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Baby-Tagebücher von Marie-Luis

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

19. Woche

Geschwisterliebe

Zwischen Lagerkoller und Geschwisterliebe, basteln wir als ob keinen Morgen gäbe.

Hallo,

ich hoffe euch geht es noch gut.

Ich habe lang überlegt worüber ich berichten sollte. Habe den Bericht geschrieben. Wieder neu begonnen und dann wieder alles gelöscht. Sollte ich euch davon erzählen, dass uns spätestens am Samstag der Lagekoller ereilte, als Ella morgens schluchzend in meinen Armen lag und nicht wusste warum? Sie sagte, sie möchte nicht mehr krank sein und in den Kindergarten gehen. Sie denkt, sie darf nicht, weil sie wieder Schnupfen hat. Sie vermisst ihren Alltag schon sehr. Oder sollte ich darüber erzählen, dass ich die viel gepredigte Solidarität in der Realität vermisse. Ich habe das Gefühl, dass jeder der draußen mit Kindern unterwegs ist oder Heuschnupfen hat, unter Generalverdacht steht. Das Virus lauert überall. Ich mache mir Sorgen, dass es so schlimm werden könnte, dass ich nicht meine Elternzeit vollständig nehmen kann. Oder darüber, was die Angst mit den Menschen macht. Doch ich habe mir vorgenommen etwas schönes zu berichten in diesen Zeiten, denn sie passieren auch. Man muss nur genau hinsehen.

Jetzt, wo wir besonders oft aufeinander hocken, da ist mir die Beziehung zwischen meinen beiden Kindern besonders aufgefallen. Die Liebe die zwischen beiden herrscht, auch wenn Ella oft die große Schwester heraus hängen lässt. Ich wollte immer zwei Kinder haben, damit beide jemanden haben, wenn es uns selbst mal nicht mehr geben sollte. Wie gern Eddie seine große Schwester hat, ist mir letzte Woche aufgefallen als beide miteinander spielten. Ella spielte herum kullern mit Eddie. Er unternimmt gerade immer Anstalten sich zu drehen. Jedoch liegt er auf der Seite und kann seinen Oberkörper noch nicht mitnehmen. Ella hat ihn immer den letzten Schubs gegeben. Eddie fing an laut zu lachen. Seine Augen strahlten. Beide lagen nebeneinander und kuschelten. Als Ella keine Lust mehr hatte und lieber den Sandmann im Fernsehen anschauen wollte, lag Eddie zu ihren Füßen. Er strampelte wie wild hin und her und blinzelte sie mit seinen wachen Augen an. Er gab alles, doch Aufmerksamkeit bekam er von ihr nicht. Ella scheint seine neue große Liebe zu sein. Er sucht immer den Kontakt zu ihr. Ob er den nun bekommt oder nicht liegt an Ella. Ziemlich oft hat Ella andere Dinge zu tun. An einem anderem Abend, als ich Eddie mit zu Ella ins Bett legte, weil ich allein war und beide ins Bett bringen musste, war Ella so glücklich. Sie kuschelte sich an Eddie heran. Sie streichelte ihn sanft und überhäufte ihn mit Küssen. Ich mag solche Momente, die so voller Freude und Liebe sind, dass man das ganze Drumherum schon fast vergisst.
An einem andern Tag badeten wir Eddie wieder im Waschbecken. Mittlerweile haben wir die immer gleiche Routine entwickelt. Ich mache Eddie nackig. Mein Mann füllt das Waschbecken mit warmen Wasser und Ella steht auf einem Hocker am Waschbecken und bewaffnet sich mit einem Waschlappen. Sie kann es immer kaum erwarten Eddie mehr oder weniger zu schrubben. Ich legte Eddie also ins Wasser. Er schaut dann immer ganz verdutzt. Ella beugte sich über ihn und auf einmal fing er laut an zu Lachen. So ein richtiger Lachanfall. So glücklich, dass ich schon wieder fast heulen musste. Ella kitztelte ihn mit dem Pinguinwaschlappen und Eddie fing immer lauter an zu lachen. Ich war schon fast erstaunt über diese Situation. So viel hatte Eddie noch nie gelacht.
Oder zum Beispiel wenn Eddie anfängt zu weinen, dann geht Ella sofort hin. Sie streichelt ihn über die Wangen er hört auf und fängt an zu quietschen. Wenn Eddie anfängt zu erzählen, und seine Laute werden immer mehr, dann klingt es manchmal fast so als würde er sagen: „Komm her und spiel mit mir.“ Ellas erstes Wort war im übrigen „Ella“. Ich glaube, dass sein erstes Wort ebenfalls Ella sein wird. Ich bin gespannt, wie sich die Beziehung zwischen beiden weiter entwickeln wird. Ich hoffe für beide, dass sie sich oft gern haben werden, auch wenn es nicht immer leicht ist mit Geschwistern. Ich haben ja vier große Schwestern und weiß von den Querelen, die es immer geben kann. Bei uns sind damals schon Türen zu Bruch gegangen.

