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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Gesa

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

9. Schwangerschaftswoche

Wer ich bin und wie ich zu Nr. 4 komme.

Ich bin Gesa, 31 Jahre alt und Mutter von drei Söhnen. Wenn alles gut geht, kommt im Oktober Kind Nr. 4.

Hallo!

Mein Name ist Gesa, ich bin 31 Jahre alt und Mutter von 3 Söhnen (Ragnar 4 1/2 , Rune 3 und Reinar 10 Monate). Und seit wenigen Wochen bin ich nun schwanger mit Nr. 4.

Ob alle Kinder Wunschkinder waren? Ja! Und es ist mir nicht leicht gefallen, denn ich habe ein PCO-Syndrom. PCO heißt ausgeschrieben Polycystische Ovarien. Hierbei fangen immer mehrere Eizellen gleichzeitig an heranzureifen, daher die vielen Follikel, aber keines schafft die vollständige Reifung und die Eizellen gehen unter (grob und kurz beschrieben). Falls es jemanden genauer interessiert, gibt es hierzu viele ausführliche Seiten im Netz.

Ich habe also über Wochen und Monate ohne Regelblutung meine Basaltemperatur gemessen, um den einen Eisprung in vier Monaten abzupassen und zu nutzen. Tja, und nun hat es zum vierten Mal geklappt. Ich hoffe es hält.

Das Messen der Basaltemperatur hat für mich einen großen Vorteil. Es ist einfach, billig und recht aussagekräftig. Ich wusste bei allen Kindern, dass ich schwanger bin, bevor ich einen Test gemacht hatte.

Es gibt leider noch etwas, dass mir eine Schwangerschaft mit Zuverlässigkeit anmeldet. Pünktlich ab der 6. Woche wird mir übel. Bei Nr. 1 kollabierte ich öfter, bei Nr. 2 hielt sich die Übelkeit bis in den 5. Monat, bei Nr. 3 lag ich 3 Monate lang schwerst krank auf dem Sofa und stand zum Teil nachts auf um mich zu übergeben. Und bei Nr. 4? Ein Wunder! Mir ist übel, ja. Aber es hält sich absolut in Grenzen. Ich kollabiere nicht und ich habe mich noch nicht einmal übergeben.

Aber dieses Wunder war auch notwendig, denn ich habe ja nun mal drei kleine Kinder, die keine Rücksicht auf mein Befinden nehmen. Ja, einen Mann habe ich auch. Jedoch ist mein Mann täglich 11 – 12 Stunden außer Haus und wochenweise im Ausland, sodass er mir keine große Hilfe ist. Im Gegenteil, da er so viel weg ist, muss ich vieles übernehmen, was nicht unbedingt selbstverständlich ist. Ich glaube, ich behaupte zu Recht, dass ich wirklich viel zu tun habe.

Das Arbeiten habe ich mit der Geburt von Nr. 3 aufgegeben. Nicht nur weil ich glaube, es nun organisatorisch nicht mehr zu schaffen. Nein, es gibt noch ein absolutes Absurdum. Ich kann es mir finanziell nicht leisten. Ich verdiene als Ärztin weniger, als bei uns in der Gegend die Kinderbetreuung für drei Kinder kostet. Ich müsste in der Tat Geld mitbringen, um zu arbeiten. So viel war mir der Stress dann einfach nicht wert.

An diesem Punkt verzweifele ich regelmäßig über unsere Politik. Über unsere Familienpolitik und über unsere Gesundheitspolitik. Von unserer Familienpolitik fühle ich mich hinters Licht geführt, wenn sie selbst immer wieder zu einem Lobgesang auf ihre vielen neu geschaffenen Betreuungsplätze für unter Zweijährige anheben. Was bringen mir diese Plätze, wenn sie sehr teuer sind und gleichzeitig nicht einmal meine Arbeitszeit abdecken? Etwas, was mich auch immer wieder zum Kopfschütteln bringt, ist der Vorschlag unserer Gesundheitspolitik, den n.c. fürs Medizinstudium herunterzusetzen, um mehr Menschen zu diesem Studium zu bewegen. Wenn mehr Leute Medizin studieren, haben wir noch lange nicht mehr erfahrene Ärzte. Wir hätten aber ganz schnell einige erfahrene Ärztinnen mehr, wenn wir den Beruf familienfreundlicher gestalten würden. Von dieser Sorte gibt es einige, die momentan zuhause sitzen, auf ihre Kinder aufpassen und auf diese Veränderung warten.

Und so habe ich für mich beschlossen: Wenn ich wegen der Kinder schon zuhause bleibe, dann sollen es auch einige sein. Und somit kommt, wenn alles gut geht, im Oktober Nr. 4.



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Kommentare von Lesern:

Monika, Puchheim02.03.2011 13:53

Ich wünsche Dir alles Glück der Welt mit Deinen vieren.
Ich habe übrigens auch dieses PCO-Syndrom und messe auch fleißig. Nach 7 Monaten ohne Eisprung habe ich gerade in den Flittenwochen meine Tochter empfangen (jetzt 17Monate alt). Auch mir war bis zur 30zigsten Woche 24 Stunden lang schlecht und ich habe mich 1-2 täglich übergeben. Bei Schwangerschaft 2 ging es genauso los. Am 18.Dezember hat sich dann unser zweites Baby in der 5ten Woche leider entschlossen wieder zurück in den Himmel zu gehen. Wir hoffen, jetzt auf ein weiteres Kleines, obwohl ich etwas Angst habe, meiner Großen dann nicht mehr gerecht zu werden. Beispiele wie Deines machen mir Mut, dass es zu schaffen ist. Denn eigentlich habe ich mir auch immer 4 Kinder gewünscht. Hut ab vor Deiner Leistung!
Als Erzieherin in Elternzeit bin ich der Meinung Du kannst Deinen Kindern nichts besseres tun, als bei Ihnen zuhause zu sein. Sie werden es Dir danken!
Gottes Segen für Euch sechs!

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Silke, Berlin01.03.2011 23:22

Schoen, ein neuer Bericht! Aber sag doch bitte nicht, dass Du mit dem "Arbeiten" aufgehoert hast, nach der Geburt von Nr. 3!

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Gast01.03.2011 22:19

R.Osnabrück
Eine tolle Einstellung.Hab selber nach zwei Kindern und acht Jahren noch ein Baby bekommen weil wir es uns von ganzem Herzen gewünscht haben.Es ist bei all der Anstrengung auch einfach nur traumhaft...

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Tanja, hutzdfeld01.03.2011 12:58

Schön das es noch mehr Familien gibt wo nach nr 2. noch nicht zu ende ist. Wir haben auch 4 Kinder. 2 jungs und 2 Mädchen. ich bin überghlücklich sie zu haben. Ich wünsche dir alles gute für dies Schwangerschaft. Wünsch dir eine tolle Kugelzeit.
L.G. Tanja

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In diesem Beitrag geht's um:

Nr. 4, Übelkeit, Politik