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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
7. Woche

Neng!

Alexander geht es besser. Er hustet kaum noch und seine Sauerstoffwerte sind ausgezeichnet. Hoffen wir mal, dass das jetzt so bleibt. Und er kann sein erstes Wort...

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

seit letzten Sonntag Morgen sind wir nun wieder zu Hause. Und kaum sind wir zu Hause, geht es Alexander auch schon deutlich besser. Er hustet kaum noch, seine extremen Hustenattacken gibt es seit Tagen gar nicht mehr und seine Sauerstoffwerte im Blut sind laut seinem Überwachungs-Monitor hervorragend. So als wäre nichts gewesen.
Das scheint dann auch dafür zu sprechen, dass es sich wirklich um einen heftigen Erkältungsvirus gehandelt hat, den er jetzt überwunden hat. Bei Keuchhusten müssten nämlich seine Hustenattacken noch wochenlang in gleicher Intensität weitergehen. Hoffen wir mal, dass es jetzt bergauf geht.

Auch uns anderen geht es körperlich wieder besser. Tanja, die die ganze Woche nicht in den Kindergarten geht, damit wir sie endlich mal wieder ganz gesund kriegen, hustet ebenfalls kaum noch. Ich bin auch wieder fit. Und selbst meine Frau, die als Stillende kaum Medikamente nehmen kann, hat ihre Halsschmerzen hinter sich gelassen. Sollten wir wirklich alle mal wieder nicht erkältet sein? Gibt es so was überhaupt? Der letzte belegte Fall, in dem in Deutschland eine Familie mit zwei Kindern komplett erkältungsfrei war, soll ja 1922 gewesen sein.
Auch das Nahen des Frühlings lässt uns mehr und mehr hoffen. Morgens zwitschern wieder die Vögel und in den Gärten kommen immer mehr die Frühblüher raus. Wir beten so sehr für das Ende der furchtbaren Winter- und damit Erkältungszeit.

Schrieb ich oben, dass es uns „körperlich“ besser geht, so habe ich das bewusst geschrieben. Denn psychisch hat Alexanders Leiden bei meiner Frau deutliche Spuren hinterlassen. Die (letztlich sehr geringe) Gefahr, Alexander könnte einfach aufhören zu atmen, nahm und nimmt sie sehr mit. Sie kann sich in seiner Gegenwart kaum entspannen und vergewissert sich pausenlos, dass er auch wirklich noch atmet. Alleine mit ihm spazieren zu gehen ist für sie eine Tortur. Aus diesem Grund übernehme ich nun weitgehend Alexanders Betreuung. Gerade nachts nehme ich ihn und hole meine Frau nur zum Stillen.
Natürlich bin ich auch noch in Sorge, bin aber doch etwas ruhiger als meine Frau. Das Abnehmen seiner Hustenanfälle und seine tollen Sauerstoffwerte – inzwischen fast wieder durchgehend bei 98 bis 100 Prozent – lassen mich annehmen, dass wir das Schlimmste hinter uns haben.

Alexander entwickelt sich übrigens weiterhin sehr gut. Er hat nunmehr die 5-Kilo-Marke überschritten, was sich beim Herumtragen oder auch beim auf-dem-Arm-halten deutlich (und ggf. schmerzhaft) bemerkbar macht. In der letzten Woche ist er viel aufmerksamer geworden, hat lange Wachphasen, dreht seinen Kopf hin und her und sperrt seine großen, dunkelblauen Augen weit auf. Und er versucht auch zu interagieren. Gerade heute hat er uns zum ersten Mal richtig angelächelt. Okay, man darf das nicht überbewerten, er ahmt einfach unsere Mimik unter großen Mühen nach, aber es ist trotzdem ein schönes Gefühl. Denn ansonsten kommt ja auch von einem nun 7 Wochen alten Baby eigentlich nichts zurück. Meistens starrt er ohnehin zielgenau an unseren Gesichtern vorbei auf irgendeinen Punkt hinter uns an der Wand.....

Sein erstes „Wort“ kann er auch schon. Und zwar ein lautstarkes „Neng!“, wenn ihm irgendwas nicht passt. Interessanterweise war das auch Tanjas erste sinnvolle Äußerung. Mal schauen, wann der erste richtige Wohlfühl-Laut dazu kommt (bei Tanja ein seliges „Geggn“).

Glücklichweise hat er inzwischen einigermaßen zu einem Tag-Nacht-Rhythmus gefunden. Das heißt, dass er nachts weitgehend schläft. Nachts trinkt er jetzt nur noch 2 Mal und in recht großen Abständen, so gegen 2 und gegen 6 Uhr. Also schon sehr erträglich.
Je nach Laune ist er aber nachts sehr unruhig und möchte gerne nuckeln, was das dann doch wieder etwas anstrengender macht. Jede Nacht wird so zum Glücksspiel.

Etwas nervtötend ist sein permanentes Nuckelbedürfnis. Da er ja Schnuller kategorisch ablehnt, muss häufig einer unserer Finger in seinem Mund stecken. Abgesehen davon, dass die von dem Dauernuckeln ganz schrumpelig (dafür aber sauber ;-) ) werden, bindet uns das natürlich sehr an ihn. Gerade mich, da er meine kleinen Finger zu seinen Lieblings-Saugobjekten erklärt hat. Im besten Fall kann ich wenigstens beim Nuckelnlassen nebenher in einem Buch oder in der Zeitung lesen, im schlechtesten bin ich zur Untätigkeit verdammt. Na ja, diese Phase kennen wir von Tanja zur Genüge.

Ach ja, lesen. Ich erwähnte doch, dass man bei meiner Frau an der Menge der gelesenen Bücher ablesen kann, wie stark sie eingespannt ist. Im Monat nach der Geburt, der eigentlich ganz gut lief, schaffte sie genau noch eines. Im Augenblick, wo Alexander doch deutlich anstrengender geworden ist, kommt sie überhaupt nicht mehr dazu.

Leider neigt Alexander in den letzten Tagen dazu, abends besonders aufzudrehen. Schreien und exzessives Nuckelbedürfnis sorgen dafür, dass wir gut beschäftigt sind. Hoffen wir mal, dass sich das nicht wie bei Tanja zu den berüchtigten 3-Monats-Koliken auswächst. Denn auf diese Phase kann ich echt verzichten.

Was mich ja immer wieder erstaunt, ist überhaupt die Intensität des Nuckelns. Stundenlang mit wachsender Begeisterung und mit einer Kraft, die einen Panzer bewegen könnte. Die Nuckel-Muskeln müssten ja gigantisch sein. Vielleicht schreien kleine Kinder ja nur deswegen, weil ihre Nuckelmuskeln Muskelkater haben?
Tanja hatten wir mal spaßeshalber an unseren Armen nuckeln lassen – das Ergebnis waren blaue Flecken.

Letzte Woche waren wir auch noch zur Hüftsonografie. Alles in Ordnung. Alexander war auch gut drauf und bedankte sich beim Arzt indem er, sobald er nackt war, erst seinen Darm entleerte und dann zwei Mal pinkelte. Der Arzt nahm es glücklicherweise mit Humor.



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Kommentare von Lesern:

Cosima, Dresden02.03.2009 10:17

Ach, da bin ich aber froh, dass es Euch allen wieder besser geht!!! Im Krankenhaus werden ja die meisten nicht so wirklich gesund. Das klappt daheim viiiel besser! ;-) Dann hoffe ich, dass der Frühling Euch den erwünschten Auftrieb gibt. Alleine die angenehmeren Temperaturen tun ja schon einiges.

Alles Gute für Euch 4!!!

LG Cosima

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