen, aber ich bin für ein Leben in so einer "Kommune" gänzlich ungeeignet und wünsche mir eine ganz klare Trennung und Abgrenzung. Natürlich können und sollen sie sich über Emil austauschen, aber dabei könnte man es auch bitte belassen!

Und vieles liegt am Männe. Natürlich ist Emil schon ein außergewöhnlich anstrengendes Kind, wahrscheinlich auch durch die ganze Situation und der damit einhergehenden Schwierigkeiten bedingt, aber er ist oft auch ein wirklich nervtötender Charakter. Trotzdem ist er ja lieb und nicht verkehrt. Aber ich vertrete ganz klar die Meinung, dass er zu seinem Vater kommt und nicht zu mir und bin nicht bereit, die Hauptverantwortung zu übernehmen. Ich kümmere mich schon ganz alleine um seine Klamotten, das Essen, mache die Brotdose, häufig mit ihm Hausaufgaben und was bleibt da noch für den Vater? Nee, reicht jetzt. Ich habe Baby, punkt. Da muss Schatz, der leider ein Perfektionist ist und es auch immer allen recht machen will, seine Erwartungen mal runter schrauben. Ja, Emil ist 8, aber er verhält sich häufig eben wie 5 oder 6, da muss man meiner Meinung nach dann eben auch entsprechend agieren und sich nicht dauernd aufregen und meckern. Wir wissen doch, dass Zähne putzen z.B. alleine nicht klappt bei ihm. Anstatt die Krise deswegen zu bekommen, kann man(n) sich doch gleich daneben stellen.

Ich fürchte allerdings, die Situation wird sich so schnell nicht auflösen lassen. Unglücklicherweise ist Schatz mit der Scheidung auch noch an einen schwierigen Notar geraten, der immer gerne irgendwas vergisst. Ich hoffe aber, dass er zumindest da mal voran kommt. Ansonsten behalten Elli und ich meinen Nachnamen, da kann der Mann sich dann krumm legen und heiraten wollen soviel er will! So!

Es ärgert mich aber immer wieder, wie viel Raum der ganze Patchworkkram samt Emil in meinen Gedanken einnehmen und wie sehr mich das immer wieder belastet. Von daher ist es wichtig, dass ich da auch an mir arbeite.

Was mich tatsächlich noch beschäftigt ist mein Gewicht und die Stillerei. Beides nervt mich. Ich habe die letzten 2 Monate kein einziges kg mehr abgenommen und bewege mich immer noch in einer für mich unerfreulichen Gewichtsklasse. Ärgern tue ich mich, weil ich es nicht schaffe, einfach mal auf Schokolade und Co zu verzichten. Richtig Diät ist ja nun noch nicht angesagt und Lust habe ich auch nicht dazu. Und trotz, dass ich das 6,8 kg Kind jeden Tag 1,5-2 Std umher schleppe und nur schiebe, wenn meine Muskeln wirklich mal eine Auszeit brauchen, tut sich nix. Naja, wie gesagt, weniger ungesunden Kram und Käse wäre mal eine Maßnahme. Aber ich bekomme es gerade echt nicht hin.
Zum Stillen, uff. Es klappt ja gut bei uns aber auch da kommt mir wieder meine mangelnde Geduld in die Quere. Auch wenn sie mich nachts jetzt meistens zumindest einmal 4 Std am Stück schlafen lässt, möchte Elli ansonsten tagsüber und auch den Rest der Nacht weiterhin mindestens alle 2 Std an die Brust, abends gerne auch alle Stunde. PUH!! Ich komme mir zusehends vor wie eine Milchbar und ganz ehrlich, dass ich ständig rieche wie eine alte Milchtüte geht mir auch auf den Zeiger. Natürlich ist es total niedlich wenn Elli dann trinkt und häufig auch praktisch, immer alles dabei zu haben ohne Aufwand, aber so richtig zu Begeisterungsstürmen reißt mich die Angelegenheit nicht hin. Aber Zähne zusammen beißen. Vielleicht wird es ja irgendwann doch noch mal länger mit den Abständen und die 6 Monate, die ich mir zum Stillen auf jeden Fall vorgenommen habe, sind ja im November schon zur Hälfte rum.

