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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
9. Schwangerschaftswoche

Müde, müde, müde...

Diese Woche können wir gerne streichen. Oder warum Schlafentzug eine Folter ist.

Eigentlich müsste es mir besser gehen. Die Übelkeit ist tatsächlich abgeklungen. Manchmal kommt sie noch leicht und alles Essen kann ich immer noch nicht. Vieles ist plötzlich eklig, oder ich kann es einfach nicht essen. Wie der leckere Nudelauflauf mit Erbsen und Möhren und viel Käse, auf den ich mich so gefreut habe. Als er auf dem Tisch stand, konnte ich ihn nicht essen. Gründe? Es gibt keine rational erklärbaren. Und es gehen nur sehr kleine Portionen. Ich bin schnell satt, habe aber oft auch von jetzt auf gleich einen total leeren Bauch. Ich denke, ich könnte nen Elch essen, aber dann bin ich nach nicht ganz zwei Scheiben Brot schon wieder satt. Aber Essen geht wieder - juhuuu.

Leider bin ich aber unfassbar müde und ausgetrocknet. Meine Haut hätte eine ganze Cremeflasche inhalieren können. Meine Lippen sind ständig trocken. Ja, ich müsste wohl mehr trinken. Leider gehöre ich zu denen, die immer darauf achten müssen, genug zu trinken. Aber allein daran liegt es nicht.

Und diese Müdigkeit.... Ich weiß leider nicht, ob sie von der Schwangerschaft oder von dem grottigen Schlafverhalten der Nusstorte kommt. Wahrscheinlich beides. Ich habe, seit er da ist, zwei Nächte durchgeschlafen. Da bin ich so panisch aufgewacht, weil ich dachte, es stimmt was mit ihm nicht, dass die Erholung fast schon wieder futsch war. Im Moment ist es wieder extrem. 3-6 Mal wird er in der Regel wach in der Nacht. Da wir immer erst gegen 21 Uhr ins Bett gehen und ich dann noch 1-3 Stunden mal für mich brauche, habe ich im Schnitt alle 1-2 Stunden eine Schlafunterbrechung. Zum Ende der Woche hin ging es wieder besser, weil ich mich rigoros nachmittags hingelegt und geschlafen habe.
Ich war so schrecklich unausgeglichen und hab alle nur angeranzt. Ich hab mich gefühlt, als hätte ich die ganze Nacht durchgefeiert.
Nachtrag: nachdem ich das geschrieben habe, hat die Nusstorte eine weitere Nacht durchgeschlafen. Ich wusste den ganzen Tag nicht, ob ich jetzt erholt war oder nicht. Aber es ging mir besser.

Und ja, an alle gutmeinenden Mütter, Schwiegermütter, Verwandte, Freundinnen und Bekannte es gibt Kinder die schlafen nicht mit zwei Monaten durch. Und nein, die Eltern haben dann nichts falsch gemacht. Hört ihnen einfach zu, nehmt sie ernst und kommt nicht mit einem, mein Kind hat aber... Kinder sind unterschiedlich! Und irgendwann wird jedes Kind durchschlafen. In seinem eigenen Bett. Bis dahin müssen wir, deren Kinder eben doch, auch noch mit zwei Jahren mehrmals nächtlich wach werden und unsere Nähe verlangen, da durch. Und ja, es zehrt an den Nerven. Schlafmangel macht launisch, müde, lässt die Nerven kürzer werden und die Konzentration verschwinden. Was ich für einen Blödsinn von mir gegeben habe, weil mein Gehirn durch den Schlafmangel einfach nicht mehr richtig funktioniert hat. Und heulerich werde ich durch Schlafmangel auch. Also bitte liebe wohlmeinenden Ratgebenden: drückt die Eltern, bringt Kuchen mit und fragt sie, ob sie 18 Jährige kennen, die noch im Elternbett schlafen und mehrmals nächtlich kuscheln möchten. Siehste, ich auch nicht. Sorry, das musste ich mal sagen. Ach und ich gönne jeder Mama wirklich von Herzen, wenn ihr Baby wirklich mit zwei Monaten schon durchschläft. Und dies auch weiterhin tut. Irgendwann kann meins das auch.
Der Ninja hat mit 6 Monaten durchgeschlafen und ließ sich dann sehr problemlos in sein eigenes Zimmer umquartieren. Mal sehen wie das mit dem dritten wird...

Am Montag ist auch noch unsere Spülmaschine kaputt gegangen. Den sonst freien Nachmittag haben wir dann mit Pfützen aufwischen, Reparaturauftrag, Abspülen des gesamten Inhaltes per Hand und Umplanung des wöchentlichen Essens verbracht, um Geschirr einzusparen. Es ist schon interessant wie wenig man auf seinen Geschirrverbrauch achtet, wenn diese nette Maschine das für einen erledigt. Und man merkt es nichtmal. Spannend auch zu sehen was gerade die Männer für Ideen zur Geschirrvermeidung entwickeln. Dafür hatten wir beim gemeinsamen Abwaschen eine total schöne Zeit. Haben rumgeflachst und geblödelt wie schon lange nicht mehr, während die Kinder miteinander gespielt haben. Komischerweise ist dann genau das ein weiterer unvergesslicher Moment geworden.

Die Kältemomente haben sich zu einem quasi Dauerzustand entwickelt. Ohne dicken Wollpulli, bei immerhin 22°C geht nix. Ins Bett müssen trotz Biberbettbezug und Spannbettlaken noch dicke Socken und die Wärmflasche. Ich hoffe das hört bald wieder auf. Bei der Nusstorte dagegen hatte ich Hitzeschübe. Selbst im Winter musste das Fenster offen sein und die Decke konnte ich kaum aushalten. Die Nusstorte ist selbst auch so ein Ofen und man kann ihn mit Schlafsack wie Decke jagen. Ob das neue Baby nun eine Frostbeule wird? Ich bin gespannt.

Nun rückt die 10. Ssw näher und so langsam macht sich die Freude breit die kritischste Zeit bald geschafft zu haben. Nächste Woche habe ich den ersten Termin bei der neuen Hebamme. Ich bin schon sehr gespannt, ob wir uns so gut verstehen, wie es am Telefon den Eindruck machte. Ich hoffe dem Baby geht es gut. Davon merkt man ja leider irgendwie gar nichts. Ich weiß nur, dass es Apfel, Salat und Nudeln pur mag. Aber wehe es steht eine offene Dose Mais herum, den alle anderen so gerne essen....

Ich geh jetzt mal one-pot-pasta kochen, damit wir nicht so viel abwaschen müssen... Euch wünsche ich eine schöne Woche.



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In diesem Beitrag geht's um:

Müdigkeit, trockene Haut, Kältegefühl