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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Judith

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

26. Schwangerschaftswoche

Babyschlafen und Strampeln

Nachrüsten unserer Wohnung und Ordnungssysteme, auch mit Hilfe eines Sponsorengeschenks

Mein kleiner Schatz meldet sich gerade wieder strampelnderweise. Er fragt sich sicherlich, warum ich mich plötzlich hinsetze und gar keine Action mehr ist.

Donnerstag waren wir in Göttingen bei einem Chiropraktiker und Osteopathen. Er hat ungefähr eine halbe Stunde nur meine Gebärmutter behandelt und Verklebungen gelöst. Dann hat er sich noch um mein Becken gekümmert. Das war richtig richtig gut. Minimini hat die ganze Zeit über geschlafen oder jedenfalls keinen Mucks gemacht. Der Therapeut hat mich beruhigen können. Er meinte, wenn ich weiterhin die Rückenstabi mache, die ich sonst immer mache, gäbe es aus seiner Sicht keine anatomischen Gründe, weshalb sich das Baby wieder nicht drehen würde. Und tatsächlich. In Schlüchtern war der Kleine so ruhig, dass ich schon anfing mir Gedanken zu machen, ob irgendetwas nicht in Ordnung sein könnte. Langsam müsste er ca. 30 cm sein und ich glaube um die 800g wiegen. Also doch schon eine beachtliche Masse, die in meinem Bauch herumwurschtelt. Jedenfalls spüre ich viel differenzierter, ob er tritt oder seinen Rücken oder Kopf gegen die Bauchwand drückt. Und es ist auch ein enormer Unterschied zu Ruben: Die Beulen und Klopfzeichen entstehen an den unterschiedlichsten Stellen. Also der Kleine purzelt offensichtlich viel hin und her. Vielleicht wird es zum Schluss eine ganz normale Position vor der Geburt. Ich bin jedenfalls nun viel zuversichtlicher und auch total gespannt, wie es schlussendlich ausgeht. Der Termin hat sich in jeder Hinsicht gelohnt.
Am kommenden Mittwoch habe ich den nächsten Gyn-Termin. Freue mich auch auf das Bild! Außerdem gehe ich das erste mal zum Pränatal-Yoga. Auch darauf freue ich mich sehr.

Im Moment planen wir viel in unserer Wohnung hin und her. Es ist zwar rein theoretisch mit 80qm genug Platz für 4 Personen, aber nur in der Theorie. Da unser Keller bereits vor Sporträdern und Zubehör platzt, zusätzlich vollgepackt ist mit einzelnen Möbelstücken, steht auch unsere Wohnung komplett voll mit irgendwelchem Zeug. Zwei komplette Haushalte mussten eben doch irgendwo hin. Auch wenn wir, besonders ich, wirklich ganz viel verkauft haben. Manchmal bringt es mich an den Rande des Wahnsinns, dass es bei uns immer chaotisch und unaufgeräumt aussieht. Nicht nur aussieht, sondern tatsächlich oft auch ist. Ruben trägt dazu sozusagen nur einen partiellen Teil bei. Er räumt seine Spielkisten aus und verteilt deren Inhalt in der Wohnung. Wenn ich seine Schuhe nicht finde, hat er damit in den allermeisten Fällen gar nichts zu tun. Jedenfalls ergänzen Benjamin und ich uns bezüglich Ordnung nicht sehr gut. Benjamin bekommt einmal in zwei Monaten oder in drei Monaten einen Anfall und räumt stundenlang auf und auch wirklich effektiv. Stellen, die ich längst für verloren erklärt habe, da die Haufen aus nur meist unnützen und doch so wichtigen Dingen bestehen. Die einzelnen Haufenteile haben keinen Platz in Schrank oder Regal.
Wir bleiben aber dran und dafür bin ich Benjamin sehr dankbar. Denn ich verstehe total, dass die Wohnung und Aufräumen hinter seinem Job und Zeit mit Ruben verbringen erst irgendwann ganz hinten ansteht. Als wir geheiratet haben, auch mittlerweile schon 4 Jahre her, wusste ich auch genau, welchen Typ Mann ich da heirate. Ich kannte ja seine Wohnung. Manchmal, wenn ich kam, habe ich wenigstens das Bad mal geputzt und eine Tasse abgewaschen und einen Teller und Besteck für den Eigengebrauch. Oder das Bett bezogen. Für Benjamin sind das alles Nichtigkeiten, die für sein Lebensglück keine Rolle spielen. Für mich anfangs eine unmögliche Einstellung und auch sehr schwer zu akzeptieren. Da es aber nicht meine Wohnung war und ich immer wieder in mein eigenes Reich zurück gefahren bin, kein Problem. Mittlerweile finde ich seine Einstellung entgegen allem Allgemeingültigem „wie es so auszusehen hat“ richtig gut. Das Ausmaß könnte etwas geringer ausgeprägt sein. Allerdings muss ich fairerweise schreiben, dass ich gerade auch von der Vergangenheit erzähle. Benjamin hat mir zu Liebe, entgegen all seiner Überzeugung, schon so viel geändert. Es ist auch so goldig: Wenn Ruben und ich unterwegs waren und nach längerer Abwesenheit wieder kommen, sagt er dann ganz stolz am Telefon, dass er ganz toll aufgeräumt hat. Meistens bekomme ich, nach kurzer Zeit in der Wohnung wieder angekommen, einen inneren Heulanfall, weil ich den Berg vor mir sehe, den ich in den kommenden Tagen abarbeiten muss. Meistens ist es tatsächlich dann nicht so viel und ich kann ihm das auch sagen. Er hilft dann mit. Aber was ich damit schreiben will, dass wir beide eine vollkommen unterschiedliche Sicht darauf haben, was ordentlich oder sauber ist.

Jedenfalls kaufen wir am Dienstag einen größeren Kühlschrank, um nicht mehr so oft einkaufen gehen zu müssen. Jedenfalls die Grundnahrungsmittel. Da wir einen Biomarkt in 50m Entfernung haben, kaufe ich dort auch immer das, was gerade an Kleinigkeiten fehlt. Fleisch sowieso. Dann hat Benjamin einen kleinen Geschirrspüler bestellt und ein Hängeregal besorgt. Der Spüler muss in unserer kleinen Küche ja irgendwo hin und der Platz ist bereits belegt mit diversen Küchenutensilien. Aber ich denke, dass gerade die Spülmaschine eine zeitsparende Hilfe im Alltag sein wird.

Am Freitag stand ein MegaPaket vor der Haustür. Unsere Überlegung bzgl. zweiten Kinderbetts ist erstmal gelöst worden. Vielen Dank an kidsgo und BabyBay von tobi. Wir haben ein Bettchen bekommen. Das steht zwar im Karton auch gerade störend im Flur herum, ist aber spitzenklasse. Wie wir das im Schlafzimmer mit den Bettchen organisieren ist dann das kleinste Problem.

Ruben schläft mittlerweile seit ca. 4 Wochen durch. Manchmal wacht er auf und sagt: „Aufstehen“ oder „der Elefant auf Bauch trommelt“ (eine Szene in seinem Buch) oder wirklich lustige andere Dinge. Er schläft aber, wenn ich ihn streichle und seinen Schnulli in die Hand gebe, wieder ein. Allerdings will er abends seit einiger Zeit wieder nur noch mit mir ins Bett gehen. Gestern war er so fertig, dass er bei Benjamin mal wieder eingeschlafen ist. Aber sonst sollte ich immer noch mal zu ihm kommen. Er ist aber auch so süß. Dann sagt er, ich soll seine „Hand kuscheln“ oder ihn „festhalten“. Das heißt: er mit dem Rücken an meinem Bauch. Manchmal puhlt er mit seinen Händen aber auch überall herum, was mich dann ehrlich gesagt nervt. Manchmal bedeutet gerade auch eher immer. Ich drehe mich dann um, um nicht gänzlich zerkratzt zu werden. Ruben klettert dann an meinem Rücken hoch, damit ich ihn wieder kuschele. Kuschelmaus. Diese abendliche Prozedur ist vielleicht ein Vorbote für die Zeit, wenn dann zwei kleine Mäuschen im Bett kuscheln wollen. Denn immer abends im Bett und besonders wenn ich Ruben ins Bett bringe, wird Minimini ganz aktiv und möchte endlich auch Aufmerksamkeit. Dann habe ich Ruben im Arm und streichle ihn, mit der anderen Hand streichle ich Minimini, bzw. meinen Bauch. Ich erzähle ihnen dann beiden die GuteNachtGeschichte.

Als Ruben und ich letzte Woche in Schlüchtern, bei Oma und Opa, waren, habe ich es mit Warten bzgl. des Prüfungsergebnisses nicht mehr ausgehalten und beim Gesundheitsamt Erfurt angerufen. Zudem war mein Gefühl zum Ergebnis so negativ geworden, dass ich unbedingt eine klare Ansage haben wollte. Allerdings hatte ich auch auf die Antwort so richtig gar keine Lust. Mein Gefühl war leider leider richtig. Ich habe nicht bestanden. Knapp daneben, aber trotzdem vorbei. Das ist wirklich bitter. Aber ich kann es nicht mehr ändern. Der einzige Vorteil, der nun entsteht: Ruben und ich haben noch ganz viel Zeit zusammen, bevor Minimini mit am Start ist. Ich werde versuchen in die Prüfung für März nachzurutschen. Die ist prinzipiell schon voll. Allerdings bin ich ja auch in der Prüfung jetzt als Nachrücker rein gekommen. Die Sachbearbeiterin machte mir auch für März wieder Hoffnung, dass es auf diese Weise klappen kann. Viele bekommen die Einladung zur Prüfung und dann nasse Füße, weil der Stoff einfach so umfangreich ist, und sagen ab. So geht das.
Im März ist natürlich vom Zeitpunkt her ungünstiger. Ich muss versuchen bis Enden Januar mit Lernen durch zu kommen. Ich muss ja natürlich alles noch mal durchgehen und die Lücken schließen, mit denen ich jetzt kalkuliert hatte. Und eigentlich noch vieles mehr. Eigentlich. Ich mache auch nach wie vor jeden Tag ein bestimmtes Pensum, aber lange nicht so umfangreich, wie es in den letzten Monaten der Fall gewesen ist.
Soweit erstmal.

Liebe Grüße, Judith



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Kommentare von Lesern:

Sandra, Osthessen25.10.2017 21:51

Liebe Judith, toll, dass du dich nicht entmutigen lässt! Ich drücke dir ganz doll die Daumen für März, und wer weiß, wozu es gut war? Jetzt hast du weniger Druck, wieder mehr Zeit für Ruben und deine Schwangerschaft und kannst dir bis zum Beginn des neuen Jahres alles in Ruhe einteilen.
Liebe Grüße und weiterhin alles Gute für euch!

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