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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Philippa

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

29. Schwangerschaftswoche

Der Chaosstart ins dritte Trimester!

Das 3. Trimester: zwischen Notbremse, Schnupfen & Chaos ist unser Vorgarten fertig, die Namen stehen und ein Sponsorengeschenk trudelt ein!

Guten Abend zusammen,

ich hoffe, Euch geht es gut. Mir geht es gerade fantastisch. Es ist Montagabend. Ich sitze im Bett, den Laptop auf den Beinen und schreibe an meinem Bericht.

Es war eine chaotische Woche, ein Wochenende, dass mit Frust begann und im absoluten Erfolgstaumel endete. Unser Sohnemann war die Woche über zu Hause. Jeden Morgen begann die Nase von unserem Schlumpf aufs Neue an zu laufen, ansonsten war er aber den Tag über quietschfidel. Somit musste jeden Morgen der Plan aufs neue umgeworfen werden. Mein Mann litt zudem von Tag zu Tag mehr, weil es ihn richtig erwischt hat, aber er hat sich wahnsinnig zusammengerissen, damit wir irgendwie die Tage gemeinsam gewuppt kriegen.

Unseren Termin am Donnerstag mussten wir natürlich absagen. Unseren Schlumpf konnten wir nicht mitnehmen und verschnupft wollte ich ihn auch nicht meinen Eltern überlassen. Am Ende war es ein ganz normaler Schnupfen, aber trotzdem reicht es, wenn drei Leute verschnupft sind. Zudem wollten wir natürlich dann nicht auch die Therapeutin anstecken.
Irgendwie war das ein Gewurschtel diese Woche. Jeden Tag aufs Neue. Zudem wurde ich immer unruhiger, denn jeden Tag sagten die Nachrichten etwas anderes: Die Notbremse kommt. Nein, sie kommt noch nicht. Vielleicht kommt sie, aber nicht so wie ursprünglich gedacht. Und währenddessen stiegen die Zahlen bei uns in der Region, so dass klar war, kommt die Notbremse, sind wir direkt betroffen. Sind wir betroffen, wird höchstwahrscheinlich wieder Notbetreuung eingeführt. Also die Variante, in der alles möglich ist, aber bitte nichts davon genutzt werden soll. So fühlte es sich zumindest für mich an.

Es hat mich gestresst. Massiv. Vor allem das schlechte Gewissen, dass sich bei mir direkt einstellte. Denn alles in mir sagte, nein, noch einmal schaffe ich das so nicht. Und was sagt das aus über mich? Wenn ich der Meinung bin, dass ich es nicht schaffe, was denke ich mir eigentlich dabei, ein zweites Kind zu kriegen? Erstmal musste ich mir das eingestehen, dass ich das überhaupt dachte und dann alles auseinander dividieren. Nämlich, dass bei uns die Sitzungszeit wieder begonnen hat, dass damit normalerweise mindestens drei Abende die Woche voll verbucht sind mit Videokonferenzen und das noch keine zusätzlichen Vorbereitungen, Recherchen etc. betrifft. Dass 12 Stunden Kinderbetreuung tagsüber ohne Pause mit wachsendem Bauch nicht ohne ist. Dass Haushalt und Einkauf irgendwie in den „Pausen“ dazwischen laufen müssen, bevor der Kleine aufwacht oder wenn der Papa gerade doch mal eine Lücke im Arbeitstag hat, weil es einfach kein großer Spaß ist. Es ist bei uns mit einem Stopp nicht getan und unser Schlumpf möchte nicht nur im Wagen sitzen, sondern rumlaufen und die Packungen und Produkte begutachten, befühlen etc. Zu dritt ist das eine wunderbare Sache, denn einer von uns geht mit ihm auf Entdeckungstour, während der andere die Einkäufe zusammensucht. Alleine mit dem Schlumpf artet es meist früher oder später in die Szenen aus, die man einfach gerne umgehen will: nämlich, dass der Supermarkt verlassen werden soll, wenn man erst die Hälfte hat, dass Produkte im Einkaufswagen landen, die man nicht kaufen möchte und dass früher oder später Tränen fließen und das Geschrei groß ist. Plötzlich schien mir das ohne Unterstützung alles nicht machbar. Zumindest nicht, wenn ich auch noch ansatzweise, die To Do Liste anpacken will und den verschobenen Termin von letzter Woche wahrnehmen möchte.

