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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
50. Woche

Ein ruhiges Osterfest

von ruhigen Feiertagen, gemeinsamen Stunden zu zweit und von kleinen und großen Beulen

Hallo Ihr Lieben,

es ist soweit. Das erste gemeinsame Osterfest mit unserer kleinen Prinzessin steht vor der Tür. In diesem Fall kann man das tatsächlich auch wörtlich nehmen, denn wir sind dieses Osterwochenende wirklich nur zu zweit gewesen. Der Filius verbringt Ostern nämlich bei den Großeltern und kommt voraussichtlich erst irgendwann am Ostermontag zurück. Natürlich kann man das dann auch noch als Ostern mit der Familie ansehen, aber für mich beginnen die Festlichkeiten eben schon Karfreitag und Ostersonntag ist für mich eigentlich der hauptsächliche Teil. Wir haben es uns ganz gemütlich gemacht und völlig überraschend ist auch noch ein Paket meiner Schwiegermutter angekommen. Die Kids haben also alle noch ein wenig extra süße Überraschungen.

Die meisten verschenken ja an so kleine Babys auch schon Süßigkeiten. Ich war aber wirklich positiv überrascht, dass es für unsere Prinzessin eben nicht Schokolade gegeben hat, sondern irgendwelche Babysnacks aus der UK. Zur Feier des Tages durfte sie die dann natürlich auch kosten. Ich habe am Samstag noch Quarkhasen gebacken und die findet unsere Kleine grandios, so dass sie tatsächlich so ziemlich das ganze Teil verputzt hat. Ich habe euch auch ein Foto davon sowie von dem Haufen Süßigkeiten angehangen, die ich von Freunden geschenkt bekommen habe. Sie hat die Süßigkeiten natürlich nicht gegessen, aber das Körbchen war super und es gefiel ihr total damit zu spielen.

Obwohl ich unseren Großen vermisst habe, finde ich es schön, dass die Prinzessin sich dieses Mal einfach die Zeit nehmen konnte, ihre Geschenke selbst auszupacken und zu erkunden. Normalerweise wird der Filius viel zu ungeduldig, wenn es etwas für die Schwester gibt und ist gleich dabei, ihr alles aus der Hand zu reißen und selbst zu öffnen. Er nennt das natürlich Hilfe, ich pure Neugierde und Eiversucht. Ich habe es auch tatsächlich geschafft mich auf nur ein Geschenk zu beschränken. Vermutlich gehe ich dann „wild“ wenn sie Geburtstag hat. Wir verschenken uns zu Ostern eigentlich schon lange nichts mehr, aber ich habe mich doch sehr gefreut, dass es für mich auch ein Osterei zum Auspacken gegeben hat. Da der Bruder nicht im Haus war, haben wir viel Zeit für uns gehabt, sind draußen, trotz mäßigen Wetter, spazieren gewesen, haben geschaukelt, sind gefühlt den ganzen Tag Bobby Car gefahren und haben es uns einfach gut gehen lassen.

Soweit erst einmal zu den Feierlichkeiten. Die restliche Woche war wieder von kleineren Pannen gesäumt. Der Große ist beim Tragen seiner Schwester über ein Spielzeug gestolpert und mit ihr auf die Fliesen geknallt. Zum Glück gab es neben Geschrei und einer dicken blauen Beule keine weiteren Wunden. Ich hatte ihm schon öfter gesagt, dass er sie nicht durch die Gegend tragen soll, aber irgendwie scheint er mich besonders in dieser Hinsicht einmal mehr zu ignorieren. Ich frage mich dann immer gerne wieder, was ich falsch mache, aber vermutlich ist er da nicht das einzige Kind auf dem Planeten, das so handelt. Natürlich habe ich die Gelegenheit gleich genutzt, um ihn noch einmal zu erklären, dass ich nicht möchte, dass er unsere Prinzessin durch die Gegend trägt, um genau solche Unfälle zu vermeiden. Das hat er zumindest kurzfristig eingesehen.

Wer sich jetzt fragt, woher ich das weiß, sollte sich die Geschichte vom folgenden Tag anhören. Da ich unsere Müllsäcke morgens noch schnell vor die Tür bringen musste, habe ich mir flott etwas übergezogen und bin durch die Tür der Terrasse nach draußen geschlüpft. Natürlich habe ich die Tür hinter mir gut zugemacht, um zu verhindern, dass die Prinzessin mir folgt und evtl. die Terrassentreppen herunterfallen würde. Ihr müsst euch also mein dummes und verängstigtes Gesicht vorstellen, als ich kurz darauf wieder um die Ecke des Hauses biege und feststelle, dass die Tür sperrangelweit geöffnet ist und der Kopf der Prinzessin mir entgegen nickt. Der Filius war natürlich nirgends zu sehen. Seiner Logik nach, bedurfte es eben keiner Aufsicht. Ich durfte also meinen Ärger runterschlucken, denn gleich losschreien wollte ich nach den letzten Wochen auch nicht. Der Dialog zwischen uns Beiden, war in etwa wie folgt.

