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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Stephanie

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

Nachbericht

Ruhiges Wochenbett? – Ääh, nein.

Ein holpriger Start trotz gut gelauntem Baby. Und: Wir können keine Krankenhäuser mehr sehen!!

Hallo, da bin ich wieder! Kaum zu glauben, dass die kleine Maus nun schon einen Monat alt ist. Betonung auf alt… ;)

Ich hatte ja erst etwas gehadert, weil wir aufgrund der frühzeitigen Entbindung nicht ins Geburtshaus gehen konnten. Im Nachhinein war ich aber doch ganz froh. Da die Kleine so hopplahopp und unerwartet auf die Welt kam, hat es dieses Mal etwas gedauert, bis sich meine Mamagefühle richtig eingestellt haben. In den ersten Stunden habe ich es gar nicht glauben können, dass dies nun wirklich meine Tochter ist. Dass ich nicht mehr schwanger bin. Dass die Entbindung nicht nur ein Traum war. Von daher war es richtig schön, die ersten paar Tage allein mit ihr zusammen zu genießen. So hatten wir viel Zeit, um uns aneinander zu gewöhnen. Mathias war die erste Nacht noch bei uns und kam natürlich danach mit Julia zu Besuch, aber meistens war ich doch allein mit Nummer 2.

Ich erinnere mich an die erste (= zweite) Nacht mit ihr alleine. Sie hatte viel geweint und nach einer anstrengenden Nacht sang ich ihr in meiner Verzweiflung etwas vor. Sie hörte (vermutlich zufällig) auf zu weinen und sah mich aufmerksam mit ihren großen dunklen Augen an, als würde sie genau verstehen, was ich da singe. Und da hat es “bling” gemacht und mein Mamaherz sprudelte nur so über… Papa hat sich natürlich schon im ersten Moment in unsere Kleine verliebt...

Die Kleine hatte von Geburt an eine zu niedrige Körpertemperatur, daher musste sie die ersten Tage im Wärmebett schlafen. Auch nahm sie bis auf 2480 g ab und das Pflegepersonal hätte am liebsten zugefüttert. Aber die Kleine trank ja trotz allem gut, deshalb bat ich mir ein paar Stunden Bedenkzeit aus. Diese Zeit nutzte die Kleine, um so richtig reinzuhauen, sodass uns das erspart blieb. Bei Julia habe ich von Gelbsucht über Saugverwirrung, Wecken zum Trinken und Zufüttern alles durch, da wollte ich unbedingt vermeiden, auch mit Nummer 2 in diesen anstrengenden Kreislauf zu rutschen.

Pünktlich zur Entlassung 5 Tage später waren dann alle Werte im grünen Bereich und wir durften nur einen Tag später als geplant nach Hause. Ab ins häusliche Wochenbett… Obwohl die Entbindung so schnell ging, hatte ich Gott sei Dank, keine Blessuren davongetragen. Ein bisschen Übelkeit, ein bisschen genervt von der Blutung, aber sonst war alles in Ordnung.

Die Freude über die Rückkehr nach Hause währte leider nicht lange, weil Julia nur wenige Stunden danach so schlimm stürzte, dass Mathias mit ihr ins Krankenhaus fuhr. Es hat mir ziemlich zu schaffen gemacht, dass ich zu Hause bleiben musste. Ich war natürlich ziemlich durch den Wind und sehr froh, dass Mia die ganze Zeit schlief. Am Ende hatten wir Glück im Unglück – Julia zeigte keine Anzeichen von Gehirnerschütterung o. Ä. und musste nicht im Krankenhaus bleiben. Ihre Wunde musste nicht genäht werden, sondern wurde nur geklebt. Puh… somit war die erste größere Verletzung doch noch relativ glimpflich abgelaufen. Trotzdem kommen mir immer noch die Tränen, wenn ich daran denke, wie ich sie blutend auf dem Boden sah, mein Freund über sie gebeugt… Ich wusste ja in dem Moment noch nicht, was eigentlich passiert war und wo sie sich verletzt hatte (an der Stirn). Dieses Bild hat sich jedenfalls unauslöschlich bei mir eingebrannt.

Außer in der schon angesprochenen zweiten Nacht ist Mia bislang ein wirklich unkompliziertes Baby. Trinken, schlafen… Mehr braucht sie meistens nicht, um happy zu sein. Ihre Wachphasen sind noch sehr kurz. Aber wenn ich sie beobachte, während sie schläft, fällt mir immer wieder ihr Engelslächeln auf. Ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern, dass die Babys schon vom ersten Tag an ihre Umwelt damit verzaubern. Es ist zwar nur ein Reflex, aber trotzdem bilde ich mir einfach mal ein, dass es ihr ja nicht schlecht gehen kann, wenn sie so oft lächelt.

Die folgenden Tage und Nächte standen dann auch eher im Zeichen von Julia. Sie war etwas mitgenommen von dem Sturz und war nachts oft wach. Dazu kamen die Backenzähne, die ihr seit Wochen zu schaffen machen, und ein paar Tage später dann auch noch Fieber. Sie war knapp 2 Wochen lang ziemlich gebeutelt, bis es ihr wieder besser ging. Sie schlief nicht mehr durch und es war oft so, dass Mathias und ich uns erst 2 Stunden um Julia gekümmert haben und anschließend dann Mia wach wurde, die sich für ihre Wachphase die Zeit zwischen etwa 3 und 6 Uhr nachts ausgesucht hatte.