Somit haben wir nun Notbetreuung anmeldet mit dem Zusatz an die Tagesmutter, dass wenn es sich abzeichnet, dass wir es anders geregelt kriegen, wir das Angebot kurzfristig auch nicht in Anspruch nehmen. Und siehe da, als der Entschluss einmal gefasst war, war ich wesentlich entspannter und konnte auch wieder klar denken ohne die ganze emotionale Last.
Heute war unser Schlumpf daheim. Morgen geht es zur Tagesmutter, denn morgen ist der Therapietermin. Den mussten wir wie gesagt verschieben, aber wollten dies auch nicht bis Ultimo machen. Irgendwie habe ich im Gefühl, dass das Baby früher kommt als der ET. Nicht viel, aber trotzdem bedeutet das, dass wir nicht alles auf den letzten Drücker machen sollten.
Ich bin nervös und aufgeregt, was den Termin angeht und weiß nicht so recht, was auf uns zukommt. Nachdem es letzte Woche so aus mir herausgebrochen ist, war plötzlich wieder Ruhe im Karton, weil alle Aufmerksamkeit in das Management der Woche gelaufen ist und irgendwie keine Zeit mehr blieb für andere Themen. Umso mehr kommen sie jetzt wieder, da der Kopf nun den einen Teil in trockenen Tücher hat. Ich lass es einfach mal auf mich zukommen und berichte nächste Woche darüber.

So startete also unser Wochenende mit Frust auf meiner Seite. Aber wir haben jeden Sonnenstrahl genutzt, um die Laune wieder zu heben und waren viel draußen. Und wir haben unseren Vorgarten fertig!! Also quasi. Es wäre in Ordnung ihn jetzt so zu lassen. Und halleluja, was für eine Arbeit das war! Meine Schwester wollte am Sonntag für ein Stündchen vorbeikommen und dann haben wir das am Ende einfach so durchgezogen. (Ich bin ihr so wahnsinnig dankbar!). Unser Schlumpf hat wunderbar mitgemacht. Lief zwischen Bett und Küche und seinem Laufrad hin und her. Ließ sich in der Mittagssonne in den Schatten „verbannen“ und freute sich über „Tan(te)“ und die ganze Aufmerksamkeit.
Tonnenweise Steine haben wir da rausgeholt, den Boden gelockert, nur damit er sobald man einmal darüber lief wieder so hart und verdichtet schien wie vorher. Wir haben Wurzeln entfernt, kiloweise Erde darauf noch verteilt, denn der Zierkies und die restlichen Steine haben doch viel Raum gelassen. Wir haben die ersten Blumen gepflanzt, Trittsteine, die wir im Garten gefunden haben verlegt und Rasen gesät. Am Ende waren wir platt und glücklich. Denn es ist, für absolute Neulinge wie wir, schon jetzt richtig schön. Auch eine alte Bank aus dem Garten kommt jetzt dahin. So dass man entspannt dort sitzen kann, wenn die Kinder draußen auf der Straße spielen. Und er wirkt offen und einladend.
Zudem waren die Nachbarskinder total begeistert, dass sie auch auf der Bank sitzen dürfen, wenn sie draußen sind. ;-)
Ein paar Pflänzchen kommen noch dazu, aber im Kopf habe ich schon einen Haken hinter dieses To Do gesetzt. Und das macht mich wahnsinnig stolz und auch ein wenig ruhiger. Endlich mal was runter von der Liste.

Zudem kam diese Woche noch ein Sponsorengeschenk an!! Darüber habe ich mich wahnsinnig gefreut und amüsiert. Im ersten Moment wusste ich nämlich gar nicht wie mir geschah und ich habe mir ernsthaft Gedanken gemacht, ob ich vielleicht schlafwandele im Kaufzwang.
Mitte der Woche erreichte uns ein Paket, was mein Sohn und ich gemeinsam öffneten. Dort enthalten waren ein Handmilchpump-Set und ein Brustgelkissen von mamivac.
In der ersten Schwangerschaft hätte ich still und heimlich bei mir gedacht „Was soll ich damit? Ich stille doch! Und wenn ich das richtig mache, dann krieg ich auch keinen Milchstau.“
Nun weiß ich aber, dass alles „positive thinking“ der Welt nicht sicherstellt, dass alles so läuft, wie man das gerne möchte. Weil alles so kam wie es kam, waren die ersten 8-9 Wochen mit meinem Sohn vor allem vom Abpumpen bestimmt. Damals hatte ich mich vorab null informiert und hatte das „Glück“, dass ich aufgrund der Umstände eine elektrische Pumpe als Verleih von der Apotheke bekam. Ich wäre gänzlich aufgeschmissen gewesen. Zudem wusste ich natürlich vorher nicht, dass ich leider wahnsinnig schnell zu Milchstaus tendiere. Den BH zu eng eingestellt, nachts zu lange auf einer Seite gelegen, Stress oder unregelmäßige Pausen zwischen dem Abpumpen/Stillen und bäm, ein unangenehmer Druck baut sich in der Brust auf, der nichts Gutes verheißen lässt. Und auch der gut gemeinte Rat meiner damaligen Frauenärztin „einfach ausstreichen“ war absolut für die Katz. Bei mir funktioniert das nicht. Ich hab es probiert, tausend Anleitungen durchgelesen, das Internet durchforstet und sonst was. Wenn ich Glück hatte, kamen ein paar Tropfen.

