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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
50. Woche

Küssen verboten?

Warum denken so viele Menschen, dass sie fremde Kinder streicheln, in die Wange kneifen und küssen dürfen?

Seinem neuen Hobby, auf Dinge zeigen, hat Maximilian auch diese Woche gefrönt. Als wir neulich bei der Schwiegermutter in spe zu Abend gegessen haben, war er die ganze Zeit über damit beschäftigt, seinen Arm und Zeigefinger in Richtung Gitarre, die an der Wand hing, auszustrecken. Ganz aus dem Häuschen war er, als er nach dem Essen an den Saiten zupfen durfte. Wenn wir mit Bus und Bahn unterwegs sind, zeigt er mit Vorliebe auf Mitfahrende. Bisher hat sich noch keiner gestört gefühlt, sondern wie gewohnt freundlich reagiert.

Diese Woche hatten wir auch eine zu freundliche Reaktion. Im Treppenhaus trafen wir einen älteren Nachbarn aus dem Haus, der Max zunächst anstrahlte und ihn dann – er saß ja bei mir im Manduca – auf die Wange küsste. Ich war etwas perplex und habe nichts dazu gesagt. Nachher habe ich aber darüber nachgedacht. Auf der einen Seite meint er es ja nur nett, aber auf der anderen, finde ich es nicht gut, denn es handelt sich um eine Grenzüberschreitung. Ich verstehe ohnehin nicht, warum bei kleinen Kindern alle Distanzregeln außer Acht gelassen werden und alle meinen, sie dürften sie anfassen, streicheln, in die Wange kneifen oder küssen. Bei einem Erwachsenen, den man nicht kennt, der aber nett aussieht, würde man doch auch nie auf die Idee kommen, ihm einfach einen Schmatzer auf die Backe zu drücken. Maxl aber wurde schon öfter Opfer solcher Zuneigungsangriffe. Gerade jetzt zur kühleren Jahreszeit finde ich das auch ziemlich unhygienisch.
Und das nicht nur wegen der Schweinegrippe, mit der man von morgens bis abends in den Medien beschallt wird. Wir lassen übrigens weder uns noch Max dagegen impfen. Bisher verläuft sie ja wesentlich glimpflicher als die alljährliche „normale“ Grippe und daher werden wir ihn nicht zum Versuchskaninchen eines kaum erprobten Impfstoffes machen.

Am Dienstag gehen wir zu U6, auf die ich schon sehr gespannt bin und dann findet auch die letzte Pneumokokkenimpfung im ersten Lebensjahr statt. Im nächsten folgen dann die letzte davon, die letzte Fünffachimpfung sowie die gegen MMR. Ob wir ihn auch gegen Windpocken immunisieren lassen, müssen wir uns noch überlegen.

Maximilian ist nun ein echter „Sitzer“. Aus sämtlichen Ausgangspositionen setzt er sich hin und hält sich sicher. Anfangs ist er manchmal zur Seite umgefallen, hat sich aber immer rechtzeitig abgestützt. Nach hinten ist er zum Glück nie gefallen. Vermutlich hat er sich so viel Zeit mit dem Hinsetzen gelassen, um diesem „Aua“ zu entgehen. Die Krankengymnastin war am Donnerstag ziemlich begeistert und fühlt sich, glaub ich, langsam etwas überflüssig :-) Wir gehen aber noch ein paar Mal hin, schaden kann es ja nicht. Im Gegenteil, diese Woche durfte Maxl eine Schräge hochkrabbeln und anschließend runterrutschen, was ihm sehr viel Spaß gemacht hat.

Diese Woche hat der kleine Dickspatz ein neues Gläschenmenü gegessen und gut vertragen. Besonders klasse fand er, dass er zudem auf dem Brot mal etwas anderes als Butter vorfand, nämlich Leberwurst. Ich hätte nie gedacht, dass gerade diese Wurst besonders für kleine Essanfänger empfohlen wird, aber so ist es. Und da wir diese gerne essen und oft im Haus haben, kam Maxl nun auch in den Genuss. Gleich vom ersten Bissen an hat es ihm sehr gut geschmeckt. Der sonst übliche kritische Blick blieb aus und kein Brotstückchen flog durch die Luft. Sein Abendessen gebe ich ihm nun allerdings wieder deutlich vorm Schlafengehen, da er in letzter Zeit äußerst unruhig geschlafen hat und sogar in den ersten Stunden nach dem Hinlegen mehrfach aufgewacht ist. Das ist nun wieder etwas besser. Insgesamt wacht er jedoch noch sehr oft auf…

