Zufällig bin ich auf eine Marktlücke gestoßen. Wenn es überhaupt eine Marktlücke ist.
Ich bin ziemlich frustriert.
Mitte der Woche musste ich bei einem Besuch im Globetrotter Köln erfahren, dass es dort gar keine Outdoor-Kleidung für Schwangere gibt. Die Abteilungsleiterin sagte mir sogar, es gebe gar keinen Outdoor-Hersteller, bei dem sie so etwas bestellen könnte. Das wollte ich ihr nicht glauben und habe alle mir bekannten Hersteller von Outdoor-Kleidung und Umstandsmode angemailt. Mehr als die Hälfte der Hersteller antwortete spontan - aber mit der ernüchternden Antwort, dass ihr Sortiment so etwas nicht umfasst. Nur ein kanadischer Hersteller scheint lange Outdoor-Hosen für Schwangere herzustellen, dort sind aber die gängigen Größen für diese Saison vergriffen und ich habe nur die Wahl zwischen den Größen "zu klein", "zu groß" und "viel zu groß"!
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Nun bin ich ziemlich ratlos, denn ich benötige für meine noch für Dezember bis Mai anstehenden Recherchen gut sitzende Funktionsbekleidung. Mit den typischen Umstandshosen komme ich bei meinen Wanderungen nicht klar, die sind für derartige Belastungen beim Wandern & Radfahren und besonders für die anstehenden Winterwanderungen nicht geeignet. Die gemütlichen Jeans- und Kuschelstoffe sind prima für Büro, Einkaufen oder Sofa geeignet, aber kein bisschen wasserabweisend. Ich kann damit weder durch nasses Herbstlaub noch durch Schnee wandern. Bei Blusen/T-Shirts/Jacken kann ich sicherlich mit normalen Schwangerschafts-Oberteilen und Sachen aus der Herrenabteilung improvisieren, aber bei der Hose leider nicht.
Leider kann ich überhaupt nicht nähen, sonst würde ich einfach eine meiner Fjällräven-Hosen "umbauen". Mal sehen, ob ich irgendwo einen Änderungsschneider finde, der so etwas kann und für mich macht. Oder ich improvisiere mit "normaler" Umstandshose und wasserfesten Beinlingen.
Nun frage ich mich, ob ich eine Marktlücke entdeckt habe. Oder machen Schwangere im Herbst/Winter draußen keinen Sport? In meinem Yogakurs hörte sich dies fast so an, dort wird sich geschont und sogar die Hunderunde auf den Ehemann delegiert.
Ich würde auch ohne die Reiseführer eingehen, wenn ich den ganzen Tag drinnen sein müsste. Ohne mindestens eine Stunde frischer Luft am Tag bin ich unausstehlich, selbst wenn es den ganzen Tag regnet. Bei der ersten Schwangerschaft stellte sich diese Frage gar nicht, weil sie im Sommer stattfand und ich einfach irgendwelche halblangen Schwangerschaftshosen zum Wandern genommen habe (die dann aber nach ein bis zwei Monaten schon verschlissen waren!).
Am Montag (SSW 12+0) habe ich sofort meine Verlegerin über meine Schwangerschaft informiert. Ich hatte mir ja vorgenommen, es sofort nach Ende der ersten zwölf Wochen zu machen und konnte dann auch keine Stunde länger warten. Sie hat es erstaunlich gelassen aufgenommen. Die für nächstes Jahr geplanten Buchprojekte haben wir gemeinsam angesehen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass ich einen Wanderführer mit Kurzwanderungen in der Südeifel mache, ein Zielgebiet an einen befreundeten Autor geht und zwei Zielgebiete um ein Jahr geschoben werden. Nun werden die Restbestände der schon erschienenen Wanderführer geprüft, nicht dass zu viele Folgeauflagen fällig werden.
Das in Bezug auf meine Schwangerschaft absolut Erfreulichste in der vergangenen Woche war eine Überraschung meiner Physiotherapeutin, zu der ich regelmäßig wegen meiner Wirbelsäulen-Arthrose gehen muss: Frau Nachreiner hat extra für meinen Babybauch eine Massageliege für Schwangere angeschafft. Nun kann ich trotz beginnender Kugel weiterhin auf dem Bauch liegend massiert werden und der Bauch hängt wie in einer Hängematte in einem Loch in der Massageliege, das den Bauch wahlweise nur mit dem Stoff des Lakens oder sogar mit einem Kuschelfell stützt. Hach, dat is Entspannung pur, sach ich euch!
Nächste Woche kann ich euch schon von der Nackentransparenzmessung berichten, die steht beim nächsten Frauenarztbesuch an.
Viele Grüße und lasst es euch gut gehen in der nun immer schneller herbei galoppierenden Adventszeit!
Eure Ingrid