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Baby-Tagebücher von Sophie

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

36. Woche

Möhrchen und Mamas Schuhe

Seine Roll- und Schaukelkünste haben diese Woche ausgereicht, um die komplette erste Reihe meiner Schuhe aus dem Schrank zu räumen. Als ich dann zu ihm kam und fragte, ob er die denn nachher auch wieder einräumen würde, patschte er erst einmal auf meine Füße und sah mich mit großen Augen an.

Mein kleiner Rocker nickt noch immer bei jeder Gelegenheit mit so viel Freude, dass die Haarpracht wackelt. Kaum hört er Musik oder jemand nickt ihm zu, geht das mit dem Headbanging los. Wir könnten ihn glatt als Wackeldackel hinten ins Auto setzen. Die nachfolgenden Autofahrer hätten ihre wahre Freude. Wenn er nur halb so viel Energie in seinen Popo und die Beine stecken würde, wäre er jetzt schon über alle Berge gekrabbelt. Immerhin haben seine Roll- und Schaukelkünste diese Woche ausgereicht, um die komplette erste Reihe meiner Schuhe aus dem Schrank zu räumen.
Als ich dann zu ihm kam und fragte, ob er die denn nachher auch wieder einräumen würde, patschte er erst einmal auf meine Füße und sah mich mit großen Augen an. Dafür waren die Dinger also gedacht! Er nestelte sofort an meinen Flip-Flops herum und freute sich wie verrückt, als ich sie endlich auszog und sie ihm auch noch zum Untersuchen überließ.

Ich glaube wirklich, dass er so langsam eine Vorstellung davon bekommt, dass er im Grunde so etwas wie Mama und Papa ist, nur eben noch als Miniausgabe. Nun ja, letzteres ist ihm sicher noch nicht bewusst. Er liebt es, mein Gesicht ganz genau zu untersuchen und ist besonders fasziniert, dass ich meine Augen auf und zu machen kann und würde am liebsten mal reinfassen, um dahinter zu kommen, wie das funktioniert. Auf der Decke im Park wollte er mir seinen Nuckel in den Mund stecken. Als er heute mit seinen zwei Zähnchen an einer Möhre schabte, sagte ich ihm „Mama hat auch Hunger!“ und machte meinen Mund weit auf. Und was macht mein Sonnenschein? Steckt mir mit einem Lachen seine Möhre in den Mund.
Er hat’s echt drauf, mich mit solchen Kleinigkeiten alle Momente dieser Woche vergessen zu lassen, in denen er quengelig oder motzig war. Ganz unter uns: Es gab jede Menge solcher Momente diese Woche, aber es kann ja nicht immer nur alles supi toll und easy-peasy laufen. Worin läge dann die Herausforderung des Mutterseins?

Und dann kam am Freitag eine wirklich schöne Überraschung mit der Post. Wir bekommen von den Babytagebuch-Sponsoren ein Pflegeset und einen Autositz geschenkt! Maximilian freute sich schon über den raschelnden Briefumschlag, aber wir freuen uns natürlich über das, was hier bald ankommen wird und sagen schon mal „Danke!“. Maximilian wird wie ein König im Auto sitzen und die ganz neue Aussicht genießen, das weiß ich jetzt schon. Aber er wird noch eine Weile in seinem alten Sitz bleiben müssen, da er ja noch nicht sitzen kann. Aus dieser Perspektive erlebte er am Samstag zum ersten Mal eine Fahrt durch die Waschstraße. Wasser und Schaum fand er aufregend und lustig, aber bei den Bürsten wurden seine Augen schon größer und er wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Als dann aber bei der Trocknung die Tropfen über die Seitenscheibe gejagt wurden, hatte er wieder mächtig Spaß.

Und was gibt es sonst noch zu berichten? Der Pinzettengriff klappt schon ganz gut und selbst kleine Krümel oder dünne Bindfäden greift er schon ziemlich sicher. Nächste Woche werden wir das letzte Mal zum PEKiP gehen und mit Sicherheit den Fortsetzungskurs nicht buchen. Diesen Donnerstag war ich ziemlich enttäuscht, denn die 90 Minuten ähnelten eher einer Krabbelgruppe mit jeder Menge Spielzeug. Jeder tat irgendwie das, wonach ihm gerade war. Als wir Mütter anschließend spontan im Eltern-Kind-Café zusammen saßen, waren wir der Meinung, dass wir das bei gemeinsamen Treffen im Park oder bei jemandem zu Hause auch haben können – nur wesentlich preiswerter.
Die Kinder haben sich aber auch inzwischen so individuell entwickelt, dass man nur schwer etwas machen kann, dass alle Babys gleichermaßen anspricht. Da haben wir die Krabbler, die Feinmotoriker, die stillen Beobachter... und das macht es schon ziemlich schwer.

Mal schauen, was mein Rocker sich als Überraschung in der kommenden Woche einfallen lässt.

Bis dahin viele Grüße,
Eure Sophie



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Kommentare von Lesern:

Anett Präger ,067 Sandersdorf 20.05.2008 22:15

Gut geschrieben und zum neidisch werden,wenn es bei einem leider nicht klappt oder klappen will.

Weiter so, kleiner Sportsfreund;-)

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