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Baby-Tagebücher von Patrizia

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

28. Woche

Auf die Plätze, fertig, Rumkugeln!

Geschafft! Max kann sich drehen! Zu allen Seiten! Jetzt, wo er den Dreh raus hat (haha), wird den ganzen Tag lang gekugelt!

Kurz mal nicht hingeschaut und schwupps! liegt Max ganz woanders. Jetzt wird’s also spannend. Gerade gestern war ich kurz mal nach der Wäsche schauen und finde bei meiner Rückkehr ein völlig durcheinander gebrachtes DVD-Regalfach vor. Eieieiei… ich schätze, wir müssen demnächst mal mit der Planung eines kindersicheren Haushalts beginnen. Aber wahrscheinlich wird es eher so sein, dass Max uns nach und nach zeigen wird, was nicht kindersicher ist. Der kommt bestimmt auf viel mehr Ideen, als wir uns vorstellen können. Vielleicht muss man ja aber auch gar nicht so viel rumräumen sondern kann dem Kleinen irgendwie beibringen, was er darf und was er lieber lassen sollte. Wir haben uns auf jeden Fall überlegt, dass er eine „eigene“ Schublade bekommt, die er nach Belieben ein- und ausräumen darf, vielleicht funktioniert das ja. Ich bin nämlich kein Fan von sturen „Neins“. Lieber gleich eine Alternative anbieten und vor allem: erklären, warum „nein“. Es gibt doch nichts Schlimmeres als „Nein – weil ich es gesagt habe.“ So etwas habe ich in meinem näheren Familienkreis erlebt und hatte jedes Mal Mitleid mit den Kindern, die „aus Gründen“ (nämlich weil die Mama NEIN gesagt hat) dann als einzige nicht mit uns im Pool schwimmen durften oder so was. Gruselig! Also beim Hund hat es schon mal gut funktioniert… dem habe ich, als er ganz am Anfang mal unseren Teppich ganz interessant fand, erst mit einem bestimmten „nein“ vom Teppich weggeholt um ihm im nächsten Moment ein Spielzeug anzubieten. Dann kurz mit ihm gespielt und zack! – mein Hund beißt weder in Teppiche, noch in Schuhe noch in sonst irgendwas, was nicht sein Spielzeug ist. Der hat das superschnell kapiert, dass wir nur mit ihm spielen, wenn er sein eigenes Spielzeug nimmt, dass wir aber völlig spaßresistent sind, sobald Tony auf andere Ideen kam. Ach so, ja, Max ist ja gar kein Hund. Fast vergessen! Na gut, aber jedenfalls bin ich voller Hoffnung, dass wir nicht unbedingt ALLES wegräumen, hochstapeln, in den Keller bringen oder verstecken müssen. Wir könnten alternativ auch einfach alles, was auf dem Boden steht, an Seilen an die Decke hängen, so dass es etwa einen Meter über dem Boden taumelt. Hm, ich fürchte, diese Idee geht nicht durch den Familienrat. Außerdem: früher haben die Eltern doch auch nicht alles so akribisch abgesichert! Wenn ich da an Julians Eltern denke: seit die Enkelkinder da sind, sind alle Gartenteiche mit Zaun gesichert, bei Julian und seinem Bruder damals brauchte man das noch nicht und es ist alles gut gegangen. Es wird wohl aber auch einen Mittelweg geben, den wir dann einfach einschlagen werden. Als erstes sollten vermutlich erstmal alle Reinigungsmittel für Max unerreichbar verstaut werden. Aber ein wenig Zeit haben wir ja auch noch. Bin gespannt, wann es losgeht mit dem Krabbeln!

Die letzte Woche war ja dieses Mal ganz kurz, durch den Ostermontag. Von Dienstag bis Donnerstag haben Max und ich gar nicht viel unternommen, außer viel spazieren zu gehen und die Sonne zu genießen – wenn sie sich denn hat blicken lassen. Tony ist dank seiner Freundin Paula – eine nette Boxerdame – wieder voll auf seine Kosten gekommen während Max unsere Spaziergänge ja regelmäßig verschläft.
Am Freitag habe ich mich ganz früh auf den Weg nach Hamburg gemacht, um eine Freundin zu besuchen. Da Julian abends ein Konzert spielen sollte, wollten wir die Fahrt nach Hamburg direkt wieder zum Freunde treffen nutzen. Ich bin mit Max also vorgefahren und war dann erstmal ein paar Stunden bei einer Freundin. Den Kinderwagen hatte ich das erste Mal komplett zuhause gelassen und nur die Manduca mitgenommen. War super – zwar haben meine Schultern abends noch lange vom Tag erzählt (sie hatten wohl echt zu schleppen), aber insgesamt fand ich es viel unkomplizierter als mit Wagen. Nach meinem Besuch habe ich mich dann auf in die Schanze gemacht, um mal wieder ein bisschen ‚meine Stadt’ zu genießen. Ich liebe diese kleinen Lädchen! Gegen Abend war ich dann mit einer guten Freundin – meiner ehemaligen WG-Mitbewohnerin – verabredet. Spontan hatte ich mich entschlossen, bei ihr zu übernachten, da meine ursprüngliche Gastgeberin (Julians Cousine) leider noch ganz krank war. Meine Freundin erzählte mir dann erstmal, dass sie gemeinsam mit ihrer Kollegin ganz erstaunt war, wie unkompliziert ich doch mit Max sei und dass sie gerne genauso eine Mami werden möchte wie ich. Danke :-) Dies war vor allem in Bezug auf unseren Schlafplatz gemeint. Sie war nämlich ganz überrascht, dass ich weder Reisebett noch Matratze o.ä. mitgebracht hatte. Stattdessen hatte ich einfach eine Matte dabei, auf die wir zwei Bettdecken gelegt haben. Ganz ehrlich: so bequem ist nicht mal die Matratze in Max’ Kinderbett! So habe ich sein Nachtlager einfach direkt neben unserem Bett aufgeschlagen und ihn halt gegen halb acht hingelegt. Es war wieder ganz unkompliziert, obwohl alles neu und anders war, anders gerochen hat und ich nicht mal sein Nachtlicht anmachen konnte, da es zu hell im Zimmer war. Trotzdem ist er ganz lieb nach ein paar Minuten Quengeln eingeschlummert. I love this baby!

