Seit sechs Monaten haben wir von vielen Dingen weniger: weniger Zeit, weniger Schlaf, weniger Ruhe, weniger Geld – dafür aber die größte Bereicherung, die es im Leben gibt: Max!
Das musste ich mir jetzt aber erstmal kurz auf der Zunge zergehen lassen: sechs Monate schon. Ein halbes Jahr! Wahnsinn. Ich musste mir erstmal Bilder anschauen, um zu gucken, ob Max sich seit seiner Geburt verändert hat. Haha, natürlich hat er. Aber wie! Das fällt einem ja nicht jedes Mal auf bzw. gerät diese Anfangszeit so schnell in den Hintergrund. Aber wenn ich die Bilder sehe, erinnere ich mich wieder daran, wie hilflos der kleine Max war. Wie klein, wie zerbrechlich und zum Teil fast regungs- und reaktionslos. Dagegen ist er jetzt schon ein richtiges Kleinkind. Wir können ihn zum Lachen bringen (meist dadurch, dass er uns vorher zum Lachen gebracht hat und unser Lachen dann so lustig findet) und er hat einen viel größeren Aktionsradius. Zwar kommt er nicht selbständig an eine andere Stelle, aber er zeigt so viele unterschiedliche Re-/Aktionen, kann schon richtig meckern, jammern, protestieren oder auch einfach mal richtig nerven ;-) Aber genauso gibt es ja auch verschiedene Stufen der Fröhlichkeit. Es gibt Witze, die werden müde belächelt, Tänze von Mama, da wird sich beömmelt und Kitzelspiele, da wird gekreischt und gejauchzt vor Freude. Nach wie vor lautet aber die Devise: was gestern noch lustig war, kann heute schon wieder total out sein. Neulich war unser Wort des Tages „Wäsche“. Ich habe mich bei Max nämlich darüber beschwert, dass ich permanent Wäsche waschen muss, weil er so viel schmutzig macht. Jedes Mal wenn ich Wäsche gesagt habe, hat er lauthals losgelacht. Am nächsten Tag hat er beim Wort Wäsche geguckt, als wüsste er nicht ganz, ob er oder ich der/diejenige ist/bin, die hier irgendwas nicht kapiert… So müssen wir uns also jeden Tag etwas Neues überlegen, auch gut :-)
Vielen Dank übrigens für eure Kommentare. Studieren ist vermutlich das, was mich am meisten weiterbringen würde. Allerdings auch nur dann, wenn ich entweder etwas studiere, was auf meine Ausbildung aufbaut oder aber etwas völlig anderes, was ich für einen konkreten Berufswunsch benötige. Heißt also, wenn ich Ärztin werden möchte, wäre die Wahl eines Studienfaches gar nicht mal so schwer… ;-) … und ansonsten müsste es schon etwas sein, was zu meiner kaufmännischen Ausbildung passt. Da lande ich dann immer wieder bei BWL. Äh, danke, nein. Alles was in die Marketingrichtung geht, ist meist ein Masterstudiengang, ich müsste also erst den Bachelor machen. Dauert mir aber zu lange und wie gesagt, BWL: nein. Alles andere, was ich so bei den Fernstudiengängen gefunden habe, war immer nur so mäßig interessant. Und ob ich mich dann aufraffe, das durchzuziehen? Ich bin sowieso eher der Uni-Typ, aber ein Präsenzstudium wäre eine ganz schöne Herausforderung. Mhm, ich hätte wohl damals einfach zu Ende studieren sollen statt nach dreieinhalb Jahren zu schmeißen. Kacke aber auch, die Weiterbildung wär’s einfach gewesen. Ich habe ja noch eine Idee in Richtung Hundeausbildung. Aber da muss ich noch mal genauer drüber nachdenken. Es könnte ja auch passieren, dass ich ganz einfach einen tollen Job bekomme, mit der Ausbildung die ich habe. Dann wäre ja auch alles tutti. Nun gut, dieses Thema wird mich wohl noch etwas beschäftigen. Vielleicht mache ich es auch einfach so, dass ich bis zum Herbst warte, mich dann bewerbe und so erstmal meine Chancen austeste. Wenn ich partout nichts finden würde, kann ich immer noch ans Studieren denken. Oder aber meine Weiterbildung startet dann… soll nämlich einen weiteren Versuch im Herbst geben. Irgendwie möchte ich mir diese wertvolle Zeit mit Max auch nicht dadurch kaputt machen, dass ich nur an die Zukunft denke. Die kommt schon noch.
