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Besuch bei der Osteopathin. - Tagebücher aus der Schwangerschaft von Anna aus Hitzacker

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

10. Schwangerschaftswoche

Besuch bei der Osteopathin.

Von Osteopathie, was wir als Familie unter einen Hut bekommen wollen, einem Schwimmbadbesuch & neuen Erkenntnissen zum Geschwisterstreit.

Hallo ihr Lieben,

So, jetzt seid ihr endlich dran! Meine Woche war erstaunlich voll. Ich war beim Sport, bei der Osteopathin, bei der Paartherapie, bei der Erziehungsberatung, wir waren im Schwimmbad und auf dem Bauernhof. Und tatsächlich geht es mir besser. Mir fällt wohl wirklich die Decke auf den Kopf. Ich muss also schauen, dass ich mal regelmäßiger vor die Tür komme! Aber von vorne:

Dass ich letzten Montag beim Sport war habe ich euch ja im letzten Beitrag erzählt. Danach war ich so alle, dass ich den Rest des Tages hätte schlafen können. Diese Woche ging es etwas besser. Leider waren wir zu spät, aber es hat gereicht, dass ich deutlich merke etwas getan zu haben. Ich war wieder ganz schön kaputt danach, aber zumindest zum Abend hatte ich wieder mehr Energie, sodass wir gut zur Paartherapie gekommen sind.

Die Sitzung war klasse. Wir kommen an einen Punkt, an dem wir es schaffen uns ein Familienleben zu kreieren, dass alle und jeden berücksichtigt. Die Kinder, das Elternsein, das Paarsein, das Ich-selbst-für-mich-sein. Das ist nämlich garnicht so einfach und stellt sich auch nicht einfach von alleine ein. Es wird immer nur davon geredet, dass man Job, Haushalt und Kind unter einen Hut bekommen muss, aber es geht um so viel mehr! Das erarbeiten wir uns gerade und sind - zumindest im Moment - auf einem sehr guten Weg dafür. Und was soll ich sagen: Da macht das Leben auch mehr Spaß.
Der sehnsuchtsvolle, erleichterte und glückliche Aufschrei „Mama!“ wenn ich mal weg war und nach Hause komme. Wie sich die Kinder lachend in meine Arme schmeißen, wie der Mini mit seinen tapsenden Schritten und von einem Ohr zum anderen grinsend sich in meine Arme fallen lässt. Das ist einfach nur schön sie wiederzusehen.
Die Momente, in denen ich bei einem Essen mal nur Aufmerksamkeit für meinen Mann habe und wir uns ohne Störung oder das jemand an uns rumzuppelt unterhalten können und uns dabei in die Augen sehen. Das ist so schön und schafft eine ganz neue Verbundenheit.
Dieses als Familie Zusammensein. Die Kinder und ihre Querelen aufgeteilt zwischen Mama und Papa lassen sich so viel leichter handlen, als wenn einer alles machen muss. Ein großes Knäuel von herrlichem Gewusel.
Diese Momente, in denen ich einfach ganz ich sein kann. Keine Mama, keine Ehefrau, keine Hausfrau. Nur Anna. Herrlich.
Diese Balance hinzubekommen sollte einem in der Schule beigebracht werden! Das wäre mal ein sinnvolles und lebensnahes Fach.

Es ist schon was dran an dem Satz: „Macht jetzt nochmal was bevor das Baby kommt. Dann ist dafür erstmal keine Zeit mehr.“ Stimmt leider. Die Zeit mit Baby hat auch ihr schönes. Diesmal möchte ich aber noch einiges machen, bevor es uns wieder in die Babyblase katapultiert. So rosig sie scheint, so anstrengend ist sie doch auch. Daher wollen wir nochmal ein bisschen verreisen, mein Mann und ich gemeinsam Essen gehen, ein paar Unternehmungen machen und die neu gewonnenen Freiheiten noch eine kurze Zeit genießen, bevor sie erstmal wieder zurückstehen müssen.

Dann war ich letzte Woche noch bei meiner Osteopathin. Eine super liebe junge Frau. Ich war kurz vor der Geburt vom Mini bereits bei ihr. Und ich muss sagen, dass ich die Osteopathie wirklich jeder Schwangeren und Mama empfehlen kann!
Oft übernimmt die Krankenkasse etwas von den Kosten.
Bei einer Vielzahl von Beschwerden kann die Osteopathie helfen. U. a. Schmerzen im Becken, an der Symphyse, am Ischias, am Steißbein, wohl sogar bei Übelkeit kann sie helfen. Meine ist jedenfalls deutlich besser geworden. Jetzt habe ich erst gelesen, dass sie sogar bei einem Vasospasmus (einem fiesen plötzlichen und starkem Schmerz beim Stillen) und häufigen Milchstaus helfen kann.
Vor der Geburt kann sie das Becken nochmal richten. Meines ist gerne mal schief. Und erst nach der Behandlung hat sich mein Sohn damals richtig ins Becken drehen können. Ich glaube, das war in diesem Fall wichtig für eine gute Geburt. Ich hatte auch irgendwie das Gefühl, dass er sich nicht richtig einstellen konnte. Danach ging es dann ganz leicht.