Deswegen kann ich nur empfehlen, sich vorab zu informieren. Meiner Ansicht nach muss man nicht alles vorab zu Hause haben, aber man sollte wissen, was es gibt, was man haben will für den Fall der Fälle. Als mein Rezept für die elektrische Pumpe damals auslief, stand ich wieder etwas verloren da. Das Stillen klappte zudem Zeitpunkt problemlos, aber unser Schlumpf verlor seinen Appetit immer zu den Zeiten, zu denen ich ihn ständig hätte anlegen müssen, um die Milchstaus aufzulösen.
Ich hatte damals das große Glück, dass eine Freundin mir ihre Handpumpe leihen konnte.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich finde eine Handpumpe wahnsinnig hilfreich. Ja, das geht ganz schön in die Hand ;-), aber ich saß dann damals fröhlich am Pumpen und habe mir vorgestellt, dass ich anderswo dafür zahlen muss, um meine Muskeln zu stählern. ;-) Und für zwischendurch, sei es, weil die Brust akut mehr produziert als genommen wird, um einen Milchstau vorzubeugen, oder man die Produktion anregen will, ohne zusätzlich anzulegen oder weil man aufgrund von einem Termin auf Vorrat abpumpen will/muss, dann ist sowas schon wahnsinnig hilfreich.
Zudem und das finde ich wirklich spannend lässt sich bei dieser Milchpumpe die Saugstärke regulieren. Das kannte ich bisher bei Handpumpen nicht. Das finde ich - konnte es natürlich noch nicht ausprobieren – wirklich bemerkenswert. Denn sollte man abpumpen, weil die Brustwarzen etwas mitgenommen sind, freut man sich über jeden „sanften“ Einstieg, den man kriegen kann.
Ansonsten besteht das Set aus dem Pumpaufsatz, der Flasche, einer Abdeckung für den Pumpaufsatz für unterwegs, sowie einen Verschluss für die Flasche nach dem Pumpen.

Desweiteren lag dem Paket ein Gelpad bei. Beim ersten Anblick musste ich lachen, denn mein Sohn legte sich das Teil auf den Kopf und verschwand quasi darunter. Im Nachhinein muss ich eingestehen, dass ich zu früh gelacht habe. Das Gelpad sieht wirklich riesig aus, aber das bedeutet auch, dass es eben die ganze Brust umschließen kann, nicht nur mittig aufliegt. Da sich insbesondere bei einem Michstau, dieser natürlich seltenst an einer günstigen Stelle platziert, hat man so wirklich die Chance, die ganze Brust vorm Anlegen zu wärmen, damit ein besserer Milchfluß gewährleistet ist. Daher Asche auf mein Haupt, das Ding ist durchdacht!
An dieser Stelle vielen lieben Dank an kidsgo und mamivac für das Sponsorengeschenk!!! Ich bin wildentschlossen, auch dieses Mal zu stillen und das von Anfang an, aber ich weiß jetzt schon, dass das Gelpad auf jeden Fall häufiger im Einsatz sein wird und dass ich drei Kreuze machen werde, wenn ich die zuviel produzierte Milch schonend abpumpen kann, um einen Milchstau zu vermeiden! Danke schön!


