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Baby-Tagebücher von Sophie

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

22. Woche

Medikamente für Stillende gesucht!

Ist es denn so schwer, dass eine Apothekerin stillverträgliche Medikamente findet, unabhängig davon, ob sie vielleicht selbst einmal gestillt hat?

Es deutete sich ja bei meinem letzten Bericht schon an, dass die kommende Woche wegen meiner Erkältung etwas ruhiger verlaufen würde als die letzte, aber am Sonntagabend hatte es mich dann vollends erwischt. Ich fühlte mich so schlapp, Arme und Beine waren wie Pudding und ich wollte nur noch schlafen. Appetit? Keine Ahnung, was das sein sollte. Dabei ging es mir am Morgen noch verhältnismäßig gut. Ich hätte aber die kleine Kreislaufschwäche besser nicht ignorieren sollen, denke ich jetzt im Nachhinein.

Das Ende vom Lied war, dass ich am Montag zum Arzt gegangen bin. Von der Apotheke um die Ecke war ich nämlich mehr als enttäuscht. Ist es denn so schwer, dass eine Apothekerin stillverträgliche Medikamente findet, unabhängig davon, ob sie vielleicht selbst einmal gestillt hat? Was ich erlebte war folgendes: „Guten Tag. Ich bin sehr erkältet und habe festsitzenden Schleim in den Nasennebenhöhlen. Nasenspülungen und Dampfbäder haben leider keine Linderung gebracht. Können Sie mir etwas empfehlen, dass ich als stillende Mutter nehmen kann?“ Auf der anderen Seite des Tresens folgte dem Stirnrunzeln und Augenrollen ein „Hmmm...“ und dann eine ganze Weile nichts.
Dann tippe die Apothekerin einen Medikamentennamen nach dem anderen in ihre Tastatur und begann – mich wunderte es nicht – mit dem, das im Schaufenster so schön andekoriert war. Doch alle Versuche endeten mit der Erkenntnis, dass die Mittelchen nicht für Stillende geeignet sind. Nun war es an mir, die Stirn zu runzeln und ich fragte mich, wie viele Versuche ich noch abwarten sollte, bis sie mal einen Zufallstreffer landete. Ich traute mich gar nicht zu sagen, dass ich außerdem unter Durchfall und Übelkeit litt und ziemliches Bauchgrummeln hatte.
Von der Ärztin erhoffte ich mir mehr Hilfe. Zum Glück kam ich nicht nur schnell dran, denn ich hatte Maximilian dabei, sondern bekam auch zwei Präparate aufgeschrieben, die garantiert nicht in die Muttermilch übergehen.
Wunderbar wäre es jetzt noch gewesen, wenn sich die Besserung gleich am Dienstag eingestellt hätte. Aber nix da. Gegen Mittag musste ich Mike anrufen und ihn bitten, von seinem Sonderurlaub Gebrauch zu machen. Unser kleiner Sonnenschein war nämlich fröhlich und zum Spielen mit Mama aufgelegt und ich konnte nur mit dem Wärmekissen auf dem Bauch neben ihm sitzen, wenn ich nicht gerade zur Toilette musste. Wie machen das nur alleinerziehende Mütter, wenn es ihnen nicht gut geht? Mike reichte meine Krankschreibung bei der Verwaltung ein und blieb zwei Tage zu hause. Das war die beste Medizin von allen.

Lieblingsspielzeug der Woche war eindeutig der Daumen. Nun ja, eigentlich waren es beide Daumen. Irgendeiner landete garantiert immer im Mund. Ich habe dann immer den Nuckel angeboten, aber mein schlaues Kind bekommt es ja hin, seinen Nuckel wieder heraus zu ziehen und ihn so festzuhalten, dass der Daumen trotzdem noch in den Mund passt. Die meiste Zeit kaut er darauf herum, aber manchmal lutscht er auch richtig dran. Bekomme ich etwa einen kleinen Daumenlutscher? Oder sind es doch die Zähnchen? Am Freitag waren wir nämlich beim Impfen – da ist man irgendwie mit einem Baby andauernd, hab ich den Eindruck – und die Kinderärztin stellte fest, dass die beiden unteren Zähnchen nur noch 2 mm brauchen, dann sind sie durch.
Ein bisschen quakig ist er ja schon, hat rote Wangen, sabbert ohne Ende und versucht einfach alles in den Mund zu stecken. Am liebsten natürlich Gegenstände, die gar nicht für Babymünder bestimmt sind: Telefonhörer, Fotoapparate, Mamas Haare, CDs, Tüten usw. Nur die Beißspielzeuge, die ihm z.B. extra von Oma und Opa geschenkt wurden, lässt er links liegen. Herrlich! Kinder haben eben ihren eigenen Kopf, auch wenn er noch ganz klein ist.

Auf diesem Köpfchen sprießen übrigens jetzt immer mehr blonde Haare und der Milchschorf wird weniger. Letztendlich war es also doch das Beste, einfach gar nichts gegen den Milchschorf zu unternehmen. Mit dem Öl ging er ja kurz weg, war aber – so zumindest mein Eindruck – spätestens nach drei Tagen umso schlimmer wieder da. Und da wir jetzt wieder eine Familienkutsche haben, wurde am Samstag und am Sonntag den Großeltern gleich ein Besuch abgestattet. Gelobt sei das öffentliche Verkehrsnetz in Berlin, aber im Auto fährt es sich doch bequemer. Einfach alles hinten rein schmeißen, Kindersitz festschnallen und los. Herrlich!

Und die Woche bekam auch noch einen guten Abschluss, denn mit meinem Verdauungstrakt ist wieder alles in Butter und Taschentücher brauche ich nur noch selten.

In diesem Sinne, viele Grüße und hoffentlich beste Gesundheit für alle!

Eure Sophie



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