Mutter: „Warum, glaubst du, habe ich die Tür hinter mir zugemacht?“
Filius: (überlegt bevor er antwortet) „Hmm, damit die Prinzessin nicht nach draußen kann?“
Mutter: „Und warum hast du die Tür dann aufgemacht?“
Filius: „Weil sie gerne um die Ecke sehen wollte, wo du bist.“
Mutter: (ich habe mir hier verkniffen zu fragen, woher er das weiß) „Aber warum hast du sie denn nicht vor die andere Scheibe gesetzt, wo sie gerade hätte durchsehen können?“
Filius: (überlegt sehr lange bevor er antwortet) „Aber Mama, du hast mir doch gestern verboten sie noch einmal zu tragen. Wie sollte ich sie dann vor die andere Scheibe setzen?“

Natürlich ging das Gespräch noch ein wenig weiter, aber ich konnte ab diesem Zeitpunkt einfach nur noch lachen. Dass mein 4 ½ jähriger Sohn, mir so eine Antwort hin schmettert, damit habe ich einfach nicht gerechnet und es zeigt mir wieder einmal mehr, dass ich einfach aufpassen muss, was ich sage. Natürlich sollte er sie nicht tragen, aber die Interpretation seiner Möglichkeiten war einfach grandios.
Leider hatten wir diese Woche noch einen Unfall in der Küche. Es gab diese Woche Pfannkuchen, auf die sich der Filius schon sehr gefreut hatte. Leider ist er mit seiner linken Hand gegen die Pfanne gekommen und hat sich zwei seiner Finger verbrannt. Wir haben sie zwar gleich gekühlt, aber die Brandblasen, die daraus entstanden sind, konnten wir leider nicht verhindern. Das Ganze ist am Dienstag passiert, als es draußen so schön war und er meinte auch noch Barfuß durch den Garten laufen zu müssen. Er hatte sich dann auch noch Holzsplitter zugezogen. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich es für Schmutz gehalten habe, als er es mir flüchtig zeigte und dem ganzen nicht mehr Beachtung geschenkt habe.

Am Mittwoch waren wir noch auf dem Spielplatz und weder die Hände noch die Füße waren ein Thema gewesen. Alles war wie immer und eigentlich hatte ich die beiden Zwischenfälle schon längst vergessen. Als wir aber wieder zu Hause waren, und er Hilfe mit der Socke wollte, ist uns erst aufgefallen, dass sich eine der Wunden mit dem Holzsplitter zu entzünden angefangen hat. Da das Teil auch noch so unglücklich tief drin gesessen ist, musste ich leider einen Teil der Hornhaut öffnen. War natürlich keine schöne Sache und das Gejammer war schon recht groß. Die Prinzessin hat natürlich mitgeweint, weil sie nicht anders kann, wenn sie Mama oder ihren Bruder in Tränen sieht. Ich finde das immer total erstaunlich, wie das bei ihr funktioniert. Während ich also kurz ins Bad bin, um das Desinfektionsmittel sowie die Pinzette zu holen, hat er sich zum ersten Mal seine Hände richtig angesehen. Natürlich hat er da plötzlich die Brandblasen entdeckt und die Oktave des Geschreis hat sich schlagartig erhöht. Die Blasen selber taten ihm nicht weh, aber sie zu sehen, war einfach so ein Schock, dass er gar nicht anders konnte. Er hat aber am Ende alles tapfer überstanden und ist dann den Tag immer neben mir hergelaufen und hat mir erzählt wie tapfer er war. Er war auch mächtig stolz auf sich und meiner Meinung zu recht. Immerhin hat er total ruhig gesessen, während ich seinen Fuß behandelt habe.

Ich hoffe einfach, dass es das fürs Erste mit den Unfällen gewesen ist. Ich hatte diese Woche eindeutig genug Tränen und möchte doch lieber mehr Kinderlachen um mich haben. Da wir nach wie vor nicht wissen, wann der Papa nach Hause kommt, muss ich mich besonders anstrengen, dass nichts weiter passiert. Jetzt wo er schon über zwei Monate weg ist, würde ich ihm ungern seine Kinder mit lauter Wunden präsentieren.
Die Prinzessin hat auch ihr neues „Feature“ freigeschaltet. Klingt etwas nervig aber was solls. Sie kann jetzt in die Runde winken und macht das auch fleißig, wenn sie Papa oder Oma am Telefon sieht. Total süß und wieder ein Schritt mehr Richtung großes Mädchen „schnief“.

Ich hoffe sehr, dass ihr ein schönes Osterfest verbringen durftet bzw. dürft und wünsche euch eine tolle restliche Woche!

Eure
Bianca
 
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