Ansonsten war Eddie diese Woche sehr weinerlich. Ich weiß nicht wirklich woran es liegen könnte. Ob es die Zähnchen sind? An seinem Unterkiefer blitzen zwei weiße Flecken, aber die sind schon eine ziemlich lange Zeit vorhanden. Wenn wir raus gehen, dann meistens nur noch mit Trage, weil er nur noch an mich heran gekuschelt schlafen möchte. Oder es ist die neue Welt, die sich ihm erschlossen hat. Ich glaube, wir haben den 4. Wachsstumschub überstanden. Bald steht allerdings schon der 5. Schub an.

Mit Ella habe ich diese Woche übrigens noch gebastelt, was das Zeug hält. Meistens mit Bügelperlen. Wir haben schon drei Untersetzer für die Oma gemacht, ob wir sie ihr zu Ostern überreichen können steht in den Sternen.

Und dann gab es auch noch eine online PEKiP-Stunde. Ich habe gemerkt, dass das überhaupt nicht mein Fall ist. Die meiste Zeit konnte ich eh nichts erzählen, weil unsere Welltensittiche so laut waren, dass sie alles übertönten und die Gruppenleiterin mein Mikro ausstellen musste. Ich bin auch nicht der Typ, der mit halb Fremden über seine Ängste spricht. Zumindest spricht, schreiben sieht schon anders aus. :) Nach einer Stunde war ich froh, dass ich die Session beenden konnte, weil mein Mann das Tablet benötigte. Eddie war auch zwischen drin eingeschlafen um seinen Mittagsschlaf zu halten.

Wie ihr seht, trotz halbwegs strukturiertem Tag, geht es auch bei und drunter und drüber. Ich bin froh, wenn bald wieder alles in geregelten Bahnen läuft. Ich setze meine Hoffnung auf den 20. April und zähle schon die Tage und die Klopapierrollen. Noch 5 Stück.

Wenn es euch genau so geht wie mir, dann nehmt es nicht so schwer. Schnappt auch mal draußen frische Luft, denn in der Sonne ist es herrlich. Nehmt euch Zeit für euch selbst. Ich habe zum Beispiel abends immer heimlich Ella´s Ausmalbücher voll gemalt. Das entspannt mich. Wir sollten einfach das beste daraus machen. Und nehmt euch die Zeit auch mal die kleinen Dinge im Leben zu achten. Sei es das kichernde Baby oder der Spatz, der schon wieder alle Blumensamen aus meinen Blumenkästen genascht hat.

Ich wünsche euch eine schöne Woche.
Liebe Grüße, Marie.

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 



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In diesem Beitrag geht's um:

Lagerkoller, Corona, Geschwisterliebe, Wachsttumschub, erste Zähne, online PEKiP