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Baby-Tagebücher von Bianca

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

0. Woche

Meine erste arbeitsfreie Woche :-)

Die quälende Frage nach dem richtigen Geburtsplan und noch ein kurzer gemeinsamer Abstecher an die Ostsee.

So schnell vergeht eine Woche und wieder sitze ich vor meinem Rechner und versuche, etwas Struktur in meinen Bericht zu bringen.

Montag war ja, wie bereits erwähnt, mein Termin im Krankenhaus zur Besprechung des Geburtsplans. Sicherheitshalber wurde unser Filius im Kindergarten abgegeben, damit ich auch ja genug Ruhe habe, mich auf meine Fragen zu konzentrieren. Den Zettel dafür hatte ich sicherheitshalber bereits die Nacht vorher erstellt, man weiß ja nie, ob man sich in der Schwangerschaft am Ende auf sein Gedächtnis verlassen kann.

An sich war ich schon den ganzen Morgen nervös, was vermutlich total überzogen gewesen ist, aber es ist halt nicht immer einfach, sich ganz rational zu verhalten. Es ist vermutlich einfacher, meine Nervosität zu verstehen, wenn man ein wenig mehr über unsere erste Geburt erfährt.

Der Filius wollte damals nicht raus und ehe wir uns versahen, war die Diskussion zur Einleitung der Geburt auf dem Tisch. Als “Erstgebärende” ist es eben nicht so einfach, sich von den Ärzten und insbesondere denen im Krankenhaus nicht verrückt machen oder verunsichern zu lassen. Wer will schon am Ende verantwortlich sein, wenn dem bislang gesundem Kind plötzlich etwas passiert. Also haben wir uns am Ende zur Einleitung bereit erklärt. Tja, man muss fairer Weise sagen, dass man nie weiß, wie es am Ende ohne Einleitung ausgegangen wäre. Für mich ist jedoch letztendlich nicht viel übrig geblieben, an was ich mich erinnern kann. Als die Wehen irgendwann einsetzten, waren diese so stark, dass ich weggetreten bin und als Stunden später die verabreichten Schmerzmittel keine Linderung herbeiführen konnten, bat ich letztendlich um eine PDA. Leider hatte diese Entscheidung zur Folge, dass der Blutdruck abgefallen ist und damit auch die Herztöne meines Sohnes. Innerhalb kürzester Zeit war ich im OP und der Notkaiserschnitt im vollen Gange. Der Filius musste dann auf Grund der schlechten Blutsättigung auf die Intensivstation und ich durfte also aus meiner Vollnarkose erwachen und meine Realität neu ordnen.

Meine Vorfreude auf das Bonding als kleine Familie war dahin und obwohl ich plötzlich Mama war, hatte ich mein Kind noch nicht einmal gesehen oder gewusst, ob es ihm gut ging. Für meinen Mann war das damals auch alles nicht so einfach, denn er musste draußen warten und es hat ihm auch keiner erklärt, was gerade passiert. Er durfte dann die Woche zwischen der Intensivstation und der Entbindungsstation hin und her tingeln. Nach der OP war ich lange noch recht angegriffen und nach dem emotionalen auf und ab und der Tatsache, dass mein Mann kurz darauf auch wieder beruflich los musste, fühlte ich mich dann doch oft mit der Situation überfordert. Zum Glück geht es uns heute aber allen gut.

Nun, das Gespräch mit dem Chefarzt verlief am Ende so ähnlich wie erwartet und knapp 40 Minuten später waren wir auch wieder draußen. Letztendlich hat er mir bestätigt, was ich bereits geahnt habe. Mit einem geplanten Kaiserschnitt kann, muss aber nicht, die gleiche Situation entstehen und natürlich bin ich durch die vorherige OP bereits gefährdeter für Komplikationen einer natürlichen Geburt. Nichtsdestotrotz halten wir momentan an einer natürlichen Geburt fest. Ich hoffe, dass unsere Tochter sich aber nicht so viel Zeit lässt und dass wir dieses Mal eine bessere Erfahrung machen können.

