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Baby-Tagebücher von Isabell

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

3. Woche

Die ersten Wochen mit dem neuen Leben...

... am liebsten im kleinsten Kreis und im Mikrokosmos „zu Hause“.

Liebe Anna Margarete-Tagebuchleser(innen),

Anna Margarete ist am 15.04.2010 auf die Welt gekommen, gut ausgestattet mit 3.650 Gramm, 52 cm Länge und auf schnellem Wege, nämlich per Kaiserschnitt.

Sie hat sehr großen Hunger, was die Eltern jedoch erst nach einigen Tagen verstanden haben. So musste Anna einige Tage „darben“, bis die Eltern und Kinderkrankenschwestern endlich eingesehen haben, dass sie mit Vor-Milch zufüttern müssen. Die Eltern haben also als erste Lehre mitgenommen, auf den eigenen Instinkt zu hören. Es kommen nämlich ganz unterschiedliche Ratschläge von den Fachleuten. Die einen sagen, bloß kein Wasser oder Tee (ohne Zucker natürlich) oder Vormilch geben, andere wiederum halten das für sinnvoll.

Womit wir bei den Eltern sind. Ich zähle uns zu den „Spätgebärenden“, weil wir mit 41 bzw. 43 Jahren unser erstes Kind bekommen. Mein Mann ist weiterhin berufstätig, während ich plane, für circa ein Jahr in Elternzeit zu gehen. Ich freue mich auf diese Zeit, nachdem ich gut 14 Jahre voll berufstätig gewesen bin. Die Zeit des Mutterschutzes habe ich schon genutzt, um mir einen Eindruck vom Leben als Mama und Hausfrau zu verschaffen. Da kommen große Veränderungen auf mich zu und ich bin gespannt, wie die auf mich wirken.

Wir haben uns auf eine natürliche Geburt vorbereitet, aber es kam alles ganz anders. Bei mir ist es gar nicht zu „richtigen“ Wehen gekommen. Der Vorgang wurde morgens mit den Tabletten eingeleitet und der „Druck auf dem Kessel“ stieg, aber die Herztöne von der Kleinen wurden schlechter. Und so bin ich von dem 22:00 Uhr-Kontroll-CTG gar nicht mehr weggekommen. Stattdessen wurde ich angehalten, meine Stellungen zu wechseln (mal auf der einen oder anderen Seite liegen, mal sitzen) und mit homöopathischen Mitteln die Pulskurve von Anna zu verbessern. Nach einem Wehentropf-Test, bei dem die Herztöne wieder deutlich runtergingen, fiel dann die Entscheidung, nicht mehr länger „zuzusehen“. Das war gegen 02:00 Uhr früh. Die Ängste mit den fallenden Herztönen, zusammen mit dem Gegen-Wehenmittel, das mich schüttelte wie Espenlaub, waren sehr unangenehm. Glücklicherweise war ich in der DUS-Kaiserswerther Diakonie in guten Händen. Die Ärzte gehen davon aus, dass das Kind sich bei den Wehen an der Nabelschnur festgehalten hat. So nach dem Motto „ich bleibe hier“. Für die Interessierten gibt es eine aktuelle WDR-Reportage über die Klinik und Dr. Garcia bei einem Kaiserschnitt. Das vermittelt einen sehr guten Eindruck http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2010/01/27/lokalzeit-duesseldorf-babyboom.xml

Die 5 Tage im Krankenhaus waren sehr wichtig für mich, denn fürsorgliche Kinderkrankenschwestern auf der Wöchnerinnenstation haben die Nächte mit mir durchgemacht und mir allerhand beigebracht zum Thema Stillen, Babypflege usw. Auch haben sie uns ein paar Stunden Schlaf in der Nacht geschenkt, indem sie die Kleine genommen haben. Krankenschwester-Hände müssen was Magisches haben, denn meist war sofort Ruhe.

