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Baby-Tagebücher von Eleonore

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

19. Woche

Ins Beistellbett "abgeschoben"

Weil Peter seit neustem nachts so gerne erzählt, muß er jetzt "alleine" schlafen. Aber nur bis zur nächsten Stillmahlzeit...

Die erste Schulwoche nach den Herbstferien verging wie im Fluge.
Bis Mittwochmorgen waren Hans und Alexandra noch bei uns und als Björn die beiden Montag morgens zur Schule fuhr, hat Hans seinen Fußball mitgenommen. Um den zu holen, hat er seinen Schulranzen auf die Treppe vorm Haus gestellt. Dort stand er dann auch noch, als sie an der Schule ankamen. Das war mal wieder ganz typisch, die Schule ist nicht so interessant, dass kann man gerne vergessen, aber den Fußball für die Pausen, an den hat er gedacht. Für Elin wäre das eine recht schlimme Katastrophe gewesen, wenn sie der Klasse hätte erzählen müssen, dass sie ihren Schulranzen zu Hause vergessen hat. Ihn hat das überhaupt nicht gekratzt. Björn ist von der Schule weiter zum Arzt gefahren und wurde wegen einer gebrochenen Rippe krank geschrieben. Das war an der Arbeit passiert und übers Wochenende hatte er immer stärkere Schmerzen bekommen. Björns Vater hat dann Hans mittags aus der Schule abgeholt. Der Fußball war wieder dabei, die Bücher und Hefte für die Hausaufgaben, die er in einer Tüte hatte, wurden in der Schule vergessen. Hans ist so schlau, er kann wirklich alles und kann ohne Probleme die Hausaufgaben seiner 2 Jahre älteren Schwester machen, so dass Schule für ihn einfach langweilig ist. Insofern verstehe ich, dass er so etwas vergisst. Deshalb macht er auch so oft Fehler, weil er sich die Aufgaben nicht richtig durchliest und deshalb was anderes macht oder was anderes ausrechnet als sie sollen. Wenn ich Einfluss darauf hätte, würde ich ihn mindestens eine Klasse höher versetzen lassen. Dann käme er vielleicht mal an einen Punkt, wo er wirklich gefordert wäre und nicht nur gelangweilt ist. Das finde ich schon recht frustrierend, dass das hier nicht von der Schule angestrebt wird, denn wenn wir mit dem Vorschlag kommen würden, würde die Mutter sowieso total verweigern.

Peter hat jetzt oft tagsüber kaum geschlafen und war dann aber abends zwischen 18 und 19 Uhr absolut Bettreif. Ich übrigens auch! Ich kann es gar nicht verstehen, wie das so doll schwanken kann. Manchmal hatte ich das Gefühl, er schläft ja nur und isst, und dann wieder hat er tagsüber höchstens eine halbe Stunde geschlafen, wenn man alles zusammenzählt. Seit Samstag schläft er glücklicherweise wieder etwas mehr tagsüber.

Björn hatte die ganze Woche immer stärkere Schmerzen oben mittig-links in der Brust und es strahlte dann irgendwann in den linken Arm aus. Er ist dann am Freitag wieder zum Arzt und die haben geröntgt und keine gebrochene Rippe gefunden. Auch ein EKG hat nichts Verdächtiges angezeigt. Er hat wohl einfach nur Muskelschmerzen bekommen, weil er die vermeintlich gebrochene Rippe schonen wollte. Nachdem er das wusste, hat er sich wieder mehr normal bewegt und die Schmerzen fangen an zu verschwinden. Vor dem Arztbesuch am Freitag jedoch hat er geächzt und gestöhnt wie ein Schwerverletzter. Er hat dann ein paar mal den Spruch losgelassen: „Einmal war ich erkältet, du hast noch nie SOLCHE Schmerzen aushalten müssen!“ Um dann zu sagen, dass er wirklich große Schmerzen hat.

Am Freitag bin ich mit ihm morgens zu meiner Freundin gefahren, die letztens so verzweifelt war, weil die Kleine nicht essen, ein- und durchschlafen will. Es hat sich anscheinend wieder entspannt, denn sie hat nichts mehr davon erwähnt. Und mittags hat die Kleine ein ganzes Gläschen ruck-zuck verputzt.
Wir sind dann gegen Mittag ins Einkaufzentrum gefahren. Dort habe ich einen „Mariuspullover“, einen typischen norwegischen Wollpullover von einer Frau aus einer Flohmarkt-Facebookgruppe gekauft. Peter sieht so süß in ihm aus. Leider habe ich noch kein Foto davon gemacht, denn er hatte ihn heute das erste Mal an. Es war einfach die letzten Tage viel zu warm hier. So einen schönen, langen und warmen Herbst habe ich hier noch nicht erlebt. Und das tut so gut nach dem letzten elend langen Winter. Und dann waren wir natürlich auch sonst noch shoppen. Da mein Auto einen zu kleinen Kofferraum für zwei Kinderwägen hat, hatte ich zwei gute Babytragen mitgenommen. Sie hat nämlich die bekannteste Trage überhaupt die es gibt, aus Schweden. Leider werden die hier noch viel mehr verkauft und benutzt als in Deutschland. Als ich ihr von der physiologisch falschen Körperhaltung erzählte war sie total ungläubig. Und als sie ihre Tochter dann vorwärts in die gute Trage setzen wollte, konnte sie auch nicht verstehen, dass das nicht gehen sollte. Sie hat dann aber nachdem wir 3 Stunden mit den Kindern in den Tragen unterwegs waren gesagt, das sie das mit ihrer Trage nie so lange ausgehalten hätte ohne Rückenschmerzen zu bekommen und das ihre Tochter auch schon längst gemeckert hätte.

