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Baby-Tagebücher von Eva

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

43. Woche

Das erste Ostern

vom DELFI-Ende, der Faszination Sandstrand, herrlichem Wetter und natürlich dem allerersten Osterfest

Hallo allerseits an diesem Wunderschönen Ostermontag!

Michel liegt gerade nebenan mit der Kleinen im Bett und versucht sie dazu zu bewegen, Mittagsschlaf zu machen. Er möchte jetzt mal etwas dagegen tun, dass sie fast nur noch bei ihm im Tuch einschläft und hat beschlossen, ab jetzt nicht mehr mit ihr raus zu gehen, damit sie schläft. „Und wenn sie dann nicht schläft, dann schläft sie halt nicht!“ meinte er. Huiuiui, ob das so meine Einstellung ist, weiß ich ja nicht. Aber aufhören, tagsüber zu schlafen wird sie wohl eher nicht und eine Umgewöhnung finde ich grundsätzlich gar nicht so schlecht. Besonders mit Blick auf den Krippenstart im August. Da wäre es schon wünschenswert, wenn sie bis dahin schon mal ohne stillen im Bett eingeschlafen wäre.

Letzte Woche Montag war das letzte Mal DELFI! Krass, wie schnell das vorbeigegangen ist… Normalerweise soll das ja das ganze erste Lebensjahr durch gehen, aber die Kursleiterin meinte, dass das gar nicht mehr so möglich sei, weil die meisten Kinder mit 11 Monaten schon in der Eingewöhnung sind. Die Kleine war ja die Jüngste in der Gruppe und geht erst mit 14, statt mit 12 Monaten in die Krippe, deshalb dauert das bei uns noch ein bisschen, aber die ersten Kinder aus dem DELFI sind jetzt tatsächlich schon fertig eingewöhnt. Ich weiß, ich wiederhole mich ständig, aber es geht einfach so verdammt schnell. Die Kleine wird morgen, am Dienstag 10 Monate. Zwei Monate noch bis zum ersten Geburtstag! Zwei! Das ist ja nix!

Die letzte DELFI-Stunde bestand jedenfalls aus einem Buffet von dem sowohl die Babys als auch die Mamas und Papas sich bedienen konnten. Wir hatten zuckerfreie Bananenwaffeln beigesteuert, die sich bisher überall immer großer Beliebtheit erfreut haben, auch bei Erwachsenen. Derweil konnten die Kinder frei spielen, es war ein bisschen was aufgebaut. Die Kleine beschäftigte sich am anderen Ende des Raumes und war ganz vertieft in ihr Spiel, bis sie plötzlich aufblickte und mich entdeckte. Sie wirkte ganz freudig überrascht und ist gleich zu Michel und mir hingekrabbelt, wie, um uns zu begrüßen. Es wirkte wirklich, als hätte sie kurz vergessen, dass wir ja auch da sind. Das lässt doch schon mal hoffen, für die Eingewöhnung. Am Ende gab es viele Umarmungen und die Verabredung, sich auf jeden Fall regelmäßig in der Gruppe weiter zu treffen. Nicht nur, aber auch, um weiter mitverfolgen zu können, wie die Kinder sich entwickeln.

Michel möchte mit der Kleinen weiterhin Babygruppen besuchen, um sie daran zu gewöhnen, sich in einer Gruppe mit Gleichaltrigen zu bewegen. Und natürlich auch, weil sie es immer total genießt und sich über andere Babys einfach jedes Mal so sehr freut. Er hat sich ein paar Sachen rausgesucht und möchte diese Woche mal probieren, was ihnen gefällt. An Angeboten mangelt es in Hamburg ja zum Glück nicht.

Michel hat übrigens aufgegeben und sich gerade die Kleine ins Tuch gebunden. Sie sind jetzt draußen spazieren, damit sie schlafen kann. Soviel also zu „wenn sie nicht schläft, dann schläft sie halt nicht“ ;-) Weiter versuchen, will er es aber trotzdem. Irgendwann wird es ja wohl auch mal klappen ohne Tuch und ohne Brust…

Am Dienstag haben wir den Tantenbesuch genutzt, um endlich ein Regal aus dem Schlaf- / Arbeitszimmer auf den Dachboden zu räumen. Das stand seit Monaten halb leergeräumt im Zimmer und sah einfach doof aus. Zudem ist es als Raumtrenner konzipiert und lässt sich als solcher einfach schlecht an der Wand festmachen, was bei mir jedes Mal zu Schweißausbrüchen geführt hat, wenn die Kleine sich ihm genähert hat, um sich daran hochzuziehen. Jetzt ist es aber endlich weg und das Zimmer wirkt gleich völlig anders. Verrückt, wie so ein einzelnes Möbelstück bzw. dessen Abwesenheit, den Raum so verändern kann. Viel schöner ist es jetzt und wirkt viel ruhiger und ordentlicher.

Am Mittwoch habe ich meine Hausarbeit fertig gestellt und kann / muss mich deswegen jetzt auf die Bachelorarbeit konzentrieren, bevor im Sommer die nächsten Abgabetermine kommen. Dieses letzte Semester ist echt nicht ohne was das Arbeitspensum angeht und ich bin froh, wenn ich endlich fertig bin mit dem Studium. Auch, wenn ich den Austausch mit meinen Kommiliton*innen sehr vermissen werde. Auch, wenn man es sich immer verspricht, in Kontakt zu bleiben, verläuft sich das ja im Alltagstrott einfach schnell im Sand und man sieht sich wenn’s hochkommt 2 mal im Jahr. Das merke ich ja bei meinen Freunden aus der Ausbildung.

