Unser Sonnenschein macht in Bauchlage neuerdings die Uhr. Oder auch einen Kreisel, einen ziiiemlich langsamen zwar, aber er kommt vorwärts bzw. herum.
Soo, da kommt mal wieder ein Zwei-Wochen-Bericht daher.
Ein Familien-Projekt (Big Brother is NOT watching, but reading), welches termingerecht fertig werden musste, hat die letzten drei Wochen unseren Alltag beschäftigt, wenig Raum für anderes gelassen und geradezu jede kind-freie Minute eingesaugt, leider hat auch das Wochenbericht schreiben darunter gelitten.
Dafür hab ich jetzt einiges zu berichten.
Ende November haben wir, aufgeteilt auf zwei Wochenenden, nen Magen-Darm-Virus durch unsere Familie geschleust. Mats und ich haben angefangen und netterweise nur wenig drunter gelitten, dann folgte Leif und das Schlusslicht machte der Papa, der sogar krank zuhause bleiben musste. Beim Kleinen waren wir uns anfangs unsicher, hat er es nu oder nicht? Leif war gut drauf und so ein Stillkind hat ja gern nen recht flüssigen Stuhl und die Farbe variiert ja auch immer mal wieder zwischen lieblichem, hellen Ocker bis zu geheimnisvollem, dunklen Moosgrün. <-- DAS da - können übrigens nur Eltern. (Nämlich die Kacke ihrer Kinder mit den allerschönsten Wörtern geradezu liebevoll umschreiben :)
Im nach hinein, war es dann recht offensichtlich, nicht nur dass die Windel voll war mit grellgrünem (Wasabi-Paste!) stinkendem Zeug, nein es war auch noch passend scharf ohne Ende, roter entzündeter Popo inklusive.
Den erkrankten Eindruck bestätigte zwei Tage nach der Windelinhaltsfrage dann unmissverständlich die nächtliche Spuckerei. Der arme Kerl und ich wurden jedes Mal beim(!) Trinken ad hoc überrascht von der Fontäne, die aus ihm heraussprudelte. Schwallartig war innerhalb von Sekunden mein Bett großflächig mit einer Milch-Wasser-Mischung überzogen.
Es war wohl körperlich nicht so anstrengend für Leif und er blieb auch tapfer dran, so dass er einem nicht wirklich kränklich oder gar ausgetrocknet vorkam. Mir tuts nur immer sooo leid um die gute Muttermilch, seuffzzzzzz. Nach insgesamt vier Tagen war der Spuk vorbei, jetzt sind wir wieder bei sandfarben angemalten Windeln.
Leif war nun auch das erste Mal im großen Wasser, mit Papa und Mats in unserer Badewanne. Er hat heftig gestrampelt und sah dabei recht konzentriert aus, zwischendurch hielt er inne und schaute mich ein wenig mit dem: „Was mach ich hier eigentlich?“ - Blick an.
Aber insgesamt war der Kurze recht zufrieden und er hat auch schon ein zweites Badeerlebnis hinter sich, bei dem er sich schon fast als kleine, grinsende Wasserratte entpuppt hat.
Leif hat damit jetzt bereits ganze sechs Mal in seinem Leben gebadet. Ich muss ehrlich sagen, ich versteh nicht, warum manche Kinder alle Tage in die Wanne gesteckt werden.
So ein Baby ist doch nicht dreckig?! Und schon gar nicht in unseren Breiten und in den Sechzigern mit den auszukochenden Mullwindeln sind wir ja nun auch nicht mehr.
Im Zeitalter der Wegwerfwindel, die ja echt ziemlich viel aufsaugt, braucht man so einem kleinen Pimpf doch nur ab und zu mal den Grind aus den Falten weg und den Hintern/Schritt im Waschbecken sauber machen, oder?
Na und von der Milchspucke bekommen die ja selbst noch am allerwenigsten ab.
Oder bin ich da durch meine trockene Haut, die übrigens auch beide Jungs geerbt haben, nur ein bisschen empfindlich? Ich gebe zu bedenken, dass die Haut, übrigens unser größtes Organ, gerne austrocknet. Crèmes können das natürlich irgendwo wettmachen, aber trotzdem…
Leif hat eine kleine Freundin, Mira ist 10 Tage jünger, aber in manchen Dingen, wie das bei Mädchen gerne ist, weit voraus. Ihre Mama erzählte schon vor längerer Zeit, dass die Kleine sie immer gerne wachquatscht. Da unsere Jüngsten sich öfters sehen, ist anzunehmen, dass Leif schon länger davon weiß, aber mit der eigenen Umsetzung hat es wohl bisher gehapert.
Fakt ist: Der kleine Leif erzählt neuerdings kleine Opern. Morgens. Zuuu – früüh - morgens.
Er beschwert sich nicht, er ist auch nicht genervt, er wartet einfach darauf, dass er bemerkt wird. Bis das geschieht, erzählt er sich selbst, Delphi unserem Bettgenossen und der ein oder anderen Wollmaus in einem süßsäuselndem La-lalala-Laaaala-Ton Geschichten von der Milch.
Vielleicht erzählt er aber auch vom Mobilé überm Wickeltisch, dass er weiterhin mit einer Begeisterung anschaut und fixiert … ich bin immer wieder erstaunt, auch wie gut er sich mit dem Anblick beruhigen lässt.
