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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Judith

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

21. Schwangerschaftswoche

Schweizer Bergzucker

Auszeit in der größten Idylle

Gerade befinde ich mich vollständig in einer Wolke. 1800m Höhe, wir sind in Braunwald im Kanton Glarus. Seit gestern. Die Schweiz ist schon echt ein schmuckes Stück Erde. Jedenfalls nach meinem Geschmack.
Wir sind seit gestern Nachmittag hier in den Bergen. Ich treffe mich mit zwei meiner Ex- Kommilitoninnen vom Osteopathie-Studium zum Lernen. Später kommen noch ein paar Mädels hinzu. Aber derzeit sind wir zu dritt und natürlich Benjamin und Ruben. Wir wohnen in einem wunderschönen Holzhaus mit drei Stockwerken. Unten die Vermieter, in der Mitte, die wahrscheinlich größte Wohnung, wohnen die Mädels und ganz oben unter dem Dach eine Miniwohnung für unsere kleine Familie. Das Bad ist so winzig, das nur die Toilette und ein schmales Waschbecken Platz finden. Eine Badewanne gibt es aber in der Küche. Alles Holz, alles sehr alt, neu gemacht. Kein Luxus, aber gemütlich.
Die Fahrt hierher verlief trotz nerviger Umsteigerei recht gut. Da die Strecke ab Ratstatt derzeit unpassierbar ist, mussten wir nun ein paar Umstiege in Kauf nehmen, statt 4 Stunden im ICE nach Zürich durchzufahren. Wir müssen eine ziemlich seltsame Erscheinung abgegeben haben. Zwei große Koffer, Buggy mit kleinem Dutzi darinnen, eine große Tasche voller Essen, zwei Rucksäcke. Zum Umsteigen haben wir einige Zeit benötigt. Perfektes Timing hatte unser Sohn. Denn als wir dann endlich in Stuttgart in den Schweizer IC stiegen, und bis Zürich auch nicht noch einmal umsteigen würden, schlief Ruben an der Brust ein. Kurz vor Zürich wachte er wieder auf. Da dieser Zug maximal Kindungerecht war, hat das genau gepasst. Die letzten zwei Stunden in einem Regionalzug und dann mit der Seilbahn hoch nach Braunwald waren dann sehr spannend für ihn.

Heute früh bin ich mit meiner einen Freundin, die ihr Baby 6 Wochen vor mir bekommt, lt. Termin, in der frischesten Luft und Abgeschiedenheit zum Dorfladen spaziert. Spaziert unter erschwerten Bedingungen, da man während des Rückweges doch einige Höhenmeter zurücklegen muss. Die Preise sind ungewohnt heftig. Teilweise mehr als 100% teurer als in Deutschland; auch wenn man Bioladen Preise kennt. Wie auch immer. Nach diesem Jahr ist bei uns finanziell erst einmal Ebbe.

Benjamin und Ruben unternahmen etwas und wir lernten. Das ist wirklich so gut. Und auch, dass wir vorerst bis Samstag nur zu dritt sind. Ich glaube, dass ich bis dahin wirklich Gas geben muss. Wenn die Anderen noch kommen, wird es vielleicht nicht mehr so versiert. Aber das weiß ich jetzt noch nicht und lasse es auf mich zukommen.

Es ist schon Nachmittag. Meine Jungs sind wieder auf Tour. Meine andere Freundin, sie hat bereits einen fünfjährigen Sohn, und ich waren gerade eine Runde joggen. Da sie wirklich langsam joggt, war das für mich total gut, da ich sicherlich gewohnheitsmäßig schneller los gelaufen wäre. Mit Minimini ist das so wesentlich besser. Das spüre ich so richtig. Zum Glück geht joggen noch richtig gut.
Ach ja. Es ist so unglaublich schön mit den Beiden. Ich versuche die Zeit mit Ihnen nun in vollen Zügen zu genießen. Wer weiß, ob sich das noch einmal so ergeben wird.
Es regnet hier immer wieder und ist wolkenverhangen. Einfach klasse. Glücklicherweise ist es gar nicht so schrecklich kalt, wie ich es auf Grund der Wetterprognose befürchtet hatte. Ab Donnerstag soll es sogar richtig sonnig schön werde.

