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Baby-Tagebücher von Judith

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

5. Woche

Unser Kind ist kaputt;)

ersts Anlächeln, erstes Walking, Lernversuche

Ich weiß gar nicht genau, wie ich beginnen soll. Vielleicht einfach mit heute Morgen; Montag. Als Ruben nach dem Trinken noch einmal bis kurz vor 9 Uhr eingeschlafen war und aufwachte, hatte ich gerade mein Brot fertig gegessen. Wunderbar.
Als er anfing zu quäken, ging ich ins Schlafzimmer und sprach ihn an, beugte mich über ihn und was passierte: er lächelte und schaute mich an. Was ein Moment! Zu dem konnte ich ihn schon ein paar Mal für ein paar Minuten ablegen. Entweder mit Licht oder Spieluhr oder Musik. Er war ganz interessiert und horchte und schaute.
Meine Schwester hat mir ihr Buch „Oje, ich wachse“ ausgeliehen. Da ist der Wachstums- und Entwicklungsschub um die 5. Woche herum beschrieben. Vielleicht kann man, nach dem Erleben mit ihm gerade, die letzte Woche auch als diese Phase verstehen.
Wir haben nun auch schon Abende gehabt, ohne Gebrüll sondern ausschließlich Geknotter und Luft stört im Körper. Deshalb kam mir der Gedanke: mein Kind ist kaputt; aus Spaß, weil es großartig ist und so heilsam, wenn es ihm besser zu gehen scheint.

Die letzte Woche war sehr durchwachsen. Dieser Spruch „Babys sind nicht planbar“ ist so wahr. Am Mittwoch waren Minis und mein Geburtstag; er wurde 4 Wochen und ich uralt. Irgendwie war ich gefrustet: Mini nörgelte und weinte den ganzen Vormittag und die Wohnung sah grauenvoll unordentlich und dreckig aus. Zudem suchte ich mir als „Schuldigen“ Benjamin aus, weil er abends immer erst gegen 19:30 nach Hause kommt und dann gleich wieder zum Sport verschwindet und ich wieder alleine mit den Bauchwehattacken war. Das "immer" ist natürlich übertrieben, aber mit Wahrheitsgehalt. Zum Glück konnten wir darüber noch sprechen, wie wir mir auch Freiräume schaffen können- zum Lernen, oder einfach mal beide Hände frei haben. So eine richtige Lösung haben wir zwar noch nicht gefunden, aber ich sehe sein Bemühen und er hat aufgeräumt und die Thematik ist ihm bewusst.

Versöhnlich war der Vormittag heute. Nach dem Lächelerwachen folgte, als Ruben wieder müde wurde, erst eine Tragetuch-Saugen-Aktion (auch Saugen ist eine befriedigende Tätigkeit;)) und anschließend bin ich zum Napoleonfeld gewalkt. Das bedeutet, dass ich ca. 150 Höhenmeter so zügig ich konnte, in den Wald oberhalb Jenas gelaufen bin. Der Schnee glitzerte in der Sonne wunderschön. Ich packte Mini etwas aus zum Vitamin D tanken. Geschwitzt habe ich auch- eine Wohltat. Wie sehr ich das doch vermisst habe: Sport.

Morgen beginnt schon mein Rückbildungskurs. Konzept ist, dass die Babys in der ersten halben Stunde Programm mit Babymassage haben, eine kurze Stillpause und anschließend Übungen für die Mamas. Ich hoffe Ruben ist noch nicht zu klein. Er wird ja erst 5 Wochen am Mittwoch. Leider konnte ich aus terminlichen Gründen nur diesen Kurs wählen. Aber das werde ich morgen besser wissen, ob er das schafft.

Ich versuche mittlerweile seine Schlafphasen zum Lernen zu nutzen. Wenn ich wirklich die Prüfungen im Februar mit schreiben möchte, muss ich nun wirklich Gas geben! Anatomieprüfung obere Extremität. Das ist richtig viel Zeug. Dann noch Physiologie. Mal sehen. Deshalb höre ich hier auch auf, weil Mausebär eingeschlafen ist.

Liebe Grüße,

Judith

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