Meine Woche mit alten Erinnerungen, der Suche nach der "richtigen" Spieluhr und andere Neuigkeiten...
Liebe Leserinnen und Leser,
lieben Dank für Eure Zuschriften zur Symphysenlockerung.
Offensichtlich scheint dies kein seltenes Phänomen in der Schwangerschaft zu sein!? Glücklicherweise habt ihr und andere, eure Erlebnisse sehr unterschiedlich geschildert, sodass ich nicht mit dem Schlimmsten rechnen möchte und weiterhin optimistisch bleibe.
Nach körperlicher Zurückhaltung in den letzten Tagen ist es auch schon erträglicher geworden und ich bin zuversichtlich, dass es nicht schlimmer wird. Daher werde ich mich auch weiterhin etwas zurücknehmen und habe daher auch bereits meinen Yogakurs ausfallen lassen. Eine kleine Pause und Erholung kann ja nicht schaden. Nächste Woche geht es dann eben ohne die Beckendehn-Übungen weiter ;-)
Vielleicht seid ihr auch der Meinung, dass ich die Bälle mal flach halten sollte - welches auch Worte meines Mannes sind. Aber ich liebe es nun einmal, mich zu bewegen und dies tut einfach sooo gut (wenn man die Schmerzen der speziellen Übung davon ausnimmt) und lenkt mich von meinem aktuell stark ausgeprägten Kopfkino ab. Diese Woche war/ist es wieder extrem.
So bin ich zum Beispiel diese Woche gegen 4 Uhr aufgewacht und konnte mal wieder nicht mehr einschlafen. Also schlich ich mich aus dem Schlafzimmer, um Michael nicht zu stören. Um mich abzulenken, beschäftigte ich mich mit lesen. Als mich aus heiterem Himmel, längst in meinem Gedächtnis vergrabene, Gedanken überkamen. Unter Tränen gedachte ich meiner Kindheit, meiner Familie und alter Erlebnisse. Es tauchten Bilder auf, die Situationen beschrieben, die eine Ewigkeit zurücklagen. Uralte Geschichten und Personen, an die ich längst nicht mehr dachte - geschweige denn diese überhaupt noch zu Gesicht bekomme.
Das Erstaunliche daran war, dass alles ziemlich negativ behaftet und traurig ist. Es liefen nur schlechte Dinge aus meiner Kindheit ab, Familienfehden und Erinnerungen, die keinem Kind schmecken. Ihr dürft jetzt bitte nicht denken, dass ich keine schöne Kindheit hatte! Aber sagen wir es mal so, es war nicht immer leicht - aber wir haben immer das Beste daraus gemacht.
Es gab durchaus sehr schöne Momente. Aber wie das Leben nun einmal so ist, auch nicht so schöne Tage. Diese unschönen Erinnerungen breiten sich nun in mir aus - so als käme es schrittweise vom Verborgenen an die Oberfläche.
Seit diesem Morgen durchlebe ich dies immer und immer wieder - zumindest habe ich täglich einen Durchhänger. Man könnte sagen, dass ich eine Phase der Psychohygiene erfahre. Zumeist endet diese mit unendlichen Weinkrämpfen und dicken, roten Augen - bei deren Anblick im Spiegel ich sofort wieder in einen Heul-Marathon verfalle.
Das ich Hormonbedingt seit der Schwangerschaft zart besaitet und nah am Wasser gebaut bin - obwohl ich doch eigentlich eine Frohnatur bin - hatte ich in meinen vorherigen Berichten erwähnt. Jetzt sind diese Gefühle aber eine ganze Stufe intensiver und kommen tief aus meinem Unterbewusstsein.
Ich schätze, dass ich alles was ich in meinem Leben verdrängt und geschluckt habe, nun in verdichteter Form erlebe. Vielleicht ist dies aber auch die große Chance, den Seelenmüll los zu werden und ich sollte mich freuen, mich von den Altlasten zu befreien. Andere müssen hierfür auf die Couch ;-)
Diese Woche haben wir zum ersten Mal einen Spielzeugladen von innen betreten. Meine Güte, was könnte (und wird) man da Geld lassen! Ich bin sicher, dass alle Eltern ihren Kleinen Schadstofffreie und ökologisch korrekte Spielsachen kaufen würden, wenn dieses auch finanzierbar wären.
Da wird man ja schon bei der Auswahl der richtigen Spieluhr gefordert. Es hilft ja nicht, nur darüber nachzudenken, wie ungesund der billige Ramsch sein kann. Also haben wir uns schnell auf die Qualität konzentriert. So wird die Kleine einfach weniger, aber gesünderes Spielzeug erhalten. Bis dies aber aktuell ist, dauert es noch ein wenig. Dennoch ist unsere kleine Maus bereits stolze Besitzerin einer Spieluhr, die ich auch mehrmals am Tag für sie abspiele.
Bei dieser Gelegenheit ist mir auch wieder das "duftende" Lammfell eingefallen. Das habe ich zwischenzeitlich gewaschen (jetzt duftet es nur noch wenig nach Schaf) und auf die Couch zum kuscheln gelegt. Im Bett mag ich es irgendwie noch immer nicht haben.
Zum Schluss möchte ich noch einen Punkt erwähnen, den ich aus bestimmten Gründen nur kurz skizzieren möchte. Ich werde aber nächste Woche ausführlicher berichten.
Als ich im ersten Bericht des Jahres von "meinem Garten" sprach, in diesem ich mich beim "Sähen meiner Samen" beobachte, hatten wir diesen bereits im Auge. Nun ist es hieb- und stichfest und wir ziehen noch vor dem Geburtstermin um! Wir haben Glück und dürfen uns unsere eigene, kleine Welt erschaffen und unsere Wohnung in ein Häuschen mit Garten eintauschen.
Dazu aber nächste Woche mehr ...