Mal zu meiner Schwangerschaft. Heute ist genau Halbzeit. Die 20. SWS ist vorüber. Wenn ich Ruben so sehe, freue ich mich einfach schon so sehr auf die kleine Maus. Es ist so wunderbar, wie Ruben sich in riesigen Sprüngen jeden Tag entwickelt und lernt. Ihn kennen lernen zu dürfen ist ein großes Privileg. Er zeigt seit zwei Wochen so etwas wie Angst ab und an. Er redet in ganzen Sätzen. Zwar grammatikalisch nicht korrekt, aber es sind mehr als zwei Worte. Manchmal richtige kurze Geschichten, die er erlebt hat. Einfach schön.

Hier ist man irgendwie total raus von allem. Nur Berge, Bäume, Glockenklingeln, Rauschen, Wasser, Wolken, Sonne. Natur pur. Der Input ist auch unheimlich entschleunigt. Keine Autos, keine bis wenige Menschen, kein Alltag zu Hause, keine großen Einkaufsmöglichkeiten.
Für Ruben und seinen Papa ist das gerade auch eine intensive Zeit zusammen. Das haben die Beiden ja so nicht oft gemeinsam.
A propos, sie kommen gerade. Ich nehme den kleinen Frosch mal in Empfang. Da es hier nach wie vor relativ kalt (Handschuhe und Mütze unabdingbar) und regnerisch ist, ist Benjamin sicher froh über Assistenz beim Entkleiden und Wiederaufwärmen.

Bald 20:30 Uhr. Ich habe noch mit meinen beiden Freundinnen bis zum Abendbrot lernen können und Ruben schläft sicherlich gleich tief und fest.

Bevor wir am Montag von Frankfurt am Main nach Braunwald gefahren sind, waren wir zwei Tage bei meiner Schwester, die dort wohnt. Es war total schön. Zum einen weil Ruben zwischen seinem Cousin und seiner Cousine, deren Kaninchen und den unbekannten Spielsachen unheimlich glücklich war, zum Anderen weil ich meine Schwester und Familie sehr sehr gerne habe. Als die Kinder Samstagabend im Bett waren, sind meine Schwester und ich noch ins MTZ gefahren. Mein Taunus Zentrum. Ein riesiges Einkaufszentrum, von dem meine Schwester 5 Autominuten entfernt wohnt. Das war mal etwas ganz anderes. Jena ist gegen FfM total Provinz; Thüringen sowieso. Ich bin schon lange nicht mehr „shoppen“ gewesen. Zum einen weil mich das langweilt und ich mir selten neue Klamotten kaufe, zum anderen weil in Jena nicht solche Möglichkeiten bestehen. Wir waren dort auch nicht zum shoppen. Ich musste für die Reise noch ein paar Dinge besorgen und das MTZ öffnet samstags seine Pforten noch bis 22 oder 24 Uhr. Normalerweise würde ich mich um diese Uhrzeit auch schon auf dem Weg Richtung Bett befinden.
Minimini war total aktiv. Er war vielleicht sehr überrascht über den ungewohnten Trubel am späten Abend. Minimini wird übrigens sehr sicher ein kleiner Junge. Darüber haben wir uns total gefreut. Die Ultraschalldiagnostik ließ auch keinerlei Grund zur Besorgnis offen. Alle Organe in normal entwickeltem Zustand. Ich habe dennoch eine Überweisung zur Feindiagnostik bekommen. Den Termin habe ich gleich, wenn wir aus der Schweiz wieder zurück sind. Anfang Oktober. Darauf freue ich mich schon sehr. Bei Ruben waren das wirklich atemberaubende, berührende Bilder.

So, ich will noch ein paar Zusammenhänge verstehen und schicke Grüße nach Deutschland.

Judith

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Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Sandra21.09.2017 10:13

Liebe Judith,
vielen Dank für deine tollen Berichte! Ich wünsche dir noch ganz viel Lerninput in dieser tollen Umgebung und deinen Männern und dir noch eine schöne Zeit. Liebe Grüße, Sandra

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