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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
21. Schwangerschaftswoche

Nun tragen wir den selben Namen!

Der Tag an dem unsere Liebe ein weiteres Ja erfahren hat ...

Liebe Leserinnen und Leser,

durch den alles einnehmenden Hochzeitstag waren die Weihnachtstage so weit entrückt, dass ich vergass, ein besinnliches Fest zu wünschen. Ich bin aber sicher, dass ihr dennoch eine wunderbare Zeit hattet ;-)

Nun sind die besinnlichen Tage wie im Flug vergangen und es kehrt ein wenig Ruhe ein. Unser Weihnachtsfest war dem ausgiebigen reflektieren unserer Hochzeit gewidmet. Es wurden Bilder ausgetauscht und begutachtet, Eindrücke und Geschichten berichtet und wir sind tatsächlich noch einmal in unsere "Gewänder" gestiegen, da wir an dem aufregenden Tag vergassen, Bilder mit dem Brautpaar und den Eltern aufzunehmen.

Nun möchte ich Euch aber von unserem Tag berichten. Sicher hatte ich bereits erwähnt, dass die Trauung im Standesamt unserer Heimatstadt stattfand. Wir hofften so, es den Familien und einigen alten Freunden einfacher zu machen, daran teilzunehmen. Also startete im Vorfeld das kleine "Was packe ich ein"-Quiz. Ihr kennt bestimmt das Gefühl beim Packen, dass noch etwas fehlt. Sicher auch die permanente Sorge, etwas zu vergessen. Dieses Gefühl und die Sorge empfanden wir uneingeschränkt und vielfach verstärkt, da der Tag einfach zu wichtig war, um improvisieren zu müssen. Aber irgendwann ist die Zeit um und man muss los! Prompt fiel mir auf halber Strecke ein, keine Ausweispapiere oder Informationen vom Standesamt mit mir zu führen und der erste Schreck glitt durch meinen Körper und sass perfekt! Nachdem die nächste Raststätte angesteuert wurde und in diversen Telefonaten mit Freunden und Eltern nach Erfahrungswerten der Dringlichkeit der Dokumente gefahndet wurde, beschlossen wir weiter zu fahren. Sämtliche "Informanten" wussten es ja auch nicht besser und beruhigten uns. Es war einfach unvorstellbar, dass die Zeremonie aufgrund dieser "Lappalie" ausfallen würde - womit wir schlussendlich auch Recht behalten sollten.

Nach einer getrennten, schlaflosen Nacht war es dann so weit. Am Morgen wurde ich von meiner Trauzeugin zum Friseur geführt, um den "letzten Schliff" zu erhalten. Es war ein grauer, verregneter Morgen und ich konnte die Enttäuschung meiner Freundin nicht wirklich verstehen. Schliesslich war klar, dass die Feierlichkeiten in geschlossenen Räumen stattfinden (es ist ja kein Sommer) und ein Sektempfang vorm Standesamt problemlos in dieses verlegt werden könnte. Ich ahnte ja nichts von den Plänen unserer Trauzeugen, Familien und Freunde und dachte - wie meist - schnörkellos und lösungsorientiert.

Da mich der Friseur nicht kannte, führte er erstmal ein ausgiebiges Interview während des Föhnens, sodass es allen Kunden (bis hin zum kompletten Salon) vergönnt war, meinem Vorhaben zu lauschen. Also hörten alle zu, als ein Raunen durch den Raum ging. Die geballte Aufmerksamkeit lenkte sich auf eine schwarze Strech-Limousine der Marke Cadillac vorm Schaufenster. Diese war verziert mit einem bunten Blütenherz auf der Motorhaube und zahlreichen tibetanischen Gebetsfähnchen an der Seite und parkte unmittelbar vorm Salon. Alle dachten, dieses Auto gehöre zu uns - was ich aber vehement verneinte. Meine Freundin und Trauzeugin lächelte mich aber verschmitzt an und erklärte, dass dies nun unsere "Hochzeitskutsche" sei. Mein Herz sprang fast aus meinem Dekolleté, meine Worte versiegten und natürlich machten sich auch wieder Tränen in meinen Augen bemerkbar. Ja nicht weinen - das schöne Make-up. An mehr konnte ich einfach nicht denken ;-)

Dies war auch der Moment, indem die Anspannung erst richtig begann. Das als kleines, einfaches geplante Fest bekam seine erste besondere Note. Wir fuhren also zum Standesamt, wo sich langsam die Gäste formierten. Michael kam mit seinem Trauzeugen und bekannte bereits erfolgreich zu einem Beruhigungsschnaps "überredet" worden zu sein. Ich lernte flugs noch einige meiner neuen Verwandten kennen und freute mich über die schicke Gesellschaft. Es waren viele Familienangehörige und Freunde erschienen, um diesen Tag mit uns zu feiern. Alle sahen wunderbar aus, wir aber standen nur noch unter Strom.

