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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
34. Woche

Feuerwehrautoduell

Geburtstage und eine Aufklärung über Meningitis

Hallo ihr Luftballonmenschen,

ich habe eine Stilldemenz. Ich vergesse viel. Ich frage mich, ob es mit dem Abstillen aufhört. Mein Gehirn lebt derzeit von der Hoffnung, dass mein IQ mit dem Abstillen wieder anwesend ist. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass mein Denkorgan nur noch passierter Brei ist. Und die vielen Breiflecken, die ich täglich wegwische, sind Reste meines Gehirns. Die 2 Gs bedeuten für mich Gehirn-Grütze. Die Aufmerksamkeitsspanne meines einst Hochleistungscomputer im Kopf ist derzeit eine Sekunde – etwa so lange, bis irgendetwas so wie die Hirse-Stange meiner Tochter zu Boden fällt. Ich frage mich, wie ich in einem Jahr arbeiten soll. Mein Gehirn wird bei dem Job schließlich gebraucht.

Heute ist Dienstag, der 26.04.2022, und ich nehme an einem digitalen Live-Event teil, dass „Gesundheit für dein Baby und Dich“ heißt. Es geht in der Online-Veranstaltung um die Aufklärungskampagne von „Meningitis bewegt“. Ich habe Salome gegen Meningitis B impfen lassen. Dies sind zwei Impfungen. Die Zweite steht noch im Mai an. Diese zwei Pikser sollen gegen Meningokokken B schützen. Es gibt drei Arten von Meningokokken: B, C und ACWY. Gegen die letzte Variante ACWY werde ich meinen Kinderarzt noch ansprechen, um Salome durch eine Impfung auch davor zu schützen.
Die STIKO empfiehlt die Standardimpfung gegen Meningokokken C ab dem 12. Lebensmonat.

Dieser Artikel wird einen Tag später erscheinen, weil ich noch über diese Veranstaltung berichten möchte. Los ging es mit einem Kurzvortrag über Meningokokken, der von einem Kinderarzt gehalten wurde. Er fasste ein paar Fakten zu der Krankheit zusammen. Sie tritt selten auf, aber verläuft dann schnell und lebensbedrohlich. Es gibt einen Fall pro Tag in Deutschland und einen Todesfall pro Woche. Am Anfang sieht die Krankheit aus wie ein normaler Viruseffekt. Die Babys haben ca. drei Tage Fieber. Aber danach ist der Verlauf wie eine Sepsis oder Gehirnhautentzündung. Die meisten Krankenkassen übernehmen die Impfungen. Oft kann man auch als Argument bei den Krankenkassen angeben, dass die Impfung als Reiseschutzimpfung gilt, denn Italien und Frankreich gelten als Risikoländer.
Ich hoffe, dass ich bei der fachlichen Wiedergabe der Krankheit keine Fehler gemacht habe – ihr wisst ja, mein Gehirn ist Grütze.

Außerdem nehme ich dieses Jahr beim Zensus teil. Das heißt, dass ich als Interviewerin ausgewählte Haushalte befrage. Salome wird einfach im Buggy im Sommer mitkommen. Mal sehen, wie das funktioniert. Ansonsten bleibt sie bei Oma.

Was haben wir noch gemacht? Am letzten Samstag waren wir auf einem Geburtstag in Osnabrück. Die Stadt ist eine Stunde Fahrtzeit entfernt – genauer gesagt 97 km. Leider hat Salome auf der Fahrt nicht geschlafen. Vermutlich war die Musik im Auto zu gut. Tja, Mami ist eine gute DJane – schließlich war sie als DJane schon mal im Fernsehen.

Die gesamte 4-WG feierte den Geburtstag mit.
So hieß es auf der Einladung:
Geburtstagskind 1: Sarah
Geburtstagskind 2: Nina
Ehemaliges Geburtstagskind 3: Max
Sehr ehemaliges Geburtstagskind: Benni
Das Adjektiv ehemalig motiviert mich dazu, dass ich meinen diesjährigen 30-igsten Geburtstag im nächsten Jahr mit meinen Schulfreundinnen im Sommer oder Frühling zusammen feiere. Und nicht zu vergessen: Salome ist natürlich dann auch ehemaliges Geburtstagskind.

Auf dem Geburtstag waren viele Eltern mit Kindern als Gäste. In dem Garten war es leider etwas windig und die Sonne schaffte es nur an zwei Stellen, uns ein bisschen zu erwärmen. Und somit spaltete sich die Feier. Ich frage mich, ob sie sich auch bei anderem Wetter gespalten hätte.
Die erste Gruppe setze sich aus den unabhängigen Leuten ohne Kinder zusammen. Sie rauchten und tranken Alkohol und die zweite Gruppe war die mit den Kindern, wobei die Kinder überall im Garten herumflitzten. Obwohl ich nie viel Alkohol getrunken habe und ich rauchen auch nicht kann, hätte ich mich vermutlich ohne Kind zu der jüngeren Gruppe (in meinem Alter) gesellt. Jetzt wusste ich nicht genau, wo ich hingehen sollte, also spielte ich mit den Kindern. Die Gruppe der kleinen Menschen ist immer die richtige Wahl. Salome war im Sportwagen eine strenge Beobachterin, vielleicht war sie auch ein kleines bisschen eifersüchtig. Zwischen Wimmelbüchern und Sandspielzeug gab es übrigens ein Duell, wer das coolste und größte Feuerwehrauto hatte. Entscheidend war das Kriterium der Feuerwehrleiter. Mir wurde langsam klar, was Salome bald bestimmt brauchte, ein Feuerwehrauto.
Ich hoffe, dass ich sie mit der Feuerwehrautoliebe später mal motivieren kann, der Freiwilligen Feuerwehr beizutreten. Ehrenamtliche Dinge sind wunderbar. Und meine pädagogischen Vorsätze von wenig Spielzeug scheitern kläglich.

Ich kannte nur eine Frau auf diesem Geburtstag und natürlich das ehemalige Geburtstagskind Max. Sie hieß Alina und ihr Sohn Aron. Fällt euch etwas auf: Salome hat einen zweiten Namen, der Nora ist. Rückwärts gelesen ist das Aron. Falls ich jemals noch ein Kind bekommen werde und es ein Junge wird, nenne ich ihn Aron.
Am kommenden Wochenende steht schon wieder ein Geburtstag an. Es ist ein 34. Geburtstag und ein zweijähriger. Die Geburtstagsbluse, die Salome auf dem Geburtstag in Osnabrück trug und nächsten Samstag auch tragen wird, hat sie von dem zweijährigen Geburtstagskind. Ich habe euch schon in einem Artikel ein Bild der Luftballonbluse gezeigt. Einfach herrlich schön zum Wegschweben.

Zum guten Schluss: Ein Luftballonkuss von „Mama“ ist ein Muss.

Eure Salome und Vroni



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In diesem Beitrag geht's um:

Meningitis, Feuerwehrautos, Geburtstagsbluse