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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
25. Woche

Mein armes, krankes Baby!

Magen-Darm mal fünf und ein „neu“ entdeckter Gamechanger.

Bei der Überschrift könnt ihr euch wohl denken, dass es diese Woche noch nicht mit dem Essenthema weitergeht. Ganz ehrlich: Ich bin schon ein bisschen froh, dass die letzten zwei Wochen vorbei sind. Uns gehts allen wieder gut. Nur meine Hände sind noch ganz schön rau vom vielen Waschen. Aber von vorne:

Nachdem die Nusstorte sich übers vorletzte Wochenende ausgekotzt und hoch gefiebert hatte, wähnten wir uns auf dem Weg der Besserung. Nachdem es uns allen bis Dienstag gut ging und sich die Nusstorte dem Blödsinnpegel nach wieder deutlicher Besserung erfreute, wähnten wir uns sicher. BIS es Dienstag Nacht dann mich und Mittwoch früh den Schatz umhaute. Ich verbrachte die Nacht quasi im Badezimmer. Dankenswerterweise schliefen beide kleinen Kinder fast durch und der Schatz gab auf sie acht, sodass ich mich auf meinen Schlamassel konzentrieren konnte. Das Baby brauchte nur eine nächtliche Stillmahlzeit, als die schlimmste Akutphase bei mir zu Ende ging.
Während der Schatz seinen schlimmsten Part durchstand, lagen die Kinder und ich auf dem Sofa rum und wir guckten einen Film nach dem anderen. Beide Kinder schliefen dabei immer wieder ein und diese Momente nutzte ich, um ebenfalls die Augen zu zu machen. Auch zeigte es mir, dass die Nusstorte immer noch nicht vollständig genesen war.
Die Großeltern waren so lieb, die Nusstorte jeden Nachmittag zu einem Spaziergang abzuholen, als es ihm besser ging. So durfte er mal wieder im Wagen sitzen und bekam etwas frische Luft. Fürs lange Laufen reichte die Kraft noch nicht wieder. Und wir konnten eine Stunde schlafen.
Der Ninja will ein Schuljahr mit null Fehltagen schaffen und separierte sich von sich aus über die Zeugnisferien. Das war echt schade, aber ich bin froh, dass seine Bemühungen (bis jetzt) von Erfolg gekrönt waren. Letzten Sonntag ereilte ihn dann das gleiche Schicksal wie uns. Wir waren uns schon sicher, dass er drumherum kommt.

Da waren wir also krank. Ich habe mir Sorgen gemacht, ob das so klappt mit dem Stillen in meiner dehydrierten Situation. Ich brauche immer ziemlich lange, um nach so einem Infekt wiederhergestellt zu sein. Der letzte dieser Art ist zum Glück bereits sieben Jahre her. Und auch wenn ich die Hoffnung hatte, dass bei entsprechender Hygiene und Vorsicht das Baby verschont bleiben würde, machte ich mir keine Illusion bei zwei kranken Eltern. Diese Magen-Darm-Sachen sind wie Windpocken. Da kommt man kaum drumherum.
Ich habe dann zuerst versucht wenigstens Flüssigkeit zu mir zu nehmen und habe normal weitergestillt und gehofft, dass mein Körper das packt. Zum allerersten Mal freute ich mich über meine 10 kg gebunkerte Stillreserve, die mein Körper erst nach dem Abstillen schmelzen lassen will. Beim Stillen achtete ich darauf, ob ich Schluckgeräusche höre. Ich guckte ob die Windeln entsprechend nass waren, das Möpschen trockene Lippen oder eine eingefallene Fontanelle hätte. Aber alles war gut. Ich bot ihm öfter die Brust an, um es bei ihm erst gar nicht zur Dehydrierung kommen zu lassen und um die Milchbildung anzukurbeln. Aber er wollte gar nicht öfter als gewöhnlich. Das Baby war das einzige Familienmitglied, was die Situation sogar gut zu finden schien. Super, Mama bleibt die ganze Zeit neben mir auf dem Sofa liegen!
Donnerstag wurde ihm dann langsam langweilig und er wollte gerne wieder eine andere Perspektive als liegen. Rumschleppen ging aber noch nicht.
Ich hatte überhaupt keine Kraft. Das wurde mir mehr als deutlich, als ich vergeblich versuchte Creme aus der Wundschutztube zu drücken. Das Möpschen kämpfte ja immer noch mit Zahnungsstuhlgang.
Ich habe erst geguckt, dass ich alle zehn Minuten einen Teelöffel Flüssigkeit zu mir nahm. Das blieb drin und ich hatte immerhin eine minimale aber durchgehende Versorgung mit Flüssigkeit. Ich habe dann, nachdem ich mit meiner Hebamme Rücksprache gehalten hatte, noch meinen neuen Gamechanger gefunden: eine selbst gemachte Elektrolytmischung bestehend aus 0,5 Liter Obstsaft (ich habe klaren Apfelsaft genommen), 0,5 Liter Wasser, 1 Tl Salz (wobei ich nur einen halben Teelöffel Meersalz genommen habe) und 7-8 Tl Zucker (Rohrohrzucker bei uns). Hier könnt ihr das nochmal nachlesen: https://www.still-lexikon.de/stillen-bei-infektionskrankheiten-der-mutter/

