Und wie klappt es jetzt so in der Schwangerschaft? – Seid ihr immer noch Glücklich?
Moin Moin meine Lieben,
wir sind zumindest wieder ein bisschen im Alltag angekommen. Danke für eure lieben Glückwünsche und Kommentare zu unserer Verlobung. Wir haben uns sehr darüber gefreut. Die Tage an der Ostsee waren einfach traumhaft schön.
Da diese Woche bei mir nicht viel los war, habe ich überlegt, wovon ich euch berichten könnte. Seit Beginn der Schwangerschaft ist unsere Beziehung immer mal wieder Thema. Schon in der ersten Woche meiner Schwangerschaft kaufte ich mir einen Ratgeber. Darin ein großes Kapitel zum Thema „Wie wird sich deine Partnerschaft verändern“. Andere Ratgeber folgten und immer wieder war da dieses Kapitel „Partnerschaft & Beziehung“. Mittlerweile habe ich sie alle gelesen und hatte Zeit die Ratschläge mit meiner eigenen Beziehung zu vergleichen. Klassische Tipps der Ratgeber: Sich bewusst Zeit für einander nehmen, die Zeit zu zweit noch einmal genießen, über die vielen Veränderungen sprechen, die neuen Aufgaben und Rollen in der Partnerschaft analysieren, Selbstbewusst und offen mit den Veränderungen umgehen, etc.!
Auch von meinem Freundeskreis und meiner Familie kamen Fragen zur Lage unserer Beziehung. „Und wie klappt es jetzt so in der Schwangerschaft? – Seid ihr immer noch Glücklich?“, „Bleibt noch genug Zeit für euch oder steht jetzt nur noch das Thema Baby im Raum?“, „War die Schwangerschaft nicht doch etwas früh?“. Und nach dem zweiten oder dritten Sektchen (für mich natürlich Alkoholfrei), erkundigt man sich auch gerne mal: „Und wie verändert sich der Sex?“.
Wie sieht es in unser Partnerschaft nach 26. Wochen Schwangerschaft aus?
Um ehrlich zu sein, das erste Trimester war schon sehr hart. Ich denke, keiner Partnerschaft tut es gut, wenn der Partner a.) ständig über der Schüssel hängt, b.) 60% vom Tag verschläft und c.) auch während den restlichen 40% des Tages nichts hinbekommt. Von jetzt auf gleich veränderte sich unsere Beziehung komplett. Da war nichts mehr mit am Wochenende lange im Bett liegen, Frühstücken bis mittags, Kaffee trinken in der Sonne und abends noch ins Theater oder Konzert. Stattdessen musste zur Apotheke und zum Arzt gelaufen werden, Tränen getrocknet werden, schlechte Laune ertragen werden, Trost gespendet werden und mir der Alltag komplett abgenommen werden. Aber aus diesen drei anstrengenden Monaten nehme ich eine zentrale Erfahrung für unsere Partnerschaft mit: Ich kann mich auf meinen Partner verlassen. Ohne seine liebevolle und geduldige Unterstützung hätte ich diese schwierigen Wochen nicht geschafft. Er hat die Tage mit mir auf dem Badezimmerboden verbracht und ihm war es egal, dass ich von sexy Meilenweit entfernt war.
Im zweiten Trimester ging es mit mir aber auch mit unser Partnerschaft wieder bergauf. Wir waren in der Wohlfühlphase angekommen auch beziehungstechnisch. Mir ging es wieder gut und somit konnte sich auch mein Freund entspannen. Der alltägliche Fokus lag nun nicht mehr nur beim Baby – es gab wieder Zeit nur für uns. Unser gemeinsames Kind, dass langsam in mir wuchs, war Ausdruck unserer Liebe und machte unser Glück einfach noch ein Stück perfekter. Obwohl das zweite Trimester vollgepackt war mit partnerschaftlichen Herausforderungen: Stress im Beruf und Studium, wichtigen Prüfungen, zwei Umzüge, finanzielle Sorgen etc., waren wir glücklich und zufrieden.
Nun im dritten Trimester angekommen kann ich sagen, dass sich unsere Beziehung still und unbemerkt natürlich verändert hat. Unsere Tochter wächst und nimmt immer mehr Raum in unserem Leben ein. Morgens küsst mein Freund erst einmal den Bauch um unsere kleine Maus im Tag zu begrüßen. Tagsüber erzählen wir uns viel über sie und planen die Zukunft. Abends erzählt mein Freund unser Tochter Quatsch oder spielt ihr ein Schlaflied von der Spieluhr vor. Wenn wir auf dem Sofa sitzen sind meistens die Tritte im Bauch spannender als der Film. Es gibt nicht mehr nur uns zwei! Es ist etwas ruhiger geworden bei uns! Sicher auch etwas weniger spontan. Wir machen uns Gedanken darüber, wie wohl alles wird wenn unsere Tochter erst einmal auf der Welt ist? Wo steht jeder von uns für sich, wo stehen wir als Paar und wo werden wir als kleine Familie stehen?
Wenn die zukünftigen Tanten sagen, dass sie es kaum noch abwarten können, dass das Baby endlich kommt, sage ich immer: „Es ist schon gut, dass es neun Monate dauert!“. Auch für unsere Beziehung ist es gut, dass die Schwangerschaft neun Monate dauert, so können wir uns auf die vielen Veränderungen einstellen.
Wenn mich also jemand fragt: „Und wie klappt es jetzt so in der Schwangerschaft? – Seid ihr immer noch Glücklich?“, dann kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich nie glücklicher war auch wenn sich einiges geändert hat.
Habt eine schöne Woche,
Eure Leandra
Bild: Privat
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