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Baby-Tagebücher von Marie-Luis

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

Geburt

Hurra, unser Eddie ist da!

Über die kurze Geschichte wie unser kleiner Eddie erst zu seinem Namen und dann auf die Welt kam.

Am 12.11.2019 um 19 Uhr 36 erblickte unser kleiner Eddie das Licht der Welt. :))

Doch bevor ich euch davon erzähle, berichte ich euch wie unser kleiner Mann zu seinem Namen kam. Denn genauso wie der Mensch nachdem er benannt wurde, kam er auch auf die Welt.

Nachdem wir in der 22. Woche bei der Feindiagnostik erfahren haben, dass wir einen kleinen Jungen erwarten, ging bei uns die Namenssuche los. Wir schwankten zwischen Henry, Helge, Jan. Mein Mann wollte unbedingt einen Jan. Benannt nach Jan Böhmermann. Da wir aber in Sachsen leben, würde das hier allerdings zu einem Jaaaohn. Darauf hatte ich überhaupt gar keine Lust. Also suchten wir nach einem Namen, der gut zu unserer Ella passt und dann fiel mir endlich der Name ein. EDDIE. Ja, das passt perfekt, dachte ich. Mein Mann war sofort einverstanden. Eddie - so hieß auch sein großes Radsportidol aus den 70' ger Jahren. Eddy Merckx, einer der größten belgischen Radrennfahrer aller Zeiten. Perfekt. Und so rasant wie Eddy Merckx damals die Tour de France Siege einheimste, kam auch unser Eddie auf die Welt.

Ich hatte seit Wochen mit Wehen zu kämpfen, besonders in den Abendstunden zog und drückte es ordentlich in meinem Bauch. Jedes Mal, wenn ich allein Daheim war, musste ich deswegen Ängste durchstehen und dachte, hoffentlich kommt er nicht gerade jetzt. Eddie lag schon seit Wochen tief im Becken.

Am Montag vor Eddies Geburt war ich so unfassbar müde, dass ich eigentlich nur noch schlafen wollte. Ich hatte vormittags noch einen Termin bei meinem Frauenarzt. Auf dem CTG waren keine Wehen zu erkennen. Die Herztöne waren perfekt. Mein Frauenarzt machte noch einen Abstrich und nahm Blut ab. Natürlich alles viel zu spät, denn eigentlich wird das bereits schon in der 36. Schwangerschaftswoche entnommen. Am Montag sah nichts danach aus, als würde es irgendwie noch diese Woche los gehen. Mein Mann ging beruhigt zur Nachtschicht.

Am Dienstag Vormittag ging es mir gut, auch wenn es immer einmal in meinem Bauch zog. Das war ich ja bereits gewohnt und machte mir nichts weiter daraus. Ich ging baden, versuchte zu entspannen und schlief noch ein bisschen bevor ich meine kleine Tochter aus der Kita abholte. Schon im Kindergarten angekommen zog es regelmäßig in meinem Bauch. Wie kleine Wellen, die angerollt kommen und dann plötzlich wieder verebben. Ich schenkte dem weiter keine Beachtung. Nur Ellas Kindergärtnerinnen fragten, ob noch alles gut ist und schenkten mir mitleidige Blicke. So ging es noch weiter bis ungefähr 17 Uhr. Plötzlich brach ich in Tränen aus, weil mein Mann wieder zur Nachtschicht musste. Meine kleine Tochter fragte mich, ob ich Aua im Rücken und im Bauch habe. Ich bejahte es und sie tröstete mich. Um 18 Uhr wurden die Schmerzen so groß, dass ich beschloss endlich ins Krankenhaus zu fahren. Wir mussten vorher noch unsere Tochter bei Oma abgeben. Mein Mann rief auf Arbeit an und gab Bescheid, dass er heute nicht kommen könne. Gott sei Dank konnte für ihn Ersatz gefunden werden. Eine Angst weniger und ich konnte aufhören zu weinen. Während die Abgabe meiner Tochter für mich ewig dauerte wurden die Wehen plötzlich immer stärker und die Abstände immer kürzer. Endich kam mein Mann wieder und auf dem Weg ins Krankenhaus am Stadtrand war jede Ampel rot. Ich dachte nur, hoffentlich schaffen wir es rechtzeitig. Zwischen den Wehen ging es mir aber recht super und so konnte ich ich noch frohen Mutes im Kreißsaal klingeln. Ich sagte, ich glaube es ist soweit. Ich musste ans CTG. Nachdem ich etwa eine Minute auf dem Stuhl saß, machte es plötzlich BLOB BLOB und dann WUSCH. Ich setzte den ganzen Vorraum unter Wasser und es lief und lief und lief. Jetzt weiß ich auch endlich wie es ist, wenn man platzt! Es ging dann sofort in den richtigen Kreißsaal. Wieder das lila Zimmer in dem meine kleine Tochter geboren wurde. Der Muttermund stand bei 3 cm und ich fluchte wegen der Schmerzen. Die Hebamme schaltete bereits die Wärmelampe auf dem Wickeltisch an und ich fragte mich warum sie das jetzt schon macht. Wir waren doch erst bei 3 cm und ich rechnete mit morgen früh um 6. Sie versuchten mir vergeblich einen Zugang zu legen. Blutentnahme zwischen den Wehen, prima. Ich verfluchte den Tag an dem ich schwanger geworden bin. Auf einmal, nur kurze Zeit später, bekam ich einen schrecklichen Pressdrang und dachte nur "na toll! ich war heute noch nicht auf Toilette!" Wie peinlich. Und dann noch drei mal pressen. Er kam mit der Hand vor dem Gesicht auf die Welt. Das erste was ich dachte, oh mein Gott ist der klein. Und plötzlich war er da. Alles in allem dauerte es im Kreißsaal nur eine Stunde. Ich musste noch genäht werden, weil meine alte Narbe wieder aufgegangen ist. Ganz schön hart ohne Betäubung.

Wir sind jetzt zu viert und nächste Woche berichte ich über meine Zeit im Krankenhaus und das erste Kennenlernen.

Bis nächste Woche

Marie



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