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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
15. Woche

Endlich ist die Küche fertig

So, jetzt ist sie endlich fertig – die neue Küche. Ich bin so froh! Sie ist einfach toll geworden. Und auch die orangenen Wände passen gut.

Jetzt kann es endlich wieder ein normales Leben geben. Mit einem kleinen Kind und ohne Küche ist schon blöd. Wenn man so nichts vernünftig kochen kann.

Am Donnerstag hatte ich ja Geburtstag. Da ich wegen der fehlenden Küche nicht kochen konnte, hatte ich mich dann dazu entschieden, nicht zu feiern. Am morgen musste ich eh arbeiten und nachmittags habe ich dann mit meinem Mann und Leo einen Kaffee getrunken und uns etwas entspannt, bevor wir mit Eifer die Küche eingeräumt haben. Leo haben wir derweilen das Plantschbecken aufgebaut und auch er hatte eine Menge Spaß darin. Er ist sowieso eine Wasserratte. Und jetzt, wo wir einen Warmwasseranschluss fürs Plantschbecken haben, kann man es mal schnell aufbauen.

An einem Nachmittag habe ich mit Leo die Bereitschaftspflegemutter noch mal zu Hause besucht. Für Leo war es ja das erste Mal, dass er nach seinem Einzug bei uns wieder dort war. Er hat sehr schön dort mit den beiden die noch da sind gespielt und sich auch gefreut die wieder zu sehen. Sie hat mir noch mal geraten, die Herkunftsfamilie nicht so nah an uns ran zu lassen, das gäbe erfahrungsgemäß immer irgendwann Meinungsverschiedenheiten.

Da unsere Besuchstermine ja immer noch vom Jugendamt begleitet werden, sind die Termine ja festgelegt. Aber ich werde wohl noch weiter darauf achten, dass ein entsprechender Abstand zwischen den Terminen ist und den Opa werden wir wohl auch erst nach unserem Urlaub wiedersehen.

Am Samstag sind dann unsere Danksagungskarten gekommen. Wir haben ja von einigen Leuten wirklich schöne Geschenke erhalten, so dass wir uns entschieden hatten, Danksagungen drucken zu lassen. Eine liebe Freundin hatte uns die Karten gestaltet und ich muss sagen, dass hat sie wirklich klasse gemacht. Ich wollte sie so, dass ich die Leute immer noch persönlich anschreiben kann, daher haben wir nur die Fotos und den Grundtext in der Karte drucken lassen, den Rest haben wir handschriftlich ergänzt.

Am Sonntag haben wir dann einen Ausflug zum Rhein gemacht. Wir sind etwas spazieren gegangen, haben Steine über das Wasser springen lassen und dann noch mal mit der Fähre den Rhein überquert. Auf der anderen Rheinseite haben wir dann ein Picknick gemacht und haben noch etwas im Gras gelegen. Der Rückweg konnte dann sogar in der Sonne zurückgelegt werden. Der Abend endete dann mal wieder bei der Familie des Patenonkels. Die haben eine kleine Besenwirtschaft, die an diesem Wochenende das letzte Mal auf hatte. Wir haben noch schön in der Sonne gesessen uns etwas entspannt, während Leo von seinem Patenonkel und dessen Freundin bespaßt wurde. Das hatte schon was sehr entspanntes.

Was mir diese Woche das erste Mal so richtig aufgefallen ist, ist, dass Leo einen Entwicklungsschub in Sachen Sprechen gemacht hat. Er spricht schon sehr deutlich und jetzt auch fast immer in vollständigen Sätzen. Das ist schon eine Menge, wenn man bedenkt, wie es vor wenigen Wochen noch war. Da hatte ich ja schon Bedenken, ob es nicht besser wäre, mal zur Logopädin zu gehen. Aber jetzt merkt man jeden Tag, dass es besser wird.

Als er vor einigen Tagen seine Kindergartentasche wegbringen sollte, ging er in den Flur drehte sich um und sagte dann laut: „Das ist ja wohl die Krönung hier“ LACH ich musste mich umdrehen, damit er nicht sah, dass ich lachte.

Dem kidsgo-Team noch vielen Dank für den tollen Geburtstags-Blumenstrauß.

Liebe Grüße, Iris



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Kommentare von Lesern:

Maria23.06.2014 18:09

verzeihung, es sollte heißen "nicht, dass man sich seltener sehen sollte,..."

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Maria23.06.2014 18:07

Auf mich wirkt es, als ob Iris die vom Jugendamt festgesetzten Termin intervallmäßig nicht so recht sind, das schwingt irgendwie in dem entsprechendem Abschnitt mit - obwohl Iris erst seit wenigen Wochen eine Pflegemutter ist und das Jugendamt es wohl besser wissen sollte. Liest sich so, als ob die Abstände bis der Opa seinen Enkel wiedersehen darf, extrem groß werden, dann wenn das Jugendamt nicht mehr direkt an der Terminfestlegung beteilgt sein wird. Finde ich schade. Für mich bedeutet "nicht so nah an sich heranlassen" nicht, dass man sich seltener sollte, sondern dass man die Herkunftsfamilie nicht in Entscheidungen mit einbezieht oder allzuviel von seinem Alltag als (Pflege-)Familie preisgibt...
Ich bin gespannt, was Iris zu dieser Diskussion sagen wird, mein Blickwinkel ist beiweitem nicht der ihrige, von daher lasse ich mich selbstverständlich auch in meinen Ansichten von ihr korrigieren.