Auch weiter ein Ärgernis ist mein Beckenboden. Ehrlich. Ich war ja hochtrainiert vor der Schwangerschaft und stundenlanges Reiten im Gelände im schnellen Tempo macht einen trainierten Beckenboden. Von daher hatte ich gehofft, nicht so viele Probleme zu bekommen, aber Pustekuchen. Niesen und Husten mit voller Blase ist höchst gefährlich und bei meinen ersten vorsichtigen Reitversuchen kann ich auch mit leerer Blase nicht ohne Einlage los. Ich hoffe auf die Rückbildung und trainiere bis dahin mit Liebeskugeln (ja, wirklich) und mache einige Übungen.

So, wie war jetzt die Woche mit Elli? Wie gesagt recht ruhig. Von den üblichen Bauchweh mal abgesehen. Auch das darf sich dann gerne mal etwas bessern... mein armes Baby!
Ich habe mich Dienstag mit meiner Freundin beim Pferd getroffen und habe ihr etwas bei den Seitengängen geholfen. Elli hatte ich dabei in der Trage, sie hat alles verschlafen. An der frischen Luft schläft sie immer noch fast am besten, in der Trage sowieso. Diese Woche habe ich aber auch 2x geschoben und konnte sie danach tatsächlich noch einige Zeit schlafend auf der Terrasse stehen lassen. Das ist der Nachteil an der Trage, da wacht sie immer auf, wenn man sie raus nimmt. Ansonsten liebt sie weiterhin ihren Wipper, mit der Vibrationsfunktion kann man sie auch immer ganz gut beruhigen, wenn sie ihre 5 Minuten hat und im Wipper nehme ich sie einfach mit in die Küche etc., wenn ich am kochen oder aufräumen bin. Auf der Krabbeldecke im Laufstall unter dem Spielebogen oder auch, wie empfohlen auf dem Bauch liegen findet sie nach wie vor überflüssig. Sie soll ja nicht so lange in den Wipper, aber herrje. Sie liegt da wirklich mehr drin, als dass sie sitzt und ehe sie ständig brüllt, weil ihr das Liegen nicht passt.
Da sie aber eine leichte Schieflage nach links hat, habe ich uns beide samt Hund bei meinem bewährten Chiropraktiker angemeldet. Der Termin ist morgens um 9:30 Uhr in Lüneburg und ich muss eine Stunde fahren, das wird hart!

Donnerstag war ich beim Frauenarzt und Elli in der Zeit zum ersten Mal alleine bei Oma und Opa. Vorsichtshalber mit Fläschchen im Gepäck, aber das war gar nicht nötig. Die Ärztin war nicht 100% zufrieden, in meiner Gebärmutter ist wohl noch etwas Eihaut. Ich soll mich täglich 10 Minuten auf den Bauch legen, was ich natürlich bisher immer vergessen habe. Seufz. In 6 Wochen muss ich wieder zur Kontrolle, auch morgens. Grr. Elli geht dann wieder zu Oma.

Das Aufregendste diese Woche war wohl, dass das Baby 3 Tage keinen Stuhlgang hatte. Herrje! Nachdem wir uns so schön auf eine volle Windel am Tag eingerichtet hatten, kam drei Tage nichts. Die Hebamme sagte, bis 10 Tage nichts wäre bei Stillkindern normal, aber ich habe mir in den buntesten Farben ausgemalt, was da dann wohl raus kommt und habe es etwas mit der Angst bekommen... aber nach drei Tagen war es dann erledigt, allerdings auch mit Windelunfall, natürlich. Leider ist seitdem vorbei mit einer vollen Windel am Tag, das Kind fällt von einem Extrem ins Nächste und beglückt uns jetzt wieder mit 3-4 Igitt- Windeln täglich, von denen immer mindestens eine im wahrsten Sinne des Wortes in die Hose geht. Wir bekommen das durchaus mit, aber so schnell kann man mitunter gar nicht zum Wickeltisch laufen.

