Wir hatten wieder Sport und einige Dates.
Hallo,
Und eine schöne Woche für euch.
Der Montag begann wieder mit Sport. Dieses Mal war der Kurs neu, das heißt auf uns warteten neue Mamis samt Babys. Aber wenn Eddie etwas ist, dann ein Morgenmuffel. Wenn es auch noch ein Montagmorgen ist, sieht die Sache dann noch schlechter aus. Aber irgendwie kann man das schon nachvollziehen, schließlich sind Montage ja auch nicht so besonders.
Eddie kannte die Umgebung bereits. Die Coronaregeln im Studio waren wieder verschärft worden, weil ein Fall aufgetreten war. Eddie lag auf der Matte wie immer. Ein Baby machte sich sofort auf zu ihm. Obwohl es jünger war, fing es schon fast an zu laufen. Die Mama machte sich Sorgen, dass das Mädchen ihm etwas wegnehmen könnte. Ich sage immer, so lang sich Eddie nicht beschwert, ist es auch egal. Sie fragte mich, wie alt er sei. Als ich meinte, er ist schon 10 Monate und sie mir antwortete, dass sie froh wäre, wenn ihre Tochter auch nur herum liegen würde, muss mir wohl kurz das Gesicht eingeschlafen sein. Ich lächelte sie an, jedoch ging sie lieber wieder auf ihre Matte und zog ihr Baby von uns weg.
Ich übe mich darin es entspannt zu sehen, dass Eddie noch nicht krabbelt. Manchmal frage ich mich, ob es das schon bei mir gegeben hatte. Oder war ich einfach irgendwann gekrabbelt, ohne dass es einen genauen Zeitplan gab. Bei 5 Kindern kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass meine Mutter damals darauf geachtet hätte. Eddie war an diesem Tag eh nicht gut gelaunt. Die meiste Zeit verbrachte ich damit, ihn zu schaukeln damit er schlief. Alles was ich von der Stunde erlebte waren die Dehnungsübungen. Weil es nicht wirklich ein Bewegungsausgleich an diesem Tag war, holten wir Ella einfach zu Fuß ab. Sie ließ mal wieder auf sich warten. Sie hatte am Montag übrigens einen Vortrag über ihren Vortrag gehalten und wie im Muttiheft stand, hatte sie es auch richtig gut gemacht. Zu gern möchte ich wissen, wie sie so im Kindergarten ist.
Am Dienstag hatte Ella Wandertag im Wald. Und ähnlich wie im Buch Leo Lausemaus trödelt mal wieder, waren wir spät dran. Sogar eine Hütte hatte sie gebaut wie die Lausemaus in der Geschichte.
Am Mittwoch musste Ella wieder zu Hause bleiben. Kaum zwei Tage im Kindergarten war sie wieder krank. Wir fuhren zum Gärtner, denn wir wollten endlich ein Obstbäumchen pflanzen. Es gab nicht wirklich tolle Bäume. Am Ende kauften wir Unmengen an Blumenzwiebeln. Ich möchte im Frühling ein Meer aus pinken Blumen vor meinem Haus haben. Mal sehen ob das klappt. Einen Blaubeerbusch fanden wir auch noch. Ich träume von den leckersten Blaubeermuffins. Eddie vergnügte sich sogar einige Minuten im frisch gemähten Gras.
Am Nachmittag traf ich mich mit meiner Freundin aus dem Labor. Für Ella gab es ein Eis und sie vergnügte sich sogar fast allein auf dem Spielplatz. Ich glaube, sie hatte in letzter Zeit auch einen Entwicklungsschritt gemacht, denn sie war viel eigenständiger geworden. Am Ende war sie allerdings schwarz, weil sie sich im Kies gewälzt hatte. Eddie verschlief den Spaziergang. Ich denke, er war auch auf dem Sprung. Er hatte in letzter Zeit wieder viele neue Dinge gelernt. In Bilderbüchern blättern oder mit voller Wucht den Löffel auf den Boden schmeißen. Er achtet ganz genau darauf, wie wir daraufhin handeln. Er ist ein kleiner Beobachter. Wenn ich „Aua“ sage, weil er mich wieder zwickt, fängt er an zu grinsen.