Zum Thema wertvolle Zeit fällt mir allerdings spontan etwas Gegenteiliges ein. Max’ „Schreien“ nämlich. Mittlerweile ist es ein kaum auszuhaltendes, lang andauerndes Kreischen in den allerhöchsten Tönen. Da kann sich die ein oder andere Opernsängerin aber noch etwas abgucken! Es ist wirklich schlimm. Er macht es immer dann, wenn ihm nicht passt, dass er alleine liegen soll. Ob in der Wippe oder auf der Decke ist egal. Dabei ist das kein wirkliches Schreien, es ist ja komplett ohne Tränen und vermutlich auch irgendwie ein Austesten der Stimme. Aber es ist so unfassbar nervig, dass ich manchmal echt böse auf Max werde. Manchmal muss ich wirklich Ohrstöpsel benutzen, so wie heute, beim Küche aufräumen. Ich hoffe, dass diese Phase schnell zu Ende geht und er etwas anderes für sich entdeckt, denn das ist wirklich nicht mehr niedlich und es fällt schwer, in diesen Situationen gerecht zu bleiben…
In der letzten Woche ist mir vermehrt aufgefallen, dass Max mit seinen Händen „arbeitet“. Manchmal sieht es so aus, als würde er seine Hand anstarren um dann ganz überrascht festzustellen, dass er selbst es ist, der Bewegungen dieser Hand steuern kann. Total süß! Außerdem untersucht er zurzeit gerne Hände und Gesichter. Fremde Hände werden erstmal direkt nach Geschmack geprüft, also in den Mund gesteckt. Wenn ich ihn auf dem Arm habe, so dass er mich angucken kann, dann grapscht er mit beiden Händen in mein Gesicht oder in den Mund und untersucht. Oder er kneift. Autschn! Da muss man echt aufpassen, dass er einem nicht weh tut. Manchmal glaube ich, dass er richtig austestet, wie weit er so gehen kann, wie doll man zukneifen kann, bis eine Reaktion kommt. Im nächsten Moment habe ich aber wieder den Eindruck, dass ihm überhaupt nicht bewusst ist, dass er das ist, der mir da das Gesicht zerquetscht. Seltsam.
So und jetzt muss ich mal etwas loswerden. Ich weiß, es hat alles seine Ordnung und muss auch sein und so… aber… Leute, ich will endlich Sommer! SO! In der letzten Woche war ich echt wenig spazieren, weil es so unfassbar eisig geworden ist und der blöde Schnee mittlerweile so vereist oder aber vermatscht war, dass das Kinderwagenschieben eine undankbare Angelegenheit war. So macht das doch keinen Spaß mehr. Echt nicht. Nee. Nej.
Mhm, gut, ändert wohl nichts an der Tatsache, dass wir einfach abwarten müssen. Ich wünsche mir aber bitte bitte gutes Wetter über Ostern. Da fahren wir nämlich für vier Tage nach Hamburg und möchten ganz viel unterwegs sein.
Das wird spannend! Denn so lange waren wir mit Max noch nicht unterwegs. Mhm, ich glaube... nee, ich weiß...wir waren mit Max noch gar nie woanders über Nacht! Getestet haben wir es am letzten Freitag. Da waren wir bei Freunden zum Essen eingeladen. Für Max wurde netterweise das Reisebett aufgebaut und einen Schlafsack konnten wir vor Ort ausleihen. Da unsere Freunde ein einjähriges Kind haben, ist der Haushalt natürlich voll ausgestattet für Eltern :-) Ich hatte allerdings Max’ Nachtlicht, seine Spieluhr und den Kuscheltiger mit, so dass nicht alles fremd war. Es hat alles super geklappt, Max hat nicht weniger oder mehr Zeit gebraucht, um einzuschlafen und hat auch ganz normal geschlafen. Kurz vor Mitternacht sind wir dann gefahren, nachdem Max sowieso wach geworden war und ich ihn gestillt habe. Als wir zuhause angekommen sind, war er dann hellwach, so dass wir uns schon Sorgen um unsere Nachtruhe gemacht haben. Aber nach kurzer Zeit ist er dann neben mir im Bett wieder eingeschlafen. Mit mir im Bett – weil es doch eine Ausnahmesituation war.. :-) Ich stehe immer noch dazu, dass Max sein eigenes Bett hat, um es auch zu benutzen. Aber morgens, wenn er nicht wieder einschlafen will, dann lege ich ihn meistens zu mir, wo es zumindest besser klappt, dass er noch mal einpennt.
