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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
45. Woche

Neonatologiefest

Wir waren auf dem Fest der Neonatologie und haben viele Leute wiedergetroffen und neu kennen gelernt.

Hallo ihr Lieben,

die Zeit rennt echt. Kaum hab ich einen Bericht geschrieben, ist die Woche wieder um und ich sitz am nächsten. Jetzt geht es keine zwei Monate mehr und Liana und Luana sind schon ein Jahr alt! Ich kann es echt kaum glauben.

Letzten Samstag waren wir in Bern zum 10-jährigen Bestehen der Neonatologie, wie sie heute ist, eingeladen. Das war ein Riesenfest mit ca. 600 Leuten. Alles Eltern von Frühchen mit den Kindern. Wir haben einige Leute getroffen, wo wir gekannt haben und viele neue Bekanntschaften gemacht. So war unser Viererabteil von der Intensivneo komplett und es war toll die Kinder zu sehen. Liana und Luana gehören zu den Kleineren, aber auch zu den aktiveren Kindern. Auch die Mama von Zwillingsjungs, die lange auch auf der Intensiv lagen, haben wir nun persönlich kennengelernt. Wir hatten damals die Namen der Jungs auf den Bildschirmen und an einer Tafel gesehen, und wir wussten, dass es Zwillinge sind. Aber mehr nicht. Am Samstag sind dann die vier zusammen am Boden rumgerobbt und wir konnten reden. Ich denke wir werden uns Wiedersehen. Es war auch toll ältere Kinder zu sehen, welche so früh und so klein zur Welt kamen. So haben wir auch Zwillingsmädchen kennengelernt, welche nun 6 Jahre alt sind, denen merkt man nichts mehr an. Allgemein hatte es sehr wenige Kinder, denen man irgendetwas ansah. Ein Kind war im Rollstuhl da, den braucht es aber auch nur für längere Strecken, und es hatte einige Trisomie 21-Kinder, was ja aber nicht von der Frühgeburt kommt. Mir waren auch nicht überdurchschnittlich viele Brillenträger oder so aufgefallen. Einzig was wir den Eindruck hatten, dass es keine ehemaligen Frühchen gibt, die heute zu viel Speck auf den Rippen haben. Es waren so gut wie alle Kinder eher schlank.

Ich bin froh, dass wir zu dem Fest gegangen sind. Es war ein echt schöner Tag, und wir haben viel gesehen und einen kleinen Ausblick auf die Zukunft bekommen. Klar waren auch wieder viele Emotionen im Spiel. Bei uns, wie auch bei anderen Eltern, und auch den Pflegenden. Es gab auch eine Fotowand mit Bildern von den Frühchen in den ersten Lebenswochen und heute. Das war auch sehr eindrücklich zu sehen.

Letzte Woche waren wir auch wieder im Babyschwimmen und unsere zwei Mädels sind wirkliche Wasserratten. Wir werden wohl in unseren Ferien nicht mehr aus dem Wasser raus kommen. Aus dem Grund hab ich jetzt doch noch so UV-Shirts gekauft. Am Strand werden Liana und Luana logischerweise im Schatten sein, aber wenn wir im Wasser sind, macht es bestimmt Sinn so Shirts anzuziehen. Nicht mehr lange und wir starten in die Ferien. Aber vorher steht noch einiges an.

Liana und Luana sind fleißig am Krabbeln üben. Sie sind nun sehr oft auf den Knien, und das ein oder andere Mal sind sie auch schon so vorwärts gekommen. Aber so ganz klappt die Koordination Hände-Beine noch nicht. Selber Hinsetzen geht auch nicht mehr lange. Luana hat es schon ein Mal aus eigener Kraft geschafft. Die Beine waren wie beim Sitzen, nur hat sie sich mit den Armen noch abgestützt und sich nicht aufgerichtet. Aber das Aufrichten an sich kann sie. Wenn wir gemeinsam sitzen und die Übungen der Physio machen, sitzt Luana sehr gut frei. Sie sitzt dann als zwischen meinen Beinen und ich berühre Sie nicht. Nur ab und an, wenn sie nach hinten kippt, stütze ich sie. Es macht ihr auch riesig Spaß, Spielzeuge im Sitzen zu betrachten. Liana sitzt da etwas weniger stabil, dafür kommt sie robbend so gut wie über jedes Hindernis. Unsere Beine, irgendwelche Kissen und sonstige Unebenheiten, sind kein Problem für Liana. Beide machen nun auch oft so was wie Liegestützen. Sie liegen auf dem Bauch, Strecken die Arme und stehen hinten auf die Zehenspitzen, wirklich wie wenn man Liegestütze macht. Letzte Woche ist Liana auch fast gestanden. Sie war über Urs Oberschenkel gekrabbelt und vorne dran habe ich einen umgekehrten Wäschekorb getan. Darauf haben wir ein Spielzeug gelegt und siehe da, Liana hat sich an dem Wäschekorb hochgezogen, bis sie am Spielzeug war, und hinten stand sie auf den Zehenspitzen, und Urs hat nur geschaut, dass sie nicht zur Seite weg kippt. Wenn die beiden was wollen...

Und wenn wir was wegnehmen, was sie nicht dürfen, dann geht mittlerweile öfters die Sirene los und die zwei werden richtig sauer.

Aber Liana und Luana sind weiterhin sehr zufriedene Kinder und so ist es auch gut zu meistern, mit den beiden und unserem kleinen Kater. Dem geht's gut und er blüht immer mehr auf und wird frecher. Liana und Luana lieben den kleinen. Oftmals liegen, sitzen alle drei um irgendein Kinderspielzeug rum und spielen damit. Liana und Luana sind oft noch etwas rabiat zu dem Kleinen und ziehen am Schwanz oder am Fell. Aber der Kleine flüchtet dann und so ist auch wieder gut. Zwei, drei kleine Kratzer gab's trotzdem hauptsächlich an den Armen, wenn alle mit dem Gleichen spielen wollen. Aber meistens hab ich das erst später gesehen, da Liana und Luana so gut wie nie weinen.

Danke übrigens noch an Anita für den Tipp betreffend Nein. Als ich das gelesen hab, ist bei mir der Groschen gefallen. Eigentlich weiß ich ja, dass Nein nicht funktionieren kann, aber so schnell geht das vergessen. Auf alle Fälle probiere ich jetzt was anderes zu sagen. Manchmal klappt's, manchmal nicht.

Eine gute Woche,

Madeleine

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