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Baby-Tagebücher von Anna

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

12. Woche

Die Fliege, der Schnupfen und die Pupse.

Von Erkältungen, Osteopathie, Rückbildung und gluckig sein.

Dieser Moment, wenn ….
…der Teenie dem Kleinkind erklärt, wie man dem Baby den Schnuller gibt. Ein super süßes Bild, wie die drei da zusammensaßen, bzw. lagen.

Das Universum war wohl auch der Meinung, dass es für mich oder das Möpschen oder beide noch zu früh ist, getrennt Zeit zu verbringen. Am Montag Vormittag rief die Dame von der Zahnreinigung an und sagte meinen Termin ab. Ich bin überhaupt nicht traurig drum. Viele können das vielleicht nicht verstehen, brauchen oder möchten selbst schon etwas ohne Baby unternehmen, aber für mich ist das noch nix. Ich bin da am Anfang sehr gluckig und solange mal jemand da ist, der aufs Baby acht gibt, sodass ich duschen, Zähne putzen und mir was zu essen machen kann reicht mir das. Ich werde unruhig, wenn das Baby nicht in meiner Nähe ist. Mit dem Ninja habe ich mich ca. ein halbes Jahr total in eine Babyblase eingeigelt.

Bei der Nusstorte hatte ich extra für den Rückbildungskurs eine Oma zum Aufpassen gebeten. Als ich ihn dann bei ihr gelassen habe - es war ja wirklich nur für eineinhalb Stunden und ich wusste, es würde ihm dort gut gehen - saß ich heulend im Auto. Diese räumliche Trennung tat schon fast körperlich weh. Bis heute ärger ich mich, dass ich da nicht umgedreht bin und ihn doch mitgenommen habe. Aber er ließ sich halt nicht ablegen und wie soll man die Rückbildung mit Baby auf dem Arm richtig mitmachen?!
Ich genieße jetzt das gluckig sein, mein Baby überall mit hin zu schleppen und weiß für mich selbst - ich darf das! Ich darf gluckig sein und mein Kind nicht abgeben wollen. Schaden tuts ihm sicher nicht und es wird früh genug sein, dass wir jeder eigene Wege gehen und auch damit dann glücklich sind.

Apropos Rückbildung. Ich habe mich jetzt für einen Rückbildungskurs in unserer Hebammenpraxis angemeldet. Er startet Ende Februar. Vorher war alles schon ausgebucht! Und ich habe tatsächlich den letzten Platz für diesen Kurs ergattert. Warum auch immer, habe ich nicht früher dran gedacht mich anzumelden. Das hätte mir eigentlich beim Geburtsvorbereitungskurs klar sein müssen. Nach dem hatte ich spaßeshalber viel zu früh geguckt und da schon nur knapp einen zur passenden Zeit buchen können. Na ja, besser spät als nie … Bis dieser startet werde ich meinen Pilates Kurs für Mütter nach der Entbindung zur Schließung der Rektusdiastase bei Gymondo und den Folgekurs machen, eine DVD mit Mama-Baby-Yoga hab ich auch noch und vielleicht noch einen anderen, der nur nicht als „richtiger“ Rückbildungskurs tituliert ist, weil ihn keine Hebamme gibt. Mal sehen. Wenn sich das ergibt, dann schreib ich nochmal drüber. Jetzt brauch ich nur noch die Zeit für meine sportlichen Pläne. Die wird nämlich immer schwieriger zu bekommen, da ich nun alle Sachen wieder selbst übernehme, für die ich mir fürs Wochenbett eine Hilfe organisiert habe.

Am Montag Vormittag hatten wir den Einstandsbesuch vom Landkreis. Ein sehr schönes Angebot wie ich finde. Eine Dame kommt mit einem Beutel voller Überraschungen und Infos vorbei. Eine sehr liebe Frau, die uns schon bei der Nusstorte besuchte. Im Beutel waren Knäckebrot, Säfte und Gutscheine von Läden aus dem Landkreis, sowie Infos zur ersten Hilfe und Angebote und Hilfen im Landkreis wie Trageberatung, Krabbelgruppen, Erziehungshilfen und ein paar gestrickte Babysöckchen. Wir hatten einen schönen Plausch, während sich die Nusstorte Saft und Knäckebrot schmecken ließ.

Sonntag Nachmittag guckte ich mir die Nusstorte an und meinte, dass er irgendwie aussieht, als ob er krank wird. Und, tadaa, beim Einschlafen schniefte er und war sehr ärgerlich über seine „blöde Nase!“. Als er es endlich trotzdem geschafft hatte einzuschlafen, machte es auf einmal bssss. Ich dachte nur „Nein! Bitte nicht.“ Eine Fliege hatte es irgendwie in unser Schlafzimmer geschafft. Wir haben extra Insektenschutz vor den Fenstern. Ich kann Fliegen im Schlafzimmer absolut nicht ausstehen!!! Sie setzen sich immer um oder auf mein Gesicht, wenn ich schlafe. Besonders morgens. Aber ich konnte jetzt nicht auf Fliegenjagd gehen, wo endlich alle schliefen. So ein Mist. Bei jedem „bsss“ grummelte ich vor mich hin und versuchte dem Drang einer Flutbeleuchtung und Jagdmanöver zu unterdrücken. Tja letztendlich hat mich die Nusstorte mehrmals geweckt wegen seiner Schniefnase, während die Fliege ganz lieb, wo auch immer im Zimmer blieb. Am nächsten Abend fiel es mir wieder ein und ich sagte dem Schatz, dass wir noch auf Fliegenjagd gehen müssten. Er meinte, er habe sie schon hinauskomplimentiert. Na zum Glück. Eine Schnupfnase reicht auch.