Das Coronavirus ist bislang noch nicht bei uns eingezogen, dafür bewundern wir aber den täglichen Wahnsinn, dass das Virus ausgelöst hat. Vor leeren Verkaufsregalen habe ich das letzte Mal mit vier Jahren gestanden und dass es plötzlich auch keine Pre-Nahrung mehr gibt, finde ich sehr erschreckend. Ich hatte ja unseren Sohn gestillt und hoffe, dass ich das bei unserer Tochter auch wieder tun kann. In der Hinsicht ist es auf jeden Fall vorteilhaft, die Milch immer dabei zu haben ;-)
Leider wurden aber bei uns in der Nähe auch erste Fälle gemeldet und der Kreis zieht sich immer enger. Wir versuchen uns aber nach wie vor nicht verrückt machen zu lassen. Damit ist eh niemanden geholfen und mich von allem zurückzuziehen möchte ich einfach momentan auch nicht. Ich hoffe nur, dass die ganzen Reisebeschränkungen am Ende nicht verhindern, dass mein Mann bei der Geburt dabei sein kann.

Es ist schon erstaunlich wie die innere Uhr an Arbeit ausgerichtet ist, gefühlt suggeriert mir mein Kopf, es sei ständig Samstag, weil ich morgens nicht mehr täglich in den Arbeitsalltag aufbreche. Ich bin gespannt wie lange das noch anhalten wird. Das Schöne ist, dass ich schon einige Sachen erledigen konnte und wann immer ich an einem Stoffladen vorbei komme, kann ich nicht ohne einen Stoff zu kaufen daran vorbei gehen. Natürlich habe ich nur Babynähprojekte im Kopf und die nächsten Wochen habe ich mir fest vorgenommen auch welche davon umzusetzen :-) Bevor mein Mann wieder abreisen muss, wollen wir aber unbedingt den Punkt Beistellbett abhaken und dann muss ich mir auch noch mal einen Tag heraussuchen und die alte Kleidung vom Filius herauszusuchen. Da gibt es bestimmt noch einiges was die Kleine auftragen kann.

Wir haben es am Ende tatsächlich geschafft und sind für ein paar Tage mit der ganzen Familie inklusive meiner Eltern an die Ostsee nach Hohwacht gefahren. In unserem Apartment war genug Platz für alle und das angrenzende Hotel hat uns reichhaltig mit Frühstück und der Möglichkeit zum Schwimmen versorgt. Bei unserer Ankunft hatte ich schon besorgt das Wetter beobachtet, aber am Ende hatten wir doch tatsächlich Glück und Sonnenschein, auch wenn es sehr windig war. Am Samstag haben wir uns auch ein wenig in Kiel umgesehen und die Zeit ist wie im Flug verstrichen. Sonntag war es noch einen Hauch gemütlicher und wir waren noch einmal reichlich frische Luft am Meer und dem Spielplatz tanken. Ich war auch froh nicht mehr ganz so viel gelaufen zu sein, wie am Tag zuvor. Der Montag stand dann voll und ganz im Rückreisemodus und obwohl ich gerne wieder nach Hause gefahren bin, wird mir die kleine Auszeit fehlen, wenn der Alltag mich zurück hat.

Ich bin gespannt, was es die nächste Woche über zu berichten gibt und freue mich, wenn ihr die Zeit findet auf meiner Seite wieder vorbeizuschauen. Bis dahin wünsche ich euch eine stressfreie Woche!!

Beste Grüße
Bianca

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Foto: Privat

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Kommentare von Lesern:

Kathrin 12.03.2020 21:48

... Nicht nur die Geschichten sind es. Es klärt über vieles auf und kann helfen, den Weg zur Wunschgeburt zu ebnen... Es lohnt sich. Eine harmonische Geburt ist für Mutter und Kind unvergleichlich und sehr wertvoll. Liebe Grüße, Kathrin

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Bianca12.03.2020 11:55

Hallo Kathrin, danke für den Tipp. Ich hatte schon einmal in das Buch geschaut und die Geschichten sind schon sehr bewegend. LG

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Kathrin 11.03.2020 23:06

Hallo Bianca, noch hast du ja ein wenig Zeit bis zur Geburt, ich lege dir das Buch "Meine Wunschgeburt - selbstbestimmt gebären nach Kaiserschnitt" sehr ans Herz, LG Kathrin

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