Direkt am nächsten Tag waren wir auch wieder unterwegs, denn eine Freundin hat uns ebenfalls zum Essen eingeladen, um ihren Geburtstag etwas zu feiern. Schön war’s! Und vor allem lecker! Max war natürlich auch wieder mit dabei, aber da wir nicht all zu spät wieder zu Hause sein wollten, haben wir einfach Max’ ganzen Rhythmus etwas nach hinten geschoben. Ich bin kurz vorm Abendessen einfach noch mal mit ihm spazieren gegangen, so dass er noch ein bisschen geschlafen hat. Den Abendbrei gab es dann etwas verspätet und ins Bett ging es dann etwa zwei Stunden später als sonst. Trotzdem war Max dann zu unserem Pech, aber zu seiner eigenen Freude um halb acht morgens wieder wach. Nachdem ich ihn gestillt habe, hat Julian ihn dann aber genommen und ich konnte mal wieder lange „ausschlafen“. Komischerweise war ich dann den ganzen Tag total kaputt, als wären mir die drei Extrastunden Schlaf nicht bekommen.
Trotzdem sind wir dann am Nachmittag zu einer Reptilienausstellung gefahren. Bloß um vor Ort zu merken, dass wir Reptilien total langweilig finden ;-) Na gut, so ganz stimmt das nicht, denn ich finde Schildkröten ganz cool (allerdings hat meine Mama sechs Landschildkröten, die mehr Action bringen als die auf der Ausstellung in ihren kleinen Terrarien) und Julian findet Spinnen interessant. Es gab diverse Vogelspinnenarten und sogar auch zwei Riesenschildkröten, so dass wir zumindest ein wenig auf unsere Kosten gekommen sind. Aber ob man einen Mississippi-Alligator auf so eine Ausstellung schleppen muss, damit der dann in einem kleinen Becken vor sich hin gammelt bleibt fraglich. Nun ja, für’ s erste brauche ich keine Reptilien mehr… aber wenn Max älter ist und von solchen Ausflügen etwas mehr hat, dann werden wir es wohl noch das ein oder andere mal wagen.
Etwas anderes beunruhigt mich zurzeit etwas. Wie ich schon berichtet habe, ist Max ein hervorragender Esser. Das bezieht sich allerdings eher auf die Menge als auf alles andere. Denn jedes Mal (wirklich jedes Mal!) macht er einen halben Zwergenaufstand beim Essen. Erst wird er quengelig, dann wird auch mal gebrüllt, geweint, geschrieen, dann geht’s wieder, dann wird wieder gemeckert. Dabei muss er dann jedes Mal ganz doll pupsen und es macht den Eindruck, als würde ihm das Gasablassen ziemlich schwer fallen. Kennt irgendjemand so was? Kann da ein Zusammenhang zwischen dem Essen und dem gleichzeitigen Blähen bestehen? Etwas anderes fällt mir nicht ein, denn ich habe einige andere Dinge ausgeschlossen: das Essen ist nicht zu heiß, ich füttere nicht zu schnell oder zu langsam (alles schon getestet) und auch die Position stimmt (ob er sitzt, halb liegt, im Arm liegt, in der Wippe sitzt hat keinen Einfluss auf sein Geplärre). Er bekommt zwischendurch etwas zu Trinken und ansonsten hab ich einfach keine Idee, was sein Problem sein könnte. Achso, satt ist er auch nicht, denn es fängt nach ein paar Löffeln an und er isst ja jedes Mal auf, ohne dass ich ihn dazu zwingen müsste. Seltsam. Ich werde wohl auch mal die Kinderärztin darauf ansprechen. In knapp drei Wochen haben wir nämlich die U5. Bin schon ganz gespannt!
Und nun kommen wir zum Highlight der Woche, auch wenn es eigentlich schon in die laufende Woche gehört: haben Urlaub gebucht! Yiah digger! 14 Tage Family-Urlaub in Dänemark! Nur Julian, Max, Tony und ich und ein gaaaaaanz langer Sandstrand. Und ein schmuckes kleines Häuschen mit Sauna. Das wird spitzeeeeeeee! Hoffentlich kommt die Sonne dann auch mit nach Dänemark! Zumindest regnen soll es bitte nicht die ganze Zeit…
Ich glaube, mehr gibt es über die Woche gar nicht zu schreiben, oder? Kurz mal nachgedacht… Nee.
Deswegen: macht's jot!
M f G – mit freundlichen Grüßen,…
…die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir stehen drauf
wir gehen drauf für ein Leben voller Schall und Rauch
bevor wir fallen, fallen wir lieber auf!
„MfG“ (Fantastischen Vier)
Bild: privat