Möglicherweise berichtet Leif auch vom beliebten Blick aus dem Fenster. Wir haben das große (Stadt-)Glück, alles ist natürlich relativ, ein riesengroßes, lebendiges Wimmelbild zu besitzen. Wir schauen von den meisten Fenstern auf den Platz vor unserem Haus, dort gibt es sooo viel zu sehen. Neben U-Bahn-Einstieg mit Rolltreppen, Bushaltestellen, Taxistand, auch viele Bäume und eine S-Bahnbrücke mit Haltestelle - das war im 2.Lebensjahr bei Mats der Hingucker schlechthin.
Autos, Fußgänger, Fahrradfahrer, Hunde und neuerdings einen kleinen Weihnachtsbaum-Verkaufsstand nicht zu vergessen. Sich für die Aussicht einen Moment Zeit zu nehmen, lohnt sich bei uns immer
– wenn man Bewegung mag.
Leif mag und Leif mag sich auch gerne vom jammern oder meckern mit diesem Blick ablenken. Ablenken ist sowieso ein tolles Instrument, das funktioniert ja fast immer, egal bei welchem der Jungs.
Obwohl ich sagen muss, dass ich es manchmal auch bewusst nicht einsetze. Wenn ich grad fest und stabil bin, Zeit und Muße habe, meine Toleranzschwelle nicht irgendwo auf Sockenhöhe verweilt, dann lass ich den Kleinen auch mal heulen und meckern und sich auf meinem Arm selbst beruhigen. Wobei ich schon zugeben muss, dass es bei Leif nie lange dauert, bis er aufhört zu schluchzen und es somit auch ganz gut durchzustehen ist.
Unser Sonnenschein macht in Bauchlage neuerdings die Uhr. Oder auch einen Kreisel, einen ziiiemlich langsamen zwar, aber er kommt vorwärts bzw. herum. Auf jeden Fall bekommt er regelmäßig immer wieder einen neuen Blickwinkel, natürlich nur wenn die Kraft reicht.
Der Bauch ist der Drehpunkt und war er eben noch auf ein Uhr gelegen, so kann es Minuten später bereits fünf Uhr sein – er ist schon ein recht sprunghafter Wecker.
Dazu kommt neuerdings auch das Hochstemmen auf die Handgelenke MIT durchdrücken der Unterarme, es macht ein wenig den Eindruck, als würde ein Seehund Ausschau halten.
Je nach Tageszeit und Sättigungsgrad fällt er dann und wann wie ein Mehlsäckchen zu Boden und bleibt an der gleichen Stelle liegen oder er hat noch ein bisschen Kraft, dann gleitet er langsam auf den Teppich und schiebt sich dabei ein paar Zentimeter nach hinten. So robbt er langsam im Zimmer umher und bewegt sich immer weiter weg von den um ihn herum liegenden Spielsachen.
Scheint ihn aber noch nicht so dramatisch zu stören oder – es ist ihm noch nicht aufgefallen?! Mmmhm, wer weiß…
Ebenso abhängig von seiner Laune, die natürlich gebunden ist an Hunger, Müdigkeit und Energiereserven, sind die Reaktionen auf andere Gesichter. Fremdeln ist für uns bisher noch ein Fremdwort, prinzipiell lacht Leif weiterhin alle Leute gerne mit seinem SüßBreitGrinsen an, die wiederum ihn anlächeln.
So ein Lächeln möchte ich übrigens auch an die kidsgo-Mädels schicken, Anke, Barbara und die anderen :-)
Kurz vorm 1.Dezember kam mal wieder ein Päckchen aus Göttingen ins Haus geflattert. Mats und ich waren sehr gespannt, raus kam dann ein ziemlich leckerer Adventskalender.
Die Kinder und ich haben uns darauf geeinigt, dass Mats die Türchen aufmachen darf, ich die Schoki nasche und Leif dabei zuschaut. Und wenn sich das jetzt rabenmutterhaft anhört, lasst mich noch schnell hinterher schieben, dass Mats bereits zwei Schokoladen-Kalender und einen mit KrimsKrams besitzt.
Jaa und unser Knirpsi, der schaut nun mal sehr gerne bei allem zu, was sein großer Bruder so macht. Und ab und zu bekommt auch Christian mal einen Schlitten oder ein Glöckchen aus Schokolade – ein echter Familienkalender also. Wie schon vor dreieinhalb Jahren fühle ich mich mal wieder bestens und liebevoll umsorgt von der kidsgo-Familie. DANKESCHÖN.
Zum Schluss möcht ich noch ein Schmankerl vom Großen erzählen.
Mats hat jetzt tagelang mit Begeisterung das Nikolauslied „Lasst uns froh und munter sein“ gesungen. Dass er die Strophen 2 und 5 etwas abgeändert hat, bleibt ihm selbst absolut verborgen.
„Dann stell iiech deehn Teller auf, Niklaus legt sich gwiss was drauf, lustig, lustig…
Niklaus iist ein guter Mann, den man nich soooviel danken kann, lustig,lustig…“
Ich hab ihn einmal korrigiert, allerdings nicht mit sehr viel Elan. Denn im Grunde freu ich mich jedesmal, wenn er wieder anfängt zu trällern, weil ich mich immer schon auf die entsprechenden Passagen freue, um mich dann still und heimlich schlapp zu lachen.
In diesem Sinne, wünsche ich uns allen weiterhin eine fröhliche Adventszeit,
lieben Gruß, Nicole
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