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Katrina, Bremen22.06.2014 22:20

nein, das sollte nicht anonym sein, sorry. Ich hab zu schnell auf senden gedrückt!

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Gast22.06.2014 22:19

Hallo TIna,
ich glaube, ich versteh was Du meinst. Aber das macht es nicht leichter. Denn ein Pflegekind, das drei Jahre alt ist, kann gar nichts alleine entscheiden. Wie auch? Und dass man Leute nicht zu nah an sich herankommen lassen will, heißt ja auch nicht automatisch, keinen Kontakt zu haben. Ich glaube, das ist ein ganz schwieriger Spagat, den da alle zu bewältigen haben. Pflegekind heißt natürlich, dass die leiblichen Eltern das Kind wieder bei sich leben lassen können - wenn, ja wenn... denn wenn alles gut wäre, wäre es ja eben auch nicht bei Pflegeeltern. Und was will man denn so einem kleinen Kind, das schon so viele unterschiedlichen Situationen erlebt hat, vermitteln? Das alles offen ist und sich immer wieder ändern kann? Das ist genau so wenig gut, wie jemanden zu sehr an sich zu binden. Und darum gibt es doch bei Pflegefamilien begleitete Treffen mit den Eltern, Hilfeplangespräche und all das - damit nicht die einen plötzlich alleine entscheiden können, was die anderen vielleicht gar nicht wollen. Ich stelle mir das alles schwierig vor: plötzlich lebt ein Kind bei Dir, dass "Mama" zu Dir sagt, und Du musst ihm immer vermitteln, dass es ja auch noch eine leibliche Mutter hat, bei der es aber nicht leben kann.
Wie gesagt, ich verstehe, was Du meinst. Aber ich wüsste nicht, ob das eine richtiger und besser wäre als das andere.

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Tina22.06.2014 21:48

Hallo Katrina, nein natürlich soll er nicht zu allen kontakt haben. Allerdings denke ich , dass ein Pflegekind ein Pflegekind ist und kein leibliches. Und Pflegekind heißt nicht leiblich und damit hat es noch Eltern die potentiell die Möglichkeit haben das Kind wieder zu bekommen, sonst könnte es auch eine Adoption geben. Und ein Pflegekind kann nicht dazu diesen den Wunsch nach einem " eigenen " kind zu ersetzen. Ich finde es schräg zu sagen, dass man die Leibliche Familie nicht zu dicht an sich heran kommen sollte. dieses kann nur das Pflegekind selber entscheiden und nicht irgendwelche anderen.

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Katrina, Bremen19.06.2014 23:09

Ein Kind wird hoffentlich nie zum "Eigentum", weder von den leiblichen noch von den Pflegeeltern.
Es ist bestimmt in so einer Situation für alle nicht einfach: der Leo ist noch so klein und hat schon leibliche Eltern, Bereitschaftspflege, leiblichen Großvater und jetzt Pflegeeltern. Soll so ein kleiner Kerl wirklich zu allen dauernd Kontakt haben?
Ich bin mir sicher, Iris wird dazu in den folgenden Monaten immer mal wieder was schreiben.
Iris, ich finde es ganz toll, wie Du uns hier an dieser sehr besonderen Lebenssituation teilhaben lässt, die euch sicher über das normale "Elternsein" hinaus sehr viel an ÜBerlegungen, Toleranz und Grübeleien abfordert.

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Kirstin, Schwarzwald19.06.2014 22:10

also ich habe eigentlich schon letzte Woche schreiben wollen, es dann aber doch gelassen.
Ich dachte mir: oh je das arme Kind, warum muss der Gesetzgeber denn darauf bestehen, dass weiter so viel Umgang mit der alten Familie besteht.
Es wird ja einen Grund gehabt haben, dass das Kind zu Pflegeeltern gekommen ist. Und wenn der Junge dann immer hin- und hergerissen ist, tut man ihm -finde ich-keinen Gefallen, wenn er weiter so oft Kontakt hat zur alten Familie. Natürlich sieht man hier nur die eine Perspektive, aber so wie Iris es schildert, war das Kind ja nach dem Zusammentreffem mit den leiblichen Eltern total durch den Wind-und wer wäre das in dem Alter nicht. Wie soll man denn Vertrauen aufbauen und Kontinuität herstellen, wenn da immer so ein Hin- und Her ist. Andererseits ist natürlich zu verstehen, wenn die leiblichen Eltern weiter Kontakt haben wollen, aber ich finde hier geht das Kindeswohl vor. Wenn das Kind älter ist, ist es sicher einfacher, weil es dann einfach mehr versteht, aber so?
Ich finde du macht das ganz toll Iris. Hör auf dein Gefühl.


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Tina19.06.2014 13:38

Liebe Iris,
ich finde es schade, wenn ein Pflegekind zum "Eigentum" wird. Euer Pflegesohn hat auch eine Familie und ein Leben vor Euch und scheinbar einen Opa der sich kümmert und zu dem er ein Bezug hat. Wenn nichts dagegen spricht, finde ich, Sollten Pflegekinder Kontakt zu Ihren Herkunftsfamilien haben.

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Ella19.06.2014 11:15

Mich würde mal interessieren...du erwähnst nur den einen Opa. Wie ist es denn mit den anderen Großeltern (wenn noch lebend)? Zeigen diese gar kein Interesse an ihrem Enkel? Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn man als Oma/Opa nicht mehr aktiv am Leben seines Enkels teilnehmen darf, vorausgesetzt natürlich sie hatten vorher einen Bezug zu ihm.

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