Schulferien und anschließender Mutterschutz
Liebe Leser und liebe Leserinnen,
jetzt rückt der Zeitpunkt des Geburtstermins immer näher und die Wochenanzahl bis dahin ist nur noch einstellig. Auf der einen Seite ist es sehr aufregend, dass unser Baby bald auf der Welt sein wird, aber auf der anderen Seite genieße ich die Schwangerschaft, auf die wir ein paar Jahre warten mussten. Natürlich war der Schreck in der letzten Woche sehr groß, aber zum Glück geht es mir besser. Außerdem ist die letzte Woche der Schule angebrochen und ich bin froh darüber, weil ich mich jetzt noch mehr auf unseren Familien-Besuch konzentrieren kann, obwohl ich viele Schüler vermissen werde. In den letzten fünf Jahren war ich an meiner Schule ununterbrochen tätig und nun folgt erstmal eine Pause von 1,5 Jahren, weil ich immer nur zum Schulanfang wieder anfangen darf, was in Australien immer erst Ende Januar ist.
Diese Woche habe ich meine Schwester und meine Nichte mit in die Schule genommen und meine Nichte hat sogar richtig im Unterricht mitgemacht, obwohl in Deutschland Ferien sind. Es war eine besondere Erfahrung für sie und sie hat sogar eine (Brief-)Freundschaft geschlossen. Vielleicht werden wir auch noch einige Schüler in den Ferien wiedertreffen, was natürlich super wäre. Meine Schüler haben durch den Besuch auch die Möglichkeit gehabt ein bisschen Deutsch zu sprechen. Am Anfang waren meine Schüler etwas schüchtern und brauchten Hilfe beim Sprechen, aber dann tauten sie langsam auf und stellten Fragen auf Deutsch und auf Englisch. Meine Schwester war so lieb und antwortete auf Deutsch und Englisch. Zudem haben wir den Schülern Fotos von Deutschland gezeigt. Sie waren total begeistert und interessiert und stellten auch ein paar Fragen zu den Fotos.
Am Anfang der Reise kann man die Unterschiede noch besser erkennen als im Laufe der Zeit, weil man sich an die andere Kultur, die andere Sprache, die anderen Gewohnheiten und die komplett andere Landschaft gewöhnt. So erzählte meine Schwester, dass es besonders auffällig ist, dass man wirkliche Weiten in Australien sehen kann und in Deutschland immer Menschen, Autos, Bäume und Lärm den freien Blick stören. In Australien wirkt der Himmel viel größer, weil bei uns so wenige Kondensstreifen der Flugzeuge zu sehen sind und man sich um 360 Grad drehen kann und kein Berg die Sicht einschränkt. Das ist etwas Besonderes, an das ich mich im Laufe der Jahre schon gewöhnt habe. Die Farben der Landschaft sind auch anders.
Wir haben gerade Winter und es regnet ab und zu ein bisschen. Das führt dazu, dass die Landschaft ein wenig grüner ist, als im Sommer. Trotzdem gibt es viele unbefestigte Wege und man braucht eigentlich ein allradangetriebenes Auto, um die Strecken bewältigen zu können. Das haben wir am letzten Wochenende ausprobiert. Natürlich nur sehr vorsichtig, weil ich auf mein Baby aufpassen muss, aber dennoch sind wir zu einem nahegelegenen Creek gefahren. Um dorthin zu kommen, muss man, vor der Überquerung der Dünen, Luft aus den Autoreifen ablassen, sonst würde man steckenbleiben. Dann kann man durch Sandberge fahren und man fühlt sich ein bisschen wie in der Wüste. Die Aussicht, die man dafür auf der anderen Seite oder auch oben auf der Düne bekommt, ist unbezahlbar. Damit man die Reifen auf der Rückfahrt wieder aufpumpen kann, fährt man mit einem Kompressor im Kofferraum herum. Das passiert in Deutschland so nicht. Wir hatten sogar das Glück Pelikane aus der Nähe zu sehen und ein Seehund kam auch direkt bei unserem Strand vorbei und hat neugierig geguckt, wer da im Winter kommt. Das ist immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis. Aber außer diesen Eindrücken gab es letzte Woche ja noch mehr, was passiert ist: es kam ein Paket an, über das wir uns sehr gefreut haben.
Es kam unser Thule Kinderwagen, der Urban Glide, an und mein Mann war total begeistert und baute ihn sofort auf. Es war auffällig, dass der Thule Kinderwagen große Reifen hat und das ist hier bei uns in Ceduna absolut praktisch ist. Auch der Aufbau und Abbau waren sehr schnell und leicht, was mein Mann prima fand. Ich finde den Thule sehr gut aufgrund der oben genannten Gründe, aber ich werde noch mehr schreiben, wenn ich unser Baby habe. Dann kann ich ihn praktisch ausprobieren und über Erfahrungen sprechen.
So, in dieser Woche muss ich zum Arzt und zur Hebamme gehen, um abzusprechen, ob ich die Alice Springs Tour machen darf. Ich denke aber schon, weil der Schulstress wegfällt und wir viele Pausen machen werden und es ja ein Urlaub wird. Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich die Tour machen darf. Aufgrund dessen werde ich die nächsten Tage kein Internet haben bzw. wenig Zeit und Gelegenheit, um einen Bericht schreiben zu können. Dafür verspreche ich Euch, dass der Bericht im Anschluss der Reise umfangreich und ausführlich sein wird. Auch mit ein paar Fotos von der Reise.
Liebe Grüße
Eure Steffi
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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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Bild: Privat
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