Jetzt bin ich auch fast am Ende. Noch ein kurzes Update zur eigentlichen Schwangerschaft. Ich bin jetzt bei um die 7,5 kg Zusatzgewicht. Der Bauch ist nach wie vor bei einem Umfang von 79 cm, aber gefühlt hat er sich nach oben ausgedehnt, bzw. die Organe schön nach oben geschoben. ich spüre beim Sitzen, außer ich sitze kerzengerade, nun den Druck von unten auf den Rippenbogen. Die Gartenarbeit tut nach wie vor ihr Gutes. Sie ist mein Yogaersatz (minus den Vorteil des Dehnens). Eine schwarze Linie am Bauch hat sich bisher noch nicht gezeigt, vielleicht ist es dieses Mal also wirklich anders. Meine Oberweite könnte jetzt mal aufhören zu wachsen und mit letzter Woche haben wir quasi die magische Linie der Lungenreife erreicht. Wieder so ein Meilenstein, wo ich denke: „Bleib schön drin.“ Trotzdem bin ich beruhigt, dass es immer weniger Fragezeichen gibt, die zu beantworten sind, falls es sehr viel früher losgehen würde.
Das Baby boxt in jeder Minute der Entspannung kräftig zu allen Seiten. So gerne würde ich meinen Bauch besser ertasten können, um zu wissen, was mich da gerade tritt oder den Bauch so verformt. Abends wird der Bauch brav eingecremt und bisher bin ich von Dehnungsstreifen verschont geblieben. Das schnelle Wachstum kommt aber auch erst noch, also werden schön weiter die Daumen gedrückt. Wir spielen abends jetzt immer eine Spieluhr vor. Das habe ich in der ersten Schwangerschaft nicht gemacht. Ist jetzt ein persönliches Experiment, ob es eine beruhigende Auswirkung haben wird, wenn das Kleine da ist. Schauen wir mal.
Auf dem Rücken liegen, ist nun wirklich vorbei. Da wird mir nach zwei Minuten schon schummrig und es drückt unangenehm auf den Magen. Bisher ist auch nach wie vor mein Blutdruck unauffällig und hat sich im Vergleich zum Anfang im Durchschnitt noch nicht verändert.
So und zuletzt: Die Namen stehen fest. Daran hat sich auch nichts geändert, aber ich hab nochmal den „Check“ gemacht, einfach um für mich sicher zu sein, dass mir nicht ein Tag nach dem Standesamt einfällt „Oh warte mal, das wäre besser gewesen.“ und irgendwie macht es nochmal alles etwas realer.
Es ist echt Wahnsinn. 3 Monate und hier wird noch ein Stöpsel sein. Noch so ein Chaosfaktor, der alles auf den Kopf stellt. ;-)

Und damit sage ich Gute Nacht!

Philippa

PS: Danke an Susanne und Kathrin für die lieben Kommentare zum Beitrag der letzten Woche!
mit Party im Bauch – die Spieluhr wartet.


Fotos: Privat

 

Fotos: Privat

 

Fotos: Privat

 

Fotos: Privat

 



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Kommentare von Lesern:

Philippa, Köln09.09.2021 08:36

Lieber Gast, liebe Kathrin,
entschuldigt. Manchmal hab ich vergessen zu schauen und/oder zurückzuschreiben.
Danke für die Kommentare. Vielleicht lest ihr meine Antwort ja doch nochmal irgendwann.
Der Tipp mit dem Einkaufen ist gut. Das werde ich mal probieren. Letztens hat unser Schlumpf nämlich irgendwas in den Wagen gelegt und es war mir zu peinlich die Kassiererin zu fragen, ob sie es zurücknimmt. Nach dem Motto, ob ich mein Kind nicht unter Kontrolle hab, nicht aufpasse oder oder oder.
Eigentlich blöd so ein Gedanke, aber manchmal mach ich mir trotzdem noch zu viel Gedanken darüber, wie andere Leute meinen Umfang mit meinen Kindern bewerten.
Danke Kathrin für die Worte!. Ich musste grinsen, als ich sie gelesen habe.
Lieben Gruß
Philippa

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Gast27.04.2021 23:01

Hallo, wieder ein sehr schönes Tagebuch. Einkaufen mit Kleinkind-ein Wunderschönes Thema!!!
Beim 3. Kind habe ich dann immer unauffällig das zu viel im Einkaufswagen zwischendurch unbemerkt zurück gelegt ohne Diskussionen anzuzetteln oder zum Schluss die Kassiererin gebeten, die von meiner Tochter eingekauften Sachen an der Kasse zurück zu nehmen. Damit wurde es dann sehr entspannt mit einem Wirbelwind einkaufen zu gehen und das Verständnis an der Kasse war auch immer da. Alles Gute für die restliche Schwangerschaft

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Kathrin27.04.2021 12:55

Du schaffst das und alles wird gut werden :-)))

Liebe Grüße,

Kathrin

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