Nach der Geburt geht man ja gerne mit dem Baby zum Osteopathen, um eventuelle Blockaden oder dergleichen lösen zu lassen. Ich hatte selbst (weit im Voraus, weil kurzfristig gibt es eigentlich keine Termine) auch einen Termin nach der Geburt und ganz ehrlich: das war sooooo gut!!! Ich habe keine Ahnung was sie gemacht hat. Aber ich habe mich danach so viel sortierter gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass alles im Körper wieder mehr an seinem Platz war, nachdem die Organe durch die Schwangerschaft verschoben worden waren. Ich habe mich deutlich besser gefühlt. Und sie kennt irgendwelche genialen Stressknöpfe, die die Anspannung und den Stress einfach aus mir herausfließen lassen. Nach der Behandlung letzte Woche hab ich mich wirklich ein bisschen high gefühlt. :D

Also, ich kann das nur jeder Mama empfehlen, es zumindest einmal für sich auszuprobieren. Ich finde es lohnt sich sehr. Dabei macht es durchaus Sinn zu schauen, dass sich die Praxis mit Schwangeren/Babys auskennt. Meine ersten Termine hatte ich bei einer Hebamme in der Schwangerschaft mit dem Midi, weil mein Ischias so schlimm schmerzte. Sie hatte dann leider aufgehört. So kam ich zu der neuen Praxis, die sich zwei Frauen, wovon eine Hebamme ist teilen.

Was total süß war: Ich habe ihr zu Beginn gesagt, dass ich wieder schwanger bin, weil ich mir unsicher war, ob das für die Behandlung wichtig ist. Sie ist richtig ausgerastet und hat sich so gefreut, das war einfach toll. Dann haben wir die ganze Behandlung gebabbelt. Das war so schön. Das sich jemand Außenstehendes einfach soo mitfreut. Gerade beim vierten Kind stößt man da leider nicht mehr auf so viel Euphorie.

Bei der Erziehungsberatung war ich heute (Dienstag). Es war grandios. Diese Frau ist mir so eine Hilfe. Diesmal ging es darum, dass sich meine beiden kleinen Jungs viel streiten und durch den Impuls vom Midi immer genau das haben wollen, was der andere haben möchte. Ich habe gelernt, dass man sich als Mama zurücklehnen und beobachten darf. Ein Einschreiten, wenn die Kinder körperlich werden (also anfangen zu hauen, zu beißen, zu schubsen) reicht völlig aus. In diesem jungen Alter lernen die Kinder nämlich nicht über Worte und Erklärungen, sondern übers tun, erfahren und durch Wiederholung. Schlichte ich also, haben sie keinen Mehrwert von ihrem Streit. Dieser ist aber wichtig für die Kinder. Um anzuecken, lernen sich durchzusetzen, zu lernen, das nicht alles akzeptiert wird, was man macht. Und vor allem: Streit ist ein gutes Zeichen. Ich stutzte erst. Das habe ich im Buch „Geschwister als Team“ der artgerecht Reihe gelesen. Die Kinder kommen erst dazu sich zu streiten, wenn sie sich sicher fühlen in ihrer Umgebung und mit den Personen darin. Also werde ich mich jetzt darin üben den Streit als positives Lernfenster und Kompliment an mich, meine Erziehung und unser Zuhause zu sehen. So unperfekt es ist, so scheint es ihnen doch die Sicherheit zu vermitteln, sich darin nach Herzenslust streiten zu können. Dazu werde ich mir einen Tee machen, beobachten und da sein, falls sie mich brauchen. So einfach kann das sein? Angeblich ja. Das teste ich jetzt. Angeblich weniger Stress für mich, was logischerweise immer gut ist und Lernplus für die Kinder. „Sie dürfen viel mehr Tee trinken und zugucken!“ Na gut. Probier ich mal.

Danach war ich noch im dm und habe ein paar erste Sachen fürs Baby und für mich besorgt, ein wenig gestöbert und ein paar Sachen für das Päckchen an einen Freund meines Mannes gekauft. Der bekommt im Februar sein erstes Kind und da darf ich meinem Mann ein Päckchen für ihn zusammenstellen, was sie zur Geburt bekommen. Ich liebe es für Babys und Wöchnerinnen einzukaufen. Dabei habe ich dann von HalloHebamme, die die Tagebücher hier gerade sponsorn, Einlagen für den Wochenfluss gefunden. Die gab es letztes Mal noch nicht. Angeblich saugstark, viele natürliche Materialien drin und keine Plastikfolie, die die Luftzirkulation stört. Die werde ich mir auf jeden Fall fürs Wochenbett besorgen.