Die Mischung aus der Apotheke bekomme ich absolut nicht runter und da nützt mir die beste Mischung nichts. Mit dem verminderten Salzgehalt ging das prima. Ich habe sie zwischendurch mal einen halben Tag weggelassen und sofort kam diese extreme Schlappheit wieder. Auch wenn ich Wasser in der Zeit getrunken habe. Also das ist jetzt mein neues Supermittel. Schlapp war ich natürlich trotzdem und hab am liebsten gelegen, aber ich hatte Kraft für das Nötigste und konnte es bei mir behalten. Das war wichtig fürs Stillen. Das klappte tatsächlich sehr gut. Weiterhin waren Schluckgeräusche zu hören, auch wenn die Brüste immer weicher wurden.

Am Freitagmorgen bin ich mit dem Möpschen immer wieder eingeschlafen bis in den Mittag rein. Das machte mich stutzig und er kam mir auch etwas warm vor. Beim Messen hatte er dann leicht über 38* Fieber. Über den Tag hatte das Möpschen dann in jeder Windel einen Haufen. Die Konsistenz wurde komisch stückig schleimig, giftgrün und stank ganz furchtbar. Aber er war immer wieder gut drauf, strahlte uns an, trank gut. Zum Abend hin stieg das Fieber richtig hoch auf fast vierzig. Ich war beruhigt, dass wir zur Not Fieberzäpfchen zuhause hatten. War ja klar, dass dieser Zustand auf den Freitag Abend kam. Gegeben habe ich keines. Jetzt mögen vielleicht manche die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Für mich ist das Fieber ein Freund, das mir bei der Krankheitsbewältigung hilft. Es verhindert in der Regel, dass sich die Krankheitserreger zu den Organen durchschlagen können und dort die befürchteten schlimmen Verläufe verursachen. Es ist nicht leicht zu sehen wie sehr das Fieber den kleinen Körper mitnimmt. Aber ich vertraue darauf, dass es seine Arbeit tut und mein Kind damit umgehen kann. Die Hände, Arme, Füße und Beine blieben kalt. Das zeigte mir, dass der Fieberanstieg noch nicht geschafft war. Hat das Fieber nämlich seinen Höhepunkt erreicht, werden auch die Extremitäten heiß und der Körper möchte Wärme abgeben.

Ich habe mich nicht getraut zu schlafen, weil es das erste Fieber vom Möpschen war und dann gleich so hoch. Ohne Fiebermittel wollte ich das beobachten. Bis zwei Uhr hab ich durchgehalten. Dann merkte ich, dass seine Arme und Beine heiß wurden. Ich freute mich. Der Fieberanstieg war geschafft! Ich deckte ihn etwas auf, damit sein Körper die Wärme abgeben konnte und schlief neben ihm ein. Unruhig und immer wieder im Halbschlaf nach ihm tastend.

Samstag früh war das Fieber zu meiner großen Überraschung auf erhöhte Temperatur gesunken. Und kam nicht wieder. Es ging dem Möpschen soweit gut. In den Windeln war nur noch Pipi drin und er strahlte uns an.

Abends wurde er dann ganz unruhig. Er weinte viel, schrie richtig. Ich durfte ihn nicht ablegen! Auch im Schlaf nicht. Keine fünf Minuten und er wurde mit einem ganz schlimm weinenden Schreien wieder wach. Er hat nur bei mir auf dem Arm geschlafen und das halb aufrecht. Immer wieder ist er schreiend hochgeschreckt. Wir haben dann eine sehr unruhige Nacht auf dem Sofa verbracht und ich war immer wieder am überlegen, ob ich ihn nicht doch wo vorstellen sollte. Allerdings wäre das ein Weg von mindestens 45 Minuten in die nächste Kinderklinik.

Was würde der Arzt machen, bzw. eher: Was würde im Krankenhaus passieren? Denn meine Kinder suchen sich das Akutstadium, wie dieses Mal auch, gerne für Freitagabend oder das Wochenende aus. Daher habe ich immer einen Grundstock für die gängigen Krankheitserscheinungen, sowie altersentsprechendes Fiebermittel für den Notfall zuhause, um dann nur noch entspannt reagieren zu müssen und nicht noch die nächste Notfallapotheke raussuchen zu müssen. Kann ich das selbst? Lohnt es sich dafür das kotzende/hochfiebernde/ was auch immer Kind ins Auto zu laden und die dreiviertelstunde zur nächsten Kinderklinik zu fahren und dort das Warten und Prozedere? Oder wäre es besser es bliebe im Bett und kuriert sich in Ruhe aus, weil ich es selbst begleiten kann? Ich entschied mich letztendlich dafür abzuwarten.