Die Tragejacke habe ich einmal kurz draußen ausprobiert und leider wirklich gefroren, obwohl die Temperatur nach unten ja noch deutlich steigerungsfähig ist. Sie ist recht dünn und oben zieht es rein. Ich bin nun etwas ratlos. Soll ich noch eine weitere Jacke darüber ziehen und offen lassen? Oder soll ich sie umtauschen und eine andere kaufen? Es gibt jedoch nicht so viele verschiedene Modelle. Bei eBay beobachte ich zurzeit einen Tragemantel aus Lammwolle, aber ob der dann tatsächlich wärmer ist? Eine unendliche Geschichte…

Der Papa hat sich wieder erholt und auch das Aufpassen am Montag hat gut geklappt. Dabei ist es diese Woche auch geblieben. Eigentlich hätte ich Mittwoch noch einen Termin an der Uni gehabt, doch der fiel kurzfristig aus. Das war ärgerlich, denn alles war schon organisiert und ich wollte gerade losgehen, als ich nochmal meine Mails checkte und sah, dass kurzfristig abgesagt wurde. In Kürze sollte ein neuer Termin vorgeschlagen werden, doch darauf warte ich noch immer und hoffe, dass der zu einer günstigen Zeit liegt.

Nächsten Sonntag, am 15. November, ist es soweit: Maximilian wird ein Jahr alt. Einfach unglaublich! Vor zwölf Monaten saß ich hier noch mit dickem Bauch und malte mir aus, wie es wohl sein wird, wenn der kleine Spatz auf der Welt ist. Und nun ist der gar nicht mehr so klein, sondern schon ein richtiger Junge, der uns ordentlich auf Trapp hält. Mein großes Resümee folgt im Nachbericht, doch hier sei schon einmal gesagt, dass es mit Kind etwas anstrengender ist, als ich gedacht habe, dafür aber auch sehr viel schöner, als ich es mir vorgestellt habe.

Langsam laufen die Planungen zu seinem Geburtstag an. Was schenken wir ihm? Wer kommt? Was gibt es zu essen? Im Grunde braucht man so einem kleinen Mann ja gar nichts schenken, da er sowieso dauernd irgendetwas bekommt. Da es aber dazu gehört, haben wir drei Sachen gekauft: Einmal die HABA Erkundungssteine – für die Sinne und perfekt für große Jungs, die nun sitzen können. Dann einen Traktor mit Anhänger, auf dem Tiere mitfahren. Diese machen die typischen Geräusche, wenn man sie auf ihren Platz steckt und der Bauer singt ein fröhliches Lied. Das ist genau richtig für unseren Musik- und Tierverrückten Spatz. Das dritte ist Rody, das Hüpfpferd. Dafür ist er zwar eigentlich noch etwas zu jung, aber es gefällt ihm so gut (die Krankengymnastin hat so eines) und mit etwas Hilfe wird es schon gehen. Ich denke, das ist genug, vor allem, da die Gäste ja auch noch etwas mitbringen oder andere Verwandte etwas schicken.
Mit den Gästen ist es allerdings etwas schwierig, weil bei uns – wie bereits einmal geschrieben – einige Differenzen bestehen. Dennoch werden natürlich meine Eltern und Schwester sowie Maxls andere Oma vorbeischauen. Sehr wahrscheinlich wird auch sein Pate kommen. Stefan will zusammen mit einem gemeinsamen Freund vom tiefsten Bayern in den Norden fahren, um mitzuerleben, wie Maximilian seine erste Geburtstagskerze auspustet (bzw. wie es die Mama tut, die hinter ihm steht :-).
Da die Party am Nachmittag steigt, werde ich wohl eine Torte kaufen und selbst Kuchen und Cremes machen. Außerdem muss die Bude bunt geschmückt werden. Und was die Gäste noch nicht wissen, ich werde sie zumindest zeitweise dazu verdonnern, lustige Hüte aufzusetzen, damit Maxl was zum Lachen hat. Ach ja, und singen müssen sie natürlich auch! Ich bin schon auf die Fotos gespannt!

Im nächsten Bericht werde ich Euch von den weiteren Vorbereitungen erzählen. Die Feier an sich werde ich Euch dann im Nachbericht ausführlich schildern, denn dazu werde ich am 15. direkt sicher keine Zeit finden.

Liebe Grüße, Mareike



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Kommentare von Lesern:

Cosima09.11.2009 22:57

Hallo Mareike,

Thema Tragejacke: Vorab - ich habe keine. Aber ich habe mir damals eine Fleecejacke in XXL bei Zeemans für wenige Euro gekauft. Ich hatte eine mäßig-dicke Winterjacke an, den Ergo drüber, Kind mäßig dick-eingepackt dazu und die Billigjacke als Cover drüber. Wenn die Große eingeschlafen war, hab ich die Jacke einfach weiter zugemacht. Allerdings hab ich sie vorne getragen. Sie war ein echt leichter Floh, wo das problemlos ging... Gruß Cosima

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