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Baby-Tagebücher von Julia

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

21. Woche

Die kleine Kratzbürste

Es geht um Dinge von denen Ida schlechte Laune bekommt, unsere Heimfahrt aus dem Urlaub und das Zähnekriegen.

Liebe Leserinnen und Leser,

unsere Rückfahrt aus dem Urlaub war nicht unbedingt das, was man entspannt nennen kann. Statt der üblichen 4 Stunden waren wir fast 7 Stunden unterwegs.

Ich hatte mich dagegen ausgesprochen, mittags losfahren zu wollen. Ich hatte die Vermutung, dass es aufgrund des Verkehrs und Idas Tagesrhythmus nicht gerade die beste Idee ist, tagsüber auf der Autobahn zu sein. Aber letztendlich habe ich mich den anderen angeschlossen und fuhr um 11:30 Uhr, nachdem Ida wegen der Unruhe vor der Abreise ihren Vormittagsschlaf ausgelassen hatte und nur einen verkürzten Mittagsschlaf gemacht hatte, los.

Ich hoffte, sie würde einfach im Auto weiterschlafen. Deswegen ließ ich nach dem Schläfchen das Wickeln und Füttern, um sie nicht zu wach zu machen. Das rächte sich 20 Minuten später bereits. Wir waren noch nicht mal auf der Autobahn, da hatte ich schon das erste Mal ein Brüllen im Ohr. Wir hielten also auf einem Parkplatz, um Ida zu stillen. Bevor ich sie überhaupt anlegen konnte, fiel mir auf, dass sich ihr Windelinhalt bereits über ihren Rücken verteilt hatte. Also durfte ich dann mein Baby einmal komplett sauber machen, umziehen und dann erst füttern. Weil ich auf der Rückreise nicht so durchdacht gepackt hatte wie auf der Hinreise, dauerte es eine Weile, bis ich einen Body und eine Windel parat hatte. Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich. Nach unser ersten halbstündigen Zwangspause ging es dann weiter Richtung Autobahn. Wir konnten nach kurzem Protest von Ida tatsächlich eine Stunde ohne Zwischenfälle fahren, da sie wieder im Land der Träume verschwunden war.

Zu dem Zeitpunkt war ich noch sehr optimistisch. Leider mussten wir dann noch einige Male anhalten, da sich Idas Hunger meldete. In Kombination mit der relativ vollen Autobahn dauerte die Fahrt einfach zu lang. Am Ende hatte dann nicht nur ich keine Lust mehr, sondern auch Idas Geduld war am Ende. Sie wollte nicht mehr in dem Kindersitz sitzen und sich auch nicht mehr beruhigen lassen. Auch ein letzter Halt bei meinen Großeltern änderte daran nichts. Sobald sie wieder ins Auto gesetzt wurde, teilte sie lautstark ihren Unmut mit.

Zuhause war ich dann sehr froh meinen Partner wieder zu sehen. Ida brauchte eine Weile, bis sie ihren Papa wiedererkannte. Länger als eine Woche hätten wir nicht verreisen dürfen. Nach 30 Minuten war für Ida alles wieder in Ordnung. Ich badete sie noch, damit sie sich nach der langen Autofahrt noch entspannen konnte und ließ mir mit ihr viel Zeit beim Bettfertigmachen.

Seit wir wieder zu Hause sind hat Ida Probleme beim Einschlafen. Ob das nun an der Umstellung vom Urlaub im Wohnwagen liegt oder ob es doch ihre Zähne sind, kann ich nicht sagen. Ich tendiere mehr zu den Zähnen. Ihre zwei kleinen Schneidezähne sind mittlerweile schon komplett zu sehen. Nun denke ich, dass auch die Oberen nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ida sabbert fürchterlich viel und kaut auf allem rum, was sie in die Finger bekommt.

Aber zurück zum Einschlafen… oder eher gesagt, zum Nicht-Einschlafen. In den letzten Tagen war sie abends nicht einmal müde. Ich saß mit ihr Ewigkeiten im Bett und sie wollte einfach nicht schlafen, sondern sich lieber noch unterhalten und Quatsch machen. Also nehme ich sie wieder mit ins Wohnzimmer und versuche es nach einer Stunde erneut. Nachdem sie dann eingeschlafen ist, dauert es knapp eine Stunde und Ida ist erneut wach und möchte an meine Brust. So geht das dann im 30- bis 60-Minuten-Takt. Sie schafft es jetzt kaum noch sich selbst zu beruhigen, wenn sie aufwacht. Sie möchte nur noch selten an ihrem Daumen nuckeln. Ich denke ihre Zähne stören sie beim Daumennuckeln. Schnuller lehnt sie weiterhin ab und nimmt sie bloß als Beißringersatz. Lieber nuckelt sie zu meinem Leid häufiger an meiner Brust. Nachts schläft sie weiterhin am ruhigsten direkt neben mir. Meistens hole ich sie ab 0 Uhr zu mir ins Bett. Ich hoffe, dass sie bald wieder ruhiger einschläft.

Dass Ida mir ihren kleinen Zähnchen alles annagen möchte, habe ich ja bereits erwähnt. Sie macht dabei auch vor uns nicht halt. Ihr Papa wurde schon mehrfach in den Arm gebissen und auch auf meinen Händen hat sie schon ordentlich herumgenagt. Unser kleiner Säbelzahntiger fährt aktuell aber auch liebend gern seine Krallen aus. Sie kratzt, haut und kneift fürchterlich. Ida kann nämlich richtig bockig sein. Ich denke aber nicht, dass sie die Bewegungen mit ihren Händen schon bewusst steuern kann. Richtig sauer wird sie im Moment, wenn sie liegt oder auf meinem Arm getragen wird und sich nicht aufrichten oder sitzen kann. Sich selbst hinzusetzen hat sie noch nicht geschafft. Genau das ist ihr Problem. Sie will es unbedingt schaffen und übt jeden Tag fleißig. Da Hinsetzen aber eine sehr anstrengende Sache ist, müssen wir es wohl noch eine Weile mit der kleinen Kratzbürste aushalten.

Bis nächste Woche!


Julia

 

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In diesem Beitrag geht's um:

lange Autofahrt mit Baby, Ida zahnt, Einschlafprobleme