Das Fieber ging dann durch die ganze Familie – und als das Fieber bei Mia (den Namen bekam sie nach 7 namenlosen Tagen. Eigentlich sollte sie eine Amelie werden, aber nachdem ich die unschöne Bedeutung des Namens erfahren hatte, mussten wir uns schnell um entscheiden) schließlich auch auf 39,1 Grad kletterte, wurden wir vom Kinderarzt ins Krankenhaus geschickt. Da war sie gerade 2 Wochen alt. Bei Neugeborenen ist nämlich eine Temperatur von über 37,5 Grad bereits bedenklich. Der Wert von 39 Grad, der im Netz überall als Schwellenwert zum Ergreifen von Gegenmaßnahmen kursiert, gilt für Neugeborene NICHT.

4 Tage waren wir noch mal im Krankenhaus, in denen sie komplett durchleuchtet wurde. Infusionen, Blut abnehmen, Gehirnwasser abnehmen, Harn- und Stuhlprobe, Ultraschall vom Bauch, sie hing an einem Gerät, das ständig die Sauerstoffversorgung im Blut und ihren Puls überwachte… Habe ich etwas vergessen? Das arme kleine Würmchen tat mir einfach nur Leid. Leider konnte nicht festgestellt werden, woher das Fieber kam, aber immerhin konnten schlimmere Krankheiten wie eine Gehirnhautentzündung ausgeschlossen werden.

Der Krankenhausaufenthalt hatte Mias Rhythmus, wenn man das in diesem Alter schon so nennen kann, ziemlich durcheinander gebracht. Zudem durchlebte sie wohl ihren ersten Schub, sodass ich sie in den nächsten Tagen zu Hause sofort stillen musste, sobald sie auch nur ein Auge aufgetan hatte. Das war recht anstrengend, aber auch diese Phase ging vorüber.

Es ist übrigens sehr schön zu beobachten, wie Julia mit ihrer kleinen Schwester umgeht. Mit ihren nunmehr 20 Monaten schaut sie sehr genau hin und mir fällt immer wieder auf, wie sie mich kopiert. Das fängt schon dabei an, dass sie Mia oft Bussis auf die Stirn gibt oder im Vorbeigehen kurz streichelt. Einmal war ich gerade mit ihr auf der Treppe, als Mia wach wurde und anfing zu weinen. Ich rief ständig “Mia, Mama kommt, Mia, Mia!” Julia fiel sofort mit ein und ruft seitdem immer Mias Namen, sobald sie anfängt zu weinen. Auch ihre Puppe trägt sie inzwischen wie ein richtiges Baby und küsst sie ständig.

Nach einem weiteren Abstecher ins Krankenhaus vor ein paar Tagen, bei dem auch noch das Herz der Kleinen per Ultraschall gecheckt wurde, hoffe ich, dass nun endlich Normalität und Ruhe einkehrt. Ich war noch nie so oft wie in den letzten Monaten im Krankenhaus und beim Arzt und finde, dass das nun für die nächsten Jahre auch absolut reicht. Mal abgesehen von der U3 heute Nachmittag...

Das war er also nun, mein letzter Bericht in diesem Tagebuch. Leider ist er nicht ganz so idyllisch ausgefallen, wie ich es mir erhofft habe, aber ich bin guter Dinge, dass wir in nächster Zeit etwas mehr Glück haben werden. Ich freue mich schon auf die Fotos von der Fotografin, die am Wochenende bei uns war. Nächste Woche gehen wir mit Julia auf ihren ersten Laternenumzug und dann gibt’s schöne Weihnachtsmärkte, unser erstes Weihnachten zu viert und, nicht zu vergessen, im nächsten Jahr unsere Hochzeit!

Ich verabschiede mich hiermit von euch und danke euch ganz herzlich dafür, dass ihr mich seit Beginn meiner Schwangerschaft begleitet habt. Ein besonderes Dankeschön geht an die regelmäßigen Kommentarschreiberinnen. So hatte ich das Gefühl, auch einige von euch etwas näher "kennen gelernt" zu haben.

Alles Liebe wünschen euch,

Stephanie, Mathias, Julia und Mia



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Kommentare von Lesern:

Irene, Nürnberg31.10.2012 16:41

Na das war ja ganz schön turbulent, aber ich muss sagen das meine kleine auch Nachts ihr Wachphase hat und Tagsüber mehr schläft! Hoffe Jullia geht es nach dem Sturz wieder gut. Mein Sohn (fast 4 Jahre) hat mir auch schon des öfteren so einen Schreck eingejagt....in der Notaufnahme kennen sie uns schon.
Ich wünsche dir eine schöne und erholsame Zeit zu viert und natürlich auch eine wundervolle Hochzeit!

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Sarah30.10.2012 21:57

soweit ich weiß bedeutet amelie im medizinischen "fehlende Gliedmaße"

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Moni, Köln30.10.2012 21:37

Nur mal eine ganz blöde Frage. Was hast du denn gegen Amelie= die Tapfere. Mia bedeutet Maria= die Mutter. Oder haben wir was verschiedenes gegoogelt. Welche Bedeutung hast du denn gesagt bekommen?
Würd mich mal interessieren
LG
Moni

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Stefanie, Frankfurt30.10.2012 19:38

Liebe Stephanie,
Uiuiui... So war das also die ersten 5 Wochen. Ganz schön viel Trubel. Aber auch du hast ja wirklich ne Zaubermaus bekommen. Die wissen halt schon warum
sie die 2. werden wollten. Ob die in der Pubertät aus so sind oder ein Knaller werden? Warten wir's mal ab....
Ich wünsch euch auf jeden Fall eine ganz tolle Zeit weiterhin zum Kennenlernen gepaart mit ganz viel Gesundheit...

Mach es gut,
Stefanie

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Neugeborenes, Fieber, Krankenhaus