Letzte Woche war übrigens die internationale Woche des Babytragens. Das hat mich dazu animiert mich endlich mal besser über die afrikanischen Arte des Tragens zu informieren, denn interessiert hat es mich schon lange, wie die das machen. Ich habe mir also ein paar Videos dazu angeschaut und habe es erst mit Puppe, dann mit Peter getestet. Es ist eigentlich ganz einfach, aber ich muss trotzdem noch etwas üben, denn ich finde, ich habe ihn zu locker hinten sitzen. Jedenfalls oben bei seinen Schultern hat er zu viel Spielraum, das fühlt sich nicht gut an. Ansonsten ist es echt bequem, drückt nicht auf die Brust oder den Bauch und behindert die Arme überhaupt nicht. Ich denke ich werde dass immer mal wieder üben. Denn ein Tuch, welches man dafür benutzen kann, passt wirklich in die Handtasche und das ist superpraktisch. Außerdem hat man innerhalb von 10 Sekunden das Baby sicher auf dem Rücken, wenn man es dann kann.

Am Wochenende hatte Elin ein Konzert mit dem Schulmusikkorps. Dafür mussten sie Samstag üben und Sonntag mussten wir mit Kuchen bereit stehen. Ich musste außerdem beim Kartenverkauf und Kuchenverkauf mithelfen. Peter war die ganzen 4,5 Stunden dabei und hat sogar eineinhalb Stunden im Kinderwagen geschlafen, nachdem er bei lauter Musik eingeschlafen ist. Elin hat ja erst nach den Sommerferien angefangen Querflöte zu spielen, es war also ein Lied mit zwei verschieden Tönen welches die neuesten Mitglieder des Korps vorgetragen haben. Dann haben sie noch zusammen mit den langjährigen Mitgliedern ein paar Lieder gespielt und dann waren Kinder TV-Stars da und haben Programm gemacht. Ich hatte von denen noch nie etwas gehört, das liegt aber daran, dass sie wohl eigentlich vor 5 oder 6 Jahren aufgehört haben. Die Kleinen Jungs und Mädchen aus dem Korps haben sich dann alle Autogramme gesichert und es wurden Fotos mit den „Stars“ gemacht. Das war echt süß, die waren total glücklich. Leider macht mein Handy sehr schlechte Bilder, so dass die Fotos von Elin mit ihnen alle unscharf geworden sind, weil es zu dunkel war. Ich war richtig stolz auf sie, denn vor zwei Jahren wollte sie nicht mit dem Chor auf der Bühne singen, weil sie sich nicht getraut hat, vor so vielen Menschen zu singen. Jetzt stand sie in der ersten Reihe und von nicht trauen, keine Spur. Am Ende hat sie bei dem einen Lied, welches die „Stars“ mit ihnen gesungen haben, in ein Mikrofon gesungen, welches ihr extra hin gehalten wurde. Toll, dass sie sich das jetzt traut.

Marleen war auch mit und wollte aber lieber die ganze Zeit draußen spielen, weil ihr die Musik zu laut war. Die fängt wohl nie im Korps an. Sie geht ja zur zeit mal wieder zum Ballett. Damit hat sie übernächstes Wochenende eine Vorstellung im hiesigen Opernhaus. Die ganze Ballettschule, von den Großen bis hin zu den Kleinsten, sind dabei. Wobei natürlich die Kleinen nur kurz auf der Bühne sein werden. Aufgeregt sind sie aber jetzt schon sehr. Ich habe keine Eintrittskarten für die Vorstellung gekauft, weil ich dachte die lassen mich mit Peter sowieso nicht rein. Da sagte Björn mir jetzt, dass ich natürlich mit Baby überall hingehen kann, wenn sie mich nicht rein lassen würden, kämen sie in die Zeitung, und zwar auf negative Weise. Jetzt hoffe ich, ich bekomme noch Eintrittskarten, denn die sollen doch immer recht schnell weg sein.