Das bewegte mich dazu unsere Erkältungsapotheke durchzusehen und aufzustocken. Wir brauchen dringend neuen Engelwurzbalsam gegen verstopfte Nasen. Der geht sogar schon fürs Möpschen. Vom Thymian-Myrte-Balsam bekommt die Nusstorte leider einen Ausschlag bei regelmäßiger Anwendung. Hier suche ich noch nach einer Alternative. Ich habe ein Thymian-Angelika-Öl gefunden und von der Hebamme einen Bronchienbalsam für Kinder aus der Zietenapotheke empfohlen bekommen. Der geht wohl auch schon für die ganz Kleinen. Das meiste ist ja doch erst für eine Anwendung ab zwei Jahren gedacht. Das Öl kannte die Hebamme noch nicht, konnte mir aber zumindest sagen, dass keiner der Wirkstoffe fürs Baby gefährlich ist. Also werde ich das mal ausprobieren.

Das Möpschen hat jetzt abends leichte Pupserei. Er meckert etwas, aber es reicht zum Glück, wenn ich ihm etwas den Bauch massiere und dann pupst er leicht meckernd vor sich hin und kann danach einschlafen. Aber so saß ich des öfteren in der vergangenen Woche abends um elf im Dunkeln und massierte den Babybauch. Dafür - ich traue es mich garnicht zu erzählen - schläft das Möpschen mit nur einmal aufwachen von 22/23-8 Uhr. Eine Nacht hat er sogar ganz durchgeschlafen. Man hab ich einen Schreck bekommen, als ich aufwachte und es hell war. Ich genieße diese Nächte solange sie dauern und kann es immer noch nicht glauben, wie gut dieses Kind schläft. Vor allem schlafen das Möpschen und oft jetzt auch die Nusstorte ohne ständigen Körperkontakt zu mir. Das heißt ich kann nach drei Jahren endlich wieder so liegen und schlafen wie ich gerade möchte. Das fiel mir neulich auf und fühlt sich einfach herrlich an!

Dann habe ich mir diese Woche mein Geburtstagsgeschenk bestellt (ich habe Anfang Dezember Geburtstag und schenke mir immer selbst etwas): eine schöne Wolljacke, die über Babybauch sowie Baby in der Trage passt, aber auch ohne beides gut getragen werden kann. Nächste Woche soll sie ankommen. Ich bin sehr gespannt. Alle meine Strickjacken passen nämlich nicht mehr und selbst der Umstandsmantel mit Trageerweiterung wird ganz schön eng durch diese riesigen Stillbrüste. Ich brauche wieder was Schönes zum anziehen, dass mir passt und in dem ich mich wohl fühle.

Dann hatten das Baby und ich noch unseren Termin bei der Osteopathin. Es war ein ganz schöner Akt morgens loszukommen. Ich habe verschlafen, der Autositz von der Nusstorte war mit dem Schatz ins Büro gefahren und zwei Kinder morgens fertig machen … puh ich bin wirklich froh, das nicht jeden Morgen unter Zeitdruck schaffen zu müssen. Wir haben’s aber tatsächlich pünktlich geschafft und konnten den zweiten Autositz aus Omas Auto nehmen. Meine Mama kam nämlich mit, damit ich meine Behandlung in Ruhe bekommen konnte. Das Möpschen ließ sich strahlend und ruhig die eins zu eins Aufmerksamkeit gefallen und hatte außer einer minikleinen Blockade, die eine vollständige Rechtsrotation des Kopfes verhinderte keinerlei auffindbare Beschwerden. Mit sowas hatte ich schon gerechnet, da er sich hauptsächlich nach links dreht und kaum noch nach rechts gucken mag.
Bei mir sah das anders aus. Während des Anamnesegespräches konnte ich das Möpschen nochmal stillen und dann zufrieden zur Oma geben. Die Nusstorte wollte aber unbedingt bei mir bleiben. Er spielte zum Glück ganz ruhig mit einer Murmelbahn, die im Behandlungszimmer stand und ging immer mal zur Oma ins Wartezimmer, um sich etwas zu essen zu holen. So konnte ich tatsächlich ganz entspannt rumliegen und mich versorgen lassen. Die Osteopathin löste alle meine Verspannungen vom Tragen und Stillen, richtete mein Becken wieder richtig aus und lockerte mir den Beckenboden. Ich sag euch, das war wie Urlaub und mein Körper fühlte sich so unglaublich gut an und wieder mehr zurechtgerückt. Es fühlt sich alles nochmal stimmiger an. Auf der Liege hätte ich direkt einschlafen können :D Wir waren uns einig, dass ich im Februar wieder komme. Ich glaube das ist eine wirklich gute Möglichkeit mir etwas Gutes zu tun und meinen Körper in dieser anstrengenden Phase mit Baby und Kleinkind zu unterstützen.

Zum Wochenende sind wir alle irgendwie kränklich geworden, aber lagen nicht richtig flach. Wir lassen es also gerade ruhig angehen und befinden uns zum Glück wieder auf dem Weg der Besserung.

Gute Besserung für alle, die es auch erwischt hat und eine schöne Woche.
Liebe Grüße von Anna


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In diesem Beitrag geht's um:

Osteopathie nach der Geburt, Erkältung, Baby nicht abgeben