Am Sonntag war er immer noch sehr quengelig. Und auch diese Nacht war überhaupt nicht erholsam. Das Möpschen hat quasi durchgestillt.

Montag Nachmittag dann der nächste Schreck. Das Möpschen absolvierte seinen ersten richtigen Stuhlgang nach der Erkrankung. Dieser entsprach der Kategorie „zum Abduschen“. Der gesamte Windelinhalt war mit kleinen rot-schwarz-braunen Punkten durchzogen. Sowas kannte ich noch nicht. Also hab ich meine liebe Hebamme kontaktiert für eine erste Einschätzung, ob sie das Bild kenne. „Das ist Blut.“, sagt sie so ganz einfach. Ich schiebe dezent Panik. Wie jetzt Blut? Warum Blut? Wo kommt das her? Was macht es da? Sind meine Sorgen berechtigt? Sie erklärt mir sehr gelassen, dass das häufig vorkommt bei so kleinen nach einem Infekt. Das Gewebe wäre noch viel weicher als bei uns Großen. Da komme es häufiger zu leichten Verletzungen und das Blut wird dann eben ausgeschieden. Wohlgemerkt: Es waren keine flüssigen Blutbeimengungen oder das es aus dem Po gelaufen wäre! Es waren einfach lauter kleine Pünktchen. Gut, ich hatte eine Erklärung. Aber so richtig beruhigte mich das noch nicht, merkte ich.

Am nächsten Tag hatten wir den Termin für die Nusstorte zur U7a. Uns ging es soweit wieder gut, dass wir meinten nicht mehr ansteckend zu sein und es kräftemässig zu schaffen. Also nahmen wir den Termin wahr. Ich bat die Ärztin, ob sie auch noch einen kurzen Blick aufs Möpschen werfen könnte. Er machte uns die Freude direkt beim Gespräch nochmal die Windel zu füllen, sodass sie einmal direkt schauen konnte. Sonst hatte ich ein Foto dabei. Sie war erst sehr hellhörig geworden, als wir von der Diagnose der Hebamme erzählten. Sie tastete und hörte den Bauch ab, auch wegen der Nabelhernie. Nicht, dass es doch zu Auffälligkeiten kam. Aber der Bauch war ganz unauffällig und die Hernie auch. Als sie dann den Windelinhalt sah meinte auch sie, dass das ganz harmlos wäre und einfach abklingen müsste. Sie war mit der Hebamme ganz einverstanden, dass wir das Möpschen beobachten und schauen, ob es trinkt und nicht abnimmt. Das beruhigte mich dann endgültig. Ich bin froh, dass die Hebamme so schnell Zeit hatte, um mir den unbekannten Umstand aus der Ferne zu erklären und die Ärztin sich die Zeit nahm, um einmal direkt draufzuschauen. Ich habe dem Möpschen jetzt regelmäßig von den für ihn angefertigten Plazentakügelchen gegeben, die für verschiedene Bauchsachen sind. Das scheint ihm gut zu tun und nun waren auch keine Blutkörnchen mehr in der Windel. Beide sagten, dass so ein Infekt bei Babys durchaus noch länger braucht, um ganz auszuheilen. Man merkt, sein Bauch grummelt noch öfter und er muss mal quengelig pupsen. Also trinke ich noch fleißig Still- und Fencheltee, gebe ihm die Kügelchen und wir fahren noch ein Schonprogramm im Alltag. Aber er wird wieder entspannter und mehr wieder das Baby, das ich kenne.

Als klar war, dass alle auf dem Weg der Besserung sind und nur noch entsprechend aufgepäppelt werden müssen, hatte ich einen großen Durchhänger. Als ob mein Gehirn das Signal gab, dass die Notsituation bewältigt war und nun die eigene Regeneration dran sein darf.

Wir sind nun also wieder so fit, dass die nächste Woche wieder normal ihren Gang gehen sollte. Aber die Erfahrung war echt übel und wiederholt sich hoffentlich nicht so schnell. Ich war dermaßen k. o.. Meine Güte. Dieses permanente Kümmern, obwohl es einem selbst nicht gut geht, ist wirklich sehr anstrengend. Ich bin tatsächlich sehr froh, dass der Schatz auch zu Hause war und wir uns so sehr gut unterstützen konnten. Fast schon schade, dass er nächste Woche wieder arbeiten gehen muss.

Nächste Woche kommt dann die Hebamme zur Beikoststartberatung und die Nusstorte hat Geburtstag. Er wird schon drei Jahre alt. Oh du meine Güte ist das zu fassen?!?! Sie werden so schnell groß.

Ihr Lieben, ich hoffe ihr kommt gut durch diese Krankheitswellen. Ich wünsche euch eine schöne Woche und widme mich mal der Geburtstagsvorbereitung und erhole mich noch ein bisschen, während die anderen wieder ihren Beschäftigungen nachgehen.

Liebe Grüße von Anna


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Alles Gute für dich und dein Baby.
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