Als wir den Trausaal verließen, erwartete uns eine Jazzsängerin samt Gitarrenspieler. Das erste Ständchen als Vermählte! In der Zwischenzeit bereite unsere Hochzeitsgesellschaft ein Spalier mit weiteren bunten tibetanischen Gebetsfähnchen auf dem Treppenaufgang vor. Für alle, die tibetanische Gebetsfähnchen nicht kennen, möchte ich erklären, dass diese mit Gebeten und guten Wünschen gespickte Girlanden dem buddhistischen Glauben entstammen. Diese sollen für das Glück aller fühlenden Wesen mit dem Wind in die Welt hinausgetragen werden. Da wir diesem Glauben sehr nahe stehen und grosse Asien-Fans sind, werden wir auch noch - sobald unsere kleine Mademoiselle fliegen kann - eine buddhistische Hochzeitszeremonie samt Taufe an einem Strand Asiens erleben. In Anlehnung unseres Wunsches wurde auch der Innenraum der "Limo" von unseren Freunden - zu unserer Überraschung- Bollywood-like getrimmt.

Mit Anhang fuhren wir dann durch die weihnachtliche Innenstadt ins Restaurant - selbstverständlich inklusive der obligatorischen Klapperbüchsen am Kofferraum - die ja nicht fehlen dürfen ;-)

Im Restaurant angekommen feierten wir mit zahlreichen Überraschungen bis in den Abend! Zwischendurch durften wir zum Beispiel mit Hammer und Pickel bestückt eine Skulptur zweier Liebenden, welche ein ein Künstler zuvor für uns fertigte, aus einem Eisblock schlagen. Was allen Beteiligten einen riesigen Spaß bereitete. Im Sommer wäre dies so wohl nicht möglich gewesen! An dieser Stelle möchten wir uns auch noch mal bei allen Familienangehörigen, Freunden und Beteiligten, die uns diesen wunderschönen Tag zu teil werden ließen, bedanken!

Am Abend fielen wir geschafft - aber grenzenlos glücklich und euphorisiert - in unser Hotel und atmeten tief durch. Einen solchen Tag hatten wir noch nicht erlebt - ein Feuerwerk der Gefühle! Phasenweise kamen wir uns ein wenig fremd vor. Aufgrund der Aufregung bleibt es aber nicht aus, sich zu ertappen, etwas "aufgesetzt" zu sein. Den ganzen Tag im Mittelpunkt zu stehen entspricht nicht unseren üblichen Vorstellungen. Obwohl es irrsinnig schön war, waren wir erleichtert, als der Trubel und unsere Anspannung ein wenig nachliessen.

Unsere Kleine fühlte sich den ganzen Tag über sehr wohl in meinem Bauch und ich spürte keinerlei Einschränkungen.

Ab Morgen fahren wir einige Tage in Urlaub - ein bisschen Zeit für uns uns etwas Erholung ist zwingend erforderlich. Deshalb werde ich den nächsten Bericht leider auslassen müssen und melde mich erst wieder in zwei Wochen. Bis dahin wünschen wir Drei, allen das Beste fürs kommende Jahr - vor allem Gesundheit und viel, viel Liebe ...



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Kommentare von Lesern:

Doris, Siegburg02.01.2009 19:48

Liebe Alexandra,
herzlichen Glückwunsch zu Eurer Hochzeit und natürlich auch ein gutes Neues Jahr.
Dein Bericht war wundervoll zu lesen und ich hatte richtig Tränen in den Augen. Wenn die Hochzeit nur halb so schön war, wie der Bericht geschrieben, dann hattet ihr wirklich einen wundervollen u. romantischen "Schönsten Tag des Lebens" erleben dürfen.
Mach(t) weiter so - es macht sehr viel Spaß deine Berichte zu lesen.

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