Papa hat im Übrigen festgestellt, dass das Beistellbett auch bald zu klein ist für das Kind. Hilfe! Ich bete, dass sie bis dahin nachts größere Abstände beim Stillen eingeführt hat und die Bauchweh weniger sind. Wenn ich alle 2 Stunden auch noch richtig aufstehen muss und dazwischen auch bei Bauchweh, kann ich das Kind auch gleich mit zu uns ins Bett legen. Und das möchte ich wirklich nicht! Ab und zu ist es ok und auch wirklich süß, aber ich schlafe dann nicht besonders gut und auf Dauer ist das ja kein Zustand. Ich werde erst mal den Randschutz, der relativ dick ist, etwas anders legen und hoffe, dass es noch ein paar Monate passt.

Meine Mama und ich sind auf der Suche nach einem speziellen Body über einen Shop mit stark reduzierten Babyklamotten gestolpert und prompt in Kaufrausch für Größe 74 gefallen. In der Größe bekomme ich nicht so viel gebraucht von meiner Freundin und gerade Bodys sind Elli in 62/68 schon wieder zu klein. Das kleine runde Bäuchlein verbraucht im Umfang schon zu viel Stoff. Hihi. Ich habe auch bei dem bekannten Kleinanzeigenmarkt wieder zugeschlagen und einen Überzug für die Trage gekauft, ich will nicht noch mal so viel Geld für eine Tragejacke ausgeben und außerdem kann Schatz sie dann nicht mehr nehmen, und Fellstiefelchen samt Wollsocken für die ewig kalten Füße und noch eine Rutsche Bodys in Größe 68 gekauft, die groß ausfallen sollen. Hoffentlich.
Ich habe ihr außerdem ihr erstes Kleidchen gegönnt, total niedlich, das kommt heute zum Einsatz wenn wir zu meinen Eltern zum Essen fahren - Schatz soll meinem Vater beim Auto helfen und Oma freut sich wieder einen Keks auf Elli. Ich finde das toll und versuche wenigstens einmal die Woche hin zu fahren. Der Nachteil, wenn man erst so spät Kinder bekommt. Wer weiß, wie lange sie Oma und Opa noch hat.

So, bei allem Gejammere freue ich mich jeden Tag über mein süßes Baby und bin wirklich dankbar, dass sie so munter und gesund ist. Man weiß das gar nicht genug zu schätzen!

Elli hat das erste Mal ihre Rasselsocken angehabt und fand das tatsächlich schon ganz witzig. Sie hat gestrampelt und dann immer ganz erstaunt geguckt und sogar auch zu ihren Füßen hingesehen und gegrinst, ich habe mich sehr amüsiert. Sie steckt sich mit Begeisterung weiter ihre Finger und Fäuste in den Mund und lutscht gezielt am Daumen. Außerdem bilde ich mir ein, dass sie anfängt nach Dingen zu schlagen, die sie gerne haben will - ich bin schon so gespannt, wann sie anfängt zu Greifen! Und wann sie das erste Mal richtig lacht!

Nächste Woche haben wir gar nichts weiter vor, aber Elli wird schon was einfallen, wie sie uns beschäftigt. Die Tage gehen ja auch gut herum, auch wenn ich immer gefühlt überhaupt nichts auf die Reihe bekomme. Ich möchte auf jeden Fall wieder aufs Pferd und überlege, ob ich die andere Oma frage, ob sie Elli in der Zeit schiebt. Leider ist Oma aber auch sehr anstrengend, Emil ist ihr recht ähnlich, und daher sinkt wahlweise mein (wenn ich mich mit Oma am Stall treffe) Erholungsfaktor oder der von Schatz (wenn Oma zu uns kommt) in der Zeit erheblich. Ich finde aber, das ist dann eigentlich Papazeit und daher lasse ich ihn das wohl entscheiden, ob er Elli 2 Stunden hüten möchte oder Oma mit ihr los schickt.

Ich werde berichten, wie es ausgegangen ist und wünsche euch bis dahin eine gute Zeit!

Liebe Grüße,

Mary




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