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Baby-Tagebücher von Nicole

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

18. Woche

Matz erste Reise!

Es war Montag abends, die ausgedruckte individuelle “Mats-fährt-zur-Oma-Packliste“ lag vor mir, es fehlte nur noch ein Baby-Bespaßer, damit ich in Ruhe packen konnte. Aahh, ich hörte den Schlüssel in der Tür… oohhh, ich sah ein paar Krücken in Christians Händen...

Diese Woche ging es also auf große Fahrt. Bis zur einen Oma an den Münchener Stadtrand war der Kurze schon gekommen und jetzt sollte es bis nach NRW gehen. Es war Montag abends, die ausgedruckte individuelle “Mats-fährt-zur-Oma- Packliste“ lag vor mir, es fehlte nur noch ein Baby-Bespaßer, damit ich in Ruhe packen konnte. Aahh, ich hörte den Schlüssel in der Tür…oohhh, ich sah ein paar Krücken in Christians Händen. Meine ersten Gedanken: Ohh neeeiiin, bitte nicht. Was ist jetzt passiert? Können wir noch fahren? Und überhaupt, fürs durcheinander wirbeln von Plänen, Abmachungen und Uhrzeiten haben wir doch jetzt den Kleinen…das brauchen wir nicht mehr selbst erledigen.

Mr.Humpehumpel erklärte mir zerknirscht, dass er sich wohl eben beim Fußball mit den Arbeitskollegen einen Muskelfaserriß in der Wade geholt hat und wahrscheinlich für die nächsten zwei Wochen “ein bisschen“ gehandicapt und außer Dienst sein würde. Na super, zum einen fährt die “Krankenschwester“ genau in dieser Zeit in den Mütter-Oma-Enkel-Urlaub und zum anderen hätte Chris mal schön viel Zeit für seinen Sohn gehabt.

Anstatt in Ruhe alles fertig machen zu können, hab ich mich an diesem Abend also um meine zwei Männer gekümmert und in regelmäßigen Abständen Milch und Eis gereicht, sowie gleichmäßig Zärtlichkeiten und Trost verteilt. Am nächsten Morgen zog dann die Kinder-Kranken-Karawane los. Wir müssen ein herrliches Bild abgegeben haben, hätte zu gern die Gedanken der anderen Wartenden in der U-Bahn lesen wollen. Chris hielt sich eisern am Kinderwagen fest, der kunstvoll mit Maxi Cosi, Lebensmittel-Zug-Versorgungsbeutel und einer kleinen Tasche bepackt war, während ich mit Mats im Tragetuch und den Stützen in den Händen, den Koffer hinter mir her zog. So schlurften, hinkten und rollerten wir zum ICE.

Von da an lief alles ziemlich locker, beim Einsteigen half sofort ein Zugbegleiter und das Kleinkinderabteil war noch größer als ich es in Erinnerung hatte. Auf halber Strecke gesellte sich noch eine Mutter mit Kind, Sportwagen und Koffer zu uns und es wären sogar noch Sitzplätze für weitere anderthalb Personen gewesen. Ich war echt begeistert, okay, ich fahr eh gerne Zug, aber der Schaffner war die ganze Zeit sehr hilfsbereit, der Kollege vom Bistro wollte mich (wie in der 1.Klasse) im Abteil bedienen und es wäre auch genug Raum gewesen, wenn Mats seine Bauklötze hätte auspacken wollen.

Zug fahren mit Kind im ICE(!), bei vorheriger Kleinkindabteil-Reservierung(!), einem Sparpreis und einer Direktverbindung(!) - kann ich nur empfehlen. Ach und nein, ich werde übrigens nicht von der Deutschen Bahn gesponsert. Einziges Manko an dieser Fahrt zeigte sich übrigens erst am Ende, denn in Essen wäre ich ohne Hilfe nicht vom Gleis gekommen. Kaum zu glauben, aber Aufzug und Rolltreppe abwärts sucht man dort vergebens.

Ja und dann fing der ganz normale schöne Freizeit-Besuchs-Stress an. Meine Mom hatte vorher schon zu bedenken gegeben, ob sie vielleicht Nummern verteilen sollte. Nun ja, ich entschied mich dann eher für die Erstellung eines Zeitplans, max. drei Termine am Tag – mehr wollte ich uns nicht zumuten. Um es vorweg zunehmen, nein – ich hab es nicht geschafft alle Freunde und Bekannte zu sehen. Die am Abend dran waren, litten oft darunter dass ich mich wegen ausgeprägter Quatschietis schon nach dem ersten Termin nicht mehr an den Zeitplan halten konnte und sich alles nach hinten verschob. An dieser Stelle ein dickes SORRY an Betty und ihre Männer.

Vorher hatte ich mir schon Gedanken gemacht, wie es wohl mit den nächtlichen Mahlzeiten werden würde. Denn seit ca. zwei Wochen hatte Mats eine Frequenz eingeführt, die ich so noch nicht kannte: 3-4 mal futtern in der Nacht – das hatten wir nicht mal am Anfang. Meine Mom zeigte sich sehr relaxt, glücklicherweise musste sie während unseres Besuchs nicht arbeiten und schaffte es frecherweise sogar, das Hungergejaule zumeist zu überschlafen.

Für den kleinen Herrn war extra ein Reisebett angeschafft worden, zusammengepackt lag es nett in der Ecke und als es dann stand, war es doch beachtlich groß geworden. Mit einem Blick auf die kleine Maus wurde uns schnell klar, dass wir ihn darin glatt verlieren könnten und das dieses Schlaflager wohl erst beim nächsten Besuch benutzt wird. Er hat dann in der Softtasche vom Kinderwagen genächtigt und sich darin, glaub ich, sehr wohl gefühlt.

Vor ca. zwei Wochen war ich das erste Mal wieder laufen, deshalb hab ich extra meine Joggingschuhe eingepackt – nicht 1x haben in dieser Woche meine Füße drin gesteckt…weiß gar nicht warum ich nicht dazu gekommen bin? grins?
Ansonsten haben wir natürlich versucht es uns gut gehen zu lassen. Es war bestes Wetter und wir waren zweimal in den Erdbeeren. Mats hat eingecremt, mit Hut und Sonnensegel im Maxi Cosi mittendrin gesessen und seine beiden Pflückerinnen dirigiert.

Gar nicht so toll geht es dem kranken Strohwitwer zuhause. Natürlich würde das Hochlegen des Beins helfen, aber die liebe Familie um ihn herum würde die Heilung sicher immens beschleunigen.

Tja, wir lassen uns auf jeden Fall noch nicht wieder nach München locken, denn zum Einen will der Kleine noch ein paar Leute kennenlernen und zum Anderen gibt meine Mutter uns, bzw. den Mats vor dem vereinbarten Datum nicht wieder her.

Also gibt’s auch noch im nächsten Bericht “Erlebnisse vom kleinen Mats unterwegs“,

Eure Nicole



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