Am Donnerstag stand Physiotherapie auf dem Plan. Es war die letzte Stunde. Eddie sollte zeigen was er bereits konnte. Ich legte ihn auf die Matte. Er robbte seitlich, rückwärts, rotierte und drehte sich. Nach jeder Aktion begann er zu grinsen, wie ein kleiner Schelm. Fast so als wollte er sagen: „Guckt mal ihr Tanten, was ich bereits kann.“ Weil wir nicht so richtig vorwärts kamen, musste ich den Raum verlassen. Eddie sollte zeigen was er wirklich kann, ohne jedes Mal meine Aufmerksamkeit einzufordern. Er weinte, wie immer. Von draußen konnte ich hören, dass er Mama, Mama rief. Bei Eddie ist es nämlich so, dass er körperlich könnte, es nur nicht weiß, dass er kann. Und ja, er ist auch bisschen faul. Er liegt lieber da und dreht Däumchen. Ganz egal wie oft man ihn erheitert, wenn er keine Lust hat, hat er keine Lust.
Nun gibt es einige Optionen wie wir weiter verfahren. Entweder ich gehe in eine Krabbelgruppe mit nur einer anderen Mama, die in der Physiotherapiepraxis stattfindet. Eigentlich mag ich keine Krabbelgruppen mehr. Das ständige Vergleichen der Skills der Kinder, geht mir ein bisschen auf die Nerven. Oder ich hole mir ein weiteres Rezept. Bis dahin sollten wir Eddie weiter animieren. Und ich sollte auch mehr Dampf geben beim Animieren. Nun gut ich bin jetzt auch nicht so der laute, motivierende Typ. Ich bin wie Eddie eher entspannt. Vier Wochen hätte Eddie wohl laut Zeitplan noch Zeit krabbeln zu lernen. Ich weiß nicht was ich weiter machen sollte.
Am Freitag überraschte ich einige Kollegen, oder besser meine Freunde, und ging mit ihnen Kaffee trinken. Meine Freundin hatte gefragt, ob ich nicht einfach mitkommen wollte. Ich hatte schon ewig vor, mich mit ihnen zu treffen, doch soweit war es noch nicht gekommen. Sie arbeiten so viel, dass der Rest einfach auf der Strecke bleibt. Es geht drunter und drüber. Meine Freundin meinte, meine Chefärztin würde mich schon verzweifelt versuchen zu kontaktieren. Sie ruft immer auf der falschen Nummer an. Ich hege den leisen Verdacht, dass ich eher wieder kommen soll und auf meinen Resturlaub verzichten sollte. So etwas kommt allerdings nur unter bestimmten Bedingungen für mich in Frage. Ich weiß ja auch gar nicht wie es mit Eddie’s Eingewöhnung läuft. Ansonsten ist wohl im Labor fast alles beim Alten. Der kleine Mann ließ sich unterdessen seinen Brei und meinen Käsekuchen schmecken. Meine Kollegen sind der Grund weshalb ich mich freue wieder auf Arbeit zu sein. Ich hoffe sie sind dann nicht bald alle schwanger. Zur Zeit scheint das hier in Mode zu sein, ein Baby zu erwarten.
Den Samstag verbrachten wir auf dem Sofa. Ella hatte Eddie und mich angesteckt. Er nahm es tapfer hin. Vielleicht bekam auch endlich seinen ersten Zahn. Ich hatte schon ewig nicht so eklige Halsschmerzen.
Am Sonntag gingen wir spazieren, nachdem wir einen neuen Bürgermeister wählen waren. Ich hatte Eddie auf dem Rücken. Er brauchte die Nähe und ich hatte keine Lust mit dem Wagen wählen zu gehen. Man zieht immer Blicke auf sich. Ältere Damen meinen meistens, dass man soetwas ja nicht machen könnte. Kinder so fest auf den Rücken binden. Im Wagen wären sie ja viel besser aufgehoben. Bla, bla, bla. Unterwegs gab es auch noch eine Wurst für Eddie. Er liebt das. Und einmal im Montag darf er auch mal eine auszutzeln. Nur Brei ist ja schließlich auch nicht das Wahre.
Nächste Woche gibt es wieder eine Menge zu erledigen. Zum Sport werden wir wohl nicht gehen dürfen mit unseren Schnupfnasen.
Macht es gut, Marie.