Am Wochenende waren wir noch im Schwimmbad. Für beide Kinder der erste Besuch in einem Hallenbad. Vorher waren wir nur im Freibad bei uns im Ort oder am Meer. Der Ninja hatte dankend abgelehnt und so haben wir diesen Ausflug auf ein Wochenende gelegt, an dem er bei seinem Papa ist. Dort konnte er einen schönen riesengroßen Haufen Brennholz mit der Axt bezwingen. Ich hätte ja das Schwimmbad gewählt. Aber da blickt man beim Teenie nicht durch …

Der Mini hat, warum auch immer, seit einiger Zeit etwas Angst vor Wasser. Er braucht lange für die Eingewöhnung, findet Duschen schrecklich und Baden gehen ist ja auch ein komisches Ding. Der Midi liebt Wasser! Sobald man nur das Wort duschen erwähnt, flitzt er ins Badezimmer, die Klamotten fliegen gefolgt von einem: „Ich will mit!“

In diesem Schwimmbad gibt es ein großes Becken mit Rutsche und kleinem Außenbereich, ein Kleinkindbecken mit ganz viel Spielzeug drin und ein wunderbar warmes und salziges Solebecken in einem von Säulen gesäumten Kuppelraum, der mich an die römischen Thermen der Antike denken lässt. Hach. Lieb ich sowas. Na jedenfalls war der Midi gleich Feuer und Flamme, hopste ins Wasser und spielte los. Der braucht wirklich ausserhäuslichen Input. Der Mini krallte sich auf meinem Arm fest und guckt erschrocken um sich, wo um Himmels Willen er nur gelandet war. Eine gute Dreiviertelstunde später schaffte ich es irgendwie, dass er auftaute. Er wurde immer selbstsicherer und begann zu stehen, im kleinen Becken zu laufen und zu spielen. Bald hatte er dann richtig Spaß. Ich hatte noch überlegt mit ihm so ein Babyschwimmen zu machen. Aber, bis er aufgetaut ist, ist der Kurs zu Ende. Das machen wir also schön in unserem Tempo und dafür dann halt seltener. Als er auch aufgetaut war und etwas gespielt hatte, sind wir dann zirkuliert. Mal ins große Becken, mal rutschen (der Mini noch nicht). Macht das Spaß :D Mal kurz nach draußen und das Wasser dampfen sehen und dann ins Solebecken. Dieses fand der Mini richtig toll! Beim hineingehen zuckte ein Lächeln über sein Gesicht und er war richtig entspannt. Zum ersten Mal ließ er es sich freudig gefallen von mir durchs Wasser bewegt zu werden und die Strömung an seinem Körper zu spüren. Es war wie ein Tag Urlaub! Keiner wollte gehen, aber irgendwann mussten wir uns verabschieden. Die Duschen waren dann wieder ein schwieriges Unterfangen, aber irgendwann saßen wir im Auto, fuhren nach Hause und die Kinder hatten einen fünfzehn Minuten Powernap. K. o. und glücklich von so viel Input und neuen Erfahrungen. Das rächte sich. Denn auch wir Eltern waren, wenn auch ebenfalls glücklich, total k. o. Leider reichte dieser Powernap der Kinder dafür aus, dass sie bis 23 Uhr wach waren und wir Eltern einfach nur super müde waren und schlafen wollten. Dedum.

Seit gestern kickt nun die Müdigkeit. Ich dachte, ich komme diese Schwangerschaft drumherum, aber da belehrte mich der Lastwagen mit Betäubungsspritze, der mich gestern „umgefahren“ hat eines besseren. Heute habe ich mittags zwei Stunden mit den Kleinen geschlafen. Das tat gut und war bitter nötig. Mal sehen, wie das damit weitergeht. Auch meinen Bauch merke ich seit gestern mal wieder ordentlich arbeiten. Da wächst wieder was.

Trotzdem vergesse ich aber immer mal wieder, dass ich schwanger bin und wundere mich, dass da einfach so unauffällig und nebenbei ein kleines neues Menschlein in und von meinem Körper gebaut wird. Wirklich eine erstaunliche Sache.

Das Beste ist aber, dass meine Hebamme aus dem Urlaub zurück ist und wir uns diese Woche noch sehen werden. Im nächsten Beitrag wird es dann also um meinen ersten Vorsorgetermin überhaupt und bei der Hebamme gehen. Ich freue mich schon sehr auf sie!

Jetzt muss ich los. Baby hat heute Hunger auf Tortellinisalat mit Mozzarellakugeln, Tomaten, Basilikum und Baguette. Der müsste jetzt durchgezogen sein und ich hab Hunger.

Alles Liebe für euch und bis nächste Woche



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In diesem Beitrag geht's um:

Osteopathie in der Schwangerschaft und nach der Geburt, Gestaltung eines Familienlebens, Umgang mit Geschwisterstreit, Schwimmbadbesuch, Müdigkeit in der Schwangerschaft,