An einem Sonnentag haben wir uns vor der Klinik auf eine Bank gesetzt, Anna im Tragetuch auf Papas Bauch. Ein älteres Paar hat sich zu uns gesetzt, der Mann saß in einem Rollstuhl mit einem Beatmungsgerät, seine Frau hat ihn geschoben. Erst als wir ins Gespräch gekommen sind, fiel den beiden auf, dass wir ein kleines Kind dabei haben und sofort erzählten sie euphorisch von dem eigenen Sohn, der mittlerweile erwachsen ist. Das Gespräch war nur kurz, denn der Mann war müde und wollte zurück ins Zimmer. Die Frau sagte zum Abschied, es sei so „nett gewesen“, sich mit uns zu unterhalten. Es stände ein Eingriff an und sie mache sich solche Sorgen um Ihren Mann. Glücklicherweise gingen die beiden alsbald Ihres Weges, denn bei mir gingen Sturzbäche los. Noch jetzt beim Schreiben kullern Tränen von der Wange. Mir wurde versichert, das sei in meiner Situation ganz normal und hormonell bedingt.

Die ersten zwei Wochen zu Hause standen im Zeichen von Annas Nahrungsaufnahme und Gewichtskontrolle sowie meiner Erholung. Außerdem gibt uns Anna den zeitlichen Tagesablauf vor. Wir sind also sehr dankbar für die 5 Stunden nachts, in denen wir schlafen dürfen. Regelmäßig gab es Situationen, wo wir nicht wussten, warum sie schreit. Gute Erfahrungen haben wir mit dem Kinderwagenfahren, Tragetuch und Hupfball (Petziball) gemacht. Langsam kommt eine Routine, die uns allen mehr Sicherheit gibt.

Diese Phase ist so intensiv, dass wir unseren Kontakt zu Freunden und Familie, insbesondere auch Besuche, auf ein Minimum reduziert haben. Einen kleinen Versuch haben wir mit der Schwiegermutter unternommen, aber dann gleich wieder entschieden, „für uns“ zu bleiben. Lediglich helfender Besuch ist willkommen, also wenn Mittagessen mitgebracht wird oder im Haushalt unterstützt wird. „Stauner“ („oh, guck doch mal wie sie das Gesicht verzieht“, „ei, ei, ei, Du wirst mal ein tüchtiges Mädchen“), „Fotografen“ oder „Viel-Fragen-Steller“ („Warum schreit sie denn?“) können wir aktuell nicht ertragen. Es gibt ja auch gar keinen Grund für einen eiligen Besuch, denn Anna wird uns hoffentlich für ein langes Leben begleiten.

Mein Mann geht ab kommender Woche Montag wieder zur Arbeit und ich habe etwas Bammel davor, allein zu Hause zu sein. Glücklicherweise kommt meine Kinder-erfahrene Schwester für ein paar Tage zu Besuch. Ich rechne damit, dass sich mein Aktionsradius vergrößert und ich mich langsam unter andere Menschen wage.

Zum Abschluss meines ersten Eintrages übermittele ich Euch die Themen, die ich im Anna﷓Margarete﷓Tagebuch behandeln möchte:

· Ein neuer Mensch tritt in unser Leben, aus einer Zweierbeziehung wird eine Dreierbeziehung
· Das Erleben einer neuen Art der Liebe
· Das Bewältigen von Erziehungsfragen und Krankheiten,
· Umgang mit anderen Müttern/Familien sowie mit den Kindereinrichtungen wie Kita
· Vereinbarkeit von Kind und Beruf
·
Selbstverständlich sind hier Änderungen möglich, wir fangen ja erst an :-)

Herzliche Grüße über das www an die anderen jungen Familien von

Isabell aus Meerbusch



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Kommentare von Lesern:

Gerd, Norddeutschland14.05.2010 10:21

Willkommen im Team der Tagebuchschreiber.

Eine Frage hätte ich auch noch: Ist Elternzeit für Deinen Mann eigentlich kein Thema?

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Cosima11.05.2010 14:02

Herzlichen Glückwunsch zur Tochter!!! ;-D

Keine Bange: Stück für Stück wird das schon mit der "Babybedienung"...! Dann erweitert sich auch Dein Aktionsradius und Du wirst mutiger.

Die Hände des Pflege- und Krankenhauspersonals sind gar nicht so magisch, sondern einfach nur erfahren. Sie greifen sicher und routiniert zu, dass merken auch die Kinder - egal, wie klein sie noch sind. Als "Ersteltern" ist man ja eher zögerlich und unsicher.

Liebe Grüße

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Atti, Göttingen10.05.2010 22:44

Hallo, Isabell,

danke für Deinen Bericht und dass Du uns jetzt einmal in der Woche schreibst, was bei Euch los ist. Ich freue mich drauf!

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In diesem Beitrag geht's um:

Margarete, Spätgebärende, Geburt