Bei selbstgemachter Pizza konnten wir dann mal wieder einen richtig schönen „WG-Abend“ zelebrieren. Statt Wein gab’s halt Brause – naja… ;-) Schön, wenn man Freunde lange nicht sieht und dann aber das Gefühl hat, es wäre erst letzte Woche gewesen.

Am nächsten Morgen habe ich mich dann mit Julian und seiner Cousine auf einem Markt getroffen. Ganz unbeeindruckt hat Max auch diesen Ausflug in der Manduca wieder verpennt. Ey weißte, Max, wir zeigen dir hier die Welt und so, und du schläfst! Mit den schönen Urlauben warten wir wohl lieber noch ;-)

Am Nachmittag waren wir dann bei weiteren Freunden zum Kaffee. Auch hier war’s wieder supernett, aber leider etwas kurz, weil wir nicht zu spät losfahren wollten. Wir haben uns aber vorgenommen, solche Ausflüge nach Hamburg einfach öfter mal zu machen. Wenn man nur eine Nacht bleibt, wird auch nicht immer gleich so ein Urlaubs-Akt draus, sondern einfach ein netter Tag + Abend, an dem man entspannt ist, weil man abends nicht nach Hause fahren muss. Also, Hamburg, ab jetzt wirste mich wieder öfter sehen :-)

Am Sonntag wollten Julian und ich gemütlich frühstücken gehen um danach im gleichen Ort einen Kinderflohmarkt zu besuchen. Das Frühstück war leider alles andere als entspannt, da wir nicht nur einen besch…eidenen Sitzplatz hatten sondern das Essen irgendwie auch nicht so pralle war. Das krieg ich zuhause besser hin! Dann war auch noch ganz viel Geschirr schmutzig und so richtig hungrig waren wir dann auch nicht. Aber egal, ich mag es, mit meinen beiden Lieben unterwegs zu sein. Der Flohmarkt war dann eher nicht soooo toll, weswegen wir nach einem Zwischenstopp bei meiner Mama dann noch zu einem anderen gefahren sind. Sorry, Julian, aber wat mutt, dat mutt! :-D
Der Ertrag war dieses Mal dann echt gut! Ich habe ein Playmobil-Set für zehn Euro gehandelt. Im Internet haben wir dann gesehen, dass es im Original um die 100 Euro kostet. Schnapper gemacht! Ein paar Klamotten habe ich auch gefunden. Da wir im Grunde nicht wirklich etwas suchen/brauchen, schaue ich immer nur so mal drüber, ob ich etwas Schönes finde und freue mich, wenn dies dann so ist.
Da wir den Hund dabei hatten und es zu warm für ihn im Auto war, sind Julian und ich nacheinander in die Halle gegangen. Als Julian dann drin war und ich mit Max und Tony am Auto gewartet habe, ist es dann passiert: Ich hatte zum ersten Mal (wirklich zum ersten Mal!) die Windeltasche von Max vergessen. Und? Flutsch, Hose voll! Bis zum Anschlag! War nicht ganz so dramatisch wie es gerochen hat, aber schön war’s auch nicht. Da schleppt man monatelang immer alles mit und braucht es ausgerechnet an dem Tag, an dem man es einmal vergisst. Pfff.

Das war schon unsere Woche. Sag ich ja, irgendwie ganz kurz! In dieser Woche haben wir die U5 mit Max, da werde ich dann mal mit der Ärztin über das Abstillen sprechen. Irgendwie will Max gar nicht mehr so unbedingt. Nur noch einmal nachts. Ich habe mir jetzt zum Ziel gesetzt, dass ich bis Ende Mai abstillen werde. Dann ist Max acht Monate alt und ich kann ruhigen Gewissens aufhören. Ich bin jetzt gerade dabei, ihn an den Trinklernbecher zu gewöhnen, da er das Wasser, wenn ich es ihm aus einem normalen Glas (ein kleines Schnapsglas) gebe, überall hin verteilt, bloß nicht runterschluckt. Mal sehen wie sich das so entwickelt, bis jetzt war die Höchstmenge 100 ml Wasser an einem Tag, die er getrunken hat. Wie gesagt, das werde ich mit der Ärztin besprechen und dann geht’s los. Äh, hört’s auf. Äh. Na ja.

Tschüss liebe Leut, bis zum nächsten Mal!
Patrizia

Gehör ich hier denn noch dazu
Oder bin ich längst schon draußen
Zeit nimmt sich den nächsten Flug
Hab versucht ihr nachzulaufen

Bin doch gestern erst geborn
Und seit kurzem kann ich gehn
Hab mein Gleichgewicht verlorn
Doch kann trotzdem gerade stehn

"Ich bin ich" (Rosenstolz)



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Max' ganze Drehung, Kurzurlaub in Hamburg