Die Kriterien eines perfekten Namens und der Traum von einer leichten Geburt.
Hallo,
endlich ist meine richtige Frauenärztin zurück aus dem Urlaub. Sie versteht es ihre Patienten frohlockend zu stimmen. Das CTG bewertete sie als sehr gut. Ein lebhaftes Kind hätte ich. Auch säße das Köpfchen bereits fest im Becken, so dass ich im Falle eines Blasensprunges nicht liegend transportiert werden muss. Außerdem prophezeite sie mir eine leichte und unkomplizierte Geburt. Besser geht´s nicht oder? Meine Hebamme holte mich etwas auf den Boden der Tatsache zurück, in dem sie sagte, dass man so etwas natürlich nicht voraussagen könne, aber positiv denken schadet nie. Also bleibe ich überzeugt von einer super tollen Geburt am 06.11 oder am 14.11.
Warum eines dieser beiden Daten? Ich erkläre es euch: Am 06.11. läuft der Handyvertrag meines Freundes aus. Danach muss er sich eine Prepaidersatzkarte besorgen und die Nummer entsprechend verteilen (Hebamme zum Beispiel), falls unser Nachwuchs danach kommt. Also wäre es praktisch, allerdings hat mein Freund erst ab dem 14.11. Urlaub… . Also doch lieber der 14.11. Das ist nämlich ein Freitag und so hätten wir dann zwei volle Tage mehr miteinander, bevor er sich am 2. Dezember nach Chile verabschieden muss. Und natürlich ist das Datum 14.11.14 super, oder? Na ja, abwarten und viel Himbeerblättertee trinken.
Bezüglich unserer Namensuche pendeln wir oder ich täglich zwischen mehreren Varianten. Wir müssen jeweils zwei Vornamen finden, die dann natürlich auch mit den beiden Nachnamen harmonieren. Unser Kind kriegt nämlich den ersten Nachnamen meines Freundes und meinen Nachnamen (ich habe ja nur einen). Das ist für uns erlaubt, weil man das chilenische Namensrecht anwenden darf. Und zwei Vornamen soll es haben, so will es mein Freund. Wenn es nach mir ginge würde auch ein Vorname genügen. Die Nachnamenregelung finde ich für mich gut, weil wir nicht verheiratet sind und so unser Kind unseren Namen tragen wird. Die Latinos waren in der Hinsicht irgendwie schlauer als die Deutschen… .
Es ist auf jeden Fall schwer einen Namen zu finden,
- der nicht super oft vorkommt, (wie Emma, Theo, Lina, Finn, Frida, Tilda usw.),
- der in beiden Sprachen irgendwie aussprechbar ist und gut klingt. Mira zum Beispiel finde ich sehr schön, aber in Chile fangen viele immer an mit „Mira, blablabla…“ was so viel heißt wie „Schau mal, blabla bbla“. Oder Linda: „Ohhh que linda…“ (Oh, wie schön) kommt auch nicht selten vor.
- Namen mit J sind auch ungünstig, da diese in Chile dann CHHH gesprochen werden: z.B. Josefine
Dann soll der Name ja auch nicht nur für Babys süß sein sondern auch im Erwachsenenalter irgendwie seriös und nett klingen. Matilda ist ja knutzelig, aber als erwachsene Frau, womöglich Managerin eines Weltunternehmens viel zu niedlich ;-). Man kann sich aber auch verrückt machen und Namen so lange vor sich hin murmeln, bis jeder noch so vernünftige und nette Namen klingt, wie eine Krankheit. Gut wären jetzt ein, zwei oder drei Cuba Libre, um dann die daraus entstandene kreative Entscheidung fix zu machen.
So aber werden wir im Kreißsaal entscheiden, voraussichtlich wie folgt: Mein Freund und ich werden nach einer wunderbaren, leichten und komplikationslosen Geburt am 14.11.14 das kleine Wesen anschauen und aus einem Munde den Namen gemeinsam aussprechen und glücklich und zufrieden noch am selben Tag nach Hause spazieren.
Falls ihr nette Namensideen habt, immer her damit.
Optimistische Grüße,
eure Susi