Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
Hallo zusammen!
Ich hab mich letzte Woche vertippt, da war ich erst in der 28.SSW. Das kommt wohl davon, dass ich langsam ungeduldig werde... Eigentlich ist das ja sehr traurig, denn ich genieße meine Schwangerschaft sehr, und wenn man mit den Gedanken immer schon im Morgen ist, kann man das Heute gar nicht auskosten! Aber langsam sind meine Gedanken immer mehr bei der Geburt und dem, was mich dann erwartet. Angst hab ich bisher keine, ich freue mich sehr auf dieses "Naturereignis". Wobei ich mich, glaub ich, viel zu sehr Idealvorstellungen hingebe, ich versuche zwar, mich auf PDA, Kaiserschnitt etc. einzustellen, aber das sind irgendwie Dinge, die nicht einmal in meiner Phantasie konkretere Formen einnehmen...
Ich bin wirklich sehr gespannt, wie alles wird! Vor allem, da ich mir – als Kind der Moderne – unter Schmerzen nichts Konkretes vorstellen kann. Ich war noch nie ernsthaft krank, hab mir noch nie etwas gebrochen oder sonst am eigenen Leib Schmerzen gespürt. Insofern ist die Vorstellung vom Geburtsschmerz auch sehr vage, ich kann überhaupt nicht einschätzen, wie ich reagieren werde... Am Dienstag war ich mit Sunday in "meiner" Geburtsklinik, um mich über den generellen Ablauf zu informieren und die Kreißsäle zu besichtigen. Wir hatten einen Termin ausgemacht, wussten aber nicht genau, wohin wir sollten. Also sind wir erstmal zu den Kreißsälen gelaufen, da wir dachten, dass dort sicher eine Hebamme zu finden sei. Da war auch eine, vertieft ins Gespräch mit einer jungen Mutter. Als mich die Hebamme sah, ist sie gleich lächelnd aufgesprungen und wollte wissen, wie sie mir helfen kann. Ich hab ihr dann ganz arglos gesagt, dass wir zur Hebammensprechstunde gekommen seien und nicht wüssten, wo wir hin müssen. Etwas enttäuscht hat sie uns Auskunft gegeben und wir sind wieder auf Station, um auf die andere Hebamme zu warten. Da kam dann mit strahlendem Lächeln die junge Mutter um die Ecke und meinte: "Tja, so wie Sie aussehen, dauerts ja auch nicht mehr lang, oder?"" Na ja, drei Monate dauerts schon noch" "Oh!". Wie, "oh"? sehe ich wirklich aus, als stünde ich kurz vor der Niederkunft? Ich mein, mir ist aufgefallen, dass mein Bauch grade rasant an Umfang zunimmt, aber er sieht doch nicht schon nach 10 Monaten aus? 107 cm sind schon ein ganz schöner Umfang, aber ich bin stolz auf meinen Baby-Bauch!
Ich war am Freitag mit meiner Schwester in der Stadt und hatte angesichts der frühlingshaften Temperaturen ein schickes Umstandskleidchen an, das meinen Bauch schön betonte. Ich habe mich sehr beobachtet gefühlt, ständig haben mich die Leute angeglotzt... Dabei sind Schwangere grade kein seltener Anblick. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich jetzt mehr auf so was achte, aber ich hab das Gefühl, ich sehe überall Baby-Bäuche, Kinderwägen und Tragetücher...
Mal abgesehen davon, dass ich stolz auf mein meinen runden Bauch bin (nicht so sehr auf den Hüftspeck und den Nilpferd- Hintern...), wird er langsam anstrengend. Ich hab ja grade (Gott sei Dank) Ferien, musste aber am Wochenende arbeiten. Es war zwar wirklich nicht viel los auf Station, aber ich war trotzdem ziemlich platt am Samstagabend. Wir sind dann noch in den Osternachts-Gottesdienst (3h!) gegangen, das war dann wirklich sehr anstrengend. Ich kam mir vor wie eine alte Frau, weil ich mich ständig hinsetzen musste. Und am Sonntagmorgen hatte ich immer noch das Wasser vom Vorabend in den Beinen (normalerweise resorbiert mein Körper das nachts), so dass ich dann nach Schichtende (vom vielen Stehen sind die Beine noch mehr angeschwollen) aussah, als hätte ich Elefanten- Stampfer. Ich war so fertig, dass ich um viertel vor zehn schon ins Bett bin und bis neun geschlafen hab. Ich kann auch nicht mehr so durch die Gegend flitzen, langsam mach ich alles gemütlicher. Aber diese Anstrengungen haben auch was positives (abgesehen davon, dass ich gezwungen bin, mich mehr zurückzunehmen): Ich denke immer an meine Schwangerschaft. Anfangs war meine Schwangerschaft ein Gedanke, der ab und zu freudig im Alltag aufblitzte, aber dann wieder unterging bei all den anderen Gedanken, die im Alltag so anfallen. Jetzt ist mein Bauch und damit das Baby immer präsent, manchmal mehr, manchmal weniger, aber ich vergesse es nie. Auch weil sich die Kleine immer wieder strampelnd bemerkbar macht. Am Samstag hat sie ihren Ellenbogen gegen den Bauch gedrückt, man konnte richtig diese Spitze fühlen!
Ich bin sozusagen endlich "Vollzeit-Schwanger". Und das macht dann alles andere so anstrengend, weil es so unwichtig scheint. Und es macht mich ungeduldig, weil die Schwangerschaft ja der Anfang von etwas noch Größerem, noch Aufregenderem ist: Mutterschaft. Und langsam will ich eben mehr als "nur" schwanger sein, ich möchte Mutter sein (wobei ich mich sicher bald nach der ruhigen Zeit der Schwangerschaft sehnen werde...). Ich übe auch schon fleißig an der Puppe einer Freundin wickeln und Tragetuch binden, damit ich später wenigstens die Technik beherrsche und mich voll auf das Baby konzentrieren kann.
Und mein Mann wird auch gleich abkommandiert, damit er auch ein bisschen Wickeln üben kann (dann hat er später keine Ausrede). Ich hoffe, ihr haltet mich nicht für verrückt! ;-)
Auf jeden Fall wünsche ich euch allen eine schöne Woche, genießt den Frühling!
*Eva- Katharina*
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