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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Kinderwunsch: Lina

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

Entwarnung und Neustart

Es wird keine Endometriose festgestellt. Dann kommt der für mich verrückteste Vorschlag den die Kinderwunschärztin bis jetzt gemacht hat.

Liebe Leserinnen und Leser,

Heute war der im letzten Bericht erwähnte nächste Termin in der Kinderwunschklinik. Es war aber mal wieder ein Termin voller Höhen und Tiefen. Außerdem hat mich der Termin sehr stark an der Ärztin zweifeln lassen. Der Zweifel ist mittlerweile so groß, dass wir überlegen zu einem anderen Arzt zu wechseln. Warum, das werdet ihr gleich erfahren.

Der Termin fing wieder direkt mit einem Ultraschal an. Diesmal haben wir uns direkt die Schleimhaut angesehen und dort tatsächlich eine Dreischichtigkeit erkennen können. Die Dicke betrug heute 12mm, somit ist diese ein wenig gewachsen und dies hat die Ärztin nicht glücklich gestimmt.

Zurück im Untersuchungszimmer ist die Ärztin alle bisher erfolgten Untersuchungen durchgegangen und hat sich gewundert, dass nichts gefunden wurde. In einem Nebensatz fiel, dass der Tumormarker, welcher ein Indiz für Endometriose sein kann, ebenfalls keine Auffälligkeit gezeigt hat und somit Endometriose ausgeschlossen werden kann. Was für eine Erleichterung. Ich fing an zu grinsen, da es im letzten Termin hieß "Wenn Endometriose ausgeschlossen werden kann, starten wir im nächsten Zyklus einen neuen Versuch". Somit werde ich wohl gleich mit zwei Rezepten aus der Praxis gehen und die freudige Nachricht meinem Mann überbringen.
Da habe ich mich aber zu früh gefreut. Die Ärztin hatte eine ganz andere Idee: "Wir werden Sie zwei Monate in eine künstliche Menopause versetzen!" Was? Wie bitte?! Habe ich mich da etwa verhört?
Sie meinte es tatsächlich ernst. An meinem extrem geschockten Gesicht merkte Sie wohl, dass die Idee nicht besonders gut bei mir ankam und so folgte: "Sollte der nächste Versuch negativ ausgehen."

Egal, wie der nächste Versuch ausgeht, ich werde keine künstliche Menopause mitmachen. Während dieser Zeit, soll man alle Auswirkungen der Wechseljahre mitnehmen, so z.B. auch Schweißausbrüche zu jeder Tages- und Nachtzeit. Unabhängig davon habe ich riesige Angst davor, danach nicht mehr zu einem regelmäßigen Zyklus zurück zu kommen und nie wieder Schwanger werden zu können. Ich werde lieber noch 10 weitere ICSI und Kryo-Versuche mitmachen, bevor ich zwei Monate lang in die Menopause gehe.

Mit der Ärztin bin ich dahin gehend unzufrieden, dass Sie mich von einer Untersuchung in die nächste schickt und ihre Aussagen einfach nicht einhält. Bei jedem Termin hat Sie eine andere Idee. Ich verstehe ja, dass meine Gebärmutterschleimhaut nicht nach Lehrbuch aufgebaut ist, aber das Internet ist voll von Frauen, die ähnliches berichten und dennoch schwanger geworden sind. Ich will doch nur ein zweites Kind.

Damit der nächste Versuch eine gute Basis hat, soll ich wieder ein anderes Medikament nehmen, damit die Schleimhaut komplett abblutet. Chlormadinon ist das Medikament der Wahl geworden. Warum wir nun ein anderes Medikament nehmen und nicht wieder Primolut, welches ebenfalls eine vollständige Abblutung der Schleimhaut verursachen sollte, kam leider nur ein "Wir probieren das aus". Was für mich eine nicht zufriedenstellende Antwort ist. Mehr ist aus Ihr aber leider nicht heraus zu bekommen. Später habe ich in der Apotheke nochmals Rückfragen zu dem Medikament gestellt. Die Apothekerin wusste nur, dass das Medikament zur Verhütung als Pille eingesetzt wird, wenn man z.B. einen unregelmäßigen Zyklus hat. In Sonderfällen kann es auch in Kinderwunschbehandlungen eingesetzt werden. Das Ganze hat mich nicht wirklich positiv auf die Einnahme von Chlormadinon gestimmt. Sechs Tage soll ich das Medikament nun nehmen. Dies bedeutet aber, dass mein Zyklus mal wieder künstlich in die Länge gestreckt wird, da ich eigentlich bereits vorher meine Periode erhalten soll.

Dann habe ich ein Rezept für Estrifam bekommen, welches ich ab dem ersten Zyklustag morgens, mittags und abends nehmen werde. Der erste richtige Zyklustag wird so definiert, dass an dem Tag vor 15 Uhr periodenstarke Blutungen aufgetreten sein müssen. Auf meine Frage, ob ich denn auch ein Rezept für Orgalutran bekomme, hieß es nein. Auf die Rückfrage warum ich dies nicht nehmen soll, folgte "Das ist nicht wichtig". Hä?! Warum habe ich dies in allen anderen Versuchen nehmen müssen?! Fünf Spritzen, die angeblich nicht wichtig sind?! Leider habe ich hier nicht nochmal nachgehakt. Das gesamte Gespräch war so verwirrend. Da auf dem Therapiebogen für den kryo-Zyklus das Medikament und das Einnahmefenster von fünf Tagen drauf gedruckt wurde, werde ich nochmals in der Kinderwunschklinik anrufen und die Nichteinnahme bestätigen lassen.

Damit war der Termin beendet. Ich ging mit zwei Rezepten aus der Praxis, es sind nur nicht die beiden vermuteten Medikamente, welche ich immer zu Beginn eines kryo-Zyklus erhalten habe. Teils extrem verwirrt, teils aber glücklich über die Nachricht, dass wir einen neuen Versuch starten können, bin ich wieder nach Hause gefahren.

Ich wünsche Euch allen eine schöne und hoffentlich entspannte Woche



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In diesem Beitrag geht's um:

Kryo, Menopause, Endometriose