Peter darf immer mal wieder von unserem Essen probieren, isst aber immer noch nicht wirklich was. Wenn er mal einen ganzen Teelöffel, mengenmäßig gegessen hat, dann war es viel. Aber er probiert alles was ihm angeboten wird mit Freude. Frisch gekochtes Apfelmus fand er ganz lecker. Da hat er wirklich seinen Mund einige Male schnell zum Löffel geführt und auch wirklich geschluckt. Aber er kann das mit dem nach Hinten transportieren noch nicht so gut und oft kommt es einfach postwendend wieder mit der Zunge heraus. Wenn er sich einen Finger in den Mund steckt, dann schafft er es besser.

Nachts hatte er jetzt ein paar Mal das Bedürfnis, vor sich hin zu erzählen und dabei mit den Armen zu gestikulieren. Da habe ich ihn dann irgendwann in sein Beistellbett abgeschoben und mir die Decke über den Kopf gezogen. Da hat er dann weiter erzählt und ist irgendwann eingeschlafen. Auch tagsüber wird nun vermehrt erzählt und mit Spucke geprustet. Das findet er ganz toll.
Zusätzlich zu seinem Erzählstunden macht er jetzt, nach kurzer Pause, wieder nachts sein großes Geschäft. Ein bis zweimal. Wenn ich ihn nicht gleich neu wickeln gehe, wird er sehr rot am Po. Da ich es aber nicht jedes Mal mitbekommen habe, hatte er die letzten Tage einen roten Po. Ich habe ihn dann zu Hause oft einfach nur mit einer Baumwollleggins bekleidet und ohne Windel strampeln lassen und nachts dick mit Wundschutzkreme eingecremt. Heute Abend war es jetzt wieder fast ganz weg. Und da mir das auf die Nerven geht, dass die Wegwerfwindeln immer auslaufen und ich dann alles Waschenmuss, nehme ich nun immer mehr Stoffwindeln. Heute habe ich noch mal welche gebraucht gekauft, die unter der Bezeichnung Pocketwindeln laufen. Sie haben bereits den ersten Test erfolgreich bestanden. So hoffe ich nun keine weiteren Unfälle zu haben. Denn jetzt ist es hier schon oft so frisch, dass wir viel Wollunterwäsche benutzen. Davon habe ich aber nicht so viel und man kann sie auch nicht so gut waschen, dass der Sch...ss immer rausgeht. Obwohl man die meiste Wollwäsche hier bei 40 Grad ohne Probleme im normalen Programm waschen kann. Ich habe aber auch ein paar Ökoteile und das ist da dann schon problematischer. So musste die Sonne schon ein paar Mal ran und Flecken entfernen. Na ja und auch so find ich es verlockender am Tag einige Stoffwindeln für die Wäsche sammeln zu können, anstatt das ganze Kind jedes mal komplett umziehen zu müssen und den Rücken bis hoch zu den Schulterblättern waschen zu müssen. Da sammelt sich schnell viel mehr Wäsche an.

Gestern hat sich Peter ganz schnell und flüssig vom Rücken auf den Bauch umgedreht und dann die Beine unter die Knie gezogen. Und heute drehte er sich vom Bauch auf den Rücken. Er hat das schon lange nicht mehr gezeigt und ich war ganz überrascht, wie flott das ging. Heute Nachmittag lag er wieder mehr wie ein Stein da und wollt sich so gar nicht locken lassen. Er lässt immer noch alles Spielzeug, oder was er eben in der Hand hält, schnell wieder los. Das Spieltrapez ist also immer noch sein liebstes Spielzeug. Manchmal, wenn ich ihn auf die Krabbeldecke lege, nörgelt er und wenn ich ihn dann drunter lege, ist er total froh und erzählt und lacht und hat richtig gute Laune. Diese Woche habe ich das mal zum Duschen ausgenutzt. Das hatte ich mich bisher nicht getraut und ich habe nur ganz schnell geduscht, aber er war immer noch zufrieden, als ich fertig war. Ab sofort wird also wieder häufiger geduscht, auch wenn wir beide alleine zu Hause sind. Bisher habe ich immer geduscht, wenn jemand anderes zu Hause war.


Bis zur nächsten Woche!
LG Eleonore



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Kommentare von Lesern:

Rike, Wismar15.10.2013 20:04

Ich finde das super wie du das alles so machst. Find mich in deinen Gedanken oft wieder ( zB afrikanische Trageweise). Lese dewegen deine Berichte total gerne! Habe das auch schon mit dem abhalten ausprobiert weil ich glaub er macht nicht so gern in Windel. Hat aber noch nicht so recht geklappt... Außerdem ist es sehr interessant das Peter fast genau das gleiche zu selben Zeit macht wie mein Sohn (ist nur eine Woche älter) :)

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