Donnerstagnachmittag haben wir das tolle Wetter genutzt und sind an den Elbstrand gefahren. Wir haben uns absichtlich für Donnerstag statt Freitag entschieden, um dem Feiertagsansturm zu entgehen, aber voll ist es dort bei so herrlichem Wetter natürlich trotzdem immer. Wir hatten beide den langen Anfahrtsweg unterschätzt, der einmal quer durch Hamburg geht. Man kommt von uns zwar bequem mit der SBahn ohne Umsteigen nach Altona, aber von dort läuft man dann auch noch mal 30 Minuten. Wenn man nicht andauernd falsch läuft und in irgendwelchen Sackgassen oder vor Bauzäunen steht, die die ganze Straße versperren, so wie wir. Wir haben glaube ich fast eine Stunde gebraucht… Aber wenigstens konnte die Kleine schlafen und der Weg führt fast komplett an der Elbe entlang, also war es auch ein ganz schöner Spaziergang.
Unsere Ankunft am Strand haben wir perfekt getimed mit dem Ende des Mittagsschlafes, sodass die Kleine gleich eintauchen konnte in die Erlebniswelt Sandstrand. Sie saß total vertieft und fasziniert da und hat mit dem Eimer, der eigentlich für die Badewannne gedacht ist, und dem Esslöffel gespielt, die wir in Ermangelung an Sandspielzeug für sie mitgenommen hatten. Eigentlich ist sie ja oft auf dem Spielplatz in der Sandkiste, aber der Strand schien noch mal eine völlig andere Liga zu sein, jedenfalls von ihrer Faszination her zu schließen.
Wir konnten nur leider nicht so lange bleiben, weil es bei unserer Ankunft schon 16:30 war und uns der Rückweg ja noch bevor stand. Den haben wir dann nicht zu Fuß bestritten, sondern den Bus genommen. In Altona haben wir dann noch mal halt an der Dönerbude gemacht, bevor wir in die Bahn gestiegen sind, damit wir zu hause nicht noch mal kochen mussten. Das war auch eine gute Entscheidung, weil wir nämlich erst nach 19:00 wieder da waren.

Ich muss aber sagen, dass die Kleine das echt gut mitgemacht hat. Noch vor ein paar Monaten ist sie ja regelrecht ausgeflippt, wenn sie nicht Punkt 19 Uhr im Bett lag. Es war überhaupt nicht denkbar, mal ein wenig vom gewohnten Rhythmus abzuweichen, was die abendliche Bettzeit anging, deshalb war das bei mir bisher immer noch ganz fest im Kopf, dass wir unbedingt immer spätestens um 18 Uhr zu hause sein müssen, um unsere Abendroutine einhalten zu können damit die Kleine dann rechtzeitig im Bett ist. Offenbar ist sie jetzt aber so groß, dass es kein Problem ist, wenn wir um 18 Uhr noch an der Dönerbude zu türkischen Beats tanzen und um 19 Uhr noch in der Bahn sitzen und Karottensticks und Hirsekringel snacken. Das ist sehr gut zu wissen und nimmt im Alltag ein bisschen den Stress aus nachmittäglichen Unternehmungen raus.

Den Karfreitag haben wir damit verbracht, heimlich im Wohnzimmer zu tanzen, hihi. Wenigstens haben wir nicht „das Leben des Brian“ geguckt. Außerdem habe ich Kuchen gebacken für Ostersamstag.

Da hatten wir nämlich Kaffee - Besuch von meiner Mutter und meinem ältesten Bruder. Ich muss ja zu meiner Schande gestehen, dass ich es bisher immer erfolgreich verdrängt hatte, dass Koffein und Stillen sich nur bedingt gut verstehen. Seit ca. einer Woche trinke ich jetzt morgens nach dem Aufstehen einen Kaffee und den Rest des Tages dann nicht mehr. Bisher fiel es mir doch sehr schwer auf meinen Nachmittagskaffee zu verzichten, aber siehe da: die Kleine schläft seitdem abends viel besser und ruhiger… Rabenmutter lässt grüßen.

Am Ostersonntag waren wir dann alle zum Osterfrühstück bei meinem Vater eingeladen, was sehr opulent und lecker war. Danach haben wir sehr ausgiebig die dörfliche Natur dort genossen, bei einem ausgedehnten Waldspaziergang und danach im Garten. Dort zwischen Blumen und Wiese und riesigen alten Bäumen ist es wirklich herrlich zu beobachten, wie die Natur langsam erwacht und die Sonne durch die zarten Blätter glitzert. Ich weiß ja die Vorteile der Großstadt in puncto Infrastruktur wirklich zu schätzen, aber die Natur vermisse ich schon manchmal. In Hamburg sind überall immer so viele Leute, dass man gar nicht richtig zur Ruhe kommen kann, auch im Grünen.

Die Kleine hat sich allerhand Bucheckern und trockene Blätter in den Mund gesteckt und das immer fröhlich mit „ne ne ne ne ne!“ kommentiert. Außerdem hatte sie Babyostereier: Physalis! Sie hatte es total schnell raus, das unter den Blättern was Leckeres ist und fleißig „ausgepackt“. Ganz niedlich.

So und jetzt muss ich gleich zweifach starken Willen beweisen: erstens muss ich mich jetzt mindestens noch eine Stunde auf das Lesen für die Bachelorarbeit konzentrieren und zweitens darf ich dabei nicht mit einem Kaffee nachhelfen. Drückt mir die Daumen.

Alles Liebe und eine schöne Woche!

Eure Eva



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Ostern, Elbstrand, DELFI