Erst ein Motivationstief, dann die frohe Nachricht, doch wieder arbeiten zu dürfen!
Ich bin so müde!
Ja, mir ist bewusst, dass das in der Frühschwangerschaft normal ist. Und, ich bin auch dankbar, dass ich momentan fast nur die Müdigkeit merke (ab und an ist mir auch mal leicht übel, als wäre ich ein wenig verkatert ...), aber über einen Energieschub würde ich mich dann trotzdem freuen.
Montag und Dienstag begann bei uns in der KiTa der normale Alltag nach den Sommerferien.
Ich hatte aber bis Freitag noch immer keine Info, wie es denn nun mit mir weitergehen sollte. Auf Nachfrage in der Personalabteilung sollte ich dann weiterhin im Beschäftigungsverbot bleiben.
Am Montag konnte ich mich kaum zu etwas aufraffen. Es war ein wenig demotivierend und auch frustrierend, nicht zu wissen, wie es weitergehen wird. Dienstag dann hatte ich genug von meinem Selbstmitleid und fing in der Früh an, Haushalt zu machen. Die Wäschekörbe waren voll und warteten nur auf mich. Auch die Küche brachte ich dann auf Vordermann.
Zwischendrin gab ich meiner Chefin (welche zeitgleich mit mir Urlaub hatte) Bescheid, dass ich noch immer nicht weiß, ob und wann ich wiederkomme. Keine Stunde später bekam ich dann endlich eine Mail mit der Info, dass ich wieder vor Ort in der KiTa sein kann! Jedoch gibt es ein paar Einschränkungen hierzu: Arbeiten mit Zeckengefahr darf ich nicht ausüben (was bei uns nicht schwierig ist, auf dem größten Teil der KiTa wächst kein Gras). Ebenso muss ich bei Ausbrüchen von Scharlach und Influenza sofort nach Hause und darf erst eine Woche nach letzter Infektion im Haus wieder die KiTa betreten.
So. Da war ich nun mit den Infos. Aber wo beginnt eine Influenza in der KiTa? Die Eltern unter euch wissen, dass Magen-Darm-Erkrankungen besonders in der Herbst- und Winterzeit Hochkonjunktur haben. Ich musste also die Woche herausfinden, wie das Ganze dann nun genau definiert werden soll.
Meiner Chefin gab ich dann auch Bescheid und freute mich, Mittwoch wieder meine Kollegen und die Familien zu sehen.
Ich mag mein Team! Ich selbst bin seit 2018 dabei. Ende 2019 habe ich dann als Leitung dort weitergemacht. Zuerst hatte ich Sorge, dass ich nicht für voll genommen werde, aber es stellte sich schnell heraus, dass diese Sorge unbegründet war. Und auch in der Zeit, in der ich nicht anwesend war, lief alles seinen geregelten Gang. Da kann ich mich wirklich gut drauf verlassen. Nichtsdestotrotz bin ich froh, wieder vor Ort zu sein.
Meinen Dienstplan musste ich ein wenig abändern, damit er mit dem Mutterschutzgesetz einhergeht und 8,5 Stunden nicht überschritten werden. Den Mittwoch kam ich dann in Ruhe an und arbeitete mich durch liegengebliebene Rechnungen und Mails, welche bezahlt und beantwortet werden wollten.
Schon Mittags merkte ich dann, wie ich doch wieder müde wurde. Ich nahm mir also vor, langsam und ohne Stress durch den Alltag zu gehen. Durch die weiteren Sommerferien ist es aber in der KiTa noch recht ruhig. Von ca. 80 Kindern sind erst die Hälfte wieder da. Nachmittags hatte ich dann auch mit meinem Team über meine Einschränkungen bzgl. Erkrankungen im Haus gesprochen. Alle waren sich sofort einig, dass ich keine Vertretungen in den Gruppen machen soll. Mich hat diese Rücksichtnahme wirklich sehr berührt und ich freue mich, solch eine Rückendeckung zu bekommen.
Donnerstag mache ich dann immer meinen „Rundgang“ im Rathaus (ich arbeite in einer städtischen Einrichtung). An diesem Tag bringe und hole ich Post ab, nehme größere Druckaufträge mit in die KiTa und besuche meine Chefin regelmäßig, um im Austausch zu bleiben. Auch in der Personalabteilung hatte ich etwas zu tun. Die Chance nutzte ich dann, um nachzufragen, wie denn nun genau die Krankheiten definiert werden sollten. Klar ist: Lieber früher als später aus der KiTa und rein ins Homeoffice. Dort gibt es auch immer genug Schreibkram zu erledigen. Ich solle nach meinem Ermessen handeln und Bescheid geben, wann ich zu Hause bleiben werde. Meine Chefin sah es dann genauso und motivierte mich weiter, dann zügig von daheim zu arbeiten.
Freitag teilte ich dann der Elternschaft von meiner Schwangerschaft mit. Und bekam nur positive Rückmeldungen und Glückwünsche. Auch hier freute mich sehr, solch ein tolles Arbeitsumfeld zu haben.
Die drei ersten Arbeitstage haben mich aber wirklich angestrengt. Jeden Tag war ich froh, daheim zu sein. Und besonders zum Nachmittag merkte ich immer, wie mein Unterleib zieht und zwackt. Scheinbar muss sich auch das Kleine erst an die neue Anstrengung gewöhnen. :D Und es dauerte auch nie lange, bis ich ins Bett fiel und tief und fest schlief.
Ich für mich habe beschlossen, dass ich nun regelmäßig ein oder zwei Tage die Woche ins Homeoffice wechsel, mit der Hoffnung, nicht allzu platt nach dem Tag zu sein.
Samstag habe ich dann unseren Wocheneinkauf erledigt und uns mit Grillgut eingedeckt. Wir bekamen nämlich Besuch von Freunden aus Köln mit ihrer fast 3-jährigen Tochter. Es ist jedes mal total schön, die Fortschritte ihrer Entwicklung zu sehen. Gemeinsam hatten wir einen gemütlichen Nachmittag mit leckerem Essen und schönen Gesprächen. Nach der Völlerei spazierten wir bei sonnigem Wetter durch unser Dorf. Es war ein toller und entspannter Abschluss der doch anstrengenden Woche.
Ich bin gespannt, was die nächste, erste volle Arbeitswoche für mich so mit sich bringt ...
Liebe Grüße,
Eure Tatjana
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