Wir sind aus dem Urlaub zurück. Die Nackenfaltenmessung ist unauffällig und alle freuen sich mit uns.
Danke für eure lieben Willkommensgrüße. Wir freuen uns sehr über die vielen positiven Reaktionen und das große Interesse an unserer Schwangerschaft.
Jetzt bin ich schon in der 12. Woche. Auf der einen Seite rennt die Zeit und seit Ostern ist schon wieder so viel Zeit vergangen, auf der anderen Seite schleicht die Zeit und die Neugier auf das, was kommt, macht mich ganz rappelig.
Diese Woche fällt es mir leichter, euch über die wichtigen Ereignisse zu erzählen, denn ich fasse nicht wie letztes Mal sechs Wochen, sondern nur sieben Tage zusammen. Und doch ist wieder einiges passiert.
Am Montag sind wir leider aus dem Urlaub zurückgekommen. Diese Zeit verrennt zum Beispiel viel zu schnell. Die Auszeit habe ich unglaublich genossen, da die Arbeit doch sehr anstrengend und zeitraubend ist. Leider wird man dann knallhart zurück in den Alltag geschmissen. So hatte ich nach drei Tagen Arbeit schon das Gefühl, dass der Urlaub schon drei Wochen zurück liegt.
Auf den Mittwoch haben wir uns aber sehr gefreut. Da hatten wir unseren langersehnten Termin für das Ersttrimester-Screening mit Nackenfaltentranzparenzmessung zum Ausschluss eines Down-Syndroms. Kurz vorher waren wir dann doch ein bisschen aufgeregt, denn man hätte sich vielleicht gegen das Kind entschieden, wenn die Untersuchungen auffällig gewesen wären. Weil wir aber immer gesund gelebt haben und jung sind, waren wir uns eigentlich sicher, dass alles gut gehen wird. Leider fand diese Untersuchung nicht bei meiner Frauenärztin, sondern bei einer für diese Untersuchung zertifizierten Ärztin statt. Dieser merkte man sofort an, dass sie das Aufklärungsgespräch täglich mehrmals macht. Es klang sehr monoton und emotionslos. Doch der Ultraschall danach entschädigte. Unser Mäuschen ist unglaublich gewachsen und sieht jetzt aus wie ein richtiges Baby. Es zeigte sich laut Ärztin ein „lässiges“ Baby mit einer Hand am Kopf und überschlagenen Beinen: ein lustiger Anblick. Somit waren auch wir gleich ganz entspannt. Durch das viele Gedrücke des Ultraschallkopfes hat es dann aber angefangen zu strampeln. Alles ist gesund, vom Bewegungsablauf über die Knochenlänge bis natürlich hin zur Nackenfalte. Das für uns positive Ergebnis (was wir ja irgendwie erwartet hatten) trieb mir dann doch ein paar Tränchen in die Augen und auch Dennis war ganz gerührt.
Schon im Urlaub habe ich gemerkt, dass ich ständig auf die Toilette rennen musste. Sogar und leider auch nachts. Schrecklich, habe ich bis jetzt doch immer geschlafen wie ein Stein und war durch nichts wach zu kriegen… Bisher dachte ich, das Baby drückt erst viel später auf die Blase, wohl falsch gedacht. = ) Das viele Trinken habe ich auf die ziemlich hohen Temperaturen geschoben, aber als ich so darüber nachdachte, ist mir aufgefallen, dass ich auch vorher schon so einen unheimlichen Durst hatte. Da habe ich mir nur noch keine Gedanken darüber gemacht. Aber gegen die Hormone kann man nichts machen…
Nach Abschicken des letzten Berichts ist mir auch eingefallen, dass ich doch „Nebenwirkungen“ der Schwangerschaft habe….meine Haut spielt verrückt. Ich hab Pickel, das ist der Wahnsinn (natürlich negativ gesehen). Und wenn schon, dann auch noch im Gesicht und am Hals. Verstecken kann man sein Gesicht ja nicht und meine Patienten schrecken auch nicht davor zurück, das gleich anzusprechen. Einige geben sich komischerweise mit der Antwort „Ich habe Sonnenallergie“ zufrieden. = ) (sogar wenn es seit Tagen regnet)
Meine Mama ist von Woche zu Woche aufgeregter. Bei jeder Begrüßung wird der Bauch gestreichelt und das Baby begrüßt. Alles Neue muss sofort erzählt werden (was wir auch schon von alleine machen) und sie erzählt viel von ihrer Schwangerschaft. Meine Schwester und ich sind pünktlich zum zuvor bestimmten Geburtstermin auf die Welt gekommen. So soll unser Kind das bitte auch machen. Bloß nicht 6 Tage später. Meine Gedanken kreisen öfter um den Geburtstermin. An Weihnachten ist es für ein Kind denke ich nicht ganz so schön, da es nie richtig feiern kann oder erst im Januar, nach dem ganzen Feiertagsstress. Alle sagen: „Es kommt, wenn es kommen will.“ Es ist wie das Wetter, man kann es nicht beeinflussen.
Meine Oma ist auch ganz aus dem Häuschen, es wird ihr erstes Urenkelchen. Es freut mich, dass sie sich so freut. Als sie unseren Kinderwagen gesehen hat, war sie doch leicht enttäuscht. Den wollte sie uns schenken. Da sind wir ihr wohl zuvorgekommen. Aber es gibt ja noch so viele Dinge, die wir brauchen werden.
Auch Dennis Eltern sind ganz gespannt auf die vielen Neuigkeiten und freuen sich sehr über unsere Schwangerschaft. Sie warten immer brennend auf die neuen Ultraschallbilder (die zukünftigen Großeltern bekommen jedes Mal eine Fotokopie des jeweiligen Bildes) und waren glücklich, dass alles gesund ist und gut verläuft. Leider wohnen sie in Hildesheim 90km entfernt, sodass wir nicht jedes Mal persönlich vorbeikommen und berichten können, so wie bei meinen Eltern.
Kurze Freude überkam uns, als die Woche ein Anruf kam, dass unser neues Auto im Autohaus angekommen ist. Wieder ein weiterer Schritt Richtung Familie. Die Enttäuschung eilte direkt hinterher, denn der Fahrzeugbrief muss erst angefordert werden und es verzögert sich noch alles um eine Woche.
Jetzt am Wochenende habe ich meine ersten Umstandsklamotten gekauft. Göttingen ist leider in Sachen Mode nicht vorne dabei und bei H&M gibt es leider nur Kleidung für Studenten. Aus Langeweile bin ich daher mit meiner Mutter nach Kassel zu IKEA gefahren. Gleich um die Ecke gibt es dort auch ein Einkaufszentrum. Da habe ich bei H&M eine Schwangerschaftshose und eine Bluse gefunden. Mal schauen, wann die Sachen das erste Mal zum Einsatz kommen.
Ich wünsche euch eine schöne Woche!
Bis dann, liebe Grüße!
Julia
Bild: privat