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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Sibylle

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

21. Schwangerschaftswoche

Ohlala Paris

Ein schönes Wochenende in Paris und Überlegungen zur anstehenden Feindiagnostik.

Liebe MitleserInnen,

Bitte entschuldigt die verspätete Übermittlung meines Wochenberichtes. Ich bin gestern (Montag) Abend erst sehr spät aus Paris zurückgekommen und da ich keinen Laptop dabei hatte, konnte ich Euch nicht eher schreiben.

Rob und ich hatten ein ganz tolles langes Wochenende in Paris und haben diese kleine Auszeit vom Elternsein und Alltag sehr genossen. Wenn ich so darüber nachdenke, sollte man dies fast gesetzlich festlegen, dass Eltern alle 6 Monate mal ein langes Wochenende „kinderfrei“ bekommen und so auch wieder mal „Paar“ und „Zweisamkeit“ genießen können! Das kommt ja doch irgendwie viel zu kurz, wenn man dann das Abenteuer Familie startet. Und das passiert auch Paaren, die sich ganz fest vornehmen, dass ihnen die Zweisamkeit bei aller Kinderliebe nicht verloren gehen wird. Dazu braucht man natürlich auch ein gutes Netzwerk an lieben Menschen, die derweil auf die Kinderschar (bei uns ja nur ein kleiner Mann) aufpassen. Hier in Berlin haben wir dafür meine Eltern, die uns gerne noch ein paar Tage länger in Paris gesehen hätten, möchte man ja fast glauben! Wir haben unseren kleinen Mann doch sehr vermisst und so wurde alle paar Stunden von mindesten einem von uns das Telefon mit Fotos gezückt und wir schauten uns unseren Sohn aus der Ferne an...

Auf jeden Fall war Paris großartig und wir haben uns die Füsse platt gelaufen. Am Samstag war leider kein so schönes Wetter und so haben wir dem Regen strotzend den Champs-Elysee, Arc de Triomphe, Eiffelturm etc erkundet. Mir taten ab Mittag ordentlich die Füsse und der Rücken weh und wie letzte Woche schon erwähnt merke ich, dass jetzt doch die zweite Hälfte der Schwangerschaft begonnen hat. Das war sozusagen mein „Bergfest“ in Paris!

Am Sonntag hat sich das Wetter dann ab Mittags gnädig gezeigt und die Sonne hat uns so richtig verwöhnt! Wir hatten Tickets für die Batobus gekauft – das ist ein Aussichtsboot, mit dem man auf der Seine auf und ab fahren kann und bei diesem speziellen Boot kann man so oft ein- und aussteigen wie man möchte. Das war super und ich kann diese Art der Fortbewegung nur empfehlen! Damit spart man sich eine Menge Hin- und Herfahren und entdeckt Paris sowohl vom Wasser als auch vom Land! Wir haben das so richtig ausgenutzt und haben uns gleich ein paar Mal hin- und herschippern lassen. (Meine Füsse fanden das toll.)

Es waren auch viele Familien zu Besuch in Paris – aber ich glaube, für so einen Städtetrip sollten die Kinder entweder noch ganz klein (also unter 2) oder über 8 Jahre alt sein. Ansonsten künnen die Eltern die Reise bestimmt nicht ganz so sehr genießen.

Gestern hatte ich dann morgens einen beruflichen Termin in Paris und wider Erwarten lief der gar nicht so gut. Das hat mir einen ordentlichen Dämpfer gegeben, aber mit Rob auf der Parkbank sitzend haben wir die Situation analysiert und er hat mich echt gut wiederaufgebaut. Jetzt werde ich mit meinen Chefs in Sydney besprechen, wie es mit dem französischen Markt weitergehen soll. Ich hab da schon eine Idee, aber mal sehen. Ich bin schon irgendwo ein Perfektionist und versuche, in allen Bereichen meines Lebens gut zu sein. Wenn es dann mal nicht so nach Plan läuft und man unerwartet einen Rückschlag erhält, dann tut das schon erstmal weh. Aber ich versuch es so zu sehen „ Eine Tür geht zu, eine andere öffnet sich.“

Gestern Abend waren sowohl ich als Rob dann ganz hippelig, unseren kleinen Mann – wenn auch schlafend – wieder zu sehen! So standen wir beide bewundernd vor seinem Bettchen, wovon er im Traumland aber gar nichts mitbekommen hat. Es ist schon Wahnsinn, wie sehr man so ein kleines Geschöpf in kürzester Zeit in sein Herz schließen kann. Vor 2 Jahren war er noch gar nicht bei uns und nun können wir uns absolut nicht mehr vorstellen, wie es denn je ohne ihn war. Ähnliche Gedanken habe ich mit unserem kleinen neuen Nachwuchs! Aber hier kommt noch hinzu, dass ich Bedenken habe, wie ich denn meine Liebe teilen kann. Werde ich Junior #2 genauso lieb haben?! Werde ich es schaffen, allen beiden in ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden? Zum Glück habe ich meine beste Freundin und auch andere Freundinnen, die schon der gleichen Situation waren und mich hier hingehend beruhigen – Das wird schon! Wir freuen uns sehr auf unseren Familienzuwachs und jetzt in den letzten Tagen muss das Kleine einen echten Wachstumsschub gemacht haben! Denn mein Bauch fängt an, „Dimensionen“ anzunehmen. Und auch Rob konnte jetzt erste Bewegungen spüren. Da fängt es dann für die werdenden Väter erst an, „real“ zu werden: Da ist also wirklich ein kleiner Mensch in unseren Bäuchen, eine gute Mischung aus zwei Menschen (und deren Vorfahren).

Am Donnerstag werden wir uns alle zu Fünft (mit meinen Eltern) ins Auto quetschen und nach Rostock zur Feindiagnostik fahren. Für mich gestaltet sich die medizinische Versorgung ja aufgrund meiner Ausnahmesituation (deutsche Staatsbürgerin, aber nicht in deutscher Krankenkasse versichert – aber die australische Krankenkasse zahlt für meine ausser-australischen Krankenfälle auch nicht... so müssen wir diese Untersuchungen selber tragen) etwas schwieriger. Ein Bekannter meines Onkels führt in Rostock Feindiagnostik durch und so werden wir ihn aufsuchen.

Ich bin sehr gespannt, mein Baby wieder mal „zu sehen“. Und natürlich zu erfahren, dass alles soweit okay ist. Die Frage ist auch irgendwo im Hinterkopf „Was wäre, wenn...?“. Wenn es dem Kind jetzt doch irgendwie nicht gut geht. Aber ich kann auch jetzt bei der zweiten Schwangerschaft nur sagen, dass ich daran gar nicht so sehr denke. Ich bin da positiv eingestellt. Und ich könnte auch gar nicht sagen, wie wir in diesem Fall reagieren würden. Eine sehr gute Freundin von mir hat vor kurzem ein Baby bekommen, das einen verkürzten Unterarm hat. Diese Behinderung wird das kleine Mädchen ihr Leben lang haben. Theoretisch hätte dies schon bei der Feindiagnostik festgestellt werden können. Aber hätte dies irgendetwas verändert? Sie sagt, wie ich finde sehr zu recht, an ihrer Liebe zu ihrem Kind hätte dies nichts geändert und gut, die Kleine hat einen zu kurzen linken Unterarm – aber sonst ist sie putzmunter und gesund. Die Eltern hätten sich den Rest der Schwangerschaft nur verrückt gemacht und gesorgt. Es ist toll, dass es diese medizinischen Möglichkeiten gibt und ich bin sehr für die Feindiagnostik – aber ich kann die Denkweise meiner Freundin auch verstehen. Da gibt es so viele Aspekte, die man bedenken muss... kompliziertes und kompaktes Thema, oder?

Letzte Woche hatten wir auch noch Besuch unseres Freundes Christian aus Kopenhagen. Er war mit seinen Söhnen (3 und 5) angereist, um mit uns ein paar Tage zu verbringen. Rob ist ihr Patenonkel und so ist es uns immer wichtig, die Beiden (und natürlich unsere Freunde = ihre Eltern) ein Mal pro Jahr zu sehen. Mette hat gerade noch ein kleines Zwillingspärchen nachgelegt und so blieb sie mit den Kleinen zu Hause. Es waren wirklich schöne 3 Tage. Finjas freute sich riesig über den Besuch und Sprachbarrieren gab es gar nicht. Ist es nicht wunderbar, wie Kinder über sämtliche Sprach(un)kenntnisse hinwegsehen und diese überhaupt gar keine Barrieren darstellen?! Was stellen wir Erwachsenen uns doch manchmal an – wir sollten uns vielmehr Kindsein erhalten! Würde das Leben doch manchmal so viel einfach gestalten! An alle Berliner und Berlinbesucher mit Kindern nun mein Tipp: Plant unbedingt mal einen Tag im FEZ (Freizeit- und Erholungszentrum) in der Wuhlheide bei Köpenick! Dies ist der ehemalige Pionierpark/Pionierpalast der DDR. Hier habe ich schon als Kind großartige Zeiten verbracht. Der ganze Park und alle Einrichtungen sind komplett auf Kinder aller Altersklassen ausgerichtet und Spaß für alle ist garantiert! Bei schönem Wetter packt ein Picknick, im Sommer die Badehose ein und ab geht’s! Wir wollten eigentlich nur ein paar Stunden auf die Spielplätze, aber daraus wurde ein ganzer Tag – ausgefüllt mit Entdecken vieler Spielplätze, des Streichelzoos, Ponyreiten etc. Rund um und durch den Park fährt auch die Parkeisenbahn, die von Kindern und Jugendlichen geführt wird. Da leuchteten bei allen Kids (Finjas fast 2, dann unsere Dänen mit fast 4 und fast 6) die Augen und wir haben gleich noch eine Extrarunde gedreht!

Und dann möchten wir uns an dieser Stelle auch ganz herzlich bei den Tagebuchsponsoren Concord und Babybay/Tobi bedanken! Wir haben die tolle Babyschale und auch das Babybay-Bett erhalten und sind hellauf begeistert! Da wir dieses Mal - ganz untypischer Weise für uns – mit Untergewicht angereist sind, können wir diese beiden Geschenke gleich mit uns nach Australien mitnehmen. Wir freuen uns sehr, wenn der kleine Murkel seine Babyschale einweihen und direkt bei uns am Bett schlafen wird. Danke!!! Nächste Woche kann ich dann endlich mal wieder mehr zu unserem Bauchzwerg berichten und auch über unser Geburtstagswochenende! Denn Rob und ich werden 64... 2x32 – am gleichen Tag, geboren auf zwei verschiedenen Kontinenten! Verrückt, oder?

Genießt Eure Woche! (Unser Hotel in Paris war übrigens sehr schön und toll am Eiffelturm gelegen - wer die Adresse möchte, einfach melden. Das war das beste Hotel, in dem ich in Paris je war.)

Bella



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