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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
5. Woche

Ooch, ist der klein...

Zur Rushour in Bus, Tram oder U-Bahn mal mit dem Kinderwagen dabei zu sein, das war immer schon ein Traum von mir.

Gleich mal ’ne Info vorweg, diesen heftigen 2-Std.-Rhythmus sind wir gottseidank los. Nachts schläft er jetzt gerne 5 Stunden am Stück und tagsüber ist er eindeutig länger wach als bisher. Allerdings krakeelt er dann nicht dauernd, sondern schaut sich seine neue Welt mal genauer an. Manchmal starrt er ewig lang, mit großen Augen und aufmerksamen Blick, auf ein und dieselbe Stelle. Ich hab mich einmal mal neben ihn auf seine Spieldecke gelegt und dahin geschaut, wohin er so schaut – ich konnte beim besten Willen einfach nix Interessantes an der Unterseite des Wohnzimmertisches entdecken.

Diese Woche hab ich mich zum ersten Mal nach der Geburt in meiner Arbeit blicken lassen, Mats vorstellen.
Ich hatte geplant so um 11 Uhr dort zu sein um auf dem Rückweg mit der U-Bahn ja nicht in den Berufsverkehr zu geraten, ja ja – das geht. Hat natürlich null hingehauen. Um eins waren wir dort. Da ich mich überall hab blicken lassen wollen und mit fast jedem gequatscht hab, sind wir dann schöön pünktlich gegen 17:00 mit allen anderen Arbeitnehmern in die volle Bahn gestiegen. Zur Rushhour in Bus, Tram oder U-Bahn mal mit dem Kinderwagen dabei zu sein - das war immer schon ein Traum von mir, am besten auch noch mit ’nem schreienden Kind, ja ganz toll.
Okay, ich kann mich nicht beschweren, zum einen hatte eine Arbeitskollegin den gleichen Rückweg wie ich, zum anderen hat Mats die Rückfahrt über keinen Ton rausgebracht.
Er war schon bei den Kollegen ein echtes Vorzeigekind. Hat oft große Augen gemacht und sich interessiert alles angeschaut, inklusive der vielen Gesichter die ihm vorgestellt wurden – oder war es eher umgekehrt?
Auf jeden Fall war das ein echtes Highlight. Sich auf der anderen Seite der Stadt zu befinden, zeitmäßig lange unterwegs zu sein, mit vielen Leuten nett zu plaudern und sich am Abend völlig groggy zu fühlen von anderen Dingen als Stillen, Wickeln, Schuckeln – schön.
Jaaa doch, meine Ansprüche sind im Moment nicht soooo wahnsinnig hoch…find ich jedenfalls.

Meine Mutter ist für ein paar Tage zu Besuch gekommen. Da sie den Kurzen noch gar nicht live und in Farbe gesehen hat, war das natürlich ein großes Hallo. Erster Satz „Ooch, ist der klein.“ Ich kann ungelogen sagen, daß ist der Satz den ich bisher am allermeisten zu hören bekommen hab. Obwooohl, er teilt sich Platz eins mit dem Spruch: „Neee, so klein waren meine aber nicht!“ Mmmhhh, na klar. Ihre Kinder sind wohl mit 5 kg Gewicht und 70 cm Körperlänge aus ’ner überdimensionalen Konservendose gestiegen, was???
möchte ich dann am liebsten lachend fragen.
Mach ich natürlich nicht, sondern bin brav und erkundige mich, breit grinsend, wie schwer denn ihre Kinder gewesen wären. Beim Vergleichen der Daten gibt’s dann immer recht erstaunte Gesichter, scheinbar waren die Kinder doch auch mal soooo kleine Zwerge wie der Mats.

Im Grunde ist er ein total unkompliziertes Kind – solange er seinen Willen bekommt.
Lakonischer Kommentar meiner Mom; „Jetzt läuft es halt mal umgekehrt, jetzt tanzt Du mal nach der Pfeife eines anderen.“ Haha, was hab ich gelacht.
Das war vorletzte Woche am Telefon. Diese Woche war meine Mom ja da und was sagt sie jetzt? „Jemineh, ich wußte ja gar nicht mehr wie viel Zeitaufwand das mit so einem kleinen Kind ist.“ Jaaaa, genau liebe Mutter und alle anderen – das ist es! Und dann hat man noch nicht viel mehr gemacht außer den Wünschen des jungen Herrn nachzukommen.
Allerdings kann ich es wirklich niemandem übel nehmen, daß er UND AUCH sie manchmal sagen / sehr oft denken:
„Ja aber, was macht die (Neu-Mama) denn jetzt so den ganzen lieben langen Tag???“ Ich hab ja selbst so gedacht(seufz). Dass man den Termin nicht pünktlich einhalten kann, na klar, kein Problem, aber dass man gleich anderthalb Stunden später erscheint… jetzt weiß ich wie das geht, mit’nem kleinen Kind ist das kein Problem, aber überhaupt gaaaar KEIN Problem.

In den letzten Tagen war ich auch zum ersten Mal zur Rückbildungsgymnastik, mit Babybetreuung. Meine Mom hat aber drauf bestanden in dieser Zeit mit dem Kleinen im Viertel herumzuflanieren, ganz die stolze Omi halt. War mir recht, so konnte ich mich ganz auf den “Sport“ konzentrieren und wußte Mats in guten Händen. Wir hatten ausgemacht, daß sie gleich zurückkommen sollte, wenn er anfangen würde zu brüllen zwecks Futteraufnahme. Sie kam aber nicht. Zwischendurch wurde immer mal wieder das ein oder andere Baby zum futtern oder beruhigen zu seiner Mutter gebracht, so daß nach den zwei Stunden meine Nachbarin fragte: „…und was hast Du für ein Wunderkind das nie schreit und nur brav im Nebenraum liegt?“ Ich löste das Rätsel sofort auf und bekam zu hören wie gut ich es hätte. Komischerweise sah ich das in dem Moment ganz anders, ich war nämlich leicht neidisch auf die anderen. Alle saßen in dem netten, mit Matratzen ausgelegten, Raum auf dem Boden und ihre Kinder neben sich – ich wollte den Mats jetzt auch neben mir! Muß wohl so was wie Mutterstolz gewesen sein, ’Hey, ich bin nicht nur zum Hüpfen hier, schaut her – ich hab auch’n Kind, ich gehör dazu. Manchmal schon ein bisschen orthodox, diese “gaaanz-frische-Mama“ - Gedanken.

Nachher gab’s noch eine Fragestunde und ich erzählte von Mats Schreiattacken nach dem Stillen. Die Kursleiterin riet mir, auf jeden Fall auszuprobieren, die Kuhmilchprodukte wegzulassen. Milch, Butter und Sahne sind aus dem Speiseplan gestrichen und ich hab mich bereits mit Schafmilch-Joghurts eingedeckt. Bin sehr gespannt, ob daß der Grund für die Bauchschmerzen ist. Ich halte Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden, bis dahin,

beste Grüße, Nicole



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Kommentare von Lesern:

Josie aus Haltern10.03.2008 15:22

Du hast eine tolle, lockere Art, die alltäglichen Dinge zu kommentieren. Beim Lesen hat man das Gefühl, dabei